Verständnisfrage zum Verlegen von Laminat

Moin,

ich hab da mal eine Frage. In unserer Mietwohnung gibt es eine ausgedehnte Laminatfläche. Das Laminat wurde hier eindeutig auf unebenem Untergrund verlegt und knarzt entsprechend. Da diese Fläche nicht so stark genutzt wird wie der Rest der Wohnung, störte uns das nur phasenweise. Ein Bereich der Fläche wird aber öfter genutzt, allerdings nur am Tage (daher stört dann das Knarzen nicht so stark wie nachts).

Nun hat sich an einer ständig belasteten Stelle scheinbar ein Laminatpaneel abgesenkt (oder ein anderes gehoben). Erscheint mir logisch aufgrund des unebenen Untergrundes. Daß der uneben ist, kann man erstens mit dem bloßen Auge erkennen und zweitens daran, daß sich das Laminat bei Laufen wenig, aber merklich, senkt und hebt.

Nun haben wir die Vermieter auf das Problem hingewiesen, da es frisch aufgetreten ist. Und als Antwort kam die Behauptung, man verlege Laminat heutzutage immer so auf alter Auslegware.

Nun gut, ich bin kein so begnadeter Handwerker wie mein Vater, aber ich war dabei wir der einen knarzenden Dielenboden mithilfe entsprechender Schrauben und Spanplatten für das Verlegen von Laminat vorbereitet hat. Danach knarzte nichts mehr und die Oberfläche war plan.

Kann mir hier jemand Auskunft geben ob es der Wahrheit entspricht, daß man Laminat heutzutage auf alter Auslegware verlegt?

Mir sieht das eher aus wie der sprichwörtliche Pfusch am Bau. Nun weiß ich nicht wie lange das Laminat hier schon liegt und ob es von Profis oder Amateuren verlegt wurde, aber ich will ehrlich sein: wenn ich Geld für Laminat in die Hand nehmen würde, wollte ich nicht danach eine unebene und knarzende Fläche haben; so schön die Laminatoberfläche auch aussieht.
Zitat (Brokkr, 01.05.2018)
Nun haben wir die Vermieter auf das Problem hingewiesen, da es frisch aufgetreten ist. Und als Antwort kam die Behauptung, man verlege Laminat heutzutage immer so auf alter Auslegware.

Also für mich klingt das wie eine faule Ausrede!!!

Ich bin kein Handwerker, aber als meine Chefin im Büro Laminat verlegen ließ, wurde vorher der gesamte Teppichboden entfernt. Die Arbeiten wurden von einem Fachbetrieb ausgeführt und die Fläche war hinterher 1A gerade und knarzen tut da auch nichts.

P.S. Vielleicht hat Dein Vermieter das Laminat selbst verlegt, es soll ja so selbsternannte Heimwerkerkönige geben, die nichts auf sich kommen lassen whistling.gif whistling.gif whistling.gif
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Für mich hört sich das ebenfalls so an, als ob das Laminat eher nicht vom Fachmann verlegt wurde. Einem Fachmann ginge es buchstäblich gegen die Berufsehre, wenn sein von ihm verlegtes Laminat knarzen würde wink.gif

Einerseits kann der Vermieter Recht haben: Laminat oder Echtholzfußboden wird auf einer trittschalldämmenden Unterlage aufgebracht. Das muss nicht zwangsläufig die Auslegeware sein, die der Handel dafür extra bereit hält. Das kann auch ein Teppichboden sein. Hauptsache, es dämpft den Trittschall. Den hygienischen Aspekt bei möglicherweise Uralt-Teppichboden lassen wir jetzt mal außer Acht.

Andererseits wird der Fachmann schon mit bloßem Auge erkennen, wo der Untergrund Unebenheiten aufweist und entsprechend ausgeglichen werden muss. Wird nicht vorher ausgeglichen, macht das Verlegen des Bodens helle Freude, da Nut und Feder nicht exakt ineinanderpassen und schon beim Verlegen Spannungen im Boden auftreten.

Außerdem verlegt man Parkett/Holzboden/Laminat immer "schwimmend", um Spannungen im Boden und somit auch das knarzen, zu verhindern. "Schwimmend" heißt: Der Boden wird nicht bis zur Wand verlegt, es bleiben ein bis zwei fingerbreit frei. Um diese Lücke zwischen Boden und Wand zu überdecken, verwendet man beispielsweise Fußleisten, die an der Wand befestigt werden und nicht am Boden. Somit kann der Boden schwimmen. Und damit wäre auch ein leichtes Heben und Senken beim Begehen der Fläche erklärt.

Eine andere Möglichkeit ist diese: Es ist schon möglich, dass der Untergrund beim Verlegen noch eben war und sich der Belag einwandfrei verlegen ließ. Baumaterial arbeitet allerdings immer ein wenig. Es ist durchaus möglich, dass sich der Untergrund zwischenzeitlich gesenkt bzw. gehoben hat. Möglicherweise handelt es sich bei Deinem Boden auch um einen Schwingboden. Sowas wird beispielsweise unter Tanzflächen verwendet.

Tja, mehr kann ich Dir dazu leider auch nicht sagen. Mich würde das knarzen ebenfalls stören und ich würde versuchen herauszufinden, woran es liegt und ob es mit einfachen Mitteln behoben werden kann. Da der Boden schon beim Einzug drin war, gehört er ja Deinem Vermieter. Also bist Du von dessen Entscheidung abhängig, ob und was er zu tun gedenkt, weil er es letztendlich bezahlen muss.

Grüßle,

Egeria

Tante Edit fällt gerade noch etwas anderes auf:

Zitat: "Nun haben wir die Vermieter auf das Problem hingewiesen, da es frisch aufgetreten ist. Und als Antwort kam die Behauptung, man verlege Laminat heutzutage immer so auf alter Auslegware."

Frage: Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? gruebel.gif

Bearbeitet von Egeria am 01.05.2018 07:20:41
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Moin, und lieben Dank für die Antworten.

Zitat (Schokoräubärin, 01.05.2018)
Also für mich klingt das wie eine faule Ausrede!!!

Ich bin kein Handwerker, aber als meine Chefin im Büro Laminat verlegen ließ, wurde vorher der gesamte Teppichboden entfernt. Die Arbeiten wurden von einem Fachbetrieb ausgeführt und die Fläche war hinterher 1A gerade und knarzen tut da auch nichts.
So kenne ich das auch, genau.

Zitat (Schokoräubärin, 01.05.2018)
P.S. Vielleicht hat Dein Vermieter das Laminat selbst verlegt, es soll ja so selbsternannte Heimwerkerkönige geben, die nichts auf sich kommen lassen whistling.gif  whistling.gif  whistling.gif
Hmm, also meinen Vater würde ich in die Kategorie einordnen. Der ist auch gelernter Handwerker und hat in vielen Bereichen gearbeitet. Zum Vermieter weiß ich nichts, außer daß er nochmal betonte Ingenieur zu sein (vermutlich um seinem Argument Nachdruck zu verleihen?!).

Zitat (Egeria, 01.05.2018)
Einerseits kann der Vermieter Recht haben: Laminat oder Echtholzfußboden wird auf einer trittschalldämmenden Unterlage aufgebracht. Das muss nicht zwangsläufig die Auslegeware sein, die der Handel dafür extra bereit hält. Das kann auch ein Teppichboden sein. Hauptsache, es dämpft den Trittschall.
Pardon, was ich mit Auslegware meinte, war Teppichboden. Einerlei, mein Vater hatte, soweit ich mich entsinne, eine Art Filztuch unter dem Laminat verlegt. Das hatte diese schalldämmende Wirkung. Aber der alles entscheidende Unterschied scheint mir ja die Unebenheit unter dem Laminat zu sein.

Zitat (Egeria, 01.05.2018)
Den hygienischen Aspekt bei möglicherweise Uralt-Teppichboden lassen wir jetzt mal außer Acht.
Igitt, ja. Daran haben wir auch schon gedacht.

Zitat (Egeria, 01.05.2018)
Außerdem verlegt man Parkett/Holzboden/Laminat immer "schwimmend", um Spannungen im Boden und somit auch das knarzen, zu verhindern. "Schwimmend" heißt: Der Boden wird nicht bis zur Wand verlegt, es bleiben ein bis zwei fingerbreit frei. Um diese Lücke zwischen Boden und Wand zu überdecken, verwendet man beispielsweise Fußleisten, die an der Wand befestigt werden und nicht am Boden. Somit kann der Boden schwimmen. Und damit wäre auch ein leichtes Heben und Senken beim Begehen der Fläche erklärt.
Das kenne ich auch so, wobei ich da erst einmal zwei gegenüberliegende Fußleisten entfernen müßte, um zu sehen ob das so verlegt worden ist.

Zitat (Egeria, 01.05.2018)
Eine andere Möglichkeit ist diese: Es ist schon möglich, dass der Untergrund beim Verlegen noch eben war und sich der Belag einwandfrei verlegen ließ. Baumaterial arbeitet allerdings immer ein wenig. Es ist durchaus möglich, dass sich der Untergrund zwischenzeitlich gesenkt bzw. gehoben hat. Möglicherweise handelt es sich bei Deinem Boden auch um einen Schwingboden. Sowas wird beispielsweise unter Tanzflächen verwendet.
Gute Frage, da kenne ich mich nicht genügend aus. Es ist direkt unterm Dach. Also in dem Bereich wo man bei einem Satteldach die Dachschräge innen hat. An einer Stelle scheint sich das Laminat auch deutlich über einen Balken o.ä. zu wölben.

Zitat (Egeria, 01.05.2018)
Zitat: "Nun haben wir die Vermieter auf das Problem hingewiesen, da es frisch aufgetreten ist. Und als Antwort kam die Behauptung, man verlege Laminat heutzutage immer so auf alter Auslegware."

Frage: Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?  gruebel.gif
Den Zusammenhang hatte ich impliziert, weil sichtbare Unebenheiten und das Knarzen existieren und weil mir daher der Zusammenhang mit dem Problem eingängig schien. Die Reaktion schien mir also der Versuch einer Rechtfertigung für die Entscheidung zu sein, es auf altem - unebenem - Teppichboden zu verlegen.
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Zitat (Brokkr, 01.05.2018)
... Den Zusammenhang hatte ich impliziert, weil sichtbare Unebenheiten und das Knarzen existieren und weil mir daher der Zusammenhang mit dem Problem eingängig schien. Die Reaktion schien mir also der Versuch einer Rechtfertigung für die Entscheidung zu sein, es auf altem - unebenem - Teppichboden zu verlegen. ...

Sorry, Teppichboden kommt von der Maschine auf die Rolle und sodann auf den Boden. Somit isser das Regelmäßigste, was man auf einen Boden legen kann. Noch glatter und ebenmäßiger geht eigentlich nicht. Selbst Spanplatten sind nicht so plan whistling.gif
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vorausgesetzt, es handelt sich um den typischen Rollen-Auslege-Teppich und nix anderes, was da drunter liegt whistling.gif
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Wenn aber der Boden unter dem eventuell dort noch liegenden Teppichboden uneben ist, kann auch die beste Rollen-Auslegeware diese Unebenheiten nicht begradigen und auch die spezielle Trittschalldämmung schafft das nicht. Der eigentliche Boden des Zimmers bleibt uneben, wenn dieser nicht direkt und vor dem Verlegen von Laminat oder Parkett ausgeglichen wird!
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Hättet Ihr die Möglichkeit, z.B. in einer Ecke oder an der Tür ein oder zwei Laminatbretter anzuheben oder zu verschieben? Dann wüsstet ihr, was darunter ist. Und das, was darunter ist, auch etwas anheben oder so, dann wisst Ihr, wie der Untergrund aussieht.
Und evtl. parallel mal mit einem Fachmann reden.
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Zitat (Brandy, 01.05.2018)
... Wenn aber der Boden unter dem eventuell dort noch liegenden Teppichboden uneben ist, kann auch die beste Rollen-Auslegeware diese Unebenheiten nicht begradigen und auch die spezielle Trittschalldämmung schafft das nicht. Der eigentliche Boden des Zimmers bleibt uneben, wenn dieser nicht direkt und vor dem Verlegen von Laminat oder Parkett ausgeglichen wird! ...

BINGO flowers_2.gif

Womit wir wieder bei der Ausgangsfrage wären, was das Eine mit dem Anderen zu tun haben könnte gruebel.gif

Lass' Dich nicht veräppeln, @Brokkr, sondern schau mal vorsichtig nach - so es unauffällig machbar ist - ob Du den Vorschlag von @Highländer irgendwie umsetzen könntest whistling.gif

Grüßle,

Egeria
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Zitat (Brokkr, 01.05.2018)
Kann mir hier jemand Auskunft geben ob es der Wahrheit entspricht, daß man Laminat heutzutage auf alter Auslegware verlegt?

Es ist nicht die übliche Verfahrensweise, einen Teppich unter dem Laminat zu belassen. Es hat zwar durchaus Vorteile. Es ist wärmer und auch die Geräuschdämmung ist gegeben. Jedoch gibt es auch Nachteile. Im Teppich leben Parasiten, zum Beispiel Staubmilben. Ggf. auch Bettwanzen, Flöhe etc. (Will man vielleicht gar nicht so genau wissen.)
Wenn man da das Laminat oben drauf legt, schafft man ja einen tollen Brutherd für diese Lieblinge.
Also wenn überhaupt würde ich nur einen fabrikneuen Teppich drunter legen. Das aber wiederum wäre Blödsinn, denn dann kann man auch handelsübliche Trittschalldämmung verwenden.
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