Hallo,
ich habe weder persönlich noch bei meinem Sohn positive Erfahrungen mit der Berufsberatung gemacht. Mir selbst ging es so wie einem meiner "Vor-"Schreiber. "Das Fach, was sie studieren wollen, ist belegt. Machen Se mal was anderes." ... no comment! Das ist zwar schon 25 Jahre her, aber wie man sieht, was vor 25 Jahren falsch war, ist heute immernoch falsch - und wird trotzdem weitergemacht. :heul:
Mein Sohn war in den Pfingstferien beim Berufsberater mit dem Halbjahreszeugnis der 9. Klasse. Er hat noch ein Jahr (Realschule) vor sich, sollte sich aber (von mir aus) trotzdem schon mal kundig machen. Der Berufsberater schaute sein Zeugnis an (einen Fünfer, drei Vierer, eine Eins, eine Zwei und der Rest Dreier) und meinte, dass mein Sohn mit "diesen guten Noten auf jeden Fall einen Ausbildungsplatz zum Koch" bekommen würde... ! :deppenalarm:
Die 5 hat er in Kunst: gut, er will Essen
kochen und nicht zeichnen, aber in Mathe eine 4 hat bei mir nicht gerade Begeisterung hervorgerufen. Und er will ja nicht Koch in irgendeiner Frittenbude werden.
Beim Durchschauen der Angebote fürs nächste Jahr habe ich dann prompt auch eine Stelle gefunden, in der gute Leistungen in Mathematik und Deutsch
(mindestens Note Zwei) verlangt werden! Das ist zwar nicht der Maßstab für alle Ausbildungsplätze, aber fakt ist eins: Wenn ein Arbeitgeber wählen kann zwischen einem schlechten Realschüler und einem guten Hauptschüler... müssen wir nicht weiter drüber reden.
Ich bin der Meinung, die Berufsberater haben absolut keinen blassen Schimmer, was draußen in der freien Wirtschaft los ist. :labern: Die hocken hinter ihrem
Schreibtisch und werden pro Besucher bezahlt. Denen sollte man Erfolgsprovisionen als Bezahlung anbieten: Pro
sinnvoll vermittelter Stelle. Da würde vielleicht etwas Gescheites rauskommen.
Die setzen den Jugendlichen Rosinen in den Kopf, die mit der Realität nichts zu tun haben. Und die Teenies sind dann fürchterlich enttäuscht, wenn sie die vermeintlich
zu hohen Anforderungen künftiger Arbeitgeber nicht erfüllen können, weil sie meinten, sich auf ihren
guten Noten ausruhen zu können.
Sag mal als Eltern, dass das so nicht funktioniert, wenn dein Kind vom Berufsberater kommt mit so einer Information.
Wir haben dieses Theater durch.
Ciao
P. S. Aufgrund der Vielzahl der negativen Erfahrung könnte man anstreben, die Berufsberater zu entlassen. Die kriegen (bestimmt nicht wenig) Geld dafür, dass sie
nichts fertig bringen!!!! Probiert das mal bei euerm Chef... .