Erst mal mein Mitgefühl für die Angehörigen der Eltern.
Für die Eltern des Amokläufers kann ich keinerlei Mitgefühl empfinden. Stammtisch hin - oder her.
Ich habe meine Meinung dazu.
Ich wäre dafür, dass Waffen GRUNDSÄTZLICH in unserem Land verboten würden. Sportschützen müssten ihre Waffen in ihrem Schützenhaus in einem Panzerschrank einschließen.
Forstleute müssten das ebenso tun wie Polizisten oder Soldaten.
Ich bin der Meinung, Schußwaffen gehören überhaupt nicht in die Hand von Privatpersonen.
Weiter: ich denke, dass unsere "Gesellschaft" an solchen Vorfällen nicht ganz unschuldig ist. Die Gleichgültigkeit, mit der Menschen mit den Problemen gerade Jugendlicher umgehen, fordert von schwachen Charakteren solche Reaktionen geradezu heraus. Sicher sind es nicht die Eltern allein, die Fehler bei der
Erziehung junger Menschen begehen.
Aggressionen finden kein "normales" Ventil mehr, um abgebaut zu werden. Selbst beim Sport fängt es an. Früher gab es Breitensport für junge Leute (Fußball, Turnen, Schwimmen, egal was). Heute sind solche Sportarten "langweilig". Bungee-Jumping, Fallschirmspringen, Free-Climbing, das sind die Sportarten, die "in" sind - und den gewissen "Kick" garantieren. Mit normalem Sport und "normalen" Beschäftigungen für junge Leute zieht man heute keinen Jugendlichen mehr vom Computer weg. Und da geht es los. Gewaltverherrlichende Spiele, Videos und anderer Scheissdreck sind "in" und gelten ans Beispiele für das Leben vieler junger Menschen. Die Eltern haben - berufsbedingt - nicht die Zeit, ihre Sprößlinge zu kontrollieren. Die Oma, die früher diese Aufgabe hatte, ist im Altenheim. Meiner bescheidenen Meinung nach können viele junge Menschen kaum mehr Vertrauen zu ihren Eltern aufbauen, da die eben kaum Zeit haben. Also werden persönliche Probleme "in sich reingefressen", Aggressionen können nicht mehr auf "natürliche" Weise abgebaut werden. Das Resultat sehen wir. Leider.
Ich denke, es ist an der Zeit, dass unsere ganze Gesellschaft umdenken lernt, dass Eltern wieder lernen, Verantwortung zu übernehmen und die jungen Menschen Vertrauen zu ihren Erzeugern haben können.
Ein im Stillen Kämmerlein weinender junger Mensch, der nicht die starke Schulter des Vaters oder die warmen Hände der Mutter spürt, wird sicher eher die ganze Welt verfluchen als seine Aggressionen in Ruhe abbauen zu können.
Und noch etwas: wenn Kinder schon lernen, was "Liebe" heißt, werden sie sicherlich ihre Mitmenschen nicht mehr töten müssen, um vermeindliche Anerkennung zu bekommen.
Gruß
Abraxas