Künstliche Intelligenz für die Buchhaltung

Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, ob es unter uns noch andere Unternehmer gibt, aber Fragen kostet ja bekanntlich nichts und vielleicht entwickelt sich ja auch eine interessante Diskussion zu diesem Thema. Also wir haben mittlerweile seit gut zehn Jahren und obwohl natürlich viel Arbeit dahinter steckt, sind wir unterm Strich und glücklicherweise zufrieden. Was allerdings immer komplizierter wird, ist die Buchhaltung. Wir werden den Eindruck nicht los, dass man ständig neue Dinge beachten muss. Was einerseits seinen Sinn hat und anderseits ehrlich gesagt auch mühsam ist. Daher, und weil man ja immer mehr zu diesen Themen liest... Weiß jemand in der Runde, ob und wie man diese künstliche Intelligenz auch bei der Buchhaltung nutzen kann? Bzw. habt ihr vielleicht auch Erfahrungen damit gemacht? Vielen Dank vorab!
Ob es eine KI-Anwendung gibt, die du einsetzen kannst, müsst ihr erst Mal wissen, wofür genau du sie einsetzen willst.

Eigentlich genügt für die Buchhaltung eines kleinen Unternehmens das, was eh schon auf dem Markt ist. Das ist aber keine KI.
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Richtig, Cambria: wie ich es verstehe, bedeutet KI eher, daß eine Software selbständig z.B. entscheidet, mit welcher Geschwindigkeit und in welcher Richtung ein
Buchhaltung scheint mir eher das Gegenteil: es gibt genau vorgeschriebene Regeln, die zu beachten sind (auch wenn die sich ab und zu ändern), also ein klassisches Software-Problem.
Was konkret in der Buchhaltung gebraucht wird, ist abhängig von der Größe und Art des Unternehmens - ich würde mich erst einmal mit dem Steuerberater beraten. Ein Kleinstunternehmen mag mit einer Excel-Tabelle am besten klarkommen, der Steuerberater macht dann den Rest. Großunternehmen brauchen komplexe Software, manche sind aber an der Umstellung schon fast pleite gegangen: man kann auch in der Beratung so viel Geld versenken, daß nichts mehr für die Umsetzung bleibt wink.gif
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Das Thema Digitalisierung und die Auswirkungen auf den eigenen Arbeitsplatz betrifft uns auch in der Firma. Je nachdem zu welchem Bereich man da gehört bekommt man da einige Schulungen. Ich war auch schon mal selbst auf einem Kongress in Wien. So weit ich weiß ist der auch jährlich. Mich betrifft es eher in einem anderen Bereich, es gibt aber auch einen Kongress zu deinem Thema, also zumindest rund um KI im Finanz- und Rechnungswesen. Ich denke wenn dich das interessiert kann man dort bestimmt mal hingehen. Ich fand die Vorträge dort sehr informativ und wirklich gut gemacht. Sehr interaktiv und die Vortragenden alle aus dem Bereich und die wissen was sie tun.
Denke für die Zukunft wird es sehr wichtig sein sich in diesen Bereichen weiterzubilden, das wird die meisten Menschen auf die ein oder andere Art betreffen.
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Zitat (EmmaB, 04.02.2019)
, es gibt aber auch einen Kongress zu deinem Thema, also zumindest rund um KI im Finanz- und Rechnungswesen.

Hmm.., ich hätte nicht gedacht, daß das Modewort "KI" schon dort angekommen ist. Gerade mal gegoogelt: auch die Datev schreibt schon darüber...
Das macht mir (als IT-Berater) etwas Sorgen: scheint wieder mal so eine durchs Dorf getriebene Sau wie "Internet Of Things" oder "Cloud": alles schöne Techniken, bei der Einführung kann man aber auch unendlich Geld versenken und vermeidbare Risiken (z.B. Datenschutz) eingehen.
Aus meiner Sicht wird die KI gerade dort eingesetzt, wo relativ unübersichtliche, eben nicht eindeutige, Entscheidungen zu treffen sind: die Software lernt, z.B. ein Auto vernünftig am Verkehr teilnehmen zu lassen. Die genaue Verfahrensweise ist für die Benutzer dabei NICHT nachvollziehbar: sie ändert sich, an die Verhältnisse angepasst. Das halte ich für sehr gefährlich, wenn es um Themen wie Buchhaltung geht - dort erwarte ich klare, nachvollziehbare Regeln. Das wollen natürlich nicht alle...
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Vielen Dank für eure Antworten und es freut mich, dass sich bislang eine interessante Diskussion entwickelt hat. Na ja vielleicht habe ich ja etwas missverstanden, aber es macht denk ich schon einen Unterschied aus, wenn man Künstliche Intelligenz beim Autofahren oder bei der Buchhaltung anwendet. Bezüglich des Autofahrens ist es ja vielleicht nicht dasselbe, aber es zeigen ja auch Navigatoren wenn man plötzlich auf eine Langlauf-Piste gelenkt wird (ist auch schon vorgekommen), dass sich in einer Software und dergleichen gewisse Dinge weniger gut "planen" kann. Bei der Buchhaltung sollte es doch eigentlich leichter sein, gewisse Regeln festzulegen, oder? Steuerberater sind übrigens auch für Kleinunternehmer nicht so günstig... ich weiß von Freunden, dass auch diese Zeitgebühr ziemlich flexibel angegeben wird.
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Mir ging es um den Unterschied zwischen "normalen" Computerprogrammen und "küstlicher Intelligenz" - Wikipedia: "Im Allgemeinen bezeichnet künstliche Intelligenz den Versuch, bestimmte Entscheidungsstrukturen des Menschen nachzubilden, indem z. B. ein Computer so gebaut und programmiert wird, dass er relativ eigenständig Probleme bearbeiten kann"
In normalen Programmen, wie sie auch in der Buchhaltung verwendet werden, existieren genau festgelegte Regeln, wie mit den eingegebenen Daten umzugehen ist. Wenn das Programm selbst Entscheidungsstrukturen entwickelt, ist dieser Weg schnell nicht mehr nachzuvollziehen: das halte ich oft für gefährlich, Orwell lässt grüßen.
Klar sind Steuerberater nicht günstig, aber irgendeine Beratung solltest Du Dir holen, wenn Du nicht selbst Fachkraft bist. Für ein Kleinunternehmen reicht auch eine günstige Software, aber ganz ohne geht es nicht. Wenn Du (wie ich) Einzelkämpfer mit sehr geringem Umsatz bist, kann ich Dir vielleicht per privater Nachricht ein paar Tipps geben.
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Das sind genau die Vorbehalte, die viele Menschen haben, die letztlich aber eher nur auf Vorurteile beruhen.
Die meisten Menschen haben Angst, Computer könnten ihren Job gefährden. Bei der Digitalisierung geht es aber vor allem darum, die Arbeitnehmer zu entlasten damit sie sich auf wichtige Dinge konzentrieren können.
Ein Computer soll die Buchhalterin nicht ersetzen, er soll sie unterstützen und ihr das Leben einfacher machen. Dann muss sie nicht mehr alles minutuös per Hand eingeben sondern der Computer trägt alles selbst ein weil er eben die Ausgaben für die Druckerpatronen schon weiß, da er vernetzt ist, oder aber er schon weiß wie viele Kilometer die Dienstautos gefahren sind, weil eben auch mit den Autos verbunden. Das spart einiges an Arbeit und die Buchhalterin kann sich um die wichtigen Dinge kümmern, die eben nur ein Menschen erledigen kann.
Bevor ich zu den Kongressen von Akademie 3 gegangen bin hatte ich auch großteils die Meinung über Digitalisierung, jetzt sehe ich das ganze anders. Wenn man über dieses Thema mehr erfährt, wird es immer spannender.
Ich kann verstehen, dass Firmen vor allem glauben sie könnten Arbeiter damit ersetzen um Geld zu sparen. Die werden aber schnell darauf kommen, dass sie die Arbeiter nicht einsparen dadurch sondern die Arbeiter dann die Arbeit machen können für die sie eigentlich eingestellt und ausgebildet sind.
In meiner Arbeit denke ich auch oft, das kann jetzt aber nicht sein, dass ich das machen muss. Dann fehlt mir auch Zeit für die wichtigen Dinge. Darum geht es eigentlich bei diesem Thema.
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Zitat (EmmaB, 08.02.2019)
Das spart einiges an Arbeit und die Buchhalterin kann sich um die wichtigen Dinge kümmern, ...

... oder wird dann wegrationalisiert, da ihre Arbeit ja automatisiert verläuft und das, was nicht automatisiert werden kann, übernehmen dann andere wenige (oder Billigkräfte) ... zweischneidiges Schwert, das ganzen.... whistling.gif
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Vielen Dank für die weiteren Antworten und Erklärungen! Also zunächst einmal muss ich sagen, dass wir natürlich nicht auf den Steuerberater verzichten. Es geht um die Buchhaltung, die Erstellung des Kassabuchs und dergleichen, die wir dann eben dem Steuerberater zukommen lassen. Außerdem stelle ich mir das genauso vor, dass die Künstliche Intelligenz in unserem Fall nicht den Buchhalter ersetzt, Schon alleine deswegen, weil die Arbeit des Computers sicherheitshalber auch überprüft werden sollte. Außerdem überlegen wir, den Buchhalter dank seiner weiteren Kompetenzen auch in andere Aufgaben einzubinden. Aber es klingt interessant, dass es solche Kongresse gibt... wo bist du da gewesen?
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Natürlich werden in Zukunft andere Arbeitsbereiche auftauchen. Ich finde aber wenn man sich davor nicht verschließt, kann es auch eine Möglichkeit sein. Man muss sich auch nicht immer klein machen. Wenn man eine Qualifikation mitbringt, kann man nicht so einfach auf jemanden verzichten. Digitalisierung hin oder her, ohne Qualifikation ist es auch jetzt schon schwer.
Ich war auf einem Kongress in Wien, hat mich damals mein Arbeitgeber hingeschickt. Da ist es um die Digitalisierung in der Wirtschaft gegangen, wie man damit umgeht und welche Möglichkeiten sich bieten. Da wurde erklärt was Digitalisierung ist, wo sie schon eingesetzt wird, wie man sie als Firma nutzen kann und was sie für den Arbeitnehmer bringt.
Wie gesagt ich fand es dann sehr spannend und ich stehe dem auch jetzt viel offener gegenüber.
Ob man jetzt will oder nicht, es wird sich alles in diese Richtung verschieben, früher oder später wird man sich damit auseinandersetzen müssen.
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Hab das hier gefunden*** Link wurde entfernt ***
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Vielen Dank für die weiteren Antworten und entschuldigt mich bitte, dass ich erst jetzt darauf zurückkomme! Ich habe auch in den letzten Tagen wieder einmal darüber nachgedacht, wie viele Entwicklungen es in den letzten Jahren sowohl generell als auch im Berufsalltag gegeben hat. Und ich schätze einmal, dass es auch in Zukunft neue Arbeitsbereiche geben wird und die Tatsache, dass Qualifikationen immer wichtiger werden, stimmt auf jeden Fall.

@ Emma: Darf ich dich fragen, was der Titel dieses Kongresses war? Und sofern es keine einmalige Veranstaltung gewesen ist... wann denkst du wird es einen neuen Termin geben?
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Das ist ein jährlicher Kongress, ich war bei dem Kongress "Digitalisierung und Wirtschaft 4.0"
Ich weiß zwar bis jetzt noch nichts von meinem Chef aber letztes Jahr hat es sich zumindest so angehört als würden wir jetzt jedes Jahr dorthin gehen. Dieses Jahr findet er wieder im Mai statt. Wenn du genaueres über den Kongress wissen möchtest schau dir die Homepage von Akademie3 an, dort siehst du auch welche Themen vorgetragen werden bzw. wer der Vortragende ist und woher er kommt.
Für deine Fragestellung kommt wahrscheinlich der zweite Kongress mehr in Frage. Da geht es um Künstliche Intelligenz im Finanz- und Rechnungswesen. Der ist eine Woche nach dem andern Kongress.

Ich finde man sollte sich vor der Digitalisierung nicht verschließen und sollte zumindest in groben Zügen wissen, wo man es vielleicht einsetzen könnte. Wenn man die Möglichkeiten kennt, kann man auch besser die Bereiche sehen, wo es vielleicht einen Fortschritt geben könnte. Man muss den Fortschritt ja nicht selbst einleiten, man sollte aber erkennen wo es eine Hilfe sein kann. Ich glaube wir sind ja immer auf der Suche wie man seine eigene Arbeit erleichtern könnte.
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Vielen Dank für die weitere Antwort! Ja, ich denke ebenfalls, dass man sich vor der Digitalisierung und/oder der Künstlichen Intelligenz verschließen und zumindest einmal seinen Horizont erweitern sollte. Wenn man sich ausführlicher und offen damit befasst, ist die Möglichkeit, dass sie tatsächlich weiterhelfen größer. Wie auch immer... ich schaue mir gerade das Programm des zweiten Kongresses an und es klingt passend für uns. Aber angenommen, wir haben in diesen Tagen auch andere Termine... verstehe ich richtig, dass man sich das gut einrichten kann?

Bearbeitet von soleenuvole am 08.03.2019 23:15:07
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Soweit ich weiß gibt es da aber mehrere Termine im Jahr, also einmal im Frühling und einmal im Herbst wird der selbe Kongress angeboten. Ist jetzt aber kein Problem wenn man da mal kurz weg muss, gibt keine Anwesenheitspflicht.
Ich finde es wichtig sich in dem Bereich Weiterzubilden, vor der Digitalisierung wird man sich nicht verschließen können.

Bearbeitet von EmmaB am 29.03.2019 11:24:26
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