Balkon und Mulch ? balkonkästen und kübel mulchen?

hallo ihr lieben! :)

in diesem jahr will ich mit meinem neuen balkon durchstarten! in meinem früheren garten habe ich gerne mit mulch gearbeitet und dadurch einen gesunden, lebendigen boden erhalten (flächenkompostierung).
hat jemand erfahrung mit dem mulchen von pflanzen in gefäßen? wobei ich das mulchen mit biologischen materialien meine, also pflanzenschnittgut, tee- und kaffeesatz. mulchen mit steinen bringt ja keine bodenverbesserung.
ich würde gerne während der vegetationsperiode zwischen den pflanzen mulchen und den winter über die frei gewordenen behälter mit pflanzenresten etc bedecken.
im garten kann frau ja unter der mulchdecke sehen, dass die regenwürmer schwer aktiv bei der umwandlung des mulchmaterials in humus sind - ob das bei den gefäßen auch ohne die geht, mit hilfe der wesentlich kleineren bodenlebewesen?
also wer immer erfahrung in dieser hinsicht hat - bitte teilt sie großzügig mit mir! :freunde:

Bearbeitet von tamtam am 14.01.2012 15:25:19
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Tipp von Bernhard aus der Redaktion:

Ich empfehle dir Bio-Mulchmaterial, da es aus organischen Stoffen wie Pflanzenschnittgut, Tee- und Kaffeesatz besteht. Es unterstützt in Gefäßen den natürlichen Zersetzungsprozess, fördert die Bodenverbesserung und bietet optimale Bedingungen für kleinere Bodenlebewesen.

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4 hilfreiche Antworten, nur hilfreiche Antworten anzeigen
in einem anderen forum habe ich inzwischen die antwort bekommen, es würde in pflanzgefäßen im prinzip genauso funktionieren, wie im garten, nur langsamer.....

ausprobieren werde ich es auf jeden fall, schon alleine, weil ich bei größeren gefäßen nicht alljährlich die erde austauschen kann und will - darum will ich eben versuchen, sie lebendig zu erhalten, und humus scheint mir da die natürlichste methode zu sein. und wenn ich den humus nicht immer wieder neu in tüten heranschleppen will, muss ich halt versuchen, die prozesse, die normalerweise in den beeten ablaufen, im gefäß möglich zu machen. ich hoffe also, dass geheimnisvolle heerscharen von kleinlebewesen sich als freundliche helferlein erweisen!!! ;) zum dank dafür werde ich sie liebevoll füttern! :wub: ....und sicherheitshalber organischen statt kunstdünger verwenden - ich hab mal gelesen, dass kunstdünger zu "gleichgewichtsstörungen" bei der bodenbevölkerung führt. B)

noch oder wieder freie gefäße werde ich im winter mit senf oder phacelia einsehen, das schützt den boden, die wurzel durchgraben ihn und wenn die pflanzen abgefroren sind, kann hoffentlich alles in humus verwandelt werden! :pfeifen: aber ich hab auch schon pläne für "winternutzung" durch winterharte kräuter etc

eine andere idee, planzen und boden die bestmöglichen bedingungen zu schaffen, ist der einsatz von mykorrhiza-pilzen in den behältern - der größte soll übrigens eine mörtelwanne mit 90 liter inhalt werden!

:blumen:
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Hallo tamtam :blumen:

alsnoch herzlich willkommen bei den FMuttis! Mir erscheint aber, dass du selber ein Experte bist im Bereich Pflanzen ^_^

Ich habe immer gedacht, dass Mulch eine Art Gemisch mit hölzernem "Abfall" wäre, dass aber - wie mir jemand erzählte - gerne für einen "saueren" Boden sorgt, das wiederum nicht jedes Pflänzchen verträgt.
In meinem Balkontrog (ca. 1,5 mtr.) habe ich im letzten Herbst auch Mulch "gestreut" und ist mir leider mein Efeu eingegangen. Ob' s daran lag, weiß ich leider nicht.

Ansonsten kann ich dir leider keine hilfreiche Antwort geben, hast ja in einem anderen Forum schon was erfahren, wie du schreibst.
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hallo backoefele,

also du hast recht, sog. "rindenmulch" ist eine der möglichkeiten, die erde zu bedecken - denn das meint ja der begriff "mulchen": entsprechend dem vorbild der natur, in der es eigentlich keine "nackte erde" gibt, eine "decke auszubreiten", vorzugsweise mit verrottbarem organischen material. der einsatz von anorganischem material, wie z.b. schwarzer folie, unterdrückt zwar unkraut, trägt aber nix zur bodenverbesserung bei.
was dir über die wirkung von rindenmulch erzählt wurde, stimmt übrigens auch. er stammt vorzugsweise aus der rinde von nadelhölzern und bei der verrottung wird u.a. gerbsäure frei, was dem wachstum nicht gerade förderlich ist und so zusätzlich zur unterdrückung von unkraut führt. das ist auch der entscheidende punkt beim einsatz von rindenmulch: wenn er unter gut und tief eingewurzelten gewächsen, wie z.b. sträuchern, eingesetzt wird, schadet es diesen nicht, während wiederum einfliegender unkrautsamen keine guten keimbedingungen vorfindet. der effekt verringert sich allerdings mit zunehmender zersetzung des materials.
im blumen- und gemüsegarten allerdings ist rindenmulch eher nicht geeignet, da ist es sinnvoller, auf andere materialien, wie zerkleinerte pflanzen, rasenschnitt etc zurückzugreifen. der boden wird wird auf diese weise gewärmt, geschützt, bodenlebewesen "gefüttert", unkraut unterdrückt. bei der umwandlung wird allerdings stickstoff gebunden und damit hier kein mangel entsteht, wird zum einsatz von natürlichem stickstoff, z.b. hornspänen, geraten.
im garten hab ich das ganz unterschiedlich gehandhabt: unter beerensträuchern hab ich auch schon mal wellpappe ausgelegt und diese komplett mit rasenschnitt "unsichtbar" gemacht - das unterdrückt wirklich gut das unkraut und den sträuchern tuts gut.
manche lieblingspflanzen wie z.b. die neue clematis bekamen dann auch mal ganz individuell die zuteilung von kräuterteesatz und liebevoll zerkleinertes schnittgut von lavendel- brennnessel- oder salbeipflanzen und bei gefährdeten kandidaten hab ich auch schon mal rainfarn zerschnibbelt und auf schädlingsabwehr gehofft oder comfrey-blätter unter tomatenpflanzen ausgebreitet (die sollen übrigens auch ganz begeistert von ringelblumen-mulch sein)
was dein efeu angeht, bin ich nicht sicher, ob es wirklich den rindenmulch nicht vertragen hat - die große gefahr bei immergrünen pflanzen im winter besteht immer darin, dass bei frost und gleichzeitiger sonneneinstrahlung die pflanzen über die blätter wasser verdunsten, wegen des gefrorenen wurzelballens aber keinerlei wasser aufnehmen können und deshalb verdorren! das bedecken mit tannengrün soll deshalb bei den immergrünen weniger vor frost schützen als vor sonnenstrahlen und verdunstung.
so, - hoffentlich war das jetzt nicht zuviel text! :pfeifen:

liebe grüße von tamtam :blumen:
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hallo miteinander,

ich hab hier noch eine idee, die mir helfen könnte, die erde in meinen balkongefäßen möglichst lange gesund zu halten - ich hoffe, es ist o.k. wenn ich hier einen text einkopiere, leicht verkürzt, quellenangabe unten.

Pflanze und Pilz: Ein perfektes Team

Das Wort „Mykorrhiza“ stammt aus dem Altgriechischen: „Myko“ heißt Pilz und „Rhiza“ bedeutet Wurzel. Es handelt sich um eine Lebensgemeinschaft zwischen Pilzen und Pflanzenwurzeln, die beiden Organismen das Leben leichter macht. In der Biologie wird eine solche Lebensgemeinschaft Symbiose genannt. Jeder Partner zieht Vorteile daraus: Der Pilz nimmt aus den Wurzelzellen der Pflanze wertvolle Kohlenhydrate auf, die er selbst nicht produzieren könnte, weil ihm das dafür notwendige Blattgrün fehlt. Die Pflanze erhält im Gegenzug Nährstoffe und Wasser aus dem Pilzgeflecht, da Pilze Nährstoff- und Wasservorkommen im Boden besser erschließen können.

Die Pilze verbessern die Nährstoffversorgung der Pflanzen und lassen sie sichtbar besser wachsen

Das unterirdische Pilzgeflecht verwächst mit der Pflanzenwurzel und vergrößert auf diese Weise außerdem ihre Wurzelfläche. Die Pflanze hat die Möglichkeit, ein weitläufigeres Gebiet zu abzudecken und tiefer in den Boden vorzudringen. Sie wird besser mit Wasser und Nährstoffen versorgt und ist nicht mehr so anfällig gegenüber Witterungseinflüssen. Außerdem ist sie durch die gute Ernährung gegenüber Krankheitserregern und Schädlingen widerstandsfähiger.
...

Der Garten blüht auf

Von Mykorrhiza-Pilzen können auch die Pflanzen im Garten profitieren. Obst- und Ziergehölze, Rosen, Stauden, Gemüsearten wie Tomaten und Gurken, Kräuter- und Gewürzpflanzen, Balkon- und Zimmerpflanzen wachsen durch eine Lebensgemeinschaft mit geeigneten Pilzen sichtlich besser – sie sind gesünder, blühen intensiver und tragen größere Früchte. Selbst ein mit Mykorrhiza-Pilzen geimpfter Rasen wird dichter und zeigt einen sattgrünen Farbton. Außerdem kommen alle Pflanzen mit weniger Wasser und Dünger aus und wachsen nach dem Umpflanzen besser wieder an. Übrigens: Einer der Gründe, warum man größere Gehölze immer mit Erdballen verpflanzt, ist der, dass die vorhandene Mykorrhiza möglichst wenig beeinträchtigt wird.

Einfache Anwendung, nachhaltige Wirkung

Im Fachhandel sind Mykorrhiza-Präparate meist als Tongranulate erhältlich, die mit Pilzsporen und -hyphen angereichert sind. Das Granulat wird wie ein Dünger ausgebracht, muss aber in den Boden eingearbeitet werden. Stechen Sie einfach im Wurzelbereich der Pflanze – zum Beispiel mit einem Zwiebelblumenpflanzer – ein Loch in den Boden, geben Sie etwa einen Esslöffel des Pulvers hinein und verschließen Sie das Loch anschließend wieder.....

Verzichten Sie in den ersten acht Wochen nach dem Ausbringen des Mykorrhiza-Präparats auf Pflanzenschutzmittel jeglicher Art und achten Sie auch zukünftig darauf, dass keine Pilzbekämpfungmittel (Fungizide) unmittelbar in den Boden gelangen. Düngergaben sollten Sie künftig etwa 50 Prozent reduzieren. Da der Mykorrhiza-Pilz im Gegensatz zum Dünger nicht „verbraucht“ wird, ist bei allen Pflanzen nur eine einmalige Ausbringung nötig. Eine Überdosierung kann es bei dem Präparat nicht geben. Findet der ausgebrachte Pilz keinen Symbiose-Partner, stirbt er ab, ohne den Boden oder Pflanzen zu gefährden. Neben reinen Mykorrhiza-Granulaten wie beispielsweise Mykoplant gibt es im Fachhandel auch mit Mykorrhiza-Pilzen angereichterte organische Dünger wie zum Beispiel Azet-Dünger von Neudorff.

http://www.mein-schoener-garten.de/de/gart...-pflanzen-46912
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so, ihr lieben :blumen:

ich hab die eingangsfrage in mehreren foren gestellt - es gibt anscheinend keine einschlägigen erfahrungen und so wird alles wohl auf ein persönliches experiment hinauslaufen, - aber mehr oder weniger ist praxis mit lebenden wesen, wie es pflanzen ja nun mal sind, ohnehin immer in gewisser weise "experimentell"! :rolleyes:

so, wie man/frau niemals zweimal in denselben fluß steigen kann, so kann frau auch niemals denselben samen in dieselbe erde legen - und erst recht sind auch in jeder saison die umgebungsbedingungen immer wieder anders.

eine anfrage bei der zeitschrift "kraut und rüben" ergab eine ermutigende antwort und die einschätzung, die ich teile: mulchen in gefäßen wird ähnlich funktionieren wie im garten, langsamer vielleicht, und vor allem: sicher am ehesten in großen behältern, die eine "mulchbare oberfläche" bieten können!

ich werde es also in einer umfunktionierten "mörtelwanne" 90 liter probieren und schauen, ob ich die erde lebendig und humos halten kann...schlechtere karten habe ich da wahrscheinlich bei den normalen balkonkästen, auf die ich aber auch nicht verzichten kann, denn den platz am geländer will ich schon ausnützen.

die frage, welche gefäße andere balkongärtner nutzen und in welchen abständen sie deren erde ganz oder teilweise austauschen, will ich dann mal in dem "gemüse-vom-balkon-thread" stellen - ;) erfahrungsaustausch über erdaustausch !!

ich hoffe, dass mein "von-null-auf-balkongemüsegarten" gelingt und werde versuchen, das entsprechend zu dokumentieren! :blumen:
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Sorry, tamtam ... hatte jetzt erst wieder Gelegenheit hier reinzuschauen ;)
Hab' vielen Dank für deine ausführliche "Berichterstattung". Wie du schon geschrieben hast, konntest du dich inzwischen anderweitig einigermaßen schlaumachen ... ich kann dir dabei nicht mal das Wasser reichen, wie man so schön sagt.
Auf jeden Fall habe ich auch schon befürchtet, dass mein Efeu eher wegen Wassermangel eingegangen ist ... obwohl ich mich im Jahr davor eigentlich gar nicht, oder kaum um sie gekümmert habe. Die Wetterverhältnisse waren da aber auch anders ...
Im "Gemüse-vom-Balkon-Thread" passen deine Erfahrungen dann sicher wohl eher und gibt es da auf jeden Fall fachkundige "Mitstreiter".
Wünsche dir nun viel Freude an deine weiteren Experimente :blumen:

Bearbeitet von Backoefele am 27.01.2012 20:49:19
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hallöchen :blumen:

so, das experiment startet ganz allmählich - die ersten balkonkästen sind ganz normal und lediglich schon seit einigen wochen bepflanzt mit salaten und kräutern und da ist mulch noch nicht angebracht. demnächst gibts weitere aussaaten ...

aber nun hab ich tatsächlich zwei mörtelwannen mit je 90 liter fassungsvermögen aufgestellt und mein herzliebster hat die benötigte blumenerde in den dritten stock geschleppt!

die behälter sind mit einem stückpreis von 6.99 € unschlagbar günstig im vergleich zu "normalen" pflanzbehältern !

jede wanne wurde übrigens mit seitlichen abflusslöchern versehen.

nun habe ich mal gewagt, die ersten (wild-) tomatenpflanzen hineinzusetzen - bei frost muss ich dann eine abdeckvorrichtung basteln, - und überdacht ist der balkon auch... no risk - no fun B)
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