Wie neugierig darf ein potentieller Vermieter sein

In: Wohnen
Moin Muttis,

folgende Sachlage: Meine beste Freundin sucht eine neue, kleine Wohnung. Soweit so gut.

Dass meine Freundin einige Fragen des potentiellen Vermieters wahrheitsgemäß beantworten muss, das ist klar. Dass auch Fragen zur Bonität kommen, ist ebenfalls klar. Also Einkommensnachweise. Dass gefragt wird, warum man von Südhessen nach Nordhessen umziehen will, das ist ebenfalls nachvollziehbar.

Beim letzten Versuch, sich um eine kleine, schnuckelige Wohnung zu bewerben, erschien mir persönlich der potentielle Vermieter allerdings übergebührlich neugierig. Er wollte alles Mögliche wissen, was ihn genau genommen gar nichts angeht. Da kamen dann auch Fragen nach den persönlichen Familien- und Verwandschaftsverhältnissen, die meine Freundin natürlich nicht beantwortete, sondern mit dem Hinweis, sie seien alle bereits verstorben, abbügelte. Da dies überwiegend zutrifft, hat sie noch nicht einmal gelogen. Die Überlegung hierbei ist eher: Was geht das den Vermieter an?! Übrigens hat der Vermieter meine Freundin überdies noch geschuft. Also eine Schufa-Auskunft eingeholt.

Meiner Ansicht nach ging das Verhalten dieses potentiellen Vermieters eindeutig zu weit. Zumal der Vermieter erst mit dem Detail, dass er einen Staffelmietvertrag abzuschließen gedenke, herausrückte, als er meiner Freundin schon den Stift zum unterschreiben hinhielt. Meine Freundin bat sich Bedenkzeit aus und wird die Wohnung nicht nehmen. Denn wenn der Vermieter jetzt schon - im Vorfeld - in Conciergen-Manier überall seine lange, neugierige Nase reinsteckt, wird das in Zukunft nicht besser werden. Der Mann wohnt im Haus. Damit wird niemand glücklich. So kleine Sachen wie keine eigene Wasseruhr, kein eigener Stromzähler und noch nicht einmal Rauchmelder in der Bude fallen da kaum noch ins Gewicht.

Nun meine Frage an Euch liebe Muttis: Wie denkt Ihr darüber? Was habt Ihr schon alles auf Wohnungssuche erlebt?

Grüßle,

Egeria
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Ich hab viel Verständnis dafür, dass sich Vermieter vor potentiellen Messies, Mietnomaden oder auch „nur“ schlechten oder unregelmäßigen Mietern schützen wollen. Die Gesetze in Deutschland sind extrem mieterfreundlich und wenn man da Pech hat und jemanden erwischt hat, der selten bezahlt, kann das Ewigkeiten dauern und viel Geld kosten, bis man den wieder raushat.

Sowas wie eine Schufa-Auskunft, valide Einkommensnachweise und eine Mietschuldenfreiheitbescheinigung sind hier in München Usus. Ohne die kommt man hier oft nicht mal zum Besichtigungstermin. Manchmal wird auch eine Kopie des früheren Mietvertrags verlangt. Auch die Frage nach Familienstand und wieviele Personen ständig dort einziehen und leben wollen finde ich legitim.

Generell würde ich es mir gut überlegen, mit dem Vermieter unter einem Dach zu wohnen, das birgt (unnötiges?) Konfliktpotenzial.

Bearbeitet von HörAufDeinHerz am 28.11.2017 20:41:29
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Meiner Vorschreiberin schließe ich mich in allen Punkten an.

Die Frage nach Haustieren sollte man allerdings auch wahrheitsgemäß beantworten um späteren Ärger zu vermeiden..

Viel Glück für deine Freundin bei der Wohnungssuche.. :)
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Ich finde schon die Frage, warum von Süd- nach Nordhessen äh, ungebührlich.
Dass er wissen möchte,wieviele Personen einziehen würden: ok. Aber Weiteres aus diesem Themenfeld geht ihn nullkommanix an. Auch der Familienstand nicht.
Dass er die zur Verfügung stehenden Auskünfte über Bonität einholt: ok.
Der Trick mit der fast verschwiegene Staffelmiete: Unterirdisch, hinterlistig.
Keine eigenen Zähler??? Nie und nimmer.
Und mit so einem unter einem Dach??!
Leider wird er so Verzweifelte finden, die das alles in Kauf nehmen - und ihn womöglich täglich beim Abendgebet verflu***. :o
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Zitat (dahlie @ 28.11.2017 21:36:58)
Und mit so einem unter einem Dach??!
Leider wird er so Verzweifelte finden, die das alles in Kauf nehmen - und ihn womöglich täglich beim Abendgebet verflu***. :o

Wenn er sich so anstellt, wird er kaum Mieter finden, bzw. muss damit rechnen, dass Mieter nur in einer absoluten Notfallsituation dort einziehen, weitersuchen und schnellst möglich wieder ausziehen.

Wir hatten eigentlich nur ganz normale Vermieter, die eben ihre üblichen Sicherheiten haben wollten und gut war.
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Liebe Muttis,

erstmal DANKE für Eure spontanen Eindrücke. Das werde ich meiner Freundin direkt weitersagen.

Zum Thema Staffelmiete: Jepp, das kann er schon tun. Er wollte alle drei Jahre so zwischen 1,5 % bis 1,8 % aufschlagen. Das ist gesetzlich zulässig. Er erklärte das mit einer geplanten Erneuerung der Heizung. Allerdings ist meine Meinung dazu, dass er die Miete nach der Erneuerung der Heizung auch noch anheben kann. Wenn diese für die - nicht näher definierte - Zukunft nicht ohnehin reine Vermieterangelegenheit ist. Und zwar zwecks Werterhaltung der Wohnung. Und ich stimme @Dahlie vollumfänglich zu, dass es ziemlich fies war, das erst gaaaanz zum Schluss zu erwähnen.

In Sachen fehlende Zähler wäre eine Pauschale fällig geworden. Die Höhe wäre durchaus akzeptabel gewesen. Das hört sich ja ganz nett an. Meine Bedenken sind jedoch diese gewesen: Wenn die Jahresabrechnung kommt, könnten möglicherweise nicht unerhebliche Nachzahlungen fällig werden. Solch ein Weihnachtsgeschenk braucht kein Mensch.

Jaha, @Tanta Ju, mit einem solchen Menschen wollte meine Freundin denn doch nicht unter einem Dach wohnen. Alleine die Ausfragerei war meines Erachtens schon mindestens grenzwertig. Meine Freundin bewarb sich ja schließlich nicht um Familienanschluss, sondern lediglich um eine Wohngelegenheit. Natürlich will sich der Vermieter gegen Mietpreller schützen. Aber alles hat seine Grenzen.

Meine Freundin hat dann auch zeitnah abgesagt. Dem Vermieter verschlug es die Sprache. Damit hatte er nicht gerechnet.

Grüßle,

Egeria
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Moin,

ich muss meinen VorschreiberInnen zustimmen, was die Auskunft bzgl. Bonität angeht. Es ist sogar mitunter üblich, dass der potenzielle Mieter bereits eine Selbstauskunft für Vermieter o.ä. heißt die (kann man bei der Schufa online beantragen, kostet knapp 30€) einstecken hat, um diese vorzulegen. Kann ich sogar verstehen, denn nirgends wird so gern gelogen wie beim Geld.

Keine Rauchmelder geht gar nicht, ist in Hessen (da weiß ich es sehr genau, auch in vielen anderen Teilen in D) gesetzlich verpflichtend und das ist auch gut so.

Keine Uhren ist auch ein No-Go, die Gefahr, die anderen Mieter (oder auch den Vermieter) zu subventionieren wäre mir persönlich zu hoch. In meiner alten Wohnung hat mich ja schon der Verteilungsschlüssel 70:30 für die Nebenkosten genervt, denn es wohnten überwiegend Rentner (heizen viel weil oft zuhause) und wir Studenten/Berufstätige Studenten (heizen wenig weil eh fast nie da) im Haus. Fair ist jedenfalls anders. Aber unser "Antrag" auf Anpassung wurde einfach ausgesessen.

Und last but not least: angekündigte Erneuerungen wovon auch immer. Als wir einzogen hieß es, der Flur solle hübsch gemacht werden. Wir wohnten dort 4 Jahre, als ich auszog sah er aus wie vorher, meiner Nachmieterin wurde dasselbe erzählt... Insofern: Ja, man kann die Miete anziehen wenn modernisiert wurde, aber doch bitte nicht, nur weil man das IRGENDWANN ganz vllt mal vorhat.

Ich wünsche viel Durchhaltevermögen für die Wohnungssuche und viel Erfolg :blumen:
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Als Vermieter kann man schon gewisse Dinge fragen, denke ich. Aber halt nicht alles. Bonitätsauskunft, Familienstand, wieviele Personen einziehen, alles okay. Auch vielleicht noch die Frage, ob man mehr Familie in der Umgebung hat (Stichwort Stabilität des Wohnortes). Was nicht geht, sind weitere sehr private Fragen, die würde ich persönlich nicht beantworten. Es gibt Grenzen, die meinen Vermieter (erst recht, wenn er mit im Hause wohnt) nichts angehen.

Was aber gar nicht geht: keine eigenen Strom-/Wasserzähler. Wenn hier der eine sehr viel verbraucht, der andere sehr sparsam ist, gibt das großes Konfliktpotential. Und auch nicht wirkliche Kontrollmöglichkeiten, ob die Abrechnungen stimmen. Und - aber das ist meine persönliche Meinung - ich würde nie wieder in einem Haus mit meinem Vermieter leben wollen. Ist vielleicht für die Ansprechbarkeit bei Problemen praktisch (sofern denn dann gehandelt wird), aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man dann auch für vieles in Anspruch genommen wird, was man schlecht ablehnen kann (dieses 'mal eben'.
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Lieben Dank auch an @Fanti und @Dorie: Genauso sehe ich das auch. Es wird meiner Freundin bestätigen, dass sie richtig gehandelt hat.

Sie grübelte - leise, sarkastisch - ob der potentielle Vermieter möglicherweise mal Pozileibeamter gewesen sein könnte. Denn die Fragerei nahm Ausmaße an, die eher an das auf-Herz-und-Nieren-prüfen eines möglichen neuen Familienmitgliedes, das einzuheiraten gedenkt, erinnerte. Es fehlte nur noch, dass nach der Schuhgröße gefragt wird. Hmpf.

Grüßle,

Egeria
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Deine Freundin ist richtig beraten, wenn sie die Whg. nicht nimmt.

Warum man von Südhessen nach Nordhessen umziehen will, geht ihm nichts an.
Ob noch Verwandte da sind, geht ihm ebenfalls nichts an. (Eltern, Geschwister, Tanten, Onkel usw.)

Bonitätsprüfung - Schufa Auskunft sind legitim,
genau wie die Frage nach dem Familienstand.
Oftmals wird auch gefragt, ob ein Haustier wie Hund oder Katze mit einzieht. (da nicht überall erwünscht)

Wünschenswert für den Mieter wäre immer, wenn ein eigener Strom / Wasserzähler vorhanden ist, ebenfalls Rauchmelder.
In den meisten Fällen hat man diese Leistungen.

Es gibt Vermieter die haben keine Erfahrung Jahresabrechnungen auszustellen und professionelle Hilfe kommt aus welchen Gründen auch immer nicht in Frage.
Da kann es dann für den Mieter u.U.etwas ins Geld gehen, da falsch-berechnet wurde.

Und ein Vermieter, der aus Langeweile und Neugier vielleicht ewig auf der Lauer liegt, das braucht kein Mieter.
Da ist der Wohlfüllfaktor in so einem Haus /Whg. gleich Null!

Bearbeitet von SAHARA am 29.11.2017 15:02:44
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Zitat (Egeria @ 29.11.2017 00:55:24)
...
Zum Thema Staffelmiete: Jepp, das kann er schon tun. Er wollte alle drei Jahre so zwischen 1,5 % bis 1,8 % aufschlagen. Das ist gesetzlich zulässig. Er erklärte das mit einer geplanten Erneuerung der Heizung. Allerdings ist meine Meinung dazu, dass er die Miete nach der Erneuerung der Heizung auch noch anheben kann. Wenn diese für die - nicht näher definierte - Zukunft nicht ohnehin reine Vermieterangelegenheit ist. Und zwar zwecks Werterhaltung der Wohnung.
...

Grundsätzlich finde ich einen Staffelmietvertrag mit diesen moderaten Steigerungen okay. Jährliche Gehaltssteigerungen, beispielsweise im ÖD, fallen ähnlich aus bzw. eher höher und werden mit gestiegenen Lebenshaltungskosten / der Inflationsrate begründet.

Eine Erneuerung der Heizung kann viel teurer werden, wenn er die Kosten umlegt. Dann darf er bis zu 11% der Renovierungskosten pro Jahr umlegen. Entfallen also auf die Wohnung beispielsweise 20.000 Euro an Renovierungskosten, sind das 183 Euro pro Monat (=20.000*11%/12), und selbst bei nur 10.000 Euro (und die sind schnell zusammen, sind es noch fast 100 Euro monatlich. Das ist wahrscheinlich schon deutlich happiger.

Aber gut, ist es jetzt eh rum. Neugierige Menschen braucht man sowieso nicht, darüber braucht man ja gar nicht reden.

Bearbeitet von HörAufDeinHerz am 29.11.2017 15:11:51
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Bei meiner letzten Wohnung wurde ich gefragt, wann ich einziehen möchte und ob ich selbst einen Teppichboden verlege oder der Vermieter es machen soll. Außerdem bat man mich um Verständnis, dass die Mieter das Treppenhaus selber reinigen.

Sie von SieErPaar
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Hmm, ich überlege gerade, ob das überhaupt gesetzlich erlaubt ist - keine eigenen Strom- und Wasserzähler?
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Zitat (Tessa_ @ 29.11.2017 23:37:16)
Hmm, ich überlege gerade, ob das überhaupt gesetzlich erlaubt ist - keine eigenen Strom- und Wasserzähler?

... auch wenn es gesetzlich erlaubt sein sollte, isses mehr als unklug, sich auf so etwas einzulassen ... siehe den Beitrag von @Dorie: Stichwort Subventionierung Dritter ...

Was - zumindest in Hessen - gar nicht geht, das sind die fehlenden Rauchmelder. Die sind gesetzlich vorgeschrieben.

Doch anyway: Diese Birne ist geschält. Die Suche nach einer neuen Bleibe geht in die nächste Runde. Allen Muttis, die gute Wünsche dagelassen haben ein dickes DANKE.

Grüßle,

Egeria
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:labern:
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21 Beiträge in einer guten halben Stunde.......Alle Achtung. :huh:
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Zitat (dahlie @ 18.12.2017 16:05:28)
21 Beiträge in einer guten halben Stunde.......Alle Achtung. :huh:

..und so sinnvoll und weiterhelfend... rofl
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Zitat (dahlie @ 18.12.2017 16:05:28)
21 Beiträge in einer guten halben Stunde.......Alle Achtung. :huh:

Das dachte ich auch, kaum zu glauben da wurde überhaupt nichts gelesen, was vorher geschrieben wurde

Bearbeitet von sofie1945 am 18.12.2017 16:55:58
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Hö? Was meint ihr? Kann es sein, dass die Moderation etwas rausgelöscht hat und mal wieder vergessen hat, das zu erwähnen?
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Es geht um die "sinnvollen" Beiträge von Studi-Reiniger, der hier innerhalb kürzester Zeit zig sinnlose Beiträge erstellt hat, um dann seine - inzwischen gelöschte - Umfrage zu Posten.
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Danke. Liebe Mods, warum schreibt ihr das denn nicht dazu sondern löscht so raus, dass die weiteren Beiträge dann sinn- und zusammenhanglos da stehen?
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Hier wurde nix gelöscht... der User hat in zig verschiedenen Themen geschrieben ;-)

Klick Mal auf den Usernamen und dann auf "Forenbeiträge", dann siehst du, was wir meinen.

Bearbeitet von Binefant am 18.12.2017 19:24:50
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