Zitat (yuki @ 16.04.2010 17:02:35) |
:D Jaaaaaaaa, das ist so eine Sache mit dem Alter und der Zeitrechnung :pfeifen: :blumen: :blumen: :blumen: |
Schneeflöckchen, das ist Orchi-Zeitrechnung... :pfeifen: :lol: Schön, dich auch mal wieder zu lesen, ich freu mich!
Und was immer Du an Recherche-Stolperfallen findest, darfst Du gern behalten oder beim Auktionshaus verkaufen, ehe es bei Dir rumliegt und
Staub ansetzt. :P :wub:
Es ist wirklich so: damals war ich auf dem Dampfer, spätestens alle 3 Jahre die Orchis umzusetzen und mit der Zeit standen sie in zwar nicht immensen, aber wirklich großen Töpfen.
Zu großen... -_-
Das alte Schätzchen stand im größten... und ich wunderte mich nur, daß sie auf einmal "Zieharmonika-Blätter" (bei Nopsen sind die wirklich selten) machte und überaus komisch anfing zu wachsen wie nicht mehr vernünftig zu blühen.
Also belas ich mich und hab mein Wissen nach und nach upgedatet: Hopps, bloß den Orchis keine zu großen Töpfe :huh: geben, lieber mal Wurzeln verjüngen, in engen Töpfen blühen die besser...
und Umtopfen erst, wenn alles alte Substrat zersetzt ist oder die Pflanze den Topf sprengt.
Aha.
Also probierte ich das mal an der Alten Dame und auch den anderen Nopsen aus: Wenn umtopfen, dann nicht viel größeren Topf, frisches wie möglichst grobes Substrat, nicht angießen und vorm Umsetzen den Wurzelballen genau inspizieren: was kann weggeschnitten werden? Weg kann mitunter einiges, und das, was zurückbleibt, paßt genau in den neuen Topf. :glühbirne:
Die Alte Dame hat also einen
kleineren Topf bekommen - auf daß sie mal wieder gerade Blätter und mehr Blüten machen soll.
Gerade sind die Blätter noch nicht wieder geworden, aber mit den Blüten stimmt es. :)
Ich versuche also, sie jetzt langsam "zurückzuführen" , bis sie wieder glatte Blätter macht.
so siehst Du auf dem aktuellen Foto einen relativ größenmäßig angepaßten Topf, in dem steht sie seit etwa eineinhalb Jahren.
Das alte Wissen und manchen Fehler konnte ich nun hier nicht mehr nachbearbeiten, inzwischen folge ich aber diesen Umtopf-Grundsätzen:
1. Orchi erst aus dem alten Topf nehmen, wenn das Subtrat langsam zu Erde wird und/oder die Wurzeln den Topf sprengen wollen.
Das variiert nach Orchiart, Sorte und entsprechender Wüchsigkeit wie dem Substrat und ist individuell zu beobachten.
2. Vor dem geplanten Umtopfen die Pflanze nochmal durchlaufend gießen oder kurz tauchen - am Topf angeklebte Wurzeln lösen sich dann besser. Nach dem Umtopfen wird nicht gegossen, bis sich das neue Blatt zeigt, also 3-4 Wochen - nur ab und an mal sprühen.
3. Neue Wurzeln sind besser als zuviele alte und gerade sehr alte Orchipflanzen neigen zu fürchterlich verfilzten Wurzelballen: Ausdünnen, Sauberschneiden - alles, was gammelt, trocken oder tot ist, gründlich ab- und ausschneiden.
Junge Luftwurzeln sind neue Wurzeln und sollten, wenn sie nicht zu sperrig sind, mit ins neue Substrat geleitet werden. Keine Wurzel, die weiterwachsen soll, darf brechen.
4. Substrat: alle "dickfüßigen" Orchis (wie z.B. Phalaenopsen) lieben grobes Substrat, was nach dem Gießen oder Tauchen schnell abtrocknen kann. So nehmen wir grobes Tonkugelgranulat oder Pinienrinde. Grober Rindenmulch geht auch: Nopsen lieben es "sauer".
Die heute handelsübliche fertige "Orchideenerde" ist oftmals zu fein und eben mehr
Erde als leicht trocknendes Substrat, zu leicht kann es zu Fäulnis kommen.
Und die wollen wir gar nicht. Dünnfüßige Orchis wie Cambria, Miltonia, Cattleya und Oncidium kommen mit feinerem Substrat hingegen ganz gut klar. Für die nehme ich die Orchideenerde gern, auch für den Frauenschuh.
Ausgetopfte Orchi über Nacht abtrocknen lassen, dann sauberschneiden (Wurzeln) und den Topf so wählen, daß er nicht zuviel größer als der alte ist. Der Topf muß viele Wasserabzugslöcher haben... Orchi und Substrat zusammen in den neuen Topf "einschütteln, nichts andrücken - die Wurzeln dürfen nicht brechen.
Was an Luftwurzeln zu sperrig ist: lassen, wie es ist.
3-4 Wochen lang nicht gießen, bis sich das neue Blatt zeigt, dann ruhig einmal kurz mit Regenwasser tauchen, ablaufen lassen - es darf kein Restwasser im Übertopf stehenbleiben.
Je heller und wärmer die Orchi steht, um so größer ihr "Grundumsatz", was Feuchtigkeit betrifft.
Nach dem Abblühen ruhig etwas
Dünger ins Tauchwasser geben. Blühen strengt nämlich an.
Meine Erfahrung inzwischen: Tauchen ist besser als Gießen.
Hängen die Blätter schlaff und ist der Topf zu leicht? Dann Tauchen - ruhig auch mal über Nacht.