Oh, dasbinich - wie richtig, richtig, richtig!
Ich unterstreiche jedes Wort!
Im Grunde meines Wesens bin ich ein sehr kreativer Mensch.
Lauter unnütze Sachen schwirren durch meinen Kopf. Unnütz in der Auffassung von so gradlinigen Menschen wie meinem Mann.
Ich nähe - seinerzeit alles für die Kinder, für mich natürlich und auch für meinen Mann. Hosen z.B., weil er so ungern zum Hosen kaufen ging.....
ich bastle - das war akzeptiert, solange das mit den Kindern gemacht wurde und vielleicht auch noch zur Weihnachtszeit. Als ich aber anfing, meine immer besser werdenden Dinge zu verkaufen - und ich hab viel verkauft - war das nur lästig.
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Ich hab die Wohnung "schön" gemacht - das ist meinem Mann nur aufgefallen, wenn wir Besuch hatten.
Tapezieren, malern,
Möbel bauen - das ging nur, wenn er nicht da war.
Ich hab alles gekocht und gebacken - er war voller Bewunderung für die gekauften Kuchen unserer Bekannten.....
Nähe ich für meinen Theaterverein Kostüme, dann ist er richtig beleidigt.
Male ich, dann sollte ich eigentlich lieber.......
Grabe ich im
Garten, dann sollte ich das Zeug doch lieber im Supermarkt kaufen.
Die Blumen der Nachbarn sind schöner als bei uns
.Und ich hab um ihn gebuhlt! Wollte alles zu seiner Zufriedenheit machen - und hatte immer das Gefühl, dass es nicht reicht. Was ich auch gemacht hab, er hat sofort eins drauf gesetzt.
Hab ich die Betten überzogen, sollte ich lieber die Fenster putzen.
Hab ich Fenster geputzt, hätt ich lieber
Staub saugen sollen.
Hab ich Staub gesaugt, hätt ich lieber
Schuhe putzen sollen.........
Er hätte locker Personal beschäftigt - und das ist bis heute so geblieben.
In seiner Krankheit haben sich die negativen Charaktereigenschaften noch verstärkt - oder besser, sie sind deutlicher geworden, weil er den Charme verloren hat, mit dem er manches kaschieren konnte.
Jetzt ist er ein unzufriedener, unglücklicher, manchmal böser alter Mann, der seine Unpässlichkeiten als persönliche Beleidigung empfindet und mich dafür verantwortlich macht......
Seltsamerweise kann ich ganz gut mit der Situation umgehen - auch wenn sich meine Lebensplanung völlig verändert hat. Freilich, so Dinge wie Feiertage und die damit verbundenen Besucher zerren mehr an mir, als früher.
Aber ich hab die Chance, jetzt endlich zu tun, was ich für richtig halte. Ich muss mich nicht mehr dafür verantworten, weshalb ich was, jetzt mache. - Und es klappt alles bedeutend besser!
So, Ihr Lieben, es ist jetzt 6 Uhr - ich bin seit 3 Uhr auf, hab gebacken, Essen vorbereitet - heut kommt mein älterer Sohn mit Familie - und ich hab ein bissl in meinen Mails gewühlt, jetzt pack ich den Laptop weg. Morgen wieder!
Ich wünsch Euch einen guten Tag!
Servus
Maxl - die um Entschuldigung bittet, wegen des ellenlangen Textes...