Hälfte der Ostdeutschen lebte "gut" in der DDR

In der Berliner Zeitung steht heute Sinngemäß. Laut einer Studie die von der Bundesregierung in Auftrag gegeben wurde, stimmten 49 Prozent der Befragten Menschen in Ostdeutschland rückblickend dem Satz zu: "Es gab ein paar Probleme, aber man konnte dort gut leben". und "Man lebte dort glücklicher und besser als heute im wiedervereinigten Deutschland"

Also die Hälfte der Menschen in Ostdeutschland können rückblickend mehr Gute als Schlechte Seiten dem Leben in der DDR abgewinnen? Ich weiß wiedermal nicht wo solche Umfragen gemacht werden, denn ich kenne wenige Ostdeutsche die so reden....

Alle Infos im BZ Artikel
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Tipp von Bernhard aus der Redaktion:

Du könntest ein fundiertes Geschichtsbuch über die DDR empfehlen, da es dir helfen kann, ein tieferes Verständnis dieser Zeit zu erlangen und vielleicht besser zu verstehen, warum manche Menschen das Leben in der DDR retrospektiv positiv bewerten.

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Zitat
20 Jahre nach der Wende beurteilen mehr als die Hälfte der Ostdeutschen die DDR positiv. 57 Prozent von ihnen sagten in einer Emnid-Umfrage, die DDR habe mehr gute als schlechte Seiten gehabt und man habe dort gut leben können. In der Umfrage unter 1208 Bürgern in Ost und West sagten nur acht Prozent der Ostdeutschen, die DDR habe „ganz überwiegend schlechte Seiten“ gehabt.

Quelle: Bild-online
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@Schwaller, da hat die Bild also online gleich noch ein paar mehr(57%) gefunden die bei der Umfrage das so sahen
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So siehts zumindest aus... 57% verkauft sich halt besser als 49% ;)
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Also ich kenne nur "Alte" West-Berliner die das Bauwerk zurück sehnen :pfeifen:
die von hinter meistens nicht ;)
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"Es gab ein paar Probleme, aber man konnte dort gut leben"

Dem würde ich auch zustimmen! Von der Umfrage weiß ich zwar nichts, aber der Satz stimmt trotzdem.
Heutzutage wird über die DDR fast ausschließlich so berichtet, als wurde da jeder und alles überwacht und bespitzelt, als hätte es überhaupt nichts zu kaufen gegeben und als ob die ganze Bevölkerung mit dem Staat unzufrieden gewesen wäre.
Dabei wird gerne übersehen, daß das Bildungs-, Sozial- und Gesundheitssystem zu den fortschrittlichsten und vorbildlichsten in der ganzen Welt gehörten.
In der Verfassung war das Recht auf Arbeit verankert (!).
Als ich in den 90er Jahren eine Zeitlang in Bayern gearbeitet habe, wurde ich von dortigen Kollegen oft "ausgequetscht" über das Leben in der "Ostzone", und sie waren immer wieder überrascht, daß wir nicht doch gut leben konnten!
Natürlich war nicht alles gut, aber ist es das etwa heute? Alles in diesem System läuft nur noch auf Geld hinaus, der Mensch tritt total in den Hintergrund.
Das hatten wir schon damals bemerkt, wenn wir Besuch aus Westberlin hatten (ich hatte als Kind im Ungarn-Urlaub einen Jungen von dort kennengelernt, und er besuchte uns ab und an mit seinen Eltern, außerdem trafen wir uns einige Male in Ungarn). Während wir uns über die Alltäglichkeiten unterhielten, über Arbeit, Sport, Freizeit, ging es bei dem Besuch immer nur ums liebe Geld... :wacko:
Deshalb heißt es ja auch Kapitalismus. B)
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Wurden in diese Befragung auch die Hinterbliebenen derjenigen einbezogen, die an der Mauer kaltbluetig, auf Staatsbefehl und hinterruecks erschossen wurden, nur weil sie das Arbeiter-und Bauernparadies verlassen wollten?
Und diejenigen, die wegen Fluchtversuch oder "staatsfeindlicher Hetze" jahrelang in Bautzen oder Hoehschoenhausen einsassen?
iejenigenm, denen dafuer ihre Kinder zwangsadoptiert wurden? Diejenigen, die jahrelang von ihren Freunden, Kollegen und sogar Verwandten/Ehepartnern fuer die STASI ausgespaeht und bespitzelt wurden?
Die Kinder, die in den "Jugendwerkhoefen" landeten (googelt das mal, da ging es allerliebst zu!)
Die, die kein Abi machdn durften oder nicht studieren, weil ihre Eltern keine "Helden der Arbeiterklasse" waren, oder die sich gegen das ach-so-tolerante Regime geaussert hatten?
Diejenigen, die nicht zur Wahl gingen, unddann klopfte der Blockwrt an der Tuer und noetigte sie?
Die, denen ihre Haeuser zwangsenteignet wurden, als sie zu fluechten versuchten?
Die deren Lehrer in der Schule sagte "malt mal die Uhr, die ihr gestern in den nachrichten gesehen habt", und die dann weitrmeldeten, wessen Kinder West-Fernsehen guckten (runde Uhr, im Gegensatz zu der eckigen im Osten)
Die Liste koennte ich endlost fortsetzen/
Aberklar, wie in jeder Diktatur, wenn man sich geduckt hat und sich nur mit anderen befreundet hat, die sich auch geduckt haben, dann gings einem gut,. Billige Broetchen, marode Haeuser, Schlagloecher, kein Tomatenketchup/Kaffee.....war doch toll damals!!
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Zitat (Herr Jeh @ 26.06.2009 19:49:47)
Dabei wird gerne übersehen, daß das Bildungs-, Sozial- und Gesundheitssystem zu den fortschrittlichsten und vorbildlichsten in der ganzen Welt gehörten.

hä? das mag einem vielleicht damals so von der ddr-regierung erzählt worden sein, aber viel dran ist da ja nicht.
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Zitat (smudo @ 26.06.2009 20:04:29)
hä? das mag einem vielleicht damals so von der ddr-regierung erzählt worden sein, aber viel dran ist da ja nicht.

Du irrst. Das Bildungswesen war zB. Finnland eine Orientierung wert, Finnland, verstehste? Die sind heute noch bei PISA ganz vorne mit dabei, im Gegensatz zu den Deutschen.

Und bei aller Diskussion um Diktatur, Stasi, Mauertote usw., es gab auch einen Alltag in der DDR! Ja, man solls kaum glauben, nicht wahr? Und da ging es eben auch um alltägliche Dinge, die nichts mit der heeren Politik oder dem großen Bruder zu tun hatten.
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Klar, nicht alles war schlecht.
Aber die weltbekannten Sportstars waren oft unter Dopingverdacht (höflich ausgedrückt).
Die "Schnüffelproben" und tonnenweise Stasiakten... auch nicht der Brüller.
Das Ausreiseverbot... super!
Die supertolle Planwirtschaft, wo man 18 Jahre auf ein
Die Mauerschützen.... sehr sympatisch!
Die ständige Angst vor Denunzanten... herrlich.

Ich weis, dass viele sich von der "Freiheit" mehr erwartet haben und bitter enttäuscht wurden. Arbeitslosigkeit, Geld und Grundstücksverlust, usw.
Der "goldene Westen" eben auch nur ein Märchen.

Die Böhsen Onkelz haben ein (meiner Meinung nach) geniales Lied über dieses Thema gemacht. "Worte der Freiheit"

Bearbeitet von Schwaller am 26.06.2009 20:27:21
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Zitat (SCHNAUF @ 26.06.2009 20:11:50)
Du irrst. Das Bildungswesen war zB. Finnland eine Orientierung wert, Finnland, verstehste? Die sind heute noch bei PISA ganz vorne mit dabei, im Gegensatz zu den Deutschen.

wikipedia sagt mir da aber was ganz anderes: "Mit der Wende 1989 entstand schnell eine Vielzahl von Initiativen, die Kritik am Bildungssystem übten und Veränderungsvorschläge machten. Allein bis Ende 1989 erreichten mehr als 8.000 Vorschläge und Eingaben das Ministerium für Volksbildung."

und

"Selbst die in PDS umbenannte SED äußerte sich kritisch über die Heuchelei im bisherigen Bildungswesen."

quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bildungssyste...eformdiskussion

zu deiner aussage fand ich folgendes zitat: "Als die deutsche Presse 2001, nach Veröffentlichung der ersten PISA-Ergebnisse, auf das finnische Bildungssystem aufmerksam wurde, wurden diese Reformen der 1960er und 70er Jahre teilweise als Übernahme des Schulsystems der DDR dargestellt.". nuja...
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Vorschläge waren u.a. Abschaffung des Stabü und des Wehrkundeunterrichtes, Abschaffung der Grundorganisationen von FDJ und Pionierorganisation auf Schulebene, Zulassung von Schulen in freier Trägerschaft. Dies hat jedoch nichts mit der Grundstruktur des Schulwesens zu tun. Ein zentrales Schulsystem (nicht förderal wie in der BRD) mit polytechnischer Ausrichtung, so wie es eben in Finnland heute noch gegeben ist, wurde auch von der PDS nicht angezweifelt.
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Zitat (Herr Jeh @ 26.06.2009 19:49:47)
Während wir uns über die Alltäglichkeiten unterhielten, über Arbeit, Sport, Freizeit, ging es bei dem Besuch immer nur ums liebe Geld...

Natürlich, deshalb wurden auch die Westpakete, die vorab per Liste, natürlich nur mit auch für Westler teuren, Markenwaren "erbeten" wurden... wieder dankend zurück geschickt :wallbash:
Aber es ist ja immer so, mit der Zeit verbleicht das Schlechte, nur das Gute bleibt haften.
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Zitat (SCHNAUF @ 26.06.2009 20:55:40)
Vorschläge waren u.a. Abschaffung des Stabü und des Wehrkundeunterrichtes, Abschaffung der Grundorganisationen von FDJ und Pionierorganisation auf Schulebene, Zulassung von Schulen in freier Trägerschaft. Dies hat jedoch nichts mit der Grundstruktur des Schulwesens zu tun. Ein zentrales Schulsystem (nicht förderal wie in der BRD) mit polytechnischer Ausrichtung, so wie es eben in Finnland heute noch gegeben ist, wurde auch von der PDS nicht angezweifelt.

in dem von mir verlinkten artikel wurden ziemlich grundlegende dinge kritisiert. und die über 8.000 änderungsvorschläge sprechen auch eine deutliche sprache. aber dann wird der (durchaus positive) polytechnische unterricht rausgepickt (der in der ddr ja einen gewissen hintergrund hatte) und das gesamte system wird als "weltführend" dargestellt. ich finde das, wie einige andere rückblickende dinge, auch ziemlich schönfärberig.

Bearbeitet von smudo am 26.06.2009 21:34:27
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Gott sei Dank konnten die Wessies ihre türlich, türlich nur mit teurer Markenware bestückten Ostpakete bis zu einem bestimmten Wert von der Steuer absetzen, sonst wären wir "Zonies" doch glatt verhungert. :pfeifen: rofl
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Zitat (SCHNAUF @ 26.06.2009 21:37:36)
Gott sei Dank konnten die Wessies ihre türlich, türlich nur mit teurer Markenware bestückten Ostpakete bis zu einem bestimmten Wert von der Steuer absetzen, sonst wären wir "Zonies" doch glatt verhungert. :pfeifen:  rofl

das ist ein sehr bitterer kommentar. bei uns wurde nichts von der steuer abgesetzt. und westpakete waren sehr begehrt. im "fortschrittlichsten sozialsystem" waren zwar alle gleich angesiedelt, jedoch ziemlich weit unten.
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Zitat (smudo @ 26.06.2009 21:40:35)
das ist ein sehr bitterer kommentar. bei uns wurde nichts von der steuer abgesetzt. und westpakete waren sehr begehrt. im "fortschrittlichsten sozialsystem" waren zwar alle gleich angesiedelt, jedoch ziemlich weit unten.

Oh man, smudo, sowas wie dich habe ich noch nicht erlebt. B)
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Zitat (smudo @ 26.06.2009 21:40:35)
das ist ein sehr bitterer kommentar. bei uns wurde nichts von der steuer abgesetzt. und westpakete waren sehr begehrt. im "fortschrittlichsten sozialsystem" waren zwar alle gleich angesiedelt, jedoch ziemlich weit unten.

Also ich hätte das jetzt eher für Ironie gehalten....
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Zitat (SCHNAUF @ 26.06.2009 21:47:47)
Oh man, smudo, sowas wie dich habe ich noch nicht erlebt.  B)

ich schreib doch nur fakten! so nah wir uns altersmässig (najaaa) und räumlich (halbe stunde) sind, so weit weichen unsere erinnerungen/meinungen doch voneinander ab. ost-west-diskussionen ey.
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Zitat (smudo @ 26.06.2009 20:04:29)
hä? das mag einem vielleicht damals so von der ddr-regierung erzählt worden sein, aber viel dran ist da ja nicht.

Hast Du in der DDR gelebt? Oder hast Du Dein Halbwissen aus Zeitungen, Fernsehen und Internet?
Ist doch klar, daß vergangene Systeme prinzipiell von den nachfolgenden schlechtgeredet werden, weil die neuen ja viiiel besser sind! :lol:

Damit ich nicht falsch verstanden werde: Die alten Zeiten wünsche ich mir nicht zurück, denn heute gibt es Dinge, die ich damals nicht tun konnte. Heute kann ich ganz Deutschland bereisen, ohne von Grenzern argwöhnisch beäugt zu werden (wie damals in Benneckenstein im Harz) und viele Landschaften entdecken, die uns damals versagt blieben.
Ich hatte manchmal den Wunsch, den Freund in Westberlin zu besuchen, aber weiter als bis zum S-Bahnhof Friedrichstraße ging es halt nicht.

Zitat
Aber die weltbekannten Sportstars waren oft unter Dopingverdacht (höflich ausgedrückt).
Die "Schnüffelproben" und tonnenweise Stasiakten... auch nicht der Brüller.
Das Ausreiseverbot... super!
Die supertolle Planwirtschaft, wo man 18 Jahre auf ein Auto warten musste... genial!
Die Mauerschützen.... sehr sympatisch!
Die ständige Angst vor Denunzanten... herrlich.


Schwaller, genau DAS meinte ich. Da wird aus dem alten System das herausgepickt, worüber sich die Leute aufgeregt haben, und dann mit Vehemenz breitgelatscht, als ob das System nur daraus bestanden hätte.
Heute gibt es den gläsernen Bürger, die Zwei-Klassen-Gesellschaft, der kleine Mann wird durch Gesetze und Verordnungen der Willkür der Beamten und Bürokraten ausgesetzt. Geschnüffelt und spioniert wird mindestens genauso viel wie in der DDR, nur subtiler und nicht so bekannt wie seinerzeit mit der Stasi.
Drogen, Ausländerfeindlichkeit, steigende Kriminalität, Frust, Angst um den Arbeitsplatz...ich muß schon sagen, tolle Errungenschaften sind das!
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Also, ich hab seinerzeit immer fleissig Paeckchen geschickt. "Geschenksendung, keine Handelsware" musste draufstehn. Und ab und zu konnte man einen Markschein reinschummeln...."liebe Tante Else, ich hoffe, Deiner Tochter gefallen die Jeans mit den strassbesetzten Taschen"...da war dann der Zwannie drin, in den Taschen. Was hab ich nicht alles geschickt...Tomatenmark, Nivea, Kaffee, Tee, ab und zu auch mal was reingeschmuggelt, was nicht "durfte"...eine Oma brauchte Zahngold, das wurde dann teuer besorgt und in einer Geburtstagskarte versteckt (hat die Stasi natuerlich gefunden und sich untern Nagel gerissen). Ich hab jeen Monat mein Paeckchen and die verwandtschaft geschickt, und die haben sich immer drueber gefreut. Und zu Weihnachten haben sie uns dann immer ganz tolle Buecher geschenkt, russische |Maerchen...die les ich jetzt noch manchmal.
Ich hab auch immer meine abgelegten Klamotten geschickt, da haben die sich echt drueber gefreut. Keinen Ramsch, sondern gutes Zeug, und was sie nicht selber brauchen konnten, wurde weitergegeben oder vertickt. Warum auch nicht. Kosmetik, alles von Nivea, NAGELLACK (sehr begehrt) Miracoli, Gewuerze, Blumenzwiebeln, alles moegliche.
Und klar hab ichs von der Steuer abgesetzt. War doch voellig legal, und von er Ersparnis konnte man dann noch zwei Pakete rueberschicken. Das wurde alles gerne genommen. Heute hab ich immer noh mit den Verwandten dort ein liebevolles und herzliches Verhaeltnis. Und es ist super-interessant, sich mit ihnen ueber die damaligen Verhaeltnisse zu unterhalten. Da gibts keine Beruehrungsaengste.
Die Reisen dahin hab ich in schoener Erinnerung, gi=ng immer sehr herzlich zu mit denen, da war schoen, wenn man mal vom Grenzuebertritt absieht, das fand ich immer total traumatisch. Diese DDR-Grenzer...graesslich.
Aber ich kenn echt kjeinen, de gerne die DDR wiederhaette. Selbst die eingeschworenen Sozialisten, die in DDR-Zeiten so Schen sagten wie "wieso Reisen? Wer will nach Paris wenn man nach Ost-Berlin fahren kann", die waren doch die ersten, die sich auf die Pauschalreisen-Jets geschwungen haben und sich auf Malle vergnuegt haben. Von wegen Ostberlin. Die wollten alle die grosse, bunte, weite Welt sehn.
Ein Land, das seine Bewohner einsperrt, ist schlecht. Ende der Durchsage. Zuruckgucken und sagen "aber jeder hatte einen Krippenplatzx und jeder hatte Arbeit"....OK, Schoenfarberei imRueckspiegel, aber vergesst nie die Tausende, die im Gefaengnis wren, nur weil sie Freiheit wolltn. Und die Menschen, die ihren Wunsch auszureisen, mit dem Leben bezahlen mussten.
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Zitat (SCHNAUF @ 26.06.2009 21:37:36)
Gott sei Dank konnten die Wessies ihre türlich, türlich nur mit teurer Markenware bestückten Ostpakete bis zu einem bestimmten Wert von der Steuer absetzen, sonst wären wir "Zonies" doch glatt verhungert. :pfeifen: rofl

Es geht nicht ums Verhungern, es geht darum, das hier alle Wessis als geldbesessen dargestellt wurden.
Und dabei möchte ich fast wetten, das es kaum einen Ossi gab, der eine Wrangler-Jeans oder einen DM-Schein abgelehnt hätte...
Und ich habe selbst erlebt, das Leute, die selbst nicht viel Geld hatten, mit Wunschlisten, auf denen eben NUR Markenwaren standen in die Läden kamen.
Sich selbst konnten sie sich das nicht leisten...
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Zitat (Herr Jeh @ 26.06.2009 22:12:16)
Hast Du in der DDR gelebt? Oder hast Du Dein Halbwissen aus Zeitungen, Fernsehen und Internet?
Ist doch klar, daß vergangene Systeme prinzipiell von den nachfolgenden schlechtgeredet werden, weil die neuen ja viiiel besser sind! laugh.gif

ich habe es miterlebt, von aussen, ja. und die nachträglichen zeitungs/fernseh/internetberichte werden auch nicht komplett lügen.

wenn man in der ddr z.b. diabetes hatte und keinen west-bekannten, der einem spritzen schickte, war man relativ schlecht dran. insulin gabs dann auch nur beschränkt. weltführendes gesundheitssystem?

dass sozial gesehen jeder gleich niedrig angesiedelt war und die westpakete boomten war die soziale weltführung?

und über das bildungssystem äusserte ich mich schon. bleib doch mal realistisch. von wegen halbwissen.

("geschenksendung keine handelsware" ey das kenn ich auch noch. bei wie vielen paketpackaktionen war ich dabei. dabei war alles gut "drüben".)

Bearbeitet von smudo am 26.06.2009 22:22:02
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Es wurden nicht alle Wessies als geldbesessen dargestellt, sondern es wurde eine gesellschaftliche Tendenz aufgezeigt. Und von den wenigen Beispielen, die du gesehen hast, ist kaum abzuleiten, dass es alle so gemacht haben. Diese Verallgemeinerungen dienen wirklich nicht der Sachlichkeit der Diskussion.

EDIT: @Tamora: Mein Posting galt dir.

Bearbeitet von SCHNAUF am 26.06.2009 22:23:40
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Zitat (Herr Jeh @ 26.06.2009 22:12:16)
Schwaller, genau DAS meinte ich. Da wird aus dem alten System das herausgepickt, worüber sich die Leute aufgeregt haben, und dann mit Vehemenz breitgelatscht, als ob das System nur daraus bestanden hätte. ...

Herr Jeh, ich hab mit keiner Silbe erwähnt, dass es heute oder damals im Westen besser ist/war... ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass die Dinge immer 2 Seiten haben!

Ich sags mal so, der "Querdenker" hatte es schwerer als der "Kopfeinzieher". Das Parteimitglied hatte offenere Türen als der Parteilose. Und so weiter. Nur wurde durch den Untergang des Regiems (welches, wenn meine Infos stimmen, auch wirtschaftlich vor dem Aus stand) eben sehr "aufbauschend" dargestellt welche "Schandtaten" verübt wurden. Von den was weiß ich wievielen die den Mauerfall bedauerten kam 1989 niemand im Fernsehen. So ist es nun mal immer, wenn ein Staat, eine "Diktatur" (wenn auch unter dem "Deckmantel der Demokratie") zerbricht! Da kommt immer das zutage, was die meisten Einschaltquoten/die höchste Auflage bringt... also in dem Fall glückliche, freie Menschen und die Machenschaften der Stasi!

Bearbeitet von Schwaller am 26.06.2009 22:24:59
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ich finde es krass, dass das "westpaket", welches sogar teil der versorgungsplanung der ddr war und die ganzen flüchtlinge/ausreisewilligen/mauertoten, überhaupt die komplette mauer scheinbar komplett unnötig gewesen sind. anscheinend trügte der schein damals doch mächtig.
("wenige beispiele" und "verallgemeinerungen", mein lieber biber.)
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Wir selbst haben keine Verwandten im Osten gehabt.
Das, was ich weiß ist auch nur aus den Medien, Internet und jetztige Kontakte.

Vor vielen, vielen Jahren gab es eine Reisegruppe, die in den Osten reisen konnte / Wollte. Mein Papa war dabei. Ich selbst wollte damals auch dorthin, aber mein Papa verbot es mir. Unrentabel bei "dem" Kurs. Ok, ich blieb daheim, Papa reiste gen Osten.
Dort angekommen, lernte er eine nette junge Familie kennen. Man gab so die ein oder andere Runde und Adressenaustausch.
Wieder zurück im Westen schilderte Papa seine Impressionen. Es wurde beschlossen, ein Päckchen zu schnüren. Adresse natürlich die nette junge Familie.
Da war nix Markenware a la BRD. Das Masse war vom Discounter. Was wir nicht alles ins Päckchen herein gegeben haben. Zugepackt und ab die Post in den Osten.

Wochen später, wir dachten schon, unser Packerl sei nie angekommen, ein Päckchen an Papa aus dem Osten. Man danke für die tollen Sachen (Auflistung von dem was wirklich angekommen ist) und für den schönen Abend, anbei eine Rarität.
Die Rarität war ein Kräuterschnaps, ungenießbar, aber half bei Magen/Darmprobleme.

Die junge Familie war echt dankbar über dieses Packerl, freute und revanchierte sich.

ich habe das Päckchen damals geschnürt und zur Post getragen, aber ich erinnere mich nicht, dass da Geschenkpäckchen, keine Handelsware draufstand.
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Realistischerweise wäre es doch gewesen, den ehemaligen DDR Bürgern eine Volksabstimmung anzubieten:

"Wollt Ihr wieder diesen Staat - ja oder nein?" Bei Mehrheit wird es für Sie eingerichtet. Auf das Ergebnis wäre ich sehr gespannt.

;)
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@ Schnauf:
Du magst das so sehen, ich sehe es anders.

Natürlich war nicht alles gut, aber ist es das etwa heute? Alles in diesem System läuft nur noch auf Geld hinaus, der Mensch tritt total in den Hintergrund.
Das hatten wir schon damals bemerkt, wenn wir Besuch aus Westberlin hatten (ich hatte als Kind im Ungarn-Urlaub einen Jungen von dort kennengelernt, und er besuchte uns ab und an mit seinen Eltern, außerdem trafen wir uns einige Male in Ungarn). Während wir uns über die Alltäglichkeiten unterhielten, über Arbeit, Sport, Freizeit, ging es bei dem Besuch immer nur ums liebe Geld... wacko.gif


Ich habe nicht mehr verallgemeinert als es hier getan wurde.

Trotz allem stelle ich weiterhin die Behauptung auf, das kein Ossi die Westwaren (die halt nun mal das Geld, über das da geredet wurde, gekostet haben) abgelehnt hätte. Warum auch? Aber wo ist da nun der Unterschied?
Wie viele haben sich allein an dem Begrüßungsgeld bereichert, in dem sie zig-mal über verschiedene Grenzen gefahren sind (Berichte von Ossis).
Wem ging es denn da nicht ums liebe Geld?

Ich jedenfalls kenne keinen Ossi (und ich kenne, bei Gott, viele) der sagt, er habe gut im Osten gelebt. Vielleicht haben die nur nicht vergesen. Und sie hätten mit Sicherheit mit Geld wesentlich besser gelebt, wenn es denn etwas vernünftiges zu kaufen gegeben hätte...
Diese Verklärung erlebt man aber immer wieder, frei nach dem Motto "Früher war alles besser, seufz...

Es gibt zu jeder Zeit Gutes und Schlechtes.

Und eines darf man ja auch nicht ausser Acht lassen: Viel, viel Geld ist in den Wiederaufbau geflossen und fliesst noch immer. Die Wiedervereinigung hat den Westen Unsummen gekostet. Und damit meine ich nicht den Soli, den (zu Recht) alle zahlen.
Aber bei Gott, das war es wert!
Aber sich jetzt hinzustellen und das System zu verdammen, das den Menschen u.a. Autos (und nicht Dreckschleudern aus Pappe), Freiheit in jeglicher Hinsicht, eine vernünftige Infrastruktur ermöglicht hat, finde ich unmöglich.
Auch den Menschen im Westen geht es heute schlechter, aber wir sitzen alle in einem Boot.
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Freiheit in jeglicher Hinsischt?
rofl rofl rofl rofl rofl

Bearbeitet von SCHNAUF am 27.06.2009 02:03:13
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Ich geb nun auch nochmal meinen Senf dazu und sage: Zu jeder Zeit ist es eine Zier, sich anpassen zu müssen und zu können. Ob heute, wo mann alles kaufen kann, wenn man's denn vermag oder früher, wo man einfach nur den richtigen Zungenschlag draufhaben mußte und sich ansonsten unauffällig verhielt.

Die Zeiten haben sich nur verkehrt, nicht wirklich gewandelt. Heute geht es nach dem Geld (und das diskutiert hier nicht mal mehr ein Eingefleischter ab), früher ging es nach der "richtigen Rede". Oder dem Verhalten, was immer.
Wir haben recht gut überleben können, wissen heute noch viele Dinge, wie man selbst in der real existierenden "Freiheit" überleben kann.
Interessant zu beobachten ist, wie zunehmend immer mehr Dinge, mit denen man unsereinen "kurz hielt" in dieser Zeit Präsenz finden.
Manchmal sage ich zu meinem GG: "Ist es nicht zum Lachen: die wollen hier das Rad neu erfinden!" was Überwachung angeht, was alles mögliche andere im alltäglichen Leben angeht.

Die vielgepriesene Meinungsfreiheit ist bei Gott längst keine und vermutlich nie oder selten gewesen. Du bist sofort kein Gutmensch mehr, wenn du was anderes meinst, als alle denken und vor allem: äußern.

Derartiges Gutmenschdenken hatten wir in der Form, wie es heute oft krass zutage tritt, nicht.
Dafür mußten wir überlegen, wie man manches Wichtige anderen verkauft und nicht dabei aneckt. Und am besten dabei immer man selbst bleiben.
Man konnte gut überleben, wenn man sich anpaßte - ebenso, wie heute. Nur, daß es damals weniger kostete...
Die Häuser waren grauer, die Straßen trister und Lebensmittelbeschaffung war eine solche... was hat man einst für Westbesuch möglich gemacht, nur- daß die sich die kurze Zeit hier bei uns wohlfühlten. Taten sie alle.
Und was es im Spezialladen nicht gab, hatten wir im Garten.
Trotzdem lebten wir im Grunde nicht schlecht. Und: sowas wie "Abzocke" kannten wir nicht.
Die Menschen kannten einander besser, Dürfen und Nichtdürfen war klarer unterschieden, als es heute ist. Die Kinder hatten einen besseren Stellenwert in der Gesellschaft.
Man verhielt sich ehrlicher gegenüber dem anderen. Das Bildungssystem war besserund klarer.

Ich weiß nicht, wie ich's sonst ausdrücken soll. Wir sind nie ein Volk 2. Ranges gewesen. Nur anders aufgewachsen als die Leute, die im anderen System aufgewachsen sind.

Und es sollten sich heute ganz viele Besserwissende, Schlaue und Oberstudierte hüten, über ein System schlußendlich zu urteilen, in dem sie nie selbst gelebt haben. Wo sie nie groß werden und samt ihren Familien nie - einigermaßen brauchbar zu überleben - brauchten, und: was sie somit auch nicht authentisch beurteilen können.
Immer wieder lese ich zu dieser absolut sensiblen Thematik zuviel tendenzielle Schreibe von Leuten, die nur von dem reden, was sie mal gehört - aber nie selbst erlebt haben.
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Zitat (Eifelgold @ 26.06.2009 22:54:15)
aber ich erinnere mich nicht, dass da Geschenkpäckchen, keine Handelsware draufstand.

Doch, das mußte da draufstehen.
Auf dem Postamt gabs ein Infoblatt zum Mitnehmen, wo die ganzen Besonderheiten für Sendungen in die DDR beschrieben waren.
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Und nochwas traue ich mich zu sagen:
Sowas wie "Morskleien" (norddeutsch: A... lecken) kannten wir sicher genau so gut wie viele, die unsereinem das seit der Wende vormachen wollten: Nur, daß dies nach westlichen Vorgaben etwas anders läuft. Es hat einen ganz einfachen, sehr verallgemeinernden Begriff: Geld. Damit geht alles.
Wo man es kriegen kann sollte man es sich holen, ganz schnell. Nicht wahr?

Dieses ausgeprägte Geld- und Eigennutzdenken gehörte auch nicht zu uns.
Der Staat kümmerte sich um eine gute und breitbandige Vorsorge... ohne Geld.

Krass ausgedrückt ist es heute so: Entweder deckste Dein Dach oder schickst Deine Frau zur Krebsvorsorge... kommt das irgendwem bekannt vor?
Der Doc (sogar der Zahnarzt!) nimmt Eintritt für seine schmerzensreiche Show... oha, great! I have survived...
Aber wer leistet sich das regelmäßige Spiel?

Die Schmerzen waren früher die gleichen - nur nicht so teuer... ;)
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gut gebrummt biene, sicher gab es auch gutes. aber. zieh doch mal die rosarote brille kurz ab.

der ddr-lebensstandard kostet heute mehr? glaub ich nicht. schmeiss pc, internet und den ganzen dämlich modischen westkrams raus, kauf dir nen trabbi und ernähr dich wie damals, es wird genauso preiswert sein.

man kannte sich damals besser und war ehrlicher? wenn sich deine mitmenschen des systems wegen plötzlich ändern, dann liegt das doch vielleicht an den menschen und nicht am system. (und ob ehrlichkeit in der ddr gefragt war, steht auch auf nem anderen blatt, konnte man alles ehrlich sagen? wohl eher nicht).

und auch wenn man nicht original mitgelebt hat, zu dumm um das ganze zu beurteilen ist man auch als wessi nicht. als durchschnitts-westler, der ostbekannte- und verwandte miterlebt hat, päckchen schickte und sich ob des mauerfalls freute stossen solche kommentare schon ein bisschen schlecht auf:
Zitat (SCHNAUF @ 27.06.2009 02:02:54)
Freiheit in jeglicher Hinsischt?
rofl  rofl  rofl  rofl  rofl
es ist echt wahnsinn, sich über die freiheit dieses systems lustig zu machen, wenn man aus einem system kommt, in dem man weder sagen was noch dorthin reisen konnte wo man wollte.
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Zitat (Fruechtchen @ 27.06.2009 04:22:32)
Doch, das mußte da draufstehen.
Auf dem Postamt gabs ein Infoblatt zum Mitnehmen, wo die ganzen Besonderheiten für Sendungen in die DDR beschrieben waren.

Man schrieb "Geschenk, keine Handelsware!" drauf und gut war's, dann ging das Päckchen durch. man mußte es nur am richtigen Schalter aufgeben.

Übrigens mußte man das auch auf Päckchen in Richtung Freundesland draufschreiben ;) .
Witzig: Die Bestimmungen was Verzollung und alles anging, waren in Richtung Freundesland noch viel schärfer und mußten zweisprachig auf gesonderten Formularen ausgewiesen werden... so viel Stempel wie möglich...

Ihr alle, die Ihr meint, über DDR und Warschauer Pakt und Kalten Krieg richten und urteilen zu können, bleibt ruhig. Ihr habt heute und mittelgestern keine Ahnung mehr, wie es wirklich aussah im Alltag des real existierenen Sozialismus.
Z. B. einfach Freunden ein Päckchen schicken wie heute war nicht so eben...
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(kleiner nachtrag:) jesses, ich kling in meiner deutlichkeit wie ein besserwessi. einige sachen der ddr waren ja auch wirklich gut, man hätte diese ganze wiedervereinigung insgesamt besser anpacken müssen, positives aus beiden systemen mehr mischen. aber dieses rosarotgemale von dingen, die im vergleich zu heute wirklich nicht besser waren geht mir manchmal aufn keks.
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Zitat (smudo @ 27.06.2009 04:28:21)
der ddr-lebensstandard kostet heute mehr? glaub ich nicht. schmeiss pc, internet und den ganzen dämlich modischen westkrams raus, kauf dir nen trabbi und ernähr dich wie damals, es wird genauso preiswert sein.


Zitat
wenn sich deine mitmenschen des systems wegen plötzlich ändern, dann liegt das doch vielleicht an den menschen und nicht am system.


Zitat

es ist echt wahnsinn, sich über die freiheit dieses systems lustig zu machen, wenn man aus einem system kommt, in dem man weder sagen was noch dorthin reisen konnte wo man wollte.

Unter umgedrehten Vorzeichen wärst du ein guter Parteisekretär. Dann dürftest du aber nicht smudo heißen, denn das yeah yeah yeah oder wie das heißt, nicht wahr? wäre verboten. Aber sonst, 1a, respect
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ich mags nicht zu laut schreiben, aber anhand deiner kommentare mag man fast meinen, dass du das ziemlich gut beurteilen kannst :/
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Zitat (smudo @ 27.06.2009 05:09:51)
ich mags nicht zu laut schreiben, aber anhand deiner kommentare mag man fast meinen, dass du das ziemlich gut beurteilen kannst :/

Du wirsts nicht glauben, auch wenn ich ein Ossi bin, lesen kann ich. Und das Wort deja-vu kann ich zur Not ja im gesamtdeutschen Duden nachschlagen. rofl
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so lustig fand ich die sed jetzt nicht. aber wenn du damit kein problem hast, bitte.
bin raus, gutnacht.
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So, jetzt geb ich auch mal meinen Wessi-Senf dazu.

Aus vielen Beiträgen lese ich nur Häme gegenüber dem Leben in der DDR.

Als am 9. November ´89 die Grenzen aufgingen, bin ich nur ein paar Tage später rübergefahren. Ich habe mir das "andere" Deutschland sehr gründlich angesehen. Die Erfahrungen, die ich mit den Menschen in der DDR machte, bewogen mich, 1991 nach Thüringen zu ziehen. Sechs Jahre habe ich da gelebt. Sicher, es war nach der Wende, aber die Menschen hatten schon einen ganz anderen Charakter als hier im "goldenen" Westen.

Grundsätzlich geht es doch wohl in den kritischen Kommentaren hier eher um die so genannte "Freiheit", als um den Lebensstandard.

Sollen wir jetzt mal objektiv vergleichen?

In der DDR gab es "Wahlen". Ich weiß, es wurde niemand gezwungen, die SED zu wählen. Die "Blockparteien" waren ja auch noch da. Doch, wo ist heute der Unterschied? Bei jeder "Wahl" hat man doch heute auch nur die Möglichkeit, DIE Partei zu wählen, die einem das letzte Geld mit immer neuen, erlogenen Versprechen aus der Tasche zieht. Die Einzigen, denen die "Parteien" wirklich nie schaden, sind die Oligarchen in diesem Staat. Das Einzige, was sich gegenüber der DDR ändert, sind meiner Meinung nach die Gesichter auf den Wahlplakaten.

Freiheit? Sicher, man hat vielleicht die Freiheit, dahin zu reisen, wohin man möchte. Hat man das aber wirklich? Fragt mal einen Hartz-IV-Empfänger, welche Reisefreiheit er hat. Oder den Rentner, der vierzig lange Jahre geschuftet hat und das Pech hatte, einen Beruf ausgeübt zu haben, in dem er wenig Geld verdient hat. Da wird die Reisefreiheit allein schon durch die finanzielle Situation eingeschränkt.

Über Redefreiheit muss man ja wohl kaum sprechen. Die gibt es doch auch nur, solange man sich anpasst und immer das nachäfft, was einem Bild & Co. einpeitschen. Stasi = Verfassungsschutz, Staatsschutz. Die Akten sind die gleichen.

Pressefreiheit? Die gibts auch nur, wenn sich die "Meinungen" gleichen.

Und was schließlich den Konsum angeht, so fragt mal eine alleinerziehende Mutti, wie lange sie auf ein Auto sparen muss. Sicher, man hat die "Freiheit", sich einen Kredit zu nehmen und dann ein Auto zu kaufen. Aber dann ist man im Würgegriff der Oligarchen, sprich, der Banken. Also, auch nichts mit Freiheit.

Und über das "Gesundheits"system muss man nu wirklich kein Wort mehr verlieren.

Fazit:

In dieser "Bundesrepublik" ist nur derjenige frei, der über genügend finanzielle Mittel verfügt und auf gar keinen Fall eine dem Staat unangenehme Meinung hat.

So gesehen sind die kritischen Kommentare in meinen Augen mehr anerzogene Phrasen denn erlebter Tatsachen.

Gruß

Abraxas

PS: Jetzt steinigt mich unangepassten Systemkritiker ruhig, ich kann es vertragen
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Alter Rabe ich steinige dich nicht, zu viel Respekt vor deiner Person.
Aber du vergleichst wie viele hier Äpfel mit Birnen.
Das Problem der "West" Gesellschaft heißt Fernseh Couch oder drastischer formuliert,
keiner bekommt selbigen angelüftet um Aktiv zu werden.
Und das genau das haben uns die "Ossies" voraus.
Ich lese dein berechtige Kritik schon länger, und befürchte du schreibst vergeblich, unterhalten lassen ist nun mal einfacher und Bequemer wie Aktiv zu werden.

Und nun mal Allgemeiner , man sollte Politik und Wirtschaft auch beim Kritisieren besser Trennen, egal in welchem System man lebt/lebte.
Auch Fr. Merkel kann an der Welt Wirtschaft nicht vorbei Handeln und an der EU schon gar nicht. Die Politik sollte nur aufhören, zum Wahltag die Bevölkerung anzulügen ( Blühende Landschaften) und auch da hatten die Leipziger mit den Eier Würfen auf Hr. Kohl mehr Mumm wie ach so viele im "Westen"
Edit: Nachi natürlich Halle aber so weit liegen diese Städte nicht aus einander

Bearbeitet von moped am 27.06.2009 13:32:25
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Zitat (moped @ 27.06.2009 13:26:52)
und auch da hatten die Leipziger mit den Eier Würfen auf Hr. Kohl mehr Mumm wie ach so viele im "Westen"

Eierwurf in Halle bitte ;)Klick
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@Abraxas3344

Danke! Besser haette ich es nicht schreiben koennen!! Stimmt genau!
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Klar gings denen "gut". :D
Was hat die bloß dazu getrieben, den Zustand aufzugeben? :(
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Zitat
Was hat die bloß dazu getrieben, den Zustand aufzugeben?


Eine Antwort darauf lieferte B.Traven in einem seiner Bücher aus der Caoba-Reihe. Da schreibt er sinngemäß:
"...und kein System ist in der Lage, gleich was die Agitatoren und Propagandisten des Systems auch erzählen, auch nur ein Drittel der Menschen, denen gegenüber das System ausgeübt wird, glücklich zu machen."

@Abraxas: So schauts aus. :daumenhoch:
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Zitat (Nachi @ 26.06.2009 19:33:55)
"Es gab ein paar Probleme, aber man konnte dort gut leben". und "Man lebte dort glücklicher und besser als heute im wiedervereinigten Deutschland"

Selbiges habe ich unzählige Male auch von Menschen in Russland gehört. Allerdings muss man natürlich dazu sagen, dass es sich dabei durchwegs um Menschen handelte, die vom Umbruch wenig bis gar nicht profitierten. Jene berüchtigten "Neuen Russen" stehen selbstverständlich zum kapitalistischen System; jenem System dem sie ihren obszönen Reichtum verdanken. Hunde beissen selten die Hand die sie füttert ....
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Das mit der Diabetes kann ichbestaetigen, auch wir haben jahrelang medikamente geschickt. Natuerlich nur Designer-Ware, um anzugeben :D
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Und mag ja sein, dass ein Hartz IV-Empfaenger sich keine Auslandsreisen leisten kann, aber das kann man wohl so gar nicht vergleichen. Aus der DDR kam man nur unter Lebensgefahr raus. Die haben ueber 1000 Leute178 Leute an der Mauer erschossen.
http://www.jürgen-hemmann.de/liste.htm
Und sicher abs in der DDR viel mehr Leute, die sich eine Reise finanziell nicht haetten leisten koennen. Aber niemand wird oder wurde in der BRD ermordet, wenn er rauswollte.
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ist es nicht schön, ich habe immer alles was ich brauchte gehabt. :P

ich war nicht in der partei! :P

ich hatte keinen trabbi, aber mein mann hatte einen wartburg. :pfeifen:

es war manchesmal schön, wenn man was suchte, hatt man sich noch mühe geben müssen.
und die augen des beschenkten dann zusehen........................ ja es war schön.
er hatt sich gefreut das man es irgendwo erwischt hatt.

heute............. da gehe ich einkaufen und habe es.
naja ich weiß nicht............... manchesmal denke ich " doof ich habe schon alles"
ich bin wohl lieber ein jäger und sammler, das war ein richtiger sport gewesen.

doch als die mauer fiel, da sind wir mal in die usa geflogen, he es war schön.
heute habe ich kein geld mehr dafür.

ach leute ob nun grenze oder nicht.
wir sind doch alle nur menschen, jeder ist seines glückes schmied und jeder schaud wie er mit den hintern an die wand kommt, oder etwa nicht?

es gibt überall schönes und doofes, warum seit ihr nur sooooo verbohrt.

ob nun die pape eine dreckschleuder war oder nicht, sie fahren doch jetzt noch im westen rofl

ich kenne menschen im osten wie im westen, alle sind gleich.
aber wirklich, alle.
es gibt hier nette und welche die ich doof finde und im westen auch.
es gibt hier hilfsbereite und im westen auch.
also alles des gleiche.

es gab auch sehr gute sachen im osten und es gab dinge die man gerne vergessen würde und auch im westen ist nicht alles gold was glänzte und glänzt.
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