Verschuldete Jugendliche: Ist das wirklich so drastisch?

In: Kinder
Hallo!

Ich habe gestern mit dem Besitzer unseres Fitness-Studios gequatscht und der sagte, dass viele Jugendliche total verschuldet seien. :huh: Ich nehme mal an, dass er öfter mal auf seine Monatsbeiträge warten muss und das darum weiss.

Er sagte, dass viele mit 18 schon mehrere tausend Euro Schulden haben! Viel durch die Handy-Telefoniererei, aber auch angeblich durch "Kleinkredite".

Ist das wirklich wahr??

Also ich bin ja auch noch nicht so wahnsinnig alt :pfeifen: , aber als ich 18 war, kannte ich persönlich NIEMANDEN, der Schulden hatte. Ok, es gab auch keine Handys...

Wie ist das überhaupt möglich, dass man noch vor der Volljährigkeit so viel Schulden macht? :hmm: Ich meine, man ist doch unter 18 noch gar nicht voll geschäftsfähig, oder doch? :unsure:
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Zitat (Krötilla @ 22.01.2008 07:56:38)
Hallo!

Ich habe gestern mit dem Besitzer unseres Fitness-Studios gequatscht und der sagte, dass viele Jugendliche total verschuldet seien. :huh: Ich nehme mal an, dass er öfter mal auf seine Monatsbeiträge warten muss und das darum weiss.

Er sagte, dass viele mit 18 schon mehrere tausend Euro Schulden haben! Viel durch die Handy-Telefoniererei, aber auch angeblich durch "Kleinkredite".

Ist das wirklich wahr??

Also ich bin ja auch noch nicht so wahnsinnig alt :pfeifen: , aber als ich 18 war, kannte ich persönlich NIEMANDEN, der Schulden hatte. Ok, es gab auch keine Handys...

Wie ist das überhaupt möglich, dass man noch vor der Volljährigkeit so viel Schulden macht? :hmm: Ich meine, man ist doch unter 18 noch gar nicht voll geschäftsfähig, oder doch? :unsure:

Geh mal zu Tante Google, gib jugendliche+verschuldung ein und dir werden die Augen übergehen.
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Ehrlich gesagt, als ich 18 wurde und mir meinen größten Lebenstraum kaufte (mein Pferd) hatte ich auch Schulden.

Ich hab zwar recht ordentlich auch verdient, jedoch hatte ich schon mit 17 von der Bank damals meinen ersten Dispo eingeführt bekommen.

Das Geld hatte ich gebraucht für: Wohnung an Ausbildungsstelle Miete, Kosten für den Tierarzt, Handy war damals sehr sehr sehr teuer.

Und ich muss zugeben...ja ich fiel auch in die sog. Schuldenfalle, nur das es glücklicherweise noch nicht um 4 Stellige Zahlen ging.
Trotzdem.
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Die Schuldenfalle steht gerade für Jugendliche gaaanz weit offen.

Nur ein Beispiel: Meine 20jährige Tochter hatte letzten Monat eine Handyrechnung von sage und schreibe € 580,00 (i. W. fünfhundertachtzig!!!). Gut, sie hat ausgelernt und einen festen Job. Aber diese Grössenordnung erreicht ja schon locker die Kosten für eine eigene Bude incl. aller Nebenkosten.

Happy Hippo
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Zitat (Hipposhit @ 22.01.2008 09:37:51)
Die Schuldenfalle steht gerade für Jugendliche gaaanz weit offen.

Nur ein Beispiel: Meine 20jährige Tochter hatte letzten Monat eine Handyrechnung von sage und schreibe € 580,00 (i. W. fünfhundertachtzig!!!). Gut, sie hat ausgelernt und einen festen Job. Aber diese Grössenordnung erreicht ja schon locker die Kosten für eine eigene Bude incl. aller Nebenkosten.

Happy Hippo

:whaaaaaat:

Warum nimmt Sie nicht eine Flat fürs Handy? Wenn Sie zu viel Geld hat, kann Sie mir gerne etwas überweisen. :D
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Zitat
Warum nimmt Sie nicht eine Flat fürs Handy? Wenn Sie zu viel Geld hat, kann Sie mir gerne etwas überweisen.


Sie hat erst vor ein paar Monaten ihren ursprünglichen Vertrag verlängert und bekam dafür als "Premium-Kunde" (darauf ist sie auch noch stolz) ein extra cooles Handy. Jetzt macht WAP doppelt Spass. Ich hab mit ihr schon einen Tarifwechsel durchdiskutiert. Aber sie war offensichtlich selbst von dieser Rechnung schockiert und wollte sich erst einmal in Zurückhaltung üben.

Happy Hippo
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Ohje. Da erinner ich mich an eine Handy Rechnung die auch ganz schön happig war.
Ich spreche im Übrigen von vor rund 7 Jahren.

Mein Vater hatte mir damals den Kopf abgerissen als ich ne Rechnung bekam (die meine Eltern öffneten) von sage und schreibe 150 DM.

Ich durft daraufhin damals erst mal schaun wo ich nachts bleibe und hatte desshalb schon nen riesen Ärger gehabt.

580 Euronen jedoch.....das ist ziemlich heftig. Alleine die Rg. muss ja schon 20 Seiten umfasst haben :ph34r:
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Bei meinem Sohn in der Klasse (11/12jährige) gibt es auch einen Jungen, der sich bei seinen Klassenkameraden ständig Geld ausleiht (mal ist es Kopiergeld, mal was für den Schulkiosk). So wie mir mein Sohn erzählte, braucht der dann wohl immer sein Taschengeld um erstmal seine ganzen bestehenden Schulden zu bezahlen. Somit ist er natürlich wieder bankrott und der Teufelskreis geht von vorne los... :blink:

So fängt es wohl im kleinen Rahmen an...und ich frage mich, wieso die Eltern das nicht mitbekommen.
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Zitat (Hipposhit @ 22.01.2008 09:37:51)
Handyrechnung von sage und schreibe € 580,00 (i. W. fünfhundertachtzig!!!).

Ja, manche Erfahrungen muss man einfach selber machen :huh: ..vielleicht ist es ein ja in diesen Fall ein heilsamer Schock und es geht wahrscheinlich noch "glimpflich" ab.

Aber viele Jugendliche verdrängen solche Erfahrungen einfach, versuchen, sie "auszusitzen" !
Und das wird ihnen oft sehr einfach gemacht .. niemand kontrolliert - den Firmen ist es egal und die Eltern wissen häufig nix von den Geschäften, die ihre Kinder machen........
Die aggressive und reisserische Werbung tut ihr Bestes mit verführerischen Lockungen und waghalsigen Versprechungen .
Leider können Jugendliche die Konsequenzen daraus nicht immer absehen: Verträge sind Verträge und da kommt "man" nicht mal eben so raus.

Gefragt sind hier natürlich wieder mal alle Bezugpersonen/Eltern/Lehrer/Vereine, die durch vorleben und vor allem durch Dialog/Gespräch auf Fallen der Glückseligkeit aufmerksam machen (könnten).
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Meiner Meinung nach leben gerade die Eltern es den Kindern größenteils vor. Viele haben einfach ein Problem damit, ihren Kindern einfach mal zu sagen:"Das können wir uns nicht leisten, weil es einfach zu teuer ist". Statt dessen wird immer versucht "mithalten zu können". (Das Thema wurde auch schon im Fred "Kinderarmut" mal kurz angeschnitten)
Dadurch kriegen Jugendliche eine völlig falsche Vorstellung vom Umgang mit Geld. Sie denken, daß alles jederzeit verfügbar ist und es ja auch absolut normal ist, mit einem völlig überzogenem Konto zu leben, "weil es ja alle so machen". Irgendwann geht dann die Übersicht verloren und die kleinen Beträge läppern sich halt.
Hinzu kommt auch noch die Werbung für Kleinkredite. Das hört sich dann immer so einfach an, so nach dem Motto: Wir leihen Dir mal eben 2000 Euro und Du gibst sie uns wieder, wann und wie Du es magst." Das wird dann schnell mal eben unterschrieben und mit der Rückzahlung sieht es dann leider nicht mehr so "easy" aus.
Wie viele Dinge im Leben ist auch der Umgang mit Geld eine Lernsache, und wenn man es falsch vorgelebt bekommt, kann das eben schnell in die Hose gehen!
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Zitat (Heiabutzi @ 22.01.2008 10:46:20)
Meiner Meinung nach leben gerade die Eltern es den Kindern größenteils vor. Viele haben einfach ein Problem damit, ihren Kindern einfach mal zu sagen:"Das können wir uns nicht leisten, weil es einfach zu teuer ist". Statt dessen wird immer versucht "mithalten zu können".

Das glaub ich auch!

Wir haben einen Fall in der Bekanntschaft. Haben ziemlich wenig Geld und sagen selber, die leben immer total am finanziellen Limit. Eigentlich, sagen sie selber, können die sich NIX mehr leisten.

Nun haben die ihrem 8jährigen Kind ein nagelneues Fahrrad für 350 Euro gekauft. :blink: Mein Mann fragte, ob es da nicht auch ein günstigeres getan hätte und die Antwort von dem Vater "Ja, schooooon, aber sie hatte es schon gesehen und auch schon probe-gesessen.... Da können wir ihr doch kein anderes mehr kaufen...!"

:hirni: So ein Quatsch! 1. hätte ich das Kind gar nicht "probe-sitzen" lassen, weil es einfach zu teuer ist. 2.: Ich sehe auch so oft Dinge, die ich gerne hätte (tolle Reisen, schicke Autos, klasse Häuser) und kann sie mir TROTZDEM nicht leisten. :keineahnung:

Man KANN sich eben nicht alles leisten. Konnten die Leute früher auch nicht. Ich hätte definitiv mit 8 kein Fahrrad für 700 DM bekommen. Konnten meine Eltern sich nämlich einfach nicht leisten.
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Wir konnten unseren Nachwuchs davor bewahren unnötige Schulden - überhaupt für Handy und PKW - zu machen und heute ist er dafür dankbar. Selbverständlich haben wir ihm dies auch vorgelebt. Nur was man in ein Kind hinein interpretiert - kommt auch heraus - Ausnahmen gibt es natürlich immer.

Als er mit 24 eine ETW kaufte - wußte er wovon wir immer sprachen - für ihn hatte es sich gelohnt auf uns zu hören. :blumen:

Bearbeitet von nanamanan am 22.01.2008 10:57:07
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Zitat (Krötilla @ 22.01.2008 10:51:06)


Man KANN sich eben nicht alles leisten. Konnten die Leute früher auch nicht. Ich hätte definitiv mit 8 kein Fahrrad für 700 DM bekommen. Konnten meine Eltern sich nämlich einfach nicht leisten.

Ja, und Du hättest das auch akzeptiert, genau wie andere Kinder so eine Aussage akzeptieren würden.

Das, finde ich, ist ein wichtiger Punkt, denn viele Eltern glauben immer, ihre Kinder wären todtraurig, wenn sie nicht jeden materiellen Wunsch erfüllt bekämen. Dabei ist das eher selten der Fall; sie freuen sich viel mehr darüber, Zeit mit den Eltern zu verbringen, aber das geht jetzt wieder ehr Off-Topic.
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Zitat (Heiabutzi @ 22.01.2008 11:05:33)
Ja, und Du hättest das auch akzeptiert, genau wie andere Kinder so eine Aussage akzeptieren würden.

Das, finde ich, ist ein wichtiger Punkt, denn viele Eltern glauben immer, ihre Kinder wären todtraurig, wenn sie nicht jeden materiellen Wunsch erfüllt bekämen. Dabei ist das eher selten der Fall; sie freuen sich viel mehr darüber, Zeit mit den Eltern zu verbringen, aber das geht jetzt wieder ehr Off-Topic.

Ja klar hätte ich das. Hätte ich auch MÜSSEN. :P

Ich hatte das schon mal eher geschrieben... Also wir kennen 2 Familien, die total gegensätzlich leben.

Familie 1: 2 Kinder, beide Eltern voll berufstätig, trotzdem immer total abgebrannt (nach eigenen Aussagen). Haben aber immer das Neuste vom Neusten (PC, TV, Handys...).

Familie 2: 3 Kinder, nur der Mann berufstätig, klagen nie über Geld, obwohl die ja zwangsläufig wenig haben müssen (Mann ist normaler Angestellter). Leben total bescheiden (fast nur 2nd-Hand-Sachen, bescheidener Lebensstil).

In Familie 2 scheinen die Kinder allerdings DEUTLICH glücklicher zu sein! Und nicht nur das - auch die Eltern selber!! In Familie 1 sind die Eltern oft super genervt. Klar, man hat den ganzen Tag gearbeitet und dann noch die 2 Kinder, die ja auch Zeit mit den Eltern verbringen wollen. Dazu kommt noch, dass man ständig blank ist....

Familie 2 hat definitiv die ausgeglicheneren und fröhlicheren Kinder. Obwohl die weniger Geld haben. Die Kinder würden definitiv kein Rad für 350 Euro bekommen.

Es sind nur 2 Familien. Es gibt vielleicht auch zig andere, gegenteilige Beispiele. Aber diese beiden sind für mich immer total bezeichnend!
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Ich denke auch, man muss es den Kindern vorleben.
Unsere Tochter hat, auch als mein Ex-Mann und ich noch zusammen lebten und es uns finanziell echt klasse ging, auch nicht alles bekommen.
Ich habe ihr so lange es ging (bis ca. Grundschule) in erster Linie Second-Hand Sachen gekauft und größere Wünsche gab es von allen zusammen dann an Geb. oder Weihnachten.
Klar, war das Gejammer manchmal groß, besonders nach der Trennung, als das Geld nicht mehr locker saß.
Vieles hat sie sich dann natürlich über Papa/Omas/Opas erschleimt, aber auch alles in Grenzen.
Aber heute ( 17 ) ist sie jemand, der sich eine Jeans für 10€ kauft und sich riesig über das Schnäppchen freut.
Sie geht mittlerweile arbeiten und hat jetzt richtig gemerkt, wie schwer das Geld zu verdienen ist (Kostgeld muss sie auch abgeben).
Und obwohl sie sehr darauf achtet, günstig einzukaufen, sieht sie immer schnucklig aus, obendrein hat sie ein echt gutes Selbstbewußtsein, sodass sie sich nicht über Marken definieren muß.

Allerdings: Beim Handy sagt sie selbst, das sie (noch) keinen Vertrag haben will, da sie sich nicht unter Kontrolle hat....
Es gibt also noch was zu tun :pfeifen:
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es geht manchmal schneller als man denkt.

ich hab auch schulden aber zum glück nur bei der Familie.

bei meiner mama um die 1000 euro steuer und versicherung für mein
nachdem das bezahlt war hab ichs allerdings abgemeldet, viel zu teuer.

bei meiner schwester ca 400 euro für Handyrechnung, mein Vertrag läuft auf sie und ich hab seit nem halben Jahr kein Geld mehr bezahlt.

Zum Glück ist das alles aber noch absehbar und mit den jeweiligen Familienmitgliedern besprochen.

meine Schwester bekommt meine Bafögnachzahlung und der Rest geht an Mama.

Bearbeitet von Pouco am 22.01.2008 13:37:38
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Meine Söhne haben einen natürlichen Geiz, weil sie gelernt haben mit wenig Geld auszukommen. Sicher würden sie sich gern was leisten können. Aber deswegen in dem Alter einen Kredit aufnehmen? Studium/Ausbildung wird noch genug kosten und das ist wichtiger als Markenklamotten oder das neueste Handy.

Bearbeitet von helena am 22.01.2008 13:52:13
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Ich habe letztens einen interessanten Bericht gesehen, den es meines Wissens früher, als ich z.B. Jugendlicher war, nicht gab.
In diesem Bericht wurden Jugendliche und sogar schon Kinder von namhaften Versandhäusern und anderen Institutionen als vollwertiger Kundenstamm geführt.
Hintergrund sind Statistiken, in dem jeder junger Mensch eine gehörige Menge Bargeld zu Verfügung hat....auf Sparbüchern oder eben im Sparschwein.
Die gehen davon aus, das jeder liquide ist und wollen nur verkaufen.
Und wenn ein junger Mensch nicht richtig gelernt hat, mit Geld umzugehen und sehr zuvorkommend behandelt wird, dann kann sowas schnell passieren. <_<
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Zitat (Undie @ 22.01.2008 14:51:29)
In diesem Bericht wurden Jugendliche und sogar schon Kinder von namhaften Versandhäusern und anderen Institutionen als vollwertiger Kundenstamm geführt.

Ja, mag sein. Ich glaube auch, dass Jugendliche heutzutage Konsum viel zu leicht gemacht wird... :unsure:
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Zitat
Ja, mag sein. Ich glaube auch, dass Jugendliche heutzutage Konsum viel zu leicht gemacht wird...


Das mag nicht nur sein, sondern es ist m. E. so. Heute läuft vieles äusserst subtil ab und die Hemmschwelle zum Leben auf Pump wird einem immer leichter gemacht. Da kann dann gerade bei unerfahrenen Jugendlichen die Falle sehr schnell zuschnappen.

Happy Hippo

Bearbeitet von Hipposhit am 22.01.2008 15:09:44
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Zitat (Hipposhit @ 22.01.2008 15:09:07)

Das mag nicht nur sein, sondern es ist m. E. so. Heute läuft vieles äusserst subtil ab und die Hemmschwelle zum Leben auf Pump wird einem immer leichter gemacht. Da kann dann gerade bei unerfahrenen Jugendlichen die Falle sehr schnell zuschnappen.

Das ist wohl so.

Aber wo sind die Eltern? Ich meine, ok, bei Kids über 18 entscheiden ja nicht mehr die Eltern, aber offenbar sind auch schon viele verschuldet die jünger als 18 sind. Wie kann das sein?
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Also, auch wenn meine volljährige Tochter letzten Monat mit ihrer Handyrechnung mehr als über das Limit geschossen hat, lebt sie überwiegend vernünftig. Aber ich kann mich sehr wohl daran erinnern, dass ihr ihre Bank kurz nach Beginn ihrer Berufsausbildung einen "gewissen Überziehungsrahmen" für ihr Konto eingeräumt hat.

Als ich davon erfuhr, bin ich mal zu der Bank gewackelt und hab die unmissverständlich gefragt wie sie dazu kommen meiner, damals noch nicht volljährigen Tochter, einen sündhaft teuren Kredit einzuräumen. Gleichzeitig habe ich sie mal gefragt, wer dafür gerade steht falls meine Tochter diesen Wucherkredit in Anspruch nimmt aber aus irgendwelchen Gründen nicht mehr fristgerecht zurückzahlen kann.

Erst kam von der Sachbearbeiterin so ein Gestammel wie "bis zu 3 Monatsgehältern räumen wir diesen Überziehungsrahmen immer ein".

Dann kam der Gruppenleiter (oder so etwas) und wollte eine nachträgliche Einwilligung (und somit eine Art Bürgschaft) von mir.

Dann kam der Leiter der Kreditabteilung (oder wie das bei den Banken so heisst) und grummelte was von unserem Immobilienbesitz und das sei doch alles kein Problem.

Dann kam mein Wutausbruch.

Dann hat meine Tochter die Bank gewechselt.

Happy Hippo
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Jetzt soll es ja Kreditkarten für Kinder ab 12 geben habe ich gehört, aber damit kann man nicht überziehen. Ich weiß nicht, obs was bringt. Auf der einen Seite würden die merken, wie schnell das Geld alle ist, aber auf der anderen Seite könnte ich dem Kind das Geld auch gleich für einen ganzen Monat in die Hand drücken.

Mal was anderes: Meine Bekannte hatte vorletztes Weihnachten ihrem kleinen Kind einiges an Spielzeug gekauft, was gar nicht so billig war. In meinen Augen war es jedenfalls zu viel. Als ich ihr gegenüber meine Bedenken geäussert hatte, meinte sie, dass ich anders denken würde, wenn ich Kinder hätte. Dafür spart sie bei sich an allen Ecken, aber das Kind soll nicht drunter leiden.

Schön und gut - ich kann's verstehen - aber das Kind gewöhnt sich doch mit der Zeit daran, reich beschenkt zu werden? Und natürlich möchte man seinem Kind alles geben....aber ich meine, wenn mal schlechte Zeiten auftreten, dann spürt es das Kind doch besonders, wenn es wenige oder keine Geschenke gibt. Ich meine, je länger man es durchzieht, umso teuer werden doch die Geschenke?

Ich meine nur, man sollte von Anfang an etwas zurückhaltender sein. Selbst dann, wenn man es sich locker leisten kann. Wie schnell kommt es anders. Und sich selbst nicht so wichtig nehmen und dem Kind dafür alles kaufen, finde ich auch nicht richtig. :unsure:

Bearbeitet von Staubhase am 22.01.2008 15:46:21
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Zitat (Hipposhit @ 22.01.2008 15:41:35)
Dann kam der Leiter der Kreditabteilung (oder wie das bei den Banken so heisst) und grummelte was von unserem Immobilienbesitz und das sei doch alles kein Problem.

:hmm: Aber früher gab es sowas doch auch nicht.

Ich kann mich erinnern, als wir 17 oder 18 waren, da hatte meine Freundin 300 oder 400 DM Minus auf ihrem Konto. Ich fand das damals skandalös. Ich hatte, bis ich ca. 25 war, nie auch nur einen Cent Minus auf meinem Konto! :huh: (Später leider schon :P ).

Es ist auch Erziehungssache und wie man es vorgelebt bekommt. Natürlich nicht nur, aber auch.

Bei uns gab es "Schulden machen" und "Auf Pump leben" z. B. nicht. -_- Was man sich nicht leisten konnte, kaufte man nicht bzw. ne Nummer kleiner.

Hippo, wie Du reagiert hast, find ich gut, ist aber bestimmt selten. :blumen:
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Zitat
Hippo, wie Du reagiert hast, find ich gut, ist aber bestimmt selten.


Das war halt auch ein bischen Selbstschutz, denn mir war schon klar an wen die sich im Notfall halten.

Unsere Tochter wohnt ja nun noch brav bei ihren Eltern. Über ihre Handyrechnung muss sie jetzt selber hinweg kommen (wird schon gehen).

Aber ansonsten hat mich unsere Tochter schon das ein oder andere mal überrascht. Erst kürzlich habe ich sie mal gefragt, warum sie eigentlich keinen Führerschein machen will. Ihre Antwort: "Ach Papa - ich kann mir doch sowieso kein Auto leisten oder ich müsste mich total einschränken."

Da hat sie eigentlich recht, wobei erwähnt werden muss, dass sie ein durchaus kostenintensives Hobby pflegt auf das sie nicht verzichten will.

Happy Hippo
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Zitat (Hipposhit @ 22.01.2008 15:56:20)
Ihre Antwort: "Ach Papa - ich kann mir doch sowieso kein Auto leisten oder ich müsste mich total einschränken."

Hm, stimmt zwar, aber ein Führerschein ist eine Investition für die Zukunft. :schlaumeier: Sie will doch bestimmt später auch mal Arbeitsstellen annehmen, die nicht unbedingt direkt an ihrem Wohnort sind, oder? Ist ohne Führerschein immer schwierig - zumindest "auf dem Lande".

Wo ich wohne, geht ohne Führerschein nix. Ich bin bisher fast mein ganzes Leben gependelt. Und auf Bus/Bahn angewiesen zu sein, ist auch nicht das Wahre.
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Ganz im Gegenteil Krötilla: sie hat zur Zeit etwas mehr als 40 km Fahrtstrecke mit den Öffentlichen zur Arbeitstelle.

Aber Deine Überlegung mit der Zukunftsinvestition unter dem Blickwinkel "Mobilität" ist natürlich auch nicht von der Hand zu weisen.

Happy Hippo

Bearbeitet von Hipposhit am 22.01.2008 16:03:15
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Zitat (Hipposhit @ 22.01.2008 16:02:48)
Aber Deine Überlegung mit der Zukunftsinvestition unter dem Blickwinkel "Mobilität" ist natürlich auch nicht von der Hand zu weisen.

Also ich kannte mal ein Mädel, die war echt dazu "verdonnert" entweder umzuziehen oder halt nur Stellen im Wohnort anzunehmen. (Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmittel war echt mies). Ist doch sch... sowas.... :huh:

Ich musste immer fahren, aber will ich auch. Ich wohne nämlich in der Nähe (ca. 35 km) von NRW entfernt in Niedersachsen. Aber in NRW zahlen die Firmen - meiner Erfahrung nach - viel besser. Darum arbeite ich schon seit Jahren im Nachbarbundesland und pendel halt. :rolleyes: Ist zwar lästig (und auch nicht günstig, s. Benzingeld) aber es lohnt sich finanziell trotzdem noch.

Ich denke Führerschein haben ist nie weg. Auch, wenn man ihn zurzeit nicht braucht.

Ich wurde nie verwöhnt von zu Hause, aber den Führerschein haben mir meine Eltern finanziert. War echt eine "Investition in die Zukunft" wie ich finde. :rolleyes: Bin echt dankbar dafür.
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Hallo Krötilla,

ich bin noch so erzogen, dass man nur das ausgeben kann, was einem auch wirklich zur Verfügung steht.Habe ich einen Wunsch, muss ich mir den ersparen. Klaro, einen kleinen Kredit nimmt jeder mal auf.
Viele Jugendliche bekommen den gesunden Umgang mit dem Geld nicht mehr vermittelt, da vielen jungen Leuten nicht mehr bewußt gemacht wird, nur das was man verdient, kann ich auslegen, abzüglich aller laufenden Kosten.
Es ist ja heute auch so einfach, mal eben was auf Pump zu kaufen. Gefährlich sind natürlich die Handykosten, man telefoniert ja mittlerweile für jeden Mist und am Schluss kommt die dicke Abrechnung. :blumen:
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