Zitat (Arjenjoris @ 01.01.2019 18:51:53) Ob die Narbe seit 28 Jahren oder seit dem "nur" immer mal entzündet ist, ehrlich, das geht gar nicht.
Das gibt es sehr wohl - ich kenne dieses Problem genauso seit ähnlicher Zeit. Das hat auch idR nichts mit einem OP-Fehler zu tun. Das Problem fängt dann an, wenn die Narbe in Hautfalten liegt. Gerade bei Frauengedöns-OPs wird gerne mit der Bikini-Naht gearbeitet, damit sie später nicht zu sehen ist. Logisch - ist ja besonders wichtig, dass frau hinterher für die übrige Menschheit toll aussieht und nicht, dass sie sich toll fühlt weil alles schmerzfrei heilen kann. Na ja.... das ist ein anderes Thema...
Leider ist die Bikininaht genau die Gegend, die genau in der entstehenden Falte unter dem Bauch liegt. Frau schwitzt dort vermehrt und es kommt so gut wie nie Luft dran. Je mehr Bauchgewebe sich irgendwann entwickelt, desto tiefer wird die Falte.
Man kann das auch nicht nach-operieren, weil es an den Umständen nichts ändern würde. Ich habe inzwischen reichlich Narben und keine macht mir Probleme - ausschließlich die in der Bikinizone.
Gerade heute Früh merkte ich beim Duschen auch wieder sehr unangenehm, dass meine Narbe an einer Seite wieder mal richtig gut weh tut und die Haut kräftig rot ist. Weil ich die letzten beiden Tage viel gesessen habe, was das Ganze noch fördert an dieser Stelle.
Oft fängt das dann auch an, zart zu kribbeln und zu jucken - und wenn das nachts passiert, dann reibe ich da auch mal drüber. Dann hat man ruckzuck sogar die oberste Hautschicht weg und es tut empfindlich weh. Kratzen tue ich nie!
Stark übergewichtige Frauen oder solche mit enormer Oberweite kennen einen ähnlichen Effekt unter der Brust. Ist das gleiche Problem, nur dass die Haut da zumindest normal beschaffen ist - was sie bei einer Narbe nicht ist.
Abdecken kann dann durchaus helfen und besonders zu warmen Zeiten vorbeugen. Wenn alles verheilt ist, hilft bei mir auch sehr gut ein Deostick, den ich dort dünn auftrage - Deocreme könnte man vermutlich genauso gut verwenden. Aber nur, wenn alles zu und nicht entzündet ist! Es gibt auch von Linola eine Schutzcreme, die man auftragen kann. Leitet Feuchtigkeit weiter aber imprägniert gegen Feuchtigkeit von außen - tut es auch, aber ich finde Deostick angenehmer. Zumal ja beim Schwitzen die Feuchtigkeit eher von drunter kommt.
Ist es erstmal wund oder sogar offen, hilft nur der Soforteinsatz einer guten Heilcreme. Da muss man sich etwas durchprobieren, mit welcher man am besten klar kommt. Bei leichten "Schüben" tut es eine einfache Dexpanthenol-Creme. Ist es schon unbemerkt drastischer geworden, kommt eine Lebertran-Zinksalbe bei mir zum Einsatz (Desitin z. B.). Sauber halten im Sinne von
Waschen ist in einer solchen Situation kontraproduktiv, weil man immer wieder die frisch heilende Haut reizt, entfettet und auch wieder los rubbelt. Man kann das auch nicht schmerz- und schadfrei trocknen mit einem
Handtuch, weil das sofort anklebt und man das Gefühl hat, es wird nur noch weiter aufgerissen. Und lufttrocknen geht auch schlecht, eben wegen der Hautfalte.
Man kann auch Wezesin-Puder (von Weleda oder Wala, falls es den noch gibt) versuchen. Das ist eigentlich für Babies als Nabelpuder gedacht, hilft aber natürlich auch bei anderen, schnell nässenden Wunden und Narben. Ich komme jedoch mit Puder immer schlecht klar, weshalb ich Salben vorziehe.
Wenn man überhaupt einen Arzt zu Rate zieht in dieser Angelegenheit, dann einen Hautarzt oder einen guten Gynäkologen, der auch über den Tellerrand guckt, weil etliche seiner Patientinnen solche Probleme haben. Ist der stur geradeaus in seinem Fach, wird er nur die Schultern zucken.