Außendienst / stellv. Vertriebsleitung: neue Position innerhalb der Firma

Hallo zusammen,

mein erster Beitrag ist scheinbar im Nirvana des world wide web verschwunden, daher hier nochmal erneut in etwas gekürzter Fassung smile.gif *edit* na ok, wir sind wieder bei der ursprünglichen Länge biggrin.gif

Ich bin gelernter Tischler, musste aber aufgrund von Bandscheibenvorfällen eine Umschulung machen. Seit 5 Jahren bin ich nun als Industriekaufmann in der Holzbranche tätig. Im Innendienst betreue ich Endkunden, Handel und Handwerk. Unser Betrieb umfasst ca. 75 Mitarbeiter und liegt im Münsterland.

Mir schwebt aber schon länger eine Veränderung vor. Ich denke, mit Anfang 30, ohne Eigentum und Kinder, die passende handwerkliche und kaufmännische Erfahrung im Gepäck, wäre vielleicht jetzt die beste Gelegenheit nochmal einen Schritt machen zu können.

Bei uns in der Firma stehen einige Veränderungen an und daher hat mein Chef mich zum Personalgespräch gebeten. Das Timing kommt mir ja zufällig ganz gut gelegen smile.gif Zusammengefasst gibt es verschiedene Positionen die ich mir tatsächlich aussuchen könnte oder aber ich bleibe in meiner alten Position.

Entscheiden werde ich mich aller Voraussicht nach für eine Kombination aus Innen- und Außendienst. Im Hinblick auf manche Veränderungen stellt man mir damit in 1 bis 1,5 Jahren die Position als stellv. Vertriebsleiter in Aussicht.

Da der Bereich Außendienst komplett neu für mich wäre, würden mich Eure Erfahrungen dazu interessieren.
Im Freundes- und Bekanntenkreis arbeitet niemand im AD und innerbetrieblich nachzufragen halte ich für unklug, weil die Meinung oftmals einfach zu verfälscht ist.
Ich bin eigentlich schon recht gut informiert, aber da gibt es bestimmt Dinge, an die ich nicht sofort denke wink.gif

Eigentlich ein Tabu-Thema, aber die Gehaltsvorstellungen machen mir Kopfzerbrechen.
Die Spannweite bei google ist so enorm, das es mir kaum weiter hilft. Das Gehaltsniveau bei uns ist definitiv auch alles andere als gehoben biggrin.gif

Da ich ja nur zu teilen in den AD gehen werde bin ich mir auch nicht sicher, wie ein Provisionssystem aussehen kann, das auch fair mit der Arbeit umgeht, die nicht von Provision betroffen ist. Wie das dann später als stellv. Vertriebsleiter aussieht, ist auch so eine Sache.

Ich weiß das es von so vielen Faktoren abhängt, aber um ein paar Tipps wäre ich Euch dankbar. Ich will ja nicht völlig daneben liegen oder mich unter Wert verkaufen.

Ich bin wirklich ein starker Verkäufer, aber mich selber gut zu verkaufen, das ist ein ganz anderes Thema biggrin.gif
Ich weiß jetzt nicht so recht, was du zum Thema Außendienst wissen möchtest. Das ist ja auch einigermaßen unterschiedlich, je nach Branche, Unternehmensart (Großhandel oder Industrie) und Kundenkreis. Es ist ja keine Schande, den Beruf noch nicht zu können. Außendienstler / Vertriebler lernt man durch "training on the job", eine rein akademische Ausbildung gibts dafür nicht explizit. Ich würde den Chef bitten, dass er dich durch Kollegen ein paar Tage oder Wochen einarbeiten lässt, da lernst du dann gleich die Besonderheiten deiner Firma und deiner Branche kennen. Fachkenntnisse hast du ja schon, mit Kunden reden kannst du auch, aber Außendienst und Innendienst sind ja zwei unterschiedliche Themen, auch wenn beides Vertrieb ist.

Auch bei der Gehaltsvorstellung kann ich dir nicht weiter helfen und ich bezweifele auch, dass du hier jemanden finden wirst, der tatsächlich diese einschlägige Berufserfahrung hat. Gute Vertriebler im Außendienst sind sehr gesucht, aber das bist du ja noch nicht, das würde ich berücksichtigen.

Zum Provisionssystem: das ist nun wiederum nichts, was du erfinden müsstest. Das wird es in deiner Firma schon geben und du wirst dich in das vorhandene System einfinden müssen. Das wird ja nicht für jeden einzeln "gebacken". wink.gif Üblicherweise ist das so gestaltet, dass gut verdient, wer viel verkauft, damit hast du es dann selbst in der Hand.

Bearbeitet von HörAufDeinHerz am 26.06.2017 18:23:52
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Danke für deine Antwort smile.gif

Das einarbeiten sehe ich nicht als Problem, dafür gibt es genügend Zeit. Ich habe hier nur gerade eine für mich sehr interessante und abwechslungsreiche Position die ich aufgeben müsste. Wenn ich die neue Stelle zusage, muss ich mir schon sicher sein, das ich das auch will. Hatte einfach nur auf ein paar Erfahrungen gehofft die mir helfen, Dinge an die ich vielleicht nicht sofort denke, zu berücksichtigen (mehr Flexibilität, längere Arbeitszeiten, mehr Problemfälle auf dem Schreibtisch ...).

Die Provision will ich definitiv auch nicht neu erfinden. Aber bei uns im Betrieb ist es so, das die Leute welche auf Provision arbeiten, entweder voll im Außendienst oder voll im Vertriebsinnendienst sitzen.
Diese Kombi aus teilweise Außendienst und teilweise Innendienst gibt es so bei uns noch nicht. Vor allem, weil der Bereich den ich im Innendienst übernehmen würde, nicht durch eine Provision abgedeckt werden könnte (da verkaufe ich nicht, sondern bin in der Beratung/Produktentwicklung/Reklamationsbearbeitung etc.)
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Da die Provision direkt von Deinen Umsätzen abhängen wird, ist das Verhältnis Außen-/Innendienst doch egal. whistling.gif

Bearbeitet von zumselchen am 27.06.2017 16:13:25
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Zitat (zumselchen, 27.06.2017)
Da die Provision direkt von Deinen Umsätzen abhängen wird, ist das Verhältnis Außen-/Innendienst doch egal.  whistling.gif

Eben das kann ein Problem sein. Daß man durch die Büroarbeit schlicht nicht genug Zeit hat, die Außendiensttermine wahrzunehmen. Und dann weniger verdient, obwohl man viel arbeitet.

Nyke, ich bin im Außendienst, in einer komplett anderen Branche. Ich mache ebenfalls beides, Büro und Termine, bin aber : Achtung! vollkommen bewusst fest angestellt. Ich möchte in erster Linie nichts mit dem Finanzamt am Hacken haben, mir ist ein Festgehalt sehr viel lieber. Bei mir ist es allerdings eine besondere Konstellation, es ist ein Familienunternehmen. Das heißt, ich arbeite ebenso intensiv, als wenn ich auf Provision arbeiten würde, das geht bei fast niemandem im Außendienst, weil sich fast alle auf die faule Haut legen würden, wenn das Geld auch so fließt.

Bei uns ist es ein besonderes Vertrauensverhältnis. Ich arbeite insgesamt mehr als normal, bin jeden Morgen erstmal etwa ein, zwei Stunden im Büro, mache meinen Kram und meine Termine, die ich dann achschließend bis in den Abend hinein wahrnehme. Ich bekomme ein wirklich sehr sehr gutes Gehalt, das ich aber trotzdem auch irgendwie ins Verdienen bringen muss, das wird von mir genau aufgeschrieben (bin sowieso jederzeit kontrollierbar, weil alles sofort per Email ins Büro geht) und natürlich sowieso auch vom Steuerberater geprüft, da sieht man ja den Stand der Dinge.

Insgesamt bringe ich mehr, als ich koste - habe aber die totale Absicherung, kann auch mal krank sein und ansonsten machen, was ich will, sofern ich meine Aufträge erledigt kriege, egal wann. Ich kann mitten in der Woche blaumachen, arbeite aber dafür auch so manchen Samstag, sogar Sonntag gelegentlich, wenn es nicht anders geht.

Für mich perfekt so. Bisher konnte ich noch jede schlechte Woche durch eine besonders gute wieder ausgleichen. Man darf nur nicht anfangen, zu sagen, ach, mach ich morgen. Jeder einzelne Tag ist ein Arbeitstag, man muss sich selbst sehr gut im Griff haben. Das musst du für dich selbst einschätzen.

Wer trägt die Kosten für

Bearbeitet von Isamama am 27.06.2017 20:37:59
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Ich habs nicht so verstanden, dass der TE als Handelsvertreter, sondern ganz normal angestellt entweder als Außendienstler oder in einer Kombination Innen- und Außendienst arbeiten soll/will. Also ganz normal angestellt, nur eben anstatt einem Fixgehalt ein Grundgehalt plus Provision.

Aber das mit dem Firmenwagen ist ein guter Punkt. Das rechnet sich für den AG natürlich besser, wenn du ihn auch benutzt und zum Kunden fährst.
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Hallo.
Dann versuche doch folgendes:
Als erstes lass Dir eine Rückkehrklausel in den Vertrag einbauen. Fals Deine Entscheidung falsch sein sollte.
Dann lass dich fest anstellen für beide Anteile. Dann handel eine Zielvereinbarung aus. Das ist keine Provision! So könnte z.B. vereinbart werden, dass Du bei je nach Jahresumsatz im Aussendienstbereich eine prozentualen Anteil erhälst. So eine Zielvereinbarung ist im aussertariflichen Bereich z.B. im Metall oder Elektrobereich üblich.
Dabei sollte Dein Grundgehalt (schon alleine wegen des Innendienstanteils) so bemessen sein, dass Du notfalls davon alleine leben kannst.
Es kann ja durchaus sein, dass es Zeiten gibt, wo Du zwar raus müsstest, es aber nicht geht.
Du könntest Dir auch z.B. eine garantierte Aussendienstzeit in den Vertrag schreiben lassen, der dann bei Provisionen / Zielvereinbarungen in JEDEM FALL berücksichtigt werden muss, egal ob erreicht oder nicht.
Vielleicht hat noch jemand andere Ideen.

Gruß

Highlander
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