Zitat (Mecky @ 21.02.2010 19:23:54) |
...aber leider gottes gibt es mehr wie genug die Jahre davon leben.......ABER HALLO :pfeifen: Mecky |
Ja, z.B. ich!
Vorgeschichte:
Vor 10 Jahren der 1. Bandscheibenvorfall. Durch Komplikationen keine OP. Der linke Lungenflügel war einen Tag vor der Operation aufgrund einer verschleppten Lungenentzündung zusammengefallen und ich durfte die nächste Zeit erst einmal auf der Intensivstation verbringen. Nach Wiederherstellung des Blasebalgs ruhte der BSV, also wurde nichts mehr daran gemacht.
2003-2005 dann die Umschulung zum Medientechniker, Abschluss mit 1.6.
Nur schade, dass der Medienmarkt mittlerweile überschwemmt war mit MTech-Umschülern.
Noch bedauernswerter, dass das Berufsfeld des Mediengestalters von 4 auf 3 Unterteilungen geschrumpft wurde - der Techniker fiel einfach weg.
Seitdem ein Rückschlag nach dem anderen. Der 2. Bandscheibenvorfall, Diagnose von beginnender Arthrose in den Extremitäten und nicht zu vergessen die soziale Isolation.
Das erste Jahr nach der Umschulung war noch passabel. Ich wusste, es würde irgendwie weitergehen und hatte nichts dagegen auch mal eingeladen zu werden.
Im zweiten Jahr wurde es härter. Der Stolz ließ einen öfter dankend ablehnen, man verließ seltener das Haus und manche Kontakte fingen an zu bröckeln.
Dann die Untersuchung beim Amtsarzt. Diagnose: nicht arbeitsfähig.
Sofort zum Amt und Widerspruch eingelegt. DAS war hingegen ganz lustig. Ich war der Erste, der so etwas tat und der Amtsleiter musste zur Formulierung des Schreibens hinzu gebeten werden.
Korrektur des Gutachtens auf "beschränkt arbeitsfähig", damit ich an Integrationsmaßnahmen teilnehmen konnte.
An mehreren dieser Maßnahmen teilgenommen, alles ohne Erfolg.
Ende Januar habe ich nach 5 Jahren "wegen fehlender Erfolgsaussichten" auch den Rehastatus verloren, d.h. die Arbeitsagentur hat sich aus meinem Fall ausgeklinkt. Zuständig ist jetzt einzig die vom Sozialamt beauftragte Arbeitsvermittlung, die in fast 5 Jahren genau 0 (in Worten NULL) Angebote für mich hatte.
Seit 2 Jahren verlasse ich meine Wohnung fast ausschließlich zum Einkaufen und für Behördengänge.
Den größten Teil meiner früheren Bekanntschaft sehe ich nur noch selten.
Vor ca. 3 Monaten habe ich von einem der Kursteilnehmer der ersten Maßnahme, an der ich teilnahm, gehört. Damals strotzte er geradezu vor Tatendrang und wollte nicht nur für sich, nein, er wollte für uns alle Jobs besorgen.
Mittlerweile soll er an der Flasche hängen und als suizitgefährdet gelten.
Er hatte ein großes Haus, ein dickes
AutoSo gesehen geht es mir noch ganz gut!
Ich hatte vorher fast nichts und dementsprechend auch nicht viel verloren.
Für Leute, die vorher alles hatten, muss es wirklich hart sein.
Aufgeben?
Kommt nicht in Frage!
Es sieht zwar beschissen aus, aber ein Morgen gibt es immer.
Vor einiger Zeit habe ich nach über 20 Jahren wieder mit dem Schreiben begonnen, vielleicht ergibt sich in dieser Richtung eine Perspektive.
Okay, es ist nur ein Strohhalm!
Aber hat ein gewisser Thor Heyerdahl nicht vor 40 Jahren bewiesen, dass mit mit genügend Strohhalmen den Atlantik überqueren kann?
So hat mein Hartz4-Dasein so seine Höhen und Tiefen.
Augenblicklich ein absolutes Tief ist es für mich, wenn ein Anwaltssöhnchen, das in seinem ganzen Leben noch nicht körperlich gearbeitet hat (nein, Fitnessstudio und Aerobic-kurs zählen
nicht) daherkommt und mich und meine Leidensgenoss(inn)en pauschal als Schmarotzer bezeichnet.
Normalerweise wünsche ich niemanden etwas Schlechtes, aber gewisse Leute an verantwortlichen Stellen sollten wirklich einmal selber die Erfahrung machen dürfen.
Und dann möchte ich mal sehen wie Angela Klos putzt, Ursula Schnee schippt oder Guido als Bardame arbeitet. :angry:
Obwohl... :huh:
...DAS könnte ich mir schon vorstellen... :hänseln:
:blink:
Ich muss mal dringlichst mit meinem Apotheker ein ernstes Gespräch zum Thema "Nebenwirkungen" führen. :ph34r: