Bekomme Medikament nicht mehr: Warum?

Hallo, vielleicht kann wir jemand helfen.

Bin vor kurzem umgezogen und habe daher auch einen neuen Hausarzt. Ich nehme seit fast 2 Jahren ein Medikament der Gruppe Benzodiazepine. Das Medikament ist eigentlich das einzige was bei mir anspricht, wir haben da schon viel ausprobiert.

Das Problem. Mein neuer Arzt will mir das Medikament allerdings nicht verschreiben da es abhängig machen kann. Vielleicht bin ich das ja auch schon, hab auf jeden Fall das Gefühl, dass ich es brauche. Mit diesen Tabletten geht es mir auf jeden Fall viel besser.

Meine Frage: Kann der Arzt sich einfach weigern mir das Medikament zu verschreiben? Ich bin ja Aufgeklärt und kenne die Risiken, aber andere Tabletten wirken bei mir eben nicht. Kann ich von dem Arzt verlangen mir die Tabletten zu verschreiben oder muss er das nicht? Für mich ist das ein bisschen wie unterlassene Hilfeleistung. :(
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Wenn der Arzt dir etwas verschreibt, so ist er für diese Verordnung verantwortlich. Wenn er bei Benzodiazepinen für eine ihm bisher unbekannte Patientin diese Verantwortung nicht übernehmen will, dann musst du das entweder so hinnehmen und dir einen anderen Hausarzt suchen, oder du kannst versuchen ihn zu überzeugen. Bitte ihn, deinen alten Hausarzt am alten Wohnort zu kontaktieren und deine Patientenakte anzufordern, dann kann er sich einlesen und sieht was bisher passiert ist, was bereits ausprobiert wurde und auch warum du überhaupt dieses Mittel benötigst.
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mal blöd frag: wofür oder wogegen ist das Medikament :keineahnung:
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guckst du: https://de.wikipedia.org/wiki/Benzodiazepine

Je nach Art werden Benzodiazepine z. B. als Beruhigungs- oder Schlafmittel oder auch bei Epilepsie bzw. Krampfanfällen eingesetzt.
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Ja, werde mir wohl einen Arztbrief schreiben lassen.

Also ist ein Arzt nicht grundsätzlich verpflichtet einem Patient auf Wunsch ein Medikament zu verschreiben? Habe keine Lust zu zig Ärzten zu gehen bis einer mal bereit ist mir das zu verschreiben.
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Zitat (scrachy @ 02.05.2008 17:06:18)
Also ist ein Arzt nicht grundsätzlich verpflichtet einem Patient auf Wunsch ein Medikament zu verschreiben? Habe keine Lust zu zig Ärzten zu gehen bis einer mal bereit ist mir das zu verschreiben.

Nein, du kannst dem Arzt nicht vorschreiben was er zu tun und zu lassen hat. Wenn er dich sterbend vor der Tür liegen lässt, kannst du ihn sicherlich wegen unterlassener Hilfeleistung verklagen, aber er ist nicht verpflichtet, auf Wunsch des Patienten jedes beliebige Medikament zu verordnen. Wenn der Arzt den Rezeptblock zückt und etwas aufschreibt, so muss er dies auch verantworten können, und das kann er normalerweise nicht ohne Hintergrundwissen. In deinem Fall heißt das, er muss wissen woran du leidest, was bisher unternommen wurde und ob du evtl. noch irgendwelche Risikofaktoren hast.

Wenn der Arzt ohne Hinterfragen einfach "irgendwas" aufschreibt und du dann irgendeinen Schaden davonträgst, dann hat er vielleicht irgendwann mal ein Riesenproblem. Er muss sich absichern! Viele Medikamente sind nicht aus Jux und Tollerei rezeptpflichtig, eben weil es Risiken und Nebenwirkungen gibt. Derartige Risiken kannst du als Patient möglicherweise gar nicht abschätzen, der Arzt aber hat Medizin studiert und kennt seine Verantwortung sowohl dir als auch den Krankenversicherungen gegenüber. Stell dir nur mal vor, dir passiert irgendwas durch die Einnahme des Medikaments. Die allererste Frage die dann kommt ist "woher hat die das Zeug, wer hat das verordnet und warum?" Wenn der Arzt dann auf das "Warum" keine vernünftige Antwort hat, dann kann das für ihn verdammt teuer werden, er riskiert sogar seine Approbation!

Einen Arzt, der einfach so ohne Voruntersuchungen und Hintergrundwissen kommentarlos aufschreibt was die Patienten wünschen, würde ich doch als etwas leichtfertig bezeichnen.
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Zitat (scrachy @ 02.05.2008 17:06:18)


Also ist ein Arzt nicht grundsätzlich verpflichtet einem Patient auf Wunsch ein Medikament zu verschreiben? Habe keine Lust zu zig Ärzten zu gehen bis einer mal bereit ist mir das zu verschreiben.

Sicher nicht! Ich glaube da hast Du jetzt auch einfach spontan nicht allzuviel nachgedacht, oder denkst Du wirklich ein Arzt sollte einfach auf Wunsch des Patienten Medikamenten verschreiben? Es gibt viele Medikamente die Abhängig machen, es gibt viele Medikamenten die High machen..... Wär für einige Leute ja direkt paradiesisch, wenn sie einfach alles verschrieben bekämen, was sie sich wünsche.

Aber ich glaube so hast Du's wirklich nicht gemeint...

Also wenn Du das Medikament als Beruhigungs- oder Schlafmittel benötigst, kann ich den Arzt gut verstehen. Es macht ja eben abhängig und es behandelt die Ursache nicht. Bevor ich ständig ein Medikament zur Beruhigung oder zum Schlafen nehmen würde, würd ich mich wirklich mal damit befassen, was die Ursache der Störung ist.

Gruess
Tabida
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Zitat (scrachy @ 02.05.2008 17:06:18)


Also ist ein Arzt nicht grundsätzlich verpflichtet einem Patient auf Wunsch ein Medikament zu verschreiben?

Nein, dazu ist er nicht verpflichtet und mit unterlassender Hilfeleistung hat das überhaupt nichts zu tun. Ich würde mal so aus dem Bauch heraus sagen, dass du es mit eiinem sehr verantwortungsvollen Arzt zu tun hast. Die Medikamente machen wirklich abhängig und zwar recht schnell. Wie wärs denn mit einem Besuch beim Facharzt? Der kann dich und deine Krankheit wahrscheinlich besser einschätzen und ggf, eine andere Therapieart, evtl. auch eine kominierte finden.
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Ich werde nächste Woche zu meinem früheren Arzt gehen und ihm den Fall schildern. Vielleicht kann der dann bei dem neuen anrufen oder eben einen Arztbrief verfassen.

Vielleicht kann mir mein "alter" Arzt ja auch meine gesamte Akte mitgeben. Keine Ahnung ob das geht, aber der neue Arzt könnte ja dann genau sehen was mit mir los ist.

Ich melde mich nächste Woche wieder. Nach dem Arztbesuch weiß ich sicher mehr.
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Deine Patientenakte darf er dir nicht im Original aushändigen, denn er hat eine Aufbewahrungspflicht, muss alles bis 10 Jahre nach Behandlungsende archivieren. Du hast nur die Möglichkeit, dir einen Arztbrief schreiben zu lassen und/oder dir auf deine Kosten Fotokopien anfertigen zu lassen. Für jede Kopie (DIN A 4) darf er 50 Eurocent berechnen. (Nachlesen kannst du dies übrigens in der aktuellen Ausgabe der Apotheken-Umschau vom 1. Mai 2008)

Billiger könnte es werden, wenn dein neuer Hausarzt Unterlagen oder einen Brief anfordert.
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Benzodiazepine,Psychopharmak, Neuroleptika..ich glaube, dass Ärzte solche Medikamente nicht ohne weiteres Hintergrundwissen verordnen.Ich muss wegen dieser Medikamente zum Facharzt und sollte ich eins nicht vertragen, besteht er sogar auf einen Klinikaufenthalt- aber dieser Arzt ist ein ganz ganz vorsichtiger Doktor.
Letztens wechselte ich auch den Hausarzt und bat um ein Rezept für Nexium.Sofort sagte er, Nexium "gibbet"hier nicht.5 Minuten später hatte ich ein Rezept mit einer Großpackung Nexium in der Hand.Fakt ist, dass natürlich erst einmal die günstigeren Präperate zur Wahl stehen, wird aber ein womöglich teureres Medikament besser vertragen oder die Wirkung wird dadurch besser erreicht, wird es dann wohl doch verordnet...
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Valentine habe ich nix hinzuzufügen, sie beschreibt das genau richtig.
Laß Dir unbedingt von Deinem bisher behandelnden Arzt einen Arztbrief an den neuen Hausdoc verfassen, in dem er en detail auf Deine Problematik und warum dieses Präparat und nicht ein milderes eingeht.

(Nicht nur) Psychopharmaka-indizierte Patienten haben oft (je nach Schwere der auftretenden Störung und Länge des Behandlungszeitraumes) eine lange "Karriere" von ausprobierten Präparaten hinter sich.
Da sind sie und auch ihr Arzt froh, endlich etwas, das wirklich gezielt anschlägt und vertragen wird, gefunden zu haben.
Kein Wunder, daß sie, wenn sie dann woanders hinkommen und ihnen erklärt wird: nein, das geben wir nicht, das ist zu derbe (ohne daß der neue Doc vielleicht die ganz genaue Geschichte kennt), völlig verunsichert sind.

Bearbeitet von Die Bi(e)ne am 02.05.2008 23:25:26
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Ich werde trotzdem mal fragen ob ich meine gesamte Akte mitnehmen kann. Die ist ja dann nicht verloren, sondern kann ja bei meinem neuen Arzt archiviert werden. Macht eigentlich keinen Sinn wenn meine Kartei beim alten Arzt vergammelt - ich geh ja da nicht mehr hin.

Sollte das nicht gehen lass ich mir natürlich einen Arztbrief geben. Vielleicht können die ja auch miteinander telefonieren. Wichtig ist ja an sich nur welche Medikamente ich bisher bekommen habe.
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Zumindest sieht der neue Arzt dann, dass du einen plausiblen Grund hast, den Arzt zu wechseln.
Könnte ja sein - er kennt dich ja nicht - dass du zu x Ärzten gleichzeitig gehst, weil du bereits abhängig bist.

Durch eine Kopie deiner Akte und einen Arztbrief ist das schon mal ausgeschlossen.

Und vielleicht... gibt es ja wirklich eine andere Medikation für dich, die nicht so leicht abhängig macht.
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Bestehe darauf, daß Deine Akte von Arzt zu Arzt überstellt wird (das geht). Selbst kriegst Du die nicht. Könnte sein, daß Dein neuer HA Dich an einen Spezialisten in Deiner neuen Gegend überstellt.
Das ist aber der 2. Weg. Der erste Weg ist der des Arztbriefes. :)
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Zitat (scrachy @ 02.05.2008 23:32:43)
Wichtig ist ja an sich nur welche Medikamente ich bisher bekommen habe.

Wichtig ist warum Du die Medikamenten bekommen hast und ob es Alternativen gibt, die nicht abhänig machen denn:

1. macht die Medizin Fortschritte und
2. weiss ein anderer Arzt vielleicht auch was anderes / besseres....

oder möchtest Du jetzt einfach Dein ganzes Leben lang von diesen Medikamenten abhängig sein?

Gruess
Tabida
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Zitat (Valentine @ 02.05.2008 17:48:38)
Deine Patientenakte darf er dir nicht im Original aushändigen, denn er hat eine Aufbewahrungspflicht, muss alles bis 10 Jahre nach Behandlungsende archivieren.

Doch, hat er gemacht! :D Ist wohl so das es bei einem Arztwechsel wegen Umzug erlaubt ist die Unterlagen dem neuen Arzt zu übergeben. Hat nicht mal was gekostet. Dachte schon ich muss da vielleicht irgendeine Überstellungsgebühr bezahlen.
Danke für eure Meinungen. :blumen:
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