Schöne Gerbera im Kübel: klappt Überwintern?

Hallo liebe Pflanzenexperten :blumen:

Ich habe eine große Gerbera, die immer noch blüht. Kann ich diese in meinem Wintergarten (ca. 10-15 Grad) über die kalte Jahreszeit bringen?
Sind Gerbera nicht einjährig und bedeutet das dann, daß solche Pflanzen nur 1 Jahr blühen, wachsen und austreiben? Ich denke mal, daß die Blätter über den Winter zurückgehen werden und hoffe, daß die Pflanze im Frühjahr neu austreibt... :unsure:

Was meint ihr, soll ich es versuchen oder lieber den ziemlich knapp bemessenen Platz, der mir zur Verfügung steht, für andere Pflanzen verwenden?
Ich finde es immer sehr schade, wenn ich mich von einer Pflanze verabschieden muß, die so schön geblüht hat.

Vielen Dank für alle Antworten!

Bearbeitet von horizon am 13.10.2010 11:23:21
Laut Wikipedia sind Gerbera mehrjährige krautige nicht winterharte Pflanzen. In Afrika können sie also jahrelang überleben, bei uns gehören sie deutlich vor den ersten Nachtfrösten in den Wintergarten. Probier's aus...
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Danke Valentine, also doch...hätte mich ja auch vorher schlau machen können :wacko:
Dann bin ich ja froh und sage den anderen :blumengesicht: sie sollen mal ein wenig aufrücken...
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Helle 10-15°C bei einer Luftfeuchte von etwa 50% und regelmäßiger Luftzufuhr und sehr mäßiger Wassergabe sind fast ideal zum Überwintern von Gerbera-Stauden. So spielt man ihnen die südafrikanische Winterzeit vor, nicht umsonst heißen ja Gerbera auch "Kap-Margeriten". Gerbera stammen ursprünglich vom Südkap in Afrika.

Sie ruhen sich in der Zeit aus und treiben ab Ende Februar wieder neu an den angelegten Kindeln aus, dann erhöht man langsam die Wärme, gibt wieder etwas öfter Wasser und Dünger. Wichtig ist sehr viel Licht, Gerbera schattiert man nur leicht über die Mittagszeit in extremen Sommern über Juli und August, um Verbrennungslöcher durch abtropfendes Wasser / Kondenswasser zu vermeiden.
Gerbera vermehrt man alle 2 Jahre durch Teilung, dann blühen sie auch besser. Wichtig ist salzarme, gut durchlässige Erde mit hohem Humusanteil.
Gelegentliche eisen- und magnesiumbetonte Düngergaben in der Wachstumszeit quittieren sie sehr gut.
:)

Tip: Erntet man die Blütenstiele von Ende Mai je nach Sorte bis September regelmäßig, zieht man sie aus und schneidet sie nicht, und zwar morgens bevor die ersten Staubgefäße sich fast öffnen, diese müssen allerdings voll entwickelt sein. Man schneidet sie danach schräg an wie Rosen und setzt noch einen tiefen Vertikalschnitt in den Blütenstiel, setzt sie nicht tiefer als in 7 cm täglich frisches Wasser in der Vase und schneidet sie regelmäßig nach, so halten sich Gerberea auch als Schnittblumen. :blumen:

Bearbeitet von Die Bi(e)ne am 14.10.2010 02:20:51
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Edit: Gerbera-im-Kübel sind ideal für einen mäßig temperierten und gut belüfteten Wintergarten. Kompatible Stauden im Grundbeet nebenher dort, die man sie gern daneben setzen kann, sind Strelizien (Paradiesvogelblumen), allerdings werden die als Naturform extrem breit und groß, allerdings lassen sich die Blüten sehr teuer verkaufen.

Wenn in unseren Gerbera-Häusern ab Herbst/Winter "nix los war", also die Gerbera allesamt am Schlafen waren, ernteten wir Rittersterne /Hippeastrum. Die schlafen, wenn die Gerbera blühen und umgekehrt. ;)

Wenn ich jemals irgendwo sowas von gerne gearbeitet habe, dann in den Gerbera-Häusern unserer alten Gärtnerei... :wub: Diese Blumen hatten es mir angetan.
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Bi(e)ne, schönen Dank für die Antwort(en) - damit hast du mir jede Frage beantwortet :blumen:

Ich mag Gerbera auch sehr gern, finde sie dekorativ und sie machen in einem schönen Kübel richtig "was her".
Weil ich eben nicht wußte, wie es so mit der Überwinterung klappt, hat mich das bisher immer davon abgehalten, mir noch mehr zuzulegen - und, wie gesagt so wahnsinnig viel Platz zum Stellen ist auch nicht vorhanden. Gestern habe ich alle Pflanzen von der Terrasse in den Wintergarten gestellt, insgesamt sind es 36 Stück, die jetzt alle einen schönen Platz bekommen haben. Da auch einige ziemlich dicht an der Scheibe stehen, stelle ich nachts mehrere dicke Styropor-Tafeln dagegen, wenn es über längere Zeit draußen friert. Zusätzlich steht da noch ein großer Holz-Paravent, sonst wird es evtl. zu hell für einige "Wintergäste".

Ich finde auch, die Beschäftigung mit Pflanzen, Garten usw. gibt einem viel, man kommt innerlich zur Ruhe und freut sich über jeden Erfolg.
Betr. eurer alten Gärtnerei und den Gerbera-Häusern: habt ihr denn nun keine mehr :unsure: oder ist jetzt alles bunt gemischt? Ein ganzes Treibhaus voller blühender Gerbera - sicher ein toller Anblick :rolleyes: !
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Zitat (horizon @ 14.10.2010 08:39:46)
Betr. eurer alten Gärtnerei und den Gerbera-Häusern: habt ihr denn nun keine mehr :unsure:  oder ist jetzt alles bunt gemischt? Ein ganzes Treibhaus voller blühender Gerbera - sicher ein toller Anblick  :rolleyes: !

Hach, horizon :blumen: ,
wäre diese sagenhafte kleine, feine Gerbera-Gärtnerei unsere familieneigene gewesen, ich schwöre: Ich hätte sie heute noch!
Da gab es so gut wie alles - von buntblühenden Gerberabeeten bis hin zu besagten Strelizien, auch Orchideen und Palmen nahmen wir über den Winter in Pflege, Beet- und Balkonpflanzen wurden vorgetrieben und verkauft, aber nein: hinter dem Eisernen vorhang gab es ja sowas nicht wirklich: Eigenständige Wirtschaftsbetriebe.
Diese tolle Gerberagärtnerei war ein Betriebsteil von 4 verschiedenen zusammengelegten, nach dem Krieg enteigneten kleinen Gärtnereien, durch 2 Stadteile verstreut.
Mein damaliger Chef, ein Freund meines Vaters, hat es über Jahrzehnte verstanden, genau dieses Gerberaparadies als solches so ein bissel autark und soweit es möglich war, eigenständig vom Großbetrieb und unter seiner Hand zu halten, solange es irgend ging... bis zum strengen Nachwende-Winter, als es keine Kohle und sonstiges Heizmaterial mehr gab... andere Geschichte.

Jedenfalls bekam ich meinen allerersten Ferienjob mit 14 durch, hatte den besten Chef und wühlte mich in fortan jeder Sommerferienzeit mit Spaß und manchem Fluch, mancher Träne und Rückenweh dort durch und lernte viel in einem Superteam. :) Ein Armvoll geerntete große Gerbera in allen Farben ist ein Traum, aber der Weg dahin steinig!
Dieser Betriebsteil und die Gerbera waren damals auch der Grund, warum ich im Hauptbetrieb (weit weniger spektakulär und schön, aber auch interessant) meine Lehre machte, über die Gerberakultur (bat ich mir aus) meine Abschlußarbeit schrieb. Geschichten von vorvorgestern... aber schöne. :)

Bearbeitet von Die Bi(e)ne am 16.10.2010 05:39:43
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