Na ja, Stromlaufpläne könnte ich eventuell besorgen.
Aber-wie gesagt sind die einzelnen Steuergeräte über ein BUS-System vernetzt, und die einzelnen BUS-Systeme jeweils über ein Gateway. Es sind also überall 2 orangene verdrillte Kabel, über die Signale gesendet und empfangen werden. Da hilft einem ein Stromlaufplan auch nicht viel... Vor allem, weil die Steuergeräte nur als Rechteck dargestellt werden, die teilweise unzählige Pins besitzen, aber man nie weiß, welche Signale nun wo gesendet oder empfangen werden.
Ein Beispiel: Man schaltet das Abblendlicht ein.
Früher war der Schalter auch ein Schalter, der hat einen Steuerstromkreis geschlossen. Dieser hat ein Relais betätigt, somit ist z.B. der Stromkreis der Rücklichter geschlossen. Alles ganz übersichtlich und im Stromlaufplan erkennbar.
Heute ist der Licht"Schalter" keiner mehr, sondern eine Widerstandskaskade, welcher eine definierte Spannung an das Lanksäulensteuergerät sendet. Dies übersetzt das Signal in ein bestimmtes Bitmuster, welches über den CAN-BUS an das Gateway gesendet wird. Dies übersetzt das Bitmuster in ein Signal, das an das Bordnetzsteuergerät gesendet wird. Dies hat mit einer niedrigen Pulsweite die Rückleuchten angesteuert, um zu prüfen, ob die Leuchtmittel i.O. sind. Ist dies der Fall, wird die Pulsweite auf ca.50% erhöht, und damit leuchten die Rückleuchten schwach-> Abblendlicht. Beim Bremsen wird die Pulsweite auf 100% erhöht-> helles Bremslicht.
Allein an diesem simplen Beispiel wird klar, wrum man mit einem Stromlaufplan allein nicht weit kommt...
Nützlich ist da zusätzlich ein Netzplan über die Steuergerätetopologie. Aber die einzelnen Bitmuster, die auf dem BUS gesndet und empfangen werden, kann man nur mit einem Tester auslesen. MAn kann sie zwar auf dem Oszilloskop sichtbar machen, aber außer Fehlern wie Kurzschlüsse, Unterbrechungen oder defekten Endwiderständen kann man da nicht viel erkennen (außer man hat eine spezielle Software, die wiedrum die einzelnen Bitmuster in lesbare Signale umwandelt, aber diese ist auch für uns Werkstätten nicht zugänglich
)
Ich habe zwar Bekannte, die in der Motorenentwicklung arbeiten und dort speziell die Motorsteuergeräteapplikationen durchführen, aber selbst die kennen nur ihren engen Arbeitsbereich und können mit ihrer ganz speziellen Software zwar Parameter lesen und ändern,(auch in Hexadezimalen Bitmustern) aber auch die können zum Beispiel aus einem Oszillogramm einer Bitmustersequenz vom CAN-BUS Antrieb keine bestimmten Befehle herauslesen. Das ist Sache der Informatiker, die die Software der Steuergeräte entwickeln. Diese haben dafür keine Ahnung davon, was die einzelnen Siganale denn bedeuten geschweige denn von der HArdware im Motorraum...