Zitat (Krötilla, 17.07.2011) |
Ja, Cambria, von sog. "Christlichen Gewerkschaften" (allein der Name ist Hohn). Diesen wurde aber kürzlich die Tariffähigkeit abgesprochen und tausenden von Leiharbeitern könnten Lohnnachzahlungen ins Haus stehen. Dieser sog. "Tarif" war aber ein Witz! Dann wurden halt tariflich Löhne von 5 Euro festgelegt. So!
Es muss ein Mindestlohn her und das können (werden!) nicht Arbeitgeber einführen, sondern die Politik. Aber natürlich hast Du Recht, dass Löhne von Arbeitgebern gezahlt werden und die Reallöhne sinken seit Jahren. Zumindest die der "Arbeiter-/Angestellten-Klasse", während Manager in den letzten Jahren 200 (oder waren es 300 %?) Gehaltserhöhungen verbuchen konnten. Aber natürlich sind wir nicht bei diesem Thema, sondern Altersarmut. Aber es hängt natürlich schon irgendwo zusammen.
Es muss einfach generell wieder mehr soziale Gerechtigkeit her. Und dafür kann/wird die Wirtschaft nicht sorgen, sondern die Politik ist gefragt.
Gruss Kröti |
Die sog. Christen-Tarife waren allerdings nur ein kleiner Teil der Tarifverträge, die es in der Zeitarbeit gibt.
Denen wurde zurecht der Boden unterm Hintern weggezogen, die Tarifverträge die der DGB mit den anderen beiden Arbeitgebervergänden (IGZ und BZA) geschlossen haben, sehen als unterste Tarifgruppe derzeit 6,75 € vor (oder 6,5?),w as deutlich fairer ist als die 5,- Löhne der Christen.
Klar, dass das immer noch nicht wirklich viel Geld pro Studne ist, aber es geht hier um ungelernte Hilfskräfte und um Preise, die unter anderem von den Gewerkschaften (ArbeitNEHMERvertretern!!!) mit ausgehandelt werden und somit eigentlich die Interessen beider Seiten berücksichtigen...
Wenn die Preise als nicht fair empfunden werden, dann müsste man eigentlich den Gewerkschaften mal aufs Dach steigen, wieso sie unter Tarifverträge, die angeblich unfaire Löhne festsetzen, ihre Unterschrift setzen.
Ich gebe dir recht, dass in den meisten Branchen Mindestlöhne nicht von Arbeitgeberseite eingefordert werden (Gegenbeispiel ist übrigens witzigerweise die Zeitarbeit, in der die Arbeitgeber jahrelang hart dafür gekämpft haben, ins Arbeitnehmerentsendegesetz aufgenommen zu werden, um so Mindestlöhne zu bekommen (wer sich für die genaue Technik interessiert, kann mich gerne fragen...)....), sondern über politische Maßnahmen kommen werden.
Nur wird die Politik sich nicht rühren, wenn ihr Auftraggeber - also das Volk, also wir, also jede/r Einzelne - ihr nicht den ganz klaren Auftrag dazu erteilt.
40% der Deutschen wollen den Mindestlohn (oder lass es 50, oder 45 sein, spielt letztlich keine Rolle), aber wählen auch 40% der Leute Parteien, die sich für den Mindestlohn einsetzen? Für einen richtigen, flächendeckenden, nicht nur branchenbezogenen?
Nein. Das ist entweder schizophrenes Wählerverhalten oder zeugt davon, dass die Wähler sich nicht mit den Parteiprogrammen der Parteien, die sie wählen, beschäftigen.
Denn wer zum Beispiel FDP wählt und sich dann wundert, dass sich keiner von der sonnengelben Spaßpartei für einen Mindestlohn einsetzen möchte, dem möcht ich am liebsten mald ie Stirn fühlen, ob da oben nicht grad der Kessel kocht.
Das THema Mindestlohn ist übrigens untrennbar mit dem Thema Altersarmut verknüpft - insofern ist das nicht off topic, sondern ziemlich hard on topic.
Bearbeitet von Cambria am 17.07.2011 12:50:40