Medizinisch-Psychologische Untersuchung: Nach Alkohol- oder Drogenfahrt

Hallo Allerseits,

in einem anderen, straßenverkehrsbezogenen Forum entstehen immer wieder Diskussionen über die Sinnhaftigkeit der medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU; im Volksmund auch "Idiotentest") nach Fahrten unter Drogen- oder Alkohol-Einfluß. Aufgrund der speziellen Clientel in jenem Forum verläft die Diskussion i.d.R. recht polarisiert. Da Frag-Mutti nun einen ziemlich großen Querschnitt an Otto-Normal-Usern hat, die nicht nur in 4-Räder-Kategorien denken, würde mich Eure Meinung interessieren.



Die derzeitige Lage (verkürzt beschrieben):

Fällt ein Autofahrer auf, der mehr als 1,6 Promill Alkohol im Blut hat, dann wird ihm die Fahrerlaubnis entzogen.

Fällt ein Mensch auf (auch ohne Bezug zum Straßenverkehr), der harte Drogen (Kokain, Heroin, aber auch Amphetamine, Ecstasy oder Benzodiazepine wie z.B. Valium) konsumiert, dann wird ihm die Fahrerlaubnis entzogen.

Jemandem, der regelmäßig kifft (d.h. nahezu täglich), wird die FE entzogen.

Kifft jemand gelegentlich (z.B. 1x pro Woche am Wochenende), so wird ihm die FE entzogen, wenn er unter Cannabis-Einfluß fährt (d.h. innerhalb ca. 24 h nach Konsum).

Ist die FE entzogen, so kann sie nach bestandener MPU wiedererlangt werden. Zur MPU sind Abstinenznachweise über bis zu einem Jahr zu erbringen; zusätzlich muß der Psychologe davon überzeugt werden, daß man sich intensiv mit seiner Sucht oder seinem Mißbrauch auseinandergesetzt hat und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nie wieder unter Rauschmittel-Einfluß ein Fahrzeug führen wird. Hierzu werden oftmals kostenpflichtige Beratungs- oder Therapie-Maßnahmen verlangt.



Mögliche Konsequenzen:

Durch z.B. eine Alkoholfahrt oder unvorsichtiges Kiffen auf einer Fete kann es zum Entzug der Fahrerlaubnis kommen. Die FE ist häufig länger als ein halbes Jahr entzogen. Hieraus können Jobverluste resultieren.

Die notwendigen Nachweise und Maßnahmen, wie auch die Prüfung kosten viel Geld und die Summen können leicht den 4-stelligen Euro-Bereich erreichen.



Wie seht Ihr das:

Sind die in Deutschland geltenden Regeln überzogen? Ist dies alles Geldschneiderei? Wir mit Kanonen auf Spatzen geschossen?
Oder sind die Regeln sinnvoll, um verantwortungslose Autofahrer aus dem Verkehr zu ziehen?
Sollte man berauschten Fahrern eine weitere Chance geben? Können Existenzen an diesen Strafen hängen?
Oder haben diese Autofahrer ihre Chance gehabt?

(Hoffe, meine eigene Meinung kommt nicht durch; ich möchte Euch zunächst nicht beeinflussen).

Viele Grüße,

H.H.
Ich würde sagen, selber schuld.
Wer volltrunken oder durch wer weiß was für Drogen berauscht,

Niemand wird zu seinem Tun gezwungen, man kann durchaus selber entscheiden, ob man die nächsten zwei Bierchen auch noch trinkt oder ob man es nicht doch mal mit dem Kiffen probiert.

Ob die Strafen angemessen sind, kann ich nicht sagen. Ich denke schon.
Die MPU finde ich aber gut, weil die schon verdammt hart ist. Da überlegt man es sich doch lieber zweimal.
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Da ich Kind eines Alkoholikers bin, und mein Vater immer wieder in Besitz des Führerscheins kam - und auch weiterhin unter Alkoholeinfluß fährt - :


glaube ich, dass für viele die MPU nur ein Witz ist. Mit ein bisschen "Köpfchen" bekommt man den Führerschein schnell wieder zurück - ohne daraus in irgendeiner Weise an seinem Verhalten etwas ändern zu müssen. Einsicht über sein Fehlverhalten dem Psychologen gegenüber zeigen, evtl. darauf verweisen das man die AA´s besucht ........ *bla, bla, bla* und immer wieder beteuern, daß "dies" nie, nie wieder passiert..... .

Mein Vater hat diese Prozedur mind. 3 mal durch...... und er selbst macht sich über die Art und Weise wie die MPU durchgeführt ist lustig

- was soll ich dazu noch sagen??


YO
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Ich finde es richtig, daß wenn man bekifft, betrunken oder sonst wie zugedröhnt Auto fährt, der Führerschein entzogen wird. Auch eine MPU halte ich dann für sinnvoll. Wer betrunken oder bekifft Auto fährt, riskiert nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das Leben anderer. Einen Führerschein zu besitzen, heißt meiner Meinung nach nicht nur, daß man ein Auto und die Verkehrsregeln beherrscht, sondern auch, daß man die notwendige Reife und Einsicht und Verantwortung hat, am Straßenverkehr teilzunehmen...Im zugedröhnten Zustand hat man dieses nicht...Ergo: Führerschein weg und Nachkontrolle...

Allerdings halte ich es für schwachsinnig und überzogen, jemanden den Führerschein wegzunehmen, nur weil er Drogen konsumiert...Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun...Der Lerneffekt ist dabei auch mehr als fraglich. Es ist bewiesen, daß eine Strafe immer in Verbindung mit der Tat stehen sollte. So daß der Betreffende eben auch Einsicht in sein falsches Verhalten bekommen kann. Eine Verbindung zwischen Drogenkonsum und Führerscheinetzug herzustellen, ist ja nun wirklich aberwitzig.

Eine Konsequenz sollte immer in Bezug auf die Tat erfolgen...

In meinen Augen ist diese Regelung nur ein Versuch mehr Leute für die MPU "zu gewinnen" Immerhin bringt die ja ordentlich Geld ein oder täusche ich mich da?
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Zitat (Hornblower, 04.04.2008)

Sind die in Deutschland geltenden Regeln überzogen? Ist dies alles Geldschneiderei? Wir mit Kanonen auf Spatzen geschossen?
Oder sind die Regeln sinnvoll, um verantwortungslose Autofahrer aus dem Verkehr zu ziehen?
Sollte man berauschten Fahrern eine weitere Chance geben? Können Existenzen an diesen Strafen hängen?
Oder haben diese Autofahrer ihre Chance gehabt?


Wer unter Alkohol- oder sonstigem Drogeneinfluss Auto fährt, gefährdet Leib und Leben seiner Mitmenschen. Er ist nicht in der Lage, Verantwortung zu übernehmen und gehört deshalb aus dem Verkehr gezogen - meine Meinung. Seine Chance hatte er, dass er sie nicht genutzt hat, war seine eigene Schuld. Dass u. U. die Existenz davon abhängt, muß man sich vorher überlegen. Und überhaupt - was ist schon eine Existenz gegen ein Menschenleben.
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.....mein Beitrag läßt sich nicht editieren....


edit: Fahren unter Alkohol bzw. Drogenkonsum gehört "für mich" härter bestraft. Wobei der alleinige Konsum für den Führerscheinentzug (eigentlich) lächerlich ist. "Eine Konsequenz sollte erst nach einer Tat erfolgen" - richtig! - aber wie oft sind Unbeteiligte und deren Familie von dieser TAT sehr viel härter betroffen - und für die Konsequenz ist es dann zu spät.....
Als Tochter, Mutter und Verkehrsteilnehmer wünschte ich mir, daß in Falle meines Vaters der Führerschein auf Lebenszeit weggenommen wird und das für "Abhängige" in regelmäßigen Abständen Kontrollen stattfinden um die "Fahrtauglichkeit" überprüfen zu können. - Ganz ähnlich, wie es bei "Älteren" Autofahren von vielen verlangt wird.

YO
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Die Regeln sind OK, wer das als "Geldschneiderei" oder "Kanonen auf Spatzen" bezeichnet, der hat einfach nichts verstanden.

Wer besoffen oder zugedröhnt am Steuer erwischt wird sollte sich eigentlich bei der Polizei bedanken: "Danke, dass Sie mich gefunden haben, bevor ich jemanden getötet habe und selbst in den Bau wandern muss!"

Meistens sieht das wohl anders aus.

Gibts Polizisten im Forum?

/Hundi

Bearbeitet von Hundi am 04.04.2008 18:34:02
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Zitat (Hornblower)
Sind die in Deutschland geltenden Regeln überzogen? Ist dies alles Geldschneiderei? Wir mit Kanonen auf Spatzen geschossen?
Oder sind die Regeln sinnvoll, um verantwortungslose Autofahrer aus dem Verkehr zu ziehen?
Sollte man berauschten Fahrern eine weitere Chance geben? Können Existenzen an diesen Strafen hängen?
Oder haben diese Autofahrer ihre Chance gehabt?

Wenn es so einfach ist, den Führerschein zu machen, muss es auch genauso einfach sein, diesen wieder wegzunehmen.
Die Konsequenz, dadurch seine Existenz verlieren zu können, sollte eigentlich ausreichen, vernünftig zu fahren.
Wer das nicht versteht und dann auf der Polizeiwache anfängt zu heulen....damit habe ich persönlich kein Mitleid.
Ich frage mich nur, warum man diesen eher simplen Spruch....baust du Mist, ist der Lappen weg....nicht auf alle Verkehrsteilnehmer anwendet.
Wir reden von Alkohol und Drogen.....wo sind in diesem Vergleich die völlig nüchternen Raser, die mit Karacho durch Wohngebiete jagen oder auf der Autobahn kilometerlang extrem dicht auffahren ?
Die zahlen 250 Euro Strafe, wenn sie erwischt werden und geben allerhöchstens mal für 4 Wochen den Führerschein ab. Das ist Mumpitz.
Auch die haben meiner Meinung nach eindeutig bewiesen, das sie der Verantwortung, ein Fahrzeug zu lenken, nicht gerecht werden.
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Zitat (yolanda, 04.04.2008)
.....mein Beitrag läßt sich nicht editieren....


edit: Fahren unter Alkohol bzw. Drogenkonsum gehört "für mich" härter bestraft. Wobei der alleinige Konsum für den Führerscheinentzug (eigentlich) lächerlich ist. "Eine Konsequenz sollte erst nach einer Tat erfolgen" - richtig! - aber wie oft sind Unbeteiligte und deren Familie von dieser TAT sehr viel härter betroffen - und für die Konsequenz ist es dann zu spät.....
Als Tochter, Mutter und Verkehrsteilnehmer wünschte ich mir,

Stimmt, aus der Sicht habe ich es noch gar nicht betrachtet...Wer sich regelmäßig zudröhnt, mit was auch immer, steigt vielleicht auch mal so in ein Auto...Dann wäre es eigentlich schon fast zu spät, weil so die Wahrscheinlichkeit steigt, einen Unfall in diesem Zustand zu bauen...

Von daher wäre es vielleicht gar nicht als Strafe für den Autofahrer zu sehen, sondern als Prävention, Autounfälle von vorneherein zu vermeiden. (Durch zugedröhnte Autofahrer...)

Aber dann gibts halt noch die Raser. Wer mit 100 Sachen durch die Stadt rast, oder mit 50/60 durch eine Fußgängerzone, der müßte meiner Meinung nach den Lappen abgeben UND nochmal Intensivunterricht nehmen und zwar mit Schwerpunkt darauf, daß man bei so einer Raserei keinesfalls mehr die Verkehrssituation unter Kontrolle hat...

Aber vielleicht sollte man schon bei der Fahrschule anfangen? Vielleicht sollte man dort Reaktionstests einführen, damit die Fahrschüler am eigenen Leib erfahren, wie langsam man reagiert....besonders bei hohen Geschwindigkeiten....

Man sollte vielleicht die Fahrschule wirklich um das Thema Sicherheit und Verantwortung erweitern. Wer die Reife noch nicht besitzt, der bekommt den Lappen nicht, egal wie gut er fahren oder einparken kann...Bleibt halt das Problem, wie man die persönliche Reife feststellen kann...Daran wirds wahrscheinlich hapern...Klar, man könnte die Fahrlehrer in Personenwahrnehmung schulen, man könnte ein Psychologengespräch als Pflicht machen...So ne Art Supervision halt..., man könnte Persönlichkeitstests mit in die Fahrschule einbauen..etc etc...

Problem dabei wäre dann aber wieder; die Kosten für die Fahrschulen würden dadurch extrem steigen, ein Restrisiko bleibt immer und der Aufwand stünde vielleicht gar nicht im Verhältnis..

Bleibt halt wirklich nur an den gesunden Menschenverstand zu appellieren. Jeder, der zugedröhnt Auto fährt, sollte sich bewußt sein, daß man selbst schnell Opfer eines zugedröhnten Opfers werden könnte...
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Zitat (Hornblower, 04.04.2008)
Die notwendigen Nachweise und Maßnahmen, wie auch die Prüfung kosten viel Geld und die Summen können leicht den 4-stelligen Euro-Bereich erreichen.






Leider noch viel zu wenig !
Drogen ,ja die hat der ,der unter deren Einfluss gefahren ist ja auch bezahlt ...tut das weniger weh ?
Menno , wenn mir einer eins meiner Kinder wub.gif im Suff oder unter sonst irgendwelchem Drogeneinfluss totfahren würde ....da würde mir eine noch ganz andere Strafe einfallen ... ranting.gif
Und ich bin gewiss eine ganz humane Person sonst ....

Bearbeitet von Vogulisli am 04.04.2008 23:29:07
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Hallo Allerseits,

da haben sich ja schon einige interessante Meinungen ergeben. Wie von mir erhofft, argumentiert Ihr auch mehr "aus dem Bauch heraus" und laßt Euer Gerechtigkeitsempfinden sprechen.

Ich spiele mal den Advocatus Diaboli:

Melly,

Du siehst den FE-Entzug nach Konsum harter Drogen auch ohne Bezug zum Straßenverkehr kritisch.
Ist es aber nicht so, daß jemand, der illegale harte Drogen beschafft und konsumiert, bewiesen hat, daß er leichtfertig und vorsätzlich gesetzliche Regelungen übertritt? Ist damit die charakterliche Eignung gegeben, um ihm eine solche Waffe, wie sie ein Auto darstellt, zu überlassen?
Darüber hinaus haben harte Drogen oftmals Wirkungen, die einen Menschen auch über die akute Rauschwirkung hinaus psychisch und physisch derart belasten, daß er seine Eignung zum Führen eines KfZ verliert. Denke Dir nur einen Benzodiazepin-Abhängigen (z.B. Valium, aber auch Adumbran) auf Entzug. Darf ein solcher Mensch sich überhaupt hinter das Steuer setzen?

In der Tat muß man unterscheiden zwischen der Strafe für eine berauschte Fahrt (Tagessätze und befristetes FahrVERBOT) und dem Verwaltungsakt, in dem eine Nichteignung zum Führen eines KfZ festgestellt und die Fahrerlaubnis entzogen wird. In letzterem Fall kann der Betroffene halt durch eine MPU nachweisen, daß er seine Fahreignung wiedererlangt hat.

An die Anderen:
Ihr formuliert ziemlich deutlich, daß Ihr der Ansicht seid, ein Rauschmittelkonsument dürfe nicht mehr ans Steuer. Aber was bedeutet das denn auf der anderen Seite?

Wer von Euch hat nicht schon mal einen über den Durst getrunken? Und - Hand auf's Herz: Wer ist nicht schon mal nach 5 Glas Bier auf einer Fete noch eben den Kilometer nach Hause gefahren?

Oder wie schaut es aus mit den jüngeren Usern: Auf einer Feier ein Wenig geraucht, aber dann drei, vier Stunden gewartet. Da merkt man vom Gras doch gar nichts mehr. Den Kilometer bis nach Hause muß man doch nicht laufen.

Oder wie schaut's aus, die letzte Techno-Fete? Gerade mal eine Pille eingeworfen, und die Müdigkeit war weg. Das machen doch fast alle. Und man ist dch vel wacher, viel aufmerksamer.

Aber dann steht da doch die grüne Minna am Straßenrand, man muß blasen, oder der Drogen-Schnelltestschlägt aus.Der Führerschein ist plötzlich weg. Das nur wegen einer jugendlichen Unbedachtheit, oder einem geselligen Abend am Bierstand auf der Kirmes. Und dann stellt man fest, daß man nicht morgens mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit kommt. Oder man benötigt das Auto sogar beruflich.

Jobverlust, in der heutigen Zeit bekommt man nur schwer einen Neuen, aber wohl kaum ohne Führerschein. Ein Jahr hat man Zeit, dann kommt Hartz IV. Und dann? Die schöne Doppelhaus-Hälfte ist nicht mehr finanzierbar. Der Ehepartner kann die Schulden nicht mehr ertragen, auch nicht die Arbeitslosigkeit; er läßt sich scheiden.

Alles nur wegen eines geselligen Abends, wegen einer tollen Fete, einem einmaligen Konzert?

Ist das angemessen?

Viele Grüße,

H.H.
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@Hornblower:

also, ganz so sehe ich es nicht, was Deine Darstellung bezüglich der allgemeinen Notwendigkeit von Fahrerlaubnis / auto angeht:

- wenn ich Berufskraftfahrer/in bin, brauche ich den FS für meinen Job, klar. Dann habe ich aber von Drogen die Finger zu lassen, und auch die Heimfahrt nach einem Glas Bier scheidet aus, ohne Wenn und Aber. Wenn ich meine gesammelten Führerscheine neu machen müsste, käme ich bei derzeitigen Fahrschulpreisen locker auf 10.000-12.000 Doppelmark. Plus MPU, Gebühren, Bußgeld usw. bei Entzug. Wenn ich trotz dieses Wissens zwar abends fortgehen kann, aber dann zu geizig bin für das Taxi, Minicar, Sammeltaxi oder was auch immer nach Hause, ist es mein ureigenes Problem, wenn ich den Lappen verliere.

- "den einen Kilometer" muss man niemals mit dem Auto fahren. Wer gesund genug ist, um abends auszugehen und zu trinken, der ist verdammich noch mal auch gesund genug, um Strecken bis 10 km in der Ebene und etwas weniger im Hügelland per Fahrrad zurück zu legen. Wer für solche Kleckerstrecken prinzipiell nur ans Auto denkt, hat meines Erachtens einiges im Leben missverstanden. Autofahren ist weder Grundrecht noch Notwendigkeit, sondern ein Luxus, der das Leben bequemer macht. Den möchte ich nun keinem verbieten / vermiesen, versteht mich bitte nicht falsch, aber bitte nicht immer mit dieser Selbstverständlichkeit an die Sache rangehen.

- Ich möchte behaupten, dass nahezu jede Arbeitsstelle auch ohne Auto erreichbar ist. Dass es mitunter massiv unbequem und/oder zeitaufwändig ist, ist mir klar. Wie gesagt, Auto = Luxus zur Bequemlichkeit. Und wenn man mal ganz konkret gegenrechnen würde, was man für das Autofahren ausgibt, käme man unterm Strich sicher in einigen Fällen sogar besser weg, wenn man eine schlechter bezahlte Stelle annähme, die dafür näher an der Wohnung liegt.
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Hallo
Ich finde,dass die MPU ruhig viel strenger sein koennte.
Ich finde Fahren unter dem EInfluss jeglicher Drogen oder Medikamenten einfach nur verantwortungslos.
Mir ist vor einigen Jahren ein Bus in die Beifahrerseite vom Taxi gefahren und der liebe Busfahrer hatte Alkohol im Blut uFahrgaeste im Bus.
Den Schaden,den ich davongetragen habe kann niemand wieder gut machen.

Leute,die unter Medikamenten stehen,sollten auch nicht ans Steuer.
Viele Anti-Depressiva oder Beruhigungsmittel verlaengern die Reaktionszeit,aber sagen tut da keiner was.
Ich denke Leute,die Drogen regelmaessig konsumieren sollten keinen Fueherschein besitzen duerfen.


Mag sein,dass ich die Sache zu streng sehe,aber ich denke einfach,dass zu viele Menschen durch solche Idioten ums Leben kamen oder verletzt wurden.
Wenn sich jemand mit Drogen vollballern will,kein Thema-No Problem,aber warum so egoistisch sein und Unschuldige mit darein ziehen.

Die MPU ist viel zu lasch.Man muss nur ein bisschen daherreden und lieb gucken,dann ists auch schon gut.
Wenn ich mich an meine Fahrschule erinnere,fande ich es schon reichlich schlimm,dass da einige Pfeifen grundsaetzlich bekifft zum Unterricht erschienen.
Es war manchmal so offensichtlich,dass ich mich frage,wie man solchen Menschen einen Fuehrerschein geben kann.

Es gibt mittlerweile sogar Mittel zu kaufen,die das Blutbild eines Kiffers verfaelschen,sodass er auch weiterhin seinem Konsum nachgehen kann,ohne bei der MPU durchzufallen.

Schade einfach,wie leicht man einen Baeren aufbinden kann.
Solche Sachen machen mich einfach nur traurig.

LG Daraja
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Daraja,

wo fängt denn für Dich die "Droge" an, und wann wird es für Dich "regelmäßig"?

Ist die Pille Ecstasy eine Droge, die ich Samstag-Abend um 20:00 Uhr auf der Love-Parade eingeworfen habe, damit ich auch um 2:00 Uhr nachts noch tanzen kann? Ich fahre erst Motag wieder, komme dann aber in eine Kontrolle, und da wird mir der Stoff nachgewiesen - und der Führerschein ist mindestens auf 1 Jahr weg.

Ein Polizist fragt mich, ob ich Koks gezogen hätte. Ja, Kokain ist eine harte Droge, zugegeben. Aber stell Dir vor: Ich sag ihm, ich hab im Urlaub vor drei Wochen eine Nase gezogen, und bin dann auch drei Wochen nicht mehr gefahren. In meinem Blut ist nichts mher nachzuweisen. Und doch ist mein Führerschein für mindestens 12 Monate in Urlaub.

Ist Cannabis eine Droge? Ein Drittel der Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren haben Erfahrung mit Kiffen. Sind das alles Junkies, die nicht mehr fahren dürfen?

Was ist mit Alkohol? Sag mir nicht, Du hättest nicht schon mal etwas tiefer ins Glas gesehen.

Wo fängt die "Droge" an? Wo der Mißbrauch?

Viele Grüße,

H.H.
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Wer säuft und/oder Drogen konsumiert und dann hinterm Steuer erwischt wird ►►► Lappen weg und dann noch einen Strafzettel der sich heftigst gewaschen hat und nicht so lächerliche Plemperlesbeträge wie bisher.
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Eine Droge ist fuer mich alles,das den Geistigen Zustand in jeglicher Weise beinflusst.
Regelmaessig ist fuer mich,wenn jemand zB jedes Wochenende konsumiert.
Je nach Drogenart kann man auch noch Nachwirkungen oder Flash-Backs haben.
Regelmaessig bedeutet fuer mich auch eine gewisse Suchtneigung.
Es gibt z.B Leute,die am Wochenende auf Parties regelmaessig konsumieren,diese fallen fuer mich unter regelmaessig.

Weil die psychische Abhaengigkeit trifft ja meistens sehr schnell ein,jedoch sind manche Menschen berufstaetig und koennen sich nur am WE Konsum erlauben.
Die zaehlen auch dazu,denn sobald das Wochenende anfaengt,wissen sie schon genau,was sie tun werden.

Jeder sollte die Wirkungen und Konsequenzen von Drogen kennen,wer so dumm ist und sie missachtet,dem geschiet es nur recht,dass der Fueherschein entzogen wird.

Alk zaehlt ganz klar fuer mich auch zu Drogen,da es den Bewusstseinszustand veraendern kann.

In dem Fall mit dem Polizisten und den Koks wuerde ich sagen,dass dies eine Ausnahmesituation ist.
Aber wenn ich mich nicht irre hat Kokain auch eine lange Verweildauer im Blut,zumindest einige Reststoffe.
Ich kenne die Gesetzeslage auch da nicht sehr gut.


Aber als Fazit kann ich nur sagen,dass ich Menschen,die bewusst betrunken/bekifft oder wie auch immer fahren,sollten nie nie wieder den Lappen bekommen,denn sie gefaehrden sich und andere grundlos.

LG Daraja

Mir faellt es aber irgendwie schwer einen neutralen Sichtpunkt auf die Sache zu bekommen,da ich sowas schon am eigenen Leib erfahren hab.
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Zitat
Fällt ein Mensch auf (auch ohne Bezug zum Straßenverkehr), der harte Drogen (Kokain, Heroin, aber auch Amphetamine, Ecstasy oder Benzodiazepine wie z.B. Valium) konsumiert, dann wird ihm die Fahrerlaubnis entzogen.


Das ist ja ein Auszug aus der derzeitigen Gesetzeslage. Und da muß ich H.H. recht geben, wo fängt ne Droge an?

Amphetamine, dazu gehören z.B. auch ADHS Medikamente, das heißt, ein Jugendlicher dürfte keinen Mopedführerschein bekommen, bzw ihm wird später evtl der Führerschein entzogen. Egal wie, er sollte nicht am Verkehr teilnehmen, laut dieser Regelung?

Dabei wäre er ohne diese Medikamente evtl ein höheres Risiko als mit Medikamente...

Bei Alkohol sehe ich es so, daß der Führerschein entzogen werden sollte, wenn man betrunken fährt. Wer aber im Vollsuff kontrolliert wird (ohne Auto), der hat ja keine Straftat begangen...also wofür sollte man ihn bestrafen (mit Führerscheinentzug) Anders sehe ich es bei Dauerkiffern und Kokainkonsumenten bzw Konsumenten von anderen harten, illegalen Drogen. Das ist (mit oder ohne Auto) ne Straftat...Gut, gelegentliches Kiffen jetzt nicht aber ich nehme mal bei meinen Ausführungen Dauerkiffer, evtl schon mit psychotischen Symptomen...Diesen könnte man rein aus Präventionsmaßnahmen den Führerschein entziehen, da sie in ihrem Zustand ein Verkehrsrisiko darstellen könnten...

Aber Problem auch wieder hier: Wie durchführen, wo die Grenze setzen...

Ich denke, ich würde sinnvolle Aufklärungsprogramme für wichtiger halten. Gerade in Dörfern sollte der Heimtransfer aus der Disko gesichert werden. Shuttle Busse etc...(wahrscheinlich utopisch, ich weiß)

Aber mal was zur Situation auf den Dörfern...

Gleich mal an alle Taxifahrer unter uns...Mein gleich folgendes Erlebnis ist sicherlich nicht übertragbar auf alle Taxifahrer und auch nicht generalisierbar, dennoch ist es passiert...Aber umso mehr interessiert mich eure Meinung dazu.

In der Kleinstadt fand eine Kneipentour statt. Das heißt, es waren aus den umliegenden Dörfern eine Menge Jugendlicher da. Wir sind mit dem Auto reingefahren und wollten selbstverständlich mit dem Taxi zurück.

Es stand auch eins vor dem Club. Aber der Taxifahrer meinte zu uns, er sei schon reserviert, die Leute müßten gleich kommen und er fährt nach X (X läge übrigens auf unserer Strecke...)

Es kamen auch kurze Zeit später ein paar Kerle, gingen zum Taxi: "Ey Wolfgang, fahr uns mal nach Y" Y liegt aber in der genau anderen Richtung. Der Taxifahrer selbst kam auch aus Y, kannte diese Gruppe offensichtlich und fuhr los.

Tja, unsere Strecke war ihm wohl nich lukrativ genug icon_mauer.gif Wir sind dann die Strecke (30 Min. Fußweg) gelaufen...Nachts um drei, entlang der Bundesstraße...

Und ich dachte mir so, wenn ich jetzt weniger vernünftig wäre, dann wäre das ein Grund gewesen, das nächste Mal mit dem Auto wieder heim zu fahren, auch wenn ich schon was getrunken habe...Möchte nicht wissen, wie oft sowas passiert und wie oft genau deswegen Jugendliche keinen Bock mehr haben und angetrunken ins Auto steigen...

Wie gesagt, daß passierte in einer sehr ländlichen Gegend, wo viele auch die Taxifahrer persönlich kennen und wenn Kneipentour ist, dann haben auch die Taxis alle Hände voll zu tun...Aber das war doch sehr sehr ärgerlich...

Zumal er offensichtlich keinen Auftrag hatte, so wie er es uns weiß machen wollte
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Zitat (Mellly, 05.04.2008)
wo fängt ne Droge an?

Amphetamine, dazu gehören z.B. auch ADHS Medikamente, das heißt, ein Jugendlicher dürfte keinen Mopedführerschein bekommen, bzw ihm wird später evtl der Führerschein entzogen. Egal wie, er sollte nicht am Verkehr teilnehmen, laut dieser Regelung?

Melly,

schönes Beispiel! Wer könnte dies nicht nachvollziehen?

Nein, so ist es nicht: Amphetamin ist gem. Definition im BtmG eine verbotene, "harte" Droge. Methylphenidat (z.B. "Ritalin") ist zwar auch ein Amphetamin-Derivat, gilt aber nicht als "harte Droge".

Sofern verschriebenes Medikament und unter ärztlicher Kontrolle fällt der Konsum auch nicht unter den Begriff "Mißbrauch".

Viele Grüße,

H.H.
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Zitat (Hornblower, 05.04.2008)
Melly,

schönes Beispiel! Wer könnte dies nicht nachvollziehen?

Nein, so ist es nicht: Amphetamin ist gem. Definition im BtmG eine verbotene, "harte" Droge. Methylphenidat (z.B. "Ritalin") ist zwar auch ein Amphetamin-Derivat, gilt aber nicht als "harte Droge".

Sofern verschriebenes Medikament und unter ärztlicher Kontrolle fällt der Konsum auch nicht unter den Begriff "Mißbrauch".

Viele Grüße,

H.H.

Es gibt neben Ritalin (Methylphenidat) auch Dextroamphetamin. Beides gehört zu den Stimulanzien und unterliegen beide der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung.

Eigentlich wollte ich nur ein Beispiel geben, wie schwierig es sein kann, zu differenzieren, wer darf Autofahren, wer nicht...
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Hallo Melly,

Du hast mich ertappt, ich habe es nicht korrekt formuliert.

Methylphenidat (und Dexmethylphenidat) ist, wie auch Amphetamin, Bestandteil der Anlage III des Betäubungsmittelgesetzes (verkehrsfähige und verschreibungsfähige Betäubungsmittel).

Ein Bewerber um die Fahrerlaubnis erfüllt nicht die notwendigen körperlichen und geistigen Anforderungen, wenn er Betäubungsmitteln im Sinne des Betäubungsmittelgesetzes einnimmt ( §11 FeV, Abs. 1, in Verbindung mit Anlage 4, Punkt 9.1), sofern der Wirkstoff nicht zur bestimmungsgemäßen Behandlung eines konkreten Krankheitsfalles verschrieben wurde, oder von ihnen abhängig ist (§11 FeV, Abs. 1, in Verbindung mit Anlage 4, Punkt 9.3).
Gem. §11 FeV, Abs. 2 und §14 FeV, Abs. 1, Punkt 2 kann die FEB bei Eignungszweifeln ein ärztliches Gutachten und ggf. auch ein medizinisch-psychologisches Gutachten anordnen. Die Beibringung eines ärztlichen Gutachtens kann angeordnet werden, wenn der Betroffene Betäubungsmittel im Sinne des Betäubungsmittelgesetzes widerrechtlich besitzt oder besessen hat. Steht mangelnde Eignung fest, ist ein Gutachten nicht notwendig. Ein Bezug zur Teilnahme am Straßenverkehr ist dabei unerheblich.
Die Beibringung eines medizinisch-psychologischen Gutachtens ist gem. §14 FeV, Abs. 2 zur Klärung von Eignungszweifeln anzuordnen, wenn die Fahrerlaubnis wegen Drogenkonsums entzogen war bzw. zu klären ist, ob der Betroffene noch abhängig ist oder - ohne abhängig zu sein - weiterhin Drogen einnimmt.


Der Schlüssel ist beim Ritalin also die medizinische Indikation und die ärztliche Kontrolle. Sofern der Arzt Kraft seines Amtes die Fahreignung trotz der (oder gerade durch die) Medikamenten-Applikation gegeben sieht, besteht deswegen nicht mehr Grund zum Entzug der Fahrerlaubnis.


Amphetamin ist darüber hinaus ein "berauschendes Mittel" im Sinnes der Anlage zum §24a StVG.

Ecstasy-Inhaltsstoffe wie MDA oder MDMA sind Bestandteil der Anlage I des Betäubungsmittelgesetzes (nicht verkehrsfähige Betäubungsmittel).

Viele Grüße,

H.H.
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Zitat (Hornblower, 04.04.2008)
Wer von Euch hat nicht schon mal einen über den Durst getrunken? Und - Hand auf's Herz: Wer ist nicht schon mal nach 5 Glas Bier auf einer Fete noch eben den Kilometer nach Hause gefahren?

Hand aufs Herz: Ich kann allen Ernstes und guten Gewissens von mir selbst sagen, dass ich noch niemals im Leben gefahren bin, nachdem ich einen einzigen Tropfen Alkohol intus hatte. Und, ja: Ich bin ganz bestimmt kein Kind von Traurigkeit und habe in meinen jüngeren Jahren auch gerne mal auf einer Feier oder so Alkohol getrunken. Aber das lässt sich alles so organisieren, dass man dann hinterher nicht mehr selbst ans Steuer muss. Weder den "einen Kilometer" (den kann man nämlich prima laufen) noch sonstwohin (dazu gibt es Taxis, oder Freunde bei denen man übernachten kann, oder man organisiert das eben vorher so, dass tatsächlich abwechselnd ein Fahrer nüchtern bleibt).

Wer unter dem Einfluss von Alkoholika oder sonstiger Drogen hinter dem Steuer erwischt wird, da kann ich nur sagen, selbst schuld und kein Mitleid, wenn derjenige hinterher den Führerschein abgeben muss. Ich habe bei mir im Bekanntenkreis auch den einen oder anderen, und denen habe ich das auch ohne Probleme ins Gesicht gesagt. Dass die Gesetzeslage so ist, das hat jeder vorher gewusst, da braucht man hinterher nicht zu jammern.
Und das ist so aus gutem Grund. Wer sich alkoholisiert hinters Steuer setzt, nimmt ganz bewusst und leichtfertig in Kauf, dass er damit die Leben anderer Menschen gefährdet (das haben andere hier auch schon mehrmals geschrieben, aber ich finde, man kann sich das nicht oft genug vor Augen halten).
Noch so ein paar Gedanken von mir zur MPU - in loser Reihenfolge und ohne Anspruch auf Vollständigkeit -

- Ich finde es total albern, dass man z.T. mehrmals den Führerschein verlieren kann und dann jedes Mal die Möglichkeit hat, ihn durch eine MPU wiederzukriegen. Eine Chance hat sicherlich jeder verdient (sage ich jetzt mal so aus dem Bauch raus), aber wenn man den Führerschein bereits schon mal verloren hat und dann wieder alkoholisiert hinter dem Steuer erwischt wird, dann zeigt das m.E., dass man einfach mal überhaupt nix kapiert hat. Schwieriger Bereich. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen: Einmal eine MPU ist okay, aber mehrmals dieses Spiel, diese Möglichkeit sollte es nicht geben. Soweit ich es allerdings aus meinem eigenen Erfahrungsschatz (Beruf und Bekanntenkreis) mitbekommen habe, ist es gar nicht mal so einfach, die MPU zu bestehen - und ich kenne tatsächlich einen Fall, wo jemand bereits 2x den Führerschein verloren und durch MPU wiedererlangt hatte, und dann ein 3. Mal betrunken erwischt wurde. Demjenigen wurde, soweit ich weiß, bisher keine 3. MPU genehmigt (was ich in seinem Fall ziemlich okay finde, weil derjenige seinen Alkoholkonsum bis dato definitiv nicht im Griff hat).

- Ich stimme Melly zu, dass sich die MPU z.B. auch auf notorische Raser erstrecken sollte. Wer mit 100 km/h durch eine Ortsdurchfahrt oder mit 50 km/h durch eine Spielstraße brettert, der gefährdet genauso leichtsinnig Menschenleben wie jemand, der sich zugedröhnt hinters Steuer setzt.

- Was die Sache mit den illegalen Drogen angeht, bin ich zwiegespalten. Klar, unter dem Einfluss von Drogen ein Auto fahren geht natürlich gar nicht, da gehört der Führerschein weg. Aber wenn man irgendwo weitab vom Straßenverkehr unter Drogeneinfluss erwischt wird, naja ich weiß nicht... Ist jemand, der außerhalb des Straßenverkehrs illegale Drogen nimmt, automatisch charakterlich weniger geeignet ein Auto zu führen als jemand, der außerhalb des Straßenverkehrs (vielleicht regelmäßig und sehr viel) Alkohol trinkt? Da ist für mich der einzige Unterschied erst mal, dass Alkohol an sich eben legal, die anderen Rauschmittel eben illegal sind. Das hat in meinen Augen mit dem Autofahren erst mal nix zu tun. Problem ist auch noch, dass Cannabis z.B. sehr viel länger im Körper nachweisbar ist als Alkohol (und damit vergrößert sich natürlich die Gefahr, dass man irgendwann mal mit Cannabis-Abbau-Produkten im Körper erwischt wird - selbst wenn es einem im Traum nicht einfiele, sich bekifft hinters Steuer zu setzen). Ich muss sagen, dass ich mich mit diesem Teilbereich einfach nicht genug auseinandergesetzt habe, um eine klare Meinung dazu zu haben, weil es mich persönlich einfach zu wenig betrifft.
Im Allgemeinen denke ich allerdings, dass Alkohol hier das größere Problem darstellt, schon rein zahlenmäßig (Fakt ist, es gibt einfach viel mehr Menschen, die regelmäßig Alkohol konsumieren als Menschen, die illegale Drogen nehmen. Und die Zahl der Alkoholiker übersteigt die Zahl der "sonstigen" Drogenabhängigen bei weitem).

- Was ich auch noch bedenkenswert finde ist die Tatsache, dass ja wohl nur ungefähr jeder 10. (? oder 70.? Habe das vor Jahren mal in einer Fortbildung zum Thema Alkoholprävention gehört?) Fahrer überhaupt erwischt wird, der berauscht oder betrunken fährt. Wenn man sich ausmalt, was das für eine Dunkelziffer ergibt, und wieviele betrunkene Menschen hier tagtäglich auf unseren Straßen unterwegs sind, dann kann einem schon schlecht werden.

- Im Übrigen bin ich sowieso für die 0,0 Promille-Grenze beim Autofahren. Alkohol und Autofahren passen für mich einfach nicht zusammen.

Bearbeitet von madreselva am 05.04.2008 09:58:08
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Meiner Meinung nach kann eine Strafe nicht hart genug sein und eine 2.Chance dürfte es nicht geben.

Hier ein Beispiel aus unserem Bekanntenkreis:

Eine Schulklasse steht froh und fröhlich an der Bushaltestelle und hat eine Unternehmung vor.
Plötzlich rast ein Auto in die Kindergruppe.
Die meisten Kinder waren verletzt bis schwer verletzt und sind sogar lebenslang behindert.
Der Fahrer war betrunken.
Welche Chance hatten diese Kinder?

Für mich gehören Leute mit Alkohol und Drogen hinter kein Lenkrad.
Wenn jemand es dann doch tut, hat er die härteste Strafe die es dafür gibt zu bekommen und keine 2.Chance.

Wenn wir unterwegs sind wird einer vorher als Fahrer bestimmt.
Auch unser Sohn händelt das mit seinen Kumpels so.
Jeder ist mal an der Reihe und so gibt keinen Ärger.

Eine Frage so in den Raum gestellt als Anregung zum Strafmaß:
Was ist wichtiger : Die Gesundheit und das Leben von Unbeteiligten oder der Job eines Verantwortungslosen Fahrers?
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Zitat (Hornblower, 04.04.2008)
Jobverlust, in der heutigen Zeit bekommt man nur schwer einen Neuen, aber wohl kaum ohne Führerschein. Ein Jahr hat man Zeit, dann kommt Hartz IV. Und dann? Die schöne Doppelhaus-Hälfte ist nicht mehr finanzierbar. Der Ehepartner kann die Schulden nicht mehr ertragen, auch nicht die Arbeitslosigkeit; er läßt sich scheiden.

Alles nur wegen eines geselligen Abends, wegen einer tollen Fete, einem einmaligen Konzert?

Ist das angemessen?

Viele Grüße,

H.H.

Wer seinen Führerschein im Beruf benötigt, der weiß um Ursache und Wirkung. Das ist nicht nur bei Konsum von Drogen, Alkohohl etc. sondern auch bei überhöhter Geschwindigkeit und der Gefahr "geblitzt" zu werden so.

Bzzgl. Medikamente im Straßenverkehr.... auf jeder (!!!) Packungsbeilage ist zu lesen, daß man zum Führen von Maschinen und Kraftfahrzeugen u.U. nicht mehr fähig ist.

Jeder Führerschein-Besitzer weiß, daß er sich und andere im Straßenverkehr gefährdet, sobald er "etwas" genommen hat und das außer Taxi, Bahn, Bus und Co. es zahlreiche Möglichkeiten gibt nach "Hause" oder sonstwo hin zu kommen.
Und wer auf seinen FS nicht verzichten will/kann - bleibt nüchtern und/oder hält sich an die Geschwindigkeitsvorgaben.


YO
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Als langjährige Taxifahrerin in Nachtschicht habe ich genug alkoholbedingte Unfälle gesehen und auch Fahrgäste gehabt, die ihren Führerschein zeitweise abgeben mußten ...
Was ich persönlich am schlimmsten finde und wovor ich am meisten Angst hab, sind die jugendlichen evtl Fahranfänger, die sich nach einem Disco Besuch das Auto mit Freunden vollladen und dann zeigen müssen wie "gut und schnell" sie fahren können und was die Karre so an PS hergibt.
Da wird die Mucke aufgedreht und dann geht es mit 12o Sachen quer durch die Stadt bzw auf die Landstraße.
Für mich der absolute Horror cry_1.gif
Drogen - Alkohol - Medikamente, ein absolutes no go im Straßenverkehr !!!!!!!!
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Da fällt mir noch ein Spruch von meinem Opa ein:

"wer SAUFEN kann, kann auch ARBEITEN"
und
"wer Geld für´s TRINKEN hat, hat auch Geld für´s TAXI"


YO
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Zitat (yolanda, 05.04.2008)
Da fällt mir noch ein Spruch von meinem Opa ein:

"wer SAUFEN kann, kann auch ARBEITEN"

YO

Mein Freund würde jetzt antworten: Falsch, wer vögeln kann, kann hinterher noch lange nicht fliegen tongue.gif

Sorry offtopic.gif mussweg.gif
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Was mich immer wieder schockiert, ist, daß das Fahren unter Alkoholeinfluß bei vielen Leuten immer noch als Kavaliersdelikt angesehen wird. icon_mauer.gif Gerade auf dem Land scheint das der Fall zu sein, dort konnte ich es schon oft erleben, wie irgendwelche Kerle schulterklopfend von ihren Sufftouren berichtet haben.
Wenn Leute ihren Job wegen Alkohol am Steuer loswerden, habe ich auch kein Mitleid mit denen, das hätten sie sich überlegen können, bevor sie besoffen ins Auto gestiegen sind.
Die MPU finde ich ebenfalls zu lasch, auch ich habe jemanden im Bekanntenkreis, der schon zum dritten Mal den Lappen wiederbekommen hat und der nach wie vor angetrunken fährt, "aber nur, wenn es nicht anders geht", wie er selber sagt! icon_mauer.gif
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Hallo Allerseits,

klasse, daß sich über dieses Thema eine Diskussion mit solch intensiven Beiträgen entwickelt. flowers_2.gif

Zitat (madreselva, 05.04.2008)
Ich finde es total albern, dass man z.T. mehrmals den Führerschein verlieren kann und dann jedes Mal die Möglichkeit hat, ihn durch eine MPU wiederzukriegen.

[...]

Soweit ich es allerdings aus meinem eigenen Erfahrungsschatz (Beruf und Bekanntenkreis) mitbekommen habe, ist es gar nicht mal so einfach, die MPU zu bestehen - und ich kenne tatsächlich einen Fall, wo jemand bereits 2x den Führerschein verloren und durch MPU wiedererlangt hatte, und dann ein 3. Mal betrunken erwischt wurde. Demjenigen wurde, soweit ich weiß, bisher keine 3. MPU genehmigt


Du schreibst es ja schon: Wer trotz bestandener MPU erneut rückfällig wird, der zeigt, daß er wenig zuverlässig bzgl. dieses Themas ist. Entsprechend schwierig, sollte man meinen. wird die nächste MPU.

Eine MPU muß übrigens nicht genehmigt werden: Sofern das Gericht nicht eine Sperrfrist angeordnet hat, kann man jederzeit erenut die Fahrerlaubnis beantragen und kann dann ggf. eine MPU absolvieren. Es stellt sich allein die Frage, welche Anforderungen das Institut stellt, um von einer vernünftigen Aufarbeitung des Problems ausgehen zu können.

Die Frage: "Ist eine MPU schwer zu bestehen?" ist übrigens überaus interessant: Letztlich soll ein Psychologe begutachten, ob der Proband jemals wieder under Drogen-/Alkoholeinfluß ein Kfz führen wird. Betroffene empfinden dies häufig auf zweierlei Art:

Die Einen versuchen herauszubekommen, was man dem Psychologen erzählen muß, damit man ein positives Gutachten bekommt. Insbesondere bei jungen Psychologen scheint dieses Verfahren sehr gut zu funktionieren.

Andere behaupten, die ganze MPU-Industrie sei nur auf Geldschneiderei aus: Im ersten Anlauf bestehe man die MPU nur in den wenigsten Fällen, und ansonsten werde darauf geachtet, daß man genug Geld für Kurse und Beratungen ausgegeben hätte, bevor man bestehen könne. Dies sei insbesondere bei durch den Führerscheinverlust arbeitslos gewordenen oder anderweitig finanziell schwachen Personen besonders schwierig, und somit ergebe sich ein Teufelskreis in den sozialen Abstieg.


Zitat
Ist jemand, der außerhalb des Straßenverkehrs illegale Drogen nimmt, automatisch charakterlich weniger geeignet ein Auto zu führen als jemand, der außerhalb des Straßenverkehrs (vielleicht regelmäßig und sehr viel) Alkohol trinkt?


Warum setzt Du Alkohol-Konsum mit dem Konsum illegaler Drogen in Relation? Reicht es nicht, daß jemand, der illegale Drogen sich beschafft und diese Drogen illegal Konsumiert, bewiesen hat, daß er bereit ist, scharfe Gesetze zu übertreten und bewußt strafbare Handlungen aus selbstsüchtigen Motiven heraus zu begehen? Was hat dies mit Alkohol zu tun?

Doch - betrachten wir ruhig mal wieder den Alkohol: Schwere Alkohol-Abhängigkeit wird ebenfalls als mangelnde Eignung zum Führen eines Kfz angesehen. Bei schwerer Alkohol-Abhängigkeit ist eine Therapie, ggf. stationär, voraussetzung für das Bestehen einer MPU. Es wird hier im Allgemeinen unterschieden zwischen Alkohol-Mißbrauch und Alkohol-Sucht. Sucht wird deutlich kritischer beurteilt. Isofern sind die Regelungen gar nicht so unterschiedlich.

Zitat
Problem ist auch noch, dass Cannabis z.B. sehr viel länger im Körper nachweisbar ist als Alkohol (und damit vergrößert sich natürlich die Gefahr, dass man irgendwann mal mit Cannabis-Abbau-Produkten im Körper erwischt wird - selbst wenn es einem im Traum nicht einfiele, sich bekifft hinters Steuer zu setzen).


Bedeutet dies nicht aber auch, daß die Einwirkung der Cannabinoide auf den Körper nachhaltiger ist?

Übrigens ist es ja durchaus nicht so, daß die Kiffer besonders verfolgt würden (Cannabis gilt ja als "weiche" Droge):

Gelegentlicher Cannabis-Konsum bei Trennvermögen zwischen Konsum und Fahren wir toleriert. Das Trennvermögen manifestioert sich nach geltender Rechtspraxis darin, daß der Konsument zwischen Konsum und Fahren ca. 24 h vergehen lassen muß, was über einen THC-Blutwert von ca. 1 ng/ml abgeprüft wird. Dieser Wert ist dabei aber nicht als Grenzwert zu verstehen, bei dem die Ursachen-Wirkungs-Beziehung zwischen Blutkonzentration und mangelnder Fahrfähigkeit entsprechend ist (analog Alkohol), sondern üblicherweise dauert es ca 24 h, bis dieser Wert nach gelegentlichem Konsum erreicht wird und somit nach dieser Zeitspanne kein Einfluß des Wirkstoffes mehr auf die Fahrfähigkeit zu erwarten ist. Diese "24-Stunen-Regel" wird von Cannabis-Konsumenten übrigens häufig nicht akzeptiert: Subjektiv klingt der Cannabisrausch schon ach wenigen Stunden wieder so weit ab, daß sich die Konsumenten hinreichen fit fühlen.


Nimmt man den Begriff "gelegentlich" als 1x pro Viertel Jahr und wartet wirklich 24 oder gar 48 Stunden, bis man sich in eine Verkehrskontrolle begibt, so wird der THC-Carbonsäurewert sogar so niedrig sein, daß keinerlei weitere Maßnahmen seitens der Fahrerlaubnisbehörde eingeleitet werden.

Rechtlich wird der Begriff "gelegentlich" aber sogar so ausgelegt, das alles "gelegentlich" ist, was nicht "regelmäßig" ist. Unter "regelmäßig" versteht man täglich oder nahezu täglich. In diesem Sinne ist "jedes Wochenende" durchaus gelegentlich und nicht regelmäßig!

Mit anderen Worten: Erst ein Kiffer, der sich täglich mit Cannabis in einen Rauschzustand versetzt, verliert die Fahrerlaubnis. Ein Kiffer, der alle 3 Tage raucht und 24 h wartet, bis er sich hinter das Steuer setzt, gilt durchaus als geeignet zum Führen eines Kfz.


Zitat
Ich muss sagen, dass ich mich mit diesem Teilbereich einfach nicht genug auseinandergesetzt habe, um eine klare Meinung dazu zu haben, weil es mich persönlich einfach zu wenig betrifft.


Dafür gibt es ja Frag-Mutti, daß man über solche Themen diskutieren und sich eine Meinung bilden kann biggrin.gif

Denn: Wir alle bewegen uns auf den Straßen, und wir alle sind davon betroffen, wenn ein Politiker die Legalisierung von Cannabis propagiert.


Zitat
Im Allgemeinen denke ich allerdings, dass Alkohol hier das größere Problem darstellt, schon rein zahlenmäßig (Fakt ist, es gibt einfach viel mehr Menschen, die regelmäßig Alkohol konsumieren als Menschen, die illegale Drogen nehmen. Und die Zahl der Alkoholiker übersteigt die Zahl der "sonstigen" Drogenabhängigen bei weitem).


Ein ENORM wichtiger Punkt, finde ich. Woran aber liegt das? Klar: Alkohol ist für Jedermann legal u8nd in beliebigen Mengen zu beschaffen. Das wäre bei Cannabis ebenso, würde man es legalisieren.

Eine Laus - den Alkohol - haben wir durch Jahrtausende alte Kultur im Pelz. Warum sollten wir uns durch Drogenliberalismus weitere Läuse in den Pelz setzen?

Meines Erachtens *kann* man mit Alkohol sehr bewußt und angemessen umgehen. Alkohol ist ein wichtiges Koservierungs-, Geschmacks- und Genußmittel. In kleinen Mengen eingesetzt berauscht man sich durchaus nicht und schadet auch nicht seiner Gesundheit.

Doch schon kleine Mengen sehr regelmäßig werden zu einem Problem (jeden Tag 3 Gläser Wein können auf die Leber schlagen) und in größeren Mengen verschärft sich die Lage bishin zu den Formen des "Quartalssäufers" oder des chronisch Alkoholabhängigen.

Wieviel gefährlicher wird aber die Legalisierung von Cannabis sein? Während Alkohol doch sehr häufig des Geschmacks wegen konsumiert ist, so geht es bei Cannabis doch primär um die Wirkung, die in kleineren Mengen doch deutlich intensiver als bei Alkohol ist. Es geht doch primär darum, alles "lustig" zu finden, Abstand von den Problemen des Alltags zu bekommen, seine "Innenwelt" zu gebiessen - sprich: Den Rausch zu erleben.


Zitat
Was ich auch noch bedenkenswert finde ist die Tatsache, dass ja wohl nur ungefähr jeder 10. (? oder 70.? Habe das vor Jahren mal in einer Fortbildung zum Thema Alkoholprävention gehört?) Fahrer überhaupt erwischt wird, der berauscht oder betrunken fährt.


Die wirklichen Schätzungen habe ich auch nicht parat. Aber sehenwir doch vor die eigene Tür: Wie oft wird man denn kontrolliert und muß pusten? Bei ca. 600.000 km, die ich bisher geafhren bin, mußte ich vor einigen Wochen das erste Mal (!) pusten (war 0.0 Promille biggrin.gif ).

So - erstmal speichern, bevor ich die nächsten Posts lese.

Viele Grüße,

H.H.
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Zitat (Hornblower, 06.04.2008)
Warum setzt Du Alkohol-Konsum mit dem Konsum illegaler Drogen in Relation? Reicht es nicht, daß jemand, der illegale Drogen sich beschafft und diese Drogen illegal Konsumiert, bewiesen hat, daß er bereit ist, scharfe Gesetze zu übertreten und bewußt strafbare Handlungen aus selbstsüchtigen Motiven heraus zu begehen? Was hat dies mit Alkohol zu tun?

Weil Alkohol im Straßenverkehr in meinen Augen zahlenmäßig ein viel größeres Problem darstellt als illegale Drogen im Straßenverkehr - und nicht nur im Straßenverkehr sondern in jeglichem Bereich unserer Gesellschaft (was nicht automatisch als Plädoyer für die Legalisierung sämtlicher illegaler Drogen gemeint ist). Wenn - wie Du fragst - allein die Bereitschaft, bewusst ein strafbare Handlung zu begehen (bzw. das tatsächliche, bewusste Begehen einer strafbaren Handlung) ausreichen soll, um jemand die charakterliche Eignung zum Führen eines Fahrzeugs abzusprechen - dann müsste sich das ja logischerweise nicht nur auf den Konsum illegaler Drogen begrenzen - sondern sich auf jegliche strafbare Handlung beziehen (also z.B. Ladendiebstahl, Einbruch, Raub oder Steuerhinterziehung = Führerschein weg)
Zitat
Bedeutet dies nicht aber auch, daß die Einwirkung der Cannabinoide auf den Körper nachhaltiger ist?
Weiß ich nicht, bin weder Medizinerin noch Suchtexpertin, sondern lediglich interessierte Laiin.
Zitat
Wir alle bewegen uns auf den Straßen, und wir alle sind davon betroffen, wenn ein Politiker die Legalisierung von Cannabis propagiert.
Zitat
Eine Laus - den Alkohol - haben wir durch Jahrtausende alte Kultur im Pelz. Warum sollten wir uns durch Drogenliberalismus weitere Läuse in den Pelz setzen?
Würde umgekehrt die Legalisierung von Cannabis nicht vielleicht auch die Chance bedeuten, dass man verbindliche Regeln für den Umgang mit Cannabis im Straßenverkehr aufstellen kann? (so nach dem Motto: Wenn Cannabis-Konsum, dann aber erst nach einer Wartezeit von nachweislich 48 Stunden wieder hinters Steuer, sonst Führerschein weg). - Auch hier ist meine Aussage NICHT als Plädoyer für die Legalisierung von Cannabis zu verstehen. Auch hier gilt: Ich bin weder Suchtexpertin noch Medizinerin, sondern lediglich interessierte Laiin. Ich finde, die Wirkung und v.a. die Risiken von Cannabis werden von den meisten Kiffern ziemlich verharmlost (ja, es kann tatsächlich Schizophrenie auslösen, ich habe da ein Beispiel im Bekanntenkreis, und JA: Es kann durchaus sehr stark abhängig machen, auch da kenne ich leider genug Beispiele, die seit mehreren Jahren nur noch wenig Produktives auf die Reihe kriegen vor lauter Kifferei) - und umgekehrt wird Cannabis von sehr vielen Leuten, die überhaupt keine Ahnung davon haben, völlig undifferenziert verteufelt. Vielleicht würde eine Legalisierung tatsächlich die Chance bieten, dass öffentlich etwas objektiver über diese Substanz diskutiert werden kann? Bin mir aber nicht sicher.
Zitat
Ein ENORM wichtiger Punkt, finde ich. Woran aber liegt das? Klar: Alkohol ist für Jedermann legal u8nd in beliebigen Mengen zu beschaffen. Das wäre bei Cannabis ebenso, würde man es legalisieren.
Nun ja, Cannabis ist zwar nicht legal, aber in der Realität sieht es doch wohl so aus, dass es im Prinzip ebenfalls für jedermann in (fast) beliebigen Mengen leicht zu beschaffen ist. Oder etwa nicht?

Zitat
Während Alkohol doch sehr häufig des Geschmacks wegen konsumiert ist, so geht es bei Cannabis doch primär um die Wirkung, die in kleineren Mengen doch deutlich intensiver als bei Alkohol ist. Es geht doch primär darum, alles "lustig" zu finden, Abstand von den Problemen des Alltags zu bekommen, seine "Innenwelt" zu gebiessen - sprich: Den Rausch zu erleben.
Ich gebe zu bedenken, dass es durchaus auch Menschen gibt, die Cannabis z.B. sehr bewusst und wohldosiert als Schmerzmittel einsetzen, und weniger um des Rausches willen. Aber das ist wohl eher ein Spezialgebiet.

Gegenfrage: Willst Du weiterhin auf die MPU hinaus, oder geht es Dir nicht eher um die Frage, ob Cannabis legalisiert werden soll?

Bearbeitet von madreselva am 06.04.2008 20:53:08
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Zitat
Weil Alkohol im Straßenverkehr in meinen Augen zahlenmäßig ein viel größeres Problem darstellt als illegale Drogen im Straßenverkehr


Ja, das ist richtig, weil Alkohol ubiquitär verbreitet ist. Er ist unsere "Kulturdroge". Intensive Aufklärung tut sicherlich not, insbesondere wenn man sich die Unsitte des "Rauschtrinkens" bei Jugendlichen ansieht. Über die Stränge schlagen ist sicherlich bei jungen Menschen normal, bei Erwachsenen kommt es auch oft genug. Ich frage mich allerdings, ob dieses Trinken des Rausches wegen auch vor 20 Jahren oder davor ebenso verbreitet war; damit verbunden frage ich mich, wie sich dies auf die Alkohol-Demographie in vielleicht 20 Jahren auswirken wird.

Weil aber Alkohol unsere Kulturdroge ist, ist das Projekt Prohibition in den USA kläglich fehlgeschlagen. Schwieriges Thema.

Zitat
Würde umgekehrt die Legalisierung von Cannabis nicht vielleicht auch die Chance bedeuten, dass man verbindliche Regeln für den Umgang mit Cannabis im Straßenverkehr aufstellen kann?


Diese Regeln existieren schon. Ich habe sie weiter oben skizziert; nur sind sie aufgrund der Wirkungsweise des Cannabis und seines Metabolismus nicht so einfach, wie beim Alkohol.

Zitat
Nun ja, Cannabis ist zwar nicht legal, aber in der Realität sieht es doch wohl so aus, dass es im Prinzip ebenfalls für jedermann in (fast) beliebigen Mengen leicht zu beschaffen ist. Oder etwa nicht?


Der Verkauf von Cannabis ist strafbar.
Der Besitz von Cannabis ist strafbar, wird aber in Mengen für den Eigenbedarf toleriert.

Dies führt dazu, daß der Erwerb nicht ganz so einfach und die Hemmschwelle doch deutlich erhöht ist. Dem entgegen wirkt die Verharmlosung des Cannabis-Konsums und die liberale Haltung bei der Verfolgung dieser Straftaten.

Zitat
Vielleicht würde eine Legalisierung tatsächlich die Chance bieten, dass öffentlich etwas objektiver über diese Substanz diskutiert werden kann?


Die Diskussion wird sicherlich polarisierend geführt. Ist dies aber weniger der Fall als bei Alkohol, Kernenergie oder Gentechnik - oder einfach nur das Tabak-Rauchen? Ich denke nicht, daß der illegale Status des Cannabis für die Polarisierung verantwortlich ist, sondern eher die individuelle Grundeinstellung zu Drogen. Es ist aber sicherlich eine hochinteressante Frage, warum jemand gegen eine Droge ist, und warum jemand sie verteidigt. Wir sollten sie führen, vielleicht in einem anderen Thread.


Zitat
Gegenfrage: Willst Du weiterhin auf die MPU hinaus, oder geht es Dir nicht eher um die Frage, ob Cannabis legalisiert werden soll?


Ja, richtig, wir sind weit Off-Topic. Dies ist übrigens der klassische Fall, daß man von Cannabis-MPU auf den Vergleich mit Alkohol, und von da auf die Frage der Cannabis-Legalisierung kommt. Diesmal bin ich in die Falle getappt und hab die Diskussion ins OT geführt.

Die Frage war: Wie sinnvoll ist die MPU nach Rauschmittel-Konsum?

Viele Grüße,

H.H.
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