Man muss da wohl zwischen "Messen" und "Märkten" unterscheiden:
Erstere werden von vorwiegend professionellen Anbietern beschickt. Oft wird ein Gewerbenachweis gefordert.
Als Semiprofessioneller oder "Hobby"-Kunsthandwerker hat man wenig Chancen, dort einen Stand zu bekommen.
Je nachdem, wo diese Messen stattfinden, werden wegen der optischen Einheit und besseren Raumaufteilung vom Veranstalter entweder Stände unterschiedlicher Größen angeboten, die angemietet werden. Die Gestaltung des Standes ist dann dem Messebeschicker überlassen. Oder der Beschicker meldet an den Veranstalter, welchen Platz sein eigener Stand benötigt, die Standortzuweisung erfolgt dann vom Veranstalter.
Auskünfte darüber erhält man vom Veranstalter der jeweiligen Messe, d.h. i.d.R vom Betreiber des Messestandortes.
Handwerkermärkte hingegen richten sich eher an eine Aussteller - Klientel, die hobbymäßig oder in gering-professionellem Umfang seine Angebote produziert. Manchmal auch an Boutiquen-Betreiber, die sich von einem Stand auf solch einem Markt Bekanntheit und darauffolgenden Zulauf in ihrem Geschäft erhoffen. Diese Aussteller bringen ihre eigenen Stände mit, auf einheitliche Optik der Stände wird vonseiten der Messeleitung kaum Wert gelegt. Man bekommt einen Standort zugewiesen, die Größe der Stellfläche muss man vorher beantragen.
Der Übergang zwischen Messen und Märkten kann fließend sein: Am strengsten werden wohl Fachmessen reglementiert. Da können nur fachbezogene Hersteller ausstellen und nur Fachpublikum hat Zutritt (Ausnahmen bestätigen die Regel). Verbrauchermessen (ich denke als Dortmunderin an die Creativa, an Antik- und Sammlermärkte, Messen rund um Jagd und
Haustiere etc.) bilden einen Übergang zwischen Messen und Märkten, weil dort nicht nur große Firmen ausstellen, sondern auch kleinere, oft innovative Unternehmer Interessenten für ihre Produkte finden wollen, und der Zutritt auch für Nichtfachpublikum möglich ist.
Frühlings-, Sommer-, Herbst und Weihnachts-/Wintermärkte werden von gemischten Anbietern genutzt, sowohl Hobby- und Klein- als auch professionelle Aussteller versuchen ihre Produkte dort an die Besucher zu bekommen.
Am Ende der Skala stehen Flohmärkte, auf denen nicht nur "Krempel" sondern auch "Kunst", zumindest Kunstgewerbe, in neuem Zustand angeboten wird.
Den geringsten Anspruch an einen Aussteller stellen diese Märkte bezüglich Präsentation, oft reicht ein Tapeziertisch als Präsentationsfläche.
Will man austesten, wo man am besten als Aussteller aufgehoben ist, sollte man zunächst solche Märkte als Konsument besuchen, genau beobachten, evtl. Aussteller ansprechen und um Infos bezüglich Ausstellerbedingungen und Verkaufschancen bitten.
Es hat ja wenig Sinn, hohe Kosten für einen Stand aufzubringen, weil die Produkte, die man mitgebracht hat, so gut weggegangen sind, dass man nach kürzester Zeit ausverkauft ist.
Einer Freundin von mir ist das so ergangen. Sie hatte auf einem Adventsmarkt für zwei Tage einen Standplatz angemietet, um ihre Adventsgestecke anzubieten. Die waren nach drei Stunden ausverkauft, die Standmiete für den zweiten Tag war aber dennoch fällig. Jetzt weiß sie, dass sie gar nicht so viele Gestecke vorproduzieren kann, wie sie auf einem solchen Markt vorrätig haben müsste, um die Nachfrage zu befriedigen und ihre Kosten zu decken. Inzwischen geht sie einmal im Advent auf einen Flohmarkt, der Standplatz kostet sie 10 Euro. Wenn ihre Gestecke ausverkauft sind, klappt sie ihren Tapeziertisch zusammen und fährt nach Hause. Sie hat geringe Standkosten und Transportkosten, da sie die Menge, die sie anfertigt, in ihrem PKW transportieren kann.
Was die Gestaltung des Verkaufsstandes und damit Werbewirksamkeit eines auszustellenden Produktes betrifft: entweder spricht das Produkt -ins Auge fallend- für sich, dann braucht man nur wenig Werbung. Falls nicht, muss geworben werden. Entweder hat man eigene Ideen, für die man dann nur wenig bezahlen muss, oder man engagiert Profis dafür, die sich ihre Ideen gut bezahlen lassen.
Was gegenüber dem potentiellen Käufer zieht, kann man m.E. am besten herausfinden, indem man "klein" anfängt, sprich´ mit eigenen Werbe-Ideen und geringem Ausstellungsaufwand seine Produkte anbietet.