ich habe nun lange über die Reaktion von gnwsk nachgedacht und mir wird es immer noch nicht klar, warum so eine Traktion.
Wie ihr wisst, bin ich nicht sonderlich reich und ich bin sicherlich nicht freiwillig in das Loch gefallen.
Sicher habe ich übelste Schimpfworte die nicht nonchelance waren, dem Verursacher entgegen geworfen, aber ich habe mich nach dem ersten Schock
nie soo unzufrieden geäußert. Weder hier noch dem Verursacher gegenüber.
Auch nicht im Krankenhaus. Da habe ich nur gesessen und geweint, weil ich nicht wusste, wie es nun mit mir und meiner Familie weitergehen soll.
Hier kam mir wieder eine Hilfe von einer Mutti zuteil, die ihre Kontakte spielen ließ. Das war kein "ach du armes Hascherl, alles wird gut", das waren klare Worte. "Du hör mal, ich kenn da wer, der kann dir helfen, sag es mir ich leite es weiter oder wenn du kein Vertrauen hast, so verstehe ich das"
Ich habe lange überlegt, ob ich die Hosen runter lassen soll, und ich habs gemacht. Und ich bin heute noch dankbar für diese Hilfe.
Es ist auch für mich kein Vergnügen, seit nem halben Jahr daheim zu sitzen. Meine einzigen Kontakte sind div Anrufe "wie gehts dir, was macht das Bein?" und das Internet. OK TV unterhält mich auch ganz nett. Rausgehen kann ich nicht. Wohin soll ich auch gehen? Außer zum Arzt und zur KG habe ich weiter keine Bespaßung. Auch wenn Autofahren mir ein Horror ist, so sauge ich jeden Fitzel auf der 10 minütigen Fahrt auf. Hauptsache Ablenkung.
Ach ja: Reichtümer habe ich keine und ich muss auch trotz Krankengeld meine Zuzahlungen leisten. Das geht auch bei mir ins Geld. Medis, Hilfsmittel, Krankengymnastik, besondere Kleidung das zahlt mir keiner. Und bis 2012 auch noch den Eintritt zum Arzt.
Wenn mein Mann heimkommt mit den Einkäufen ist die Abwechslung für mich, zu gucken, was er gekauft hat. Dies lobe ich in den höchsten Tönen. Wenns mir gut geht, komme ich gerne mit. Das ist aber Seltenheit.
Selbst als meine Jungs im Februar an der Deutschlandgrippe (ja Influenza) teilnahmen, habe ich nicht gemault, sondern hab in den sauren Apfel gebissen und bin los zum Einkaufen. Auf Krücken mit Jutetasche um den Hals. Auch hier kein Stönen und kein Gemaule. Ich habe es dankend angenommen, wenn Menschen an der Kasse mir beim Einpacken halfen.
Ich stehe hier im Forum mit einer Userin in Kontakt, mit der ich regelmäßig schreibe. Meine Schmerzen und meine Mobilität sind ne Lachpille gegenüber das, was diese Userin zu tragen hat.
Und ich habe sie noch nicht einmal jammern hören. Im Gegenteil, wir versuchen uns gegenseitig Mut zu machen, sei es finanziell oder mit Hilfsmitteln, die unser Leben erleichtern. Und wenn es nur ne Ernährungsumstellung ist.
Und damit diese Userin weiter kommt, geht sie Arbeiten. Trotz der Schmerzen, trotz des Gebrechens. Und kein Jammern. Davor ziehe ich meinen Hut.
Was habe ich mit einer anderen Userin hier gelacht, als diese mir ein Genesungspäckchen schickte.
Meine Abwechslung war, den most sexiest postman alieve ein Lächeln zu schenken. Oder er mir. Leider hat das nicht geklappt, weil the most sexiest postman nicht die Zeit hatte zu warten, bis ich zur Türe krücken konnte. Dennoch lachten wir Beide uns schlapp. Ich habe mich wahnsinnig über ihre Pralinchen gefreut
Dabei weiß ich, dass sie diese selbst gerne mag.
Bei mir steht es in den Sternen, ob ich jemals wieder mein Bein so bewegen kann, wie es noch vor einem halben Jahr der Fall war. Dennoch arbeite ich hart daran, zumindest meinem Hobby wieder nachzukommen.
RockandRoll tanzen werde ich nie mehr, aber alles was ich will ist auf mein Rad und das schaffe ich.
Und wenn ich noch so oft hinfalle, ich werde wieder und immer wieder aufstehen und wieder aufsitzen. Kann doch nicht sein, dass ich mein Leben nur wegen einer Unaufmerksamkeit zurückstelle. Oder? Auch ich habe Augen im Kopf, nur mein Fehler war, ich hatte sie damals geschlossen. Passiert mir niee mehr.
So: ich weiß, dass waren harte Worte und sie schließen sicherlich auf meine innerliche Unzufriedenheit, die ich hoffentlich bis jetzt gut unter Kontrolle hatte und auch wieder unter Kontrolle haben werde.
Dennoch habe ich eine Bitte an euch: wenn ich jemals wieder so hart ins Gericht gehe, bremst mich bitte. Das habt ihr nicht verdient und ich weiß das auch.