Hallole !
Ich verfolge schon länger die öffentliche Diskussion um Kinder, Familie und Co. In der Hauptsache geht es dann immer um die Berufstätigkeit der Mutter und die Unterbringung der Kinder. Andauernd wird ja die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie als Begründung für die niedrige Geburtenrate beschworen. Deswegen reden die PolitikerInnen auch ständig davon mehr Krippen- und Kindergartenplätze zu schaffen.
Ich muss sagen dass ich mich da ausgegrenzt und diskriminiert fühle.
Ich habe viele Jahre in einem verantwortungsvollen Beruf gearbeitet und habe dann mit meinem Mann Kinder bekommen, weil wir Eltern sein möchten und Kinder in Liebe annehmen und beim aufwachsen begleiten wollten.
Ich möchte nicht mehr arbeiten.
Ich möchte meine Kinder selber betreuen und erziehen. Das bedeutet für meinen Mann und mich Einschränkungen denn wir leben von einem Gehalt.
Ich halte nichts davon Kinder möglichst früh in Krippen zu bringen und möglichst lange dort zu lassen.
Ich glaube auch nicht dass das die Lösung des Problems "niedrige Geburtenrate" ist.
Meiner Meinung nach gibt es mehrere Gründe für die Kinderlosigkeit:
1.Ich denke es ist wirklich schwer den richtigen Partner zu finden.
Ich kann da nur aus meiner persönlichen Frauenerfahrung sprechen, aber ich habe noch fast keinen Mann getroffen der wirklich partnerschaftlich mit einer Frau leben kann und will.
2.Als Mutter genießt du praktisch kein Ansehen und du hast eigentlich auch keinen Beruf mehr.
Als wir vor einer Weile Versicherungen abschlossen wurde ich nach meinem Beruf gefragt. Den nannte ich, aufgeschrieben wurde dann aber >Hausfrau< (noch nicht mal Mutter) Das ist aber nicht mein Beruf sondern eher die derzeitig ausgeführte Tätigkeit.
3. Ich weiss nicht wie ich diesen Punkt umschreiben soll. Bequemlichkeit trifft es nicht wirklich, aber es ist unpopulär wegen eines Kindes Unbequemlichkeiten in Kauf zu nehmen. Ob es um weniger Geld oder Nachtruhe geht. Oft laufen die Bestrebungen von Eltern dahin, möglichst vom Kind ungestört weiterzumachen wie bisher.
4.Die zunehmende Orientierungslosigkeit und der Verfall von Werten.
Was wollen/können Eltern Kindern vermitteln und mit auf den Weg geben ? In einer Zeit wo von Lebensabschnittspartnern gesprochen wird ? In einer Zeit wo es gang und gäbe ist die Bedürfnisse von Kindern zu missachten. ( Und das fängt schon beim Baby an.) Woran glauben wir, wofür setzen wir uns ein ?
Ich jedenfalls bin Mutter aus Liebe. Ich wurde gut im Beruf ausgebildet, habe viele Jahre gearbeitet und werde Kinder haben, unabhängig davon ob es mehr oder weniger Betreuungsplätze gibt. Trotzdem wünschte ich mir dass auch Frauen wie ich in der öffentlichen Diskussion ihren Platz hätten. Denn wir haben u.a. überdurchschnittlich viele Kinder >1,36
Das waren meine Gedanken zum Thema und drum herum.
Ich bitte Tippfehler zu entschuldigen denn ich habe mein jüngstes Kind auf dem Arm.
Schönen Abend wünscht
Muh