Psychotherapeut, Psychiater, Psychologe: Welcher?

Hallo ihr lieben,

ich kenne mich da nicht so aus also frage ich mal hier in die Runde.
Ich will keine Diagnose oder sonst was, also bitte nicht den Thread schließen!
Wenn er dennoch geschlossen werden sollte würde ich mich über Antworten per PN freuen.

Ich leider unter Depressionen, zumindest wenn man diverser Onlineliteratur glaubt, und würde da gerne mit einem Arzt drüber sprechen.
Nun möchte ich aber nicht zu meinem Hausarzt gehen sondern lieber direkt in einer Facharztpraxis anrufen um mich erstmal schlau zu machen (Hausarzt erst dann wenn es um eine Überweisung geht etc.).

Jetzt ist aber die Frage, zu welchem Arzt muss man denn da?
Psychologe, Psychotherapeut oder Psychiater? Ich will (und brauche auch hoffentlich) keine Pillen, sondern glaube schon ganz richtig diagnostiziert zu haben, dass ich jemanden zum "Reden" brauche, und zwar keine beste Freundin etc.
Welche dieser Berufsbezeichnungen steht für den Arzt, bei dem man "auf der Couch" liegt?

Ich möchte gar nicht weiter ins Detail gehen hier (ist zu privat) sondern hoffe nur dass mir jemand eine Auskunft geben kann. Vielen Dank! :blumen:
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Tipp von Bernhard aus der Redaktion:

Ein Selbsthilfe-Buch über Depressionen kann dir einen ersten Einblick und Verständnis für deine Symptome bieten und dir helfen, besser informiert in das Gespräch mit einem Facharzt zu gehen. Es kann dir auch Strategien an die Hand geben, mit denen du dich schon vor dem ersten Therapiegespräch unterstützen kannst.

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Also, das mit dem "auf der Couch liegen" hat Freud angefangen - warum auch immer. Und er gilt als Psychiater, weil er ursprünglich Mediziner war. - Das ist der Hauptunterschied zu Psychologe oder Psychotherapeut. Wichtiger als die Berufsbezeichnung (Psychiater ist geschützt soviel ich weiß) ist, ob man selbst einen Draht zur Person findet - und ob er/sie von der Kasse anerkannt ist.
Du könntest Dich mal bei Deiner Krankenkasse erkundigen; sogar mal dort hingehen, ohne Deinen Namen nennen zu müssen, wenn Du da Hemmungen hast.

Und gute Besserung! :blumen:
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Eine weitere Möglichkeit wäre, zu den Beratungsstellen der sozialen Einrichtungen zu gehen. Die Caritas bietet etwas an, das sie "Beratung in schwierigen Lebenslagen" nennt - wird halt von Ort zu Ort etwas anders genannt. Dort sitzen meines Wissens Diplompsychologen (also Leute, die ein Psychologiestudium abgeschlossen haben) und bieten Gespräche an. Das ist zwar keine Therapie im medizinischen Sinne (wenn man das mal so laienhaft ausdrückt), aber es hilft, mal Ordnung in wuselnde Gedanken zu bringen und die können dir dann sicher auch sagen, bei welcher Art von Threapeut (Psychologe, Psychiater, Psych.therapeut) du deine Probleme am Besten in den Griff kriegen könntest.

Als Anlaufstelle für die erste Orientierung wäre das mal ne Möglichkeit.
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Die Krankenkassen helfen da auch weiter....
Unsere örtliche AOK hat Listen mit den ortsansässigen Medizinern, nach Fachbereichen geordnet, und hilft ggf. auch bei der Terminvereinbarung (und: sie müssens nachher auch zahlen, gibts auch entsprechende Vorgaben...)
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je nach dem wo du wohnst, gibt es auch verzeichnisse, in denen alle therapeuten mit ihren fachgebieten und indikationen bzw. angebotenen therapieformen aufgelistet sind. da kann man sich schon mal einen guten eindruck verschaffen. nennt sich hier die "grünen seiten", vielleicht mal googeln, ob´s bei dir auch sowas gibt.

viel glück!!!! :blumen:
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den Hausarzt würde ich nicht ganz außen vor lassen... vielleicht kommt ein Psychiater aber auch drauf... lass mal ein Großes Blutbild machen, da könnte was aus der Spur sein, was die Depressionen auch begünstigen könnte...

Ansonsten hat mir noch das Buch hier geholfen, allerlei Dinge, die man selber tun kann
Buch
Sicherlich kein Ersatz für die professionelle Hilfe, man versteht aber die Zusammenhänge, wie es zu dem Zustand überhaupt kommen kann.
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Hi,
wenn ich das richtig verstehe, wollte pipelette nur wissen, wie die Leute heissen, an die man sich zuerst wenden kann. :unsure: Meine Antwort: Es geht beides.

Also Psychiater sind Ärzte (wie Orthopäden, Urologen usw.) und Psychologen sind Therapeuten, die nicht (unbedingt) Ärzte sind. Die, bei denen man sich "auf die Couch legt" (ich glaube, das gibt´s in Wirklichkeit gar nicht mehr :hihi:) sind Psychologen (ich denke zumindest, die meinst Du damit).

Es gibt aber auch Psychiater, die sind gleichzeitig Psychologen! (Aber oftmals reden Psychiater nicht wirklich mit einem; also jedenfalls nicht, wie man sich das so in einer Therapie vorstellt).

Ich glaube, ich würde zuerstmal zu einem Psychiater gehen. Dem die Lage schildern und um eine Überweisung zum Psychotherapie (also zum Psychologen) bitten. Vielleicht kennt der Psychiater ja zufällig einen Psychologen, der seiner Meinung nach am besten infrage kommt.

Ein Rat: Falls es Dir wirklich mies geht und Du keinen Psychologen-/Psychiater-Termin bekommst, dann wende Dich doch erstmal an sog. "Frauenberatungen". Die gibt es bei Euch in der Gegend bestimmt. Die helfen Frauen auch bei "frauen-unspezifischen" Problemen weiter. (Die meisten denken ja, da bekommen nur von Ehemänner mißhandelte Frauen Hilfe, aber das stimmt nicht; die helfen z. B. auch bei allgemeinen Trauma-Bewältigungen).

Viel Erfolg!!

Gruss
Kröti :wub:
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Vielen Dank für die Hilfe!

Das reicht mir schon :)
Danke!
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ich hab mal (ist ein paar Jahre her) eine Gesprächstherapie bei einem Psychotherapeuten gemacht,
da musste ich vorher zu einem Neurologen, um sicher zu stellen, dass es keine neurologischen Ursachen hatte
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Auf jeden Fall vorab über die Kostenübernahme informieren!
Nicht jeder Psychologe/ Psychotherapeut wird von der Krankenkasse bezahlt! Bei Psychatern weiß ich es nicht genau. Gleiches gilt für diverse Beratungsstellen.
Oftmals ist aber ein Erstgespräch kostenlos.

:blumen:
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Zitat (pipelette @ 17.10.2011 13:22:57)
Das reicht mir schon :)

Hi, Pipelette,
um noch mehr Wirrwarr hineinzubringen:

Es gibt Fachärzte für Psychiatrie,
es gibt Fachärzte für Psychotherapie,
es gibt psychologische Psychotherpeuten, die tiefenpsychologisch arbeiten und
es gibt psychologische Psychotherapeuten, die verhaltentherapeutisch arbeiten.

Alle haben durch Examina abgeschlossene Hochschulstudien hinter sich, haben auf Antrag auch Kassenzulassung und sind dirkt an der ambulanten Behandlung der Bevölkerung beteiligt. (Und alle behandeln auch Depressionen).

Bearbeitet von micheal am 17.10.2011 15:46:56
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