Hallo Pünktchen:
erstmal zu my Hammer:
Hat mal ne Arbeitskollegin gemacht. Es kam ein Handwerker, der sich superpreisgünstig verkauft hat und nun hat sie den preiswerten Salat. Und nicht nur das, alles per Handschlag und der Fiscus fackelt da nicht lange....
Wenn du das machst, dann überlege dir sehr wohl, für welches Unternehmen du dich wirklich entscheidest. Schau dir die Bude genau an. Ist da irgendwo ein dummes Gefühl in deiner Magengegend, dann lass da bitte die Finger von.
Die 950 € erscheinen dir teuer. Aber der Handwerker hat da auch erheblichen Arbeitsaufwand. Er kommt und hat erst mal Anfahrt und schraubt die Fronten ab. Scheppt sie in den Transporter. Lädt deine Front ab und schleppt sie in seine Werkstatt. Er säubert die Fronten. Entfettet sie. Dann fängt er an zu schleifen. Grundiert, schleift evt. ein zweites mal, soll ja sauber werden. Noch mal grundieren. Farbe deines Geschmacks mischen, in den Kompresser, lackieren. Trocknen, noch mal lackieren. Qualitätskontrolle, evtl. Nachlackieren. Trocknen lassen. Säubern, alles wieder einpacken, zu dir fahren und wieder zwei Stunden deine Fronten anbringen.
Die meisten Leute sehen bei einem Handwerker nur die eigentliche Arbeit als fertiges Produkt. Aber das drumherum wird nicht gesehen und somit will es auch nicht wirklich bezahlt werden. Dem Archtikten hingegen gibt man sofort das verlangte Geld. Warum soll der Handwerker, der auch gedankliche Arbeit hat, da schlechter stehen als ein Architekt???
Der dir bekannte Fachmann hat für deine Küche einen zeitlichen Arbeitsaufwand von grob geschätzt ca 20 Arbeitsstunden. Wenn ich da die 950 Euro gegen halte, hat dein Handwerker einen Stundenlohn von 47,50 veranschlagt. Das ist nicht viel.
Ich kenne Handwerker, die nehmen 80 Euro netto. Wir reden doch hier von Netto, oder? Brutto wäre dann der Stundensatz 56,52 Euro. Brutto wäre dann deine Küche für 1130,50 zu haben.
However:
Ihr wollt es selbst versuchen.
Fronten abschrauben, entfetten. Siehe oben BulliSH. Dann abschleifen. Körnung siehe oben BulliSH. Das geht am einfachsten, wenn du das Schleifpapier um ein handliches Kantholz wickelst oder ihr kauft euch ein Korkteil aus dem Baumarkt. Sieht aus wie ein Topfschwamm, ist aber aus Kork. Kostet um die 2 Euro, sehr hilfreich und immer wieder verwendbar. Habt ihr Holzböcke? Wenn nein, Freunde oder Verwandte fragen. Irgendjemand hat schon welche.
An- o. Abschleifen ist gar nicht so schwer, nur gleichmäßig sollte es sein.
Gitti schrieb es schon. Übt erst mal an einem anderen Holzstück.
Nun die Farbe aufbringen. Wenn ihr selber mixt, dann schreibt euch die Mengen auf. Nicht das die Küche nachher ausschaut wie die Villa Kunterbunt.
Wenn ihr nicht mit dem Kompressor arbeiten wollt, dann empfehle ich euch rollen. Wenn sich die Rolle vollgesaugt hat dann erst anfangen zu lackieren. Auch hier proberollen auf einem öllen Stück Holz. Immer schön gleichmäßig.
Vorsichtig die Türe von unten - also unter dem Holzbock - hochheben und hochkannt schräg gekippt an einer Wand anlehnen. Der Raum sollte trocken, gut belüftet, nicht zu kalt und nicht zu warm sein. Staubfrei versteht sich von selbst.
Nix ist schlimmer als Flugstaub auf feuchten Lack.
Die Kassetten könnt ihr mit einem kleinen Pinsel auslackieren. Achtung. Neue Pinsel verlieren schnell die
Haare, die unhübsch aussehen. Also auch den Pinsel erst mal Probestreichen lassen.
Allerdings geht nix über den Kompressor. Auch hier hat Gitti Recht. Übt mit dem Ding, dafür habt ihr das Teil gekauft. Nimmt ne alte Truhe, nen Schuhkarton oder einen alten
SchuhschrankHaltet für Farbkleckser immer ein frisches feuchtes Spültuch parat.
So: Sollte ich was vergessen haben oder jemand noch ne bessere Idee haben, helft dem Pünktchen.