Buchempfehlung KINGSBRIDGE von Ken Follett: Mittelalter-Roman für lange Winterabende

Du suchst nach einem Lesestoff für diesen Herbst, der dich in ferne Zeiten entführt? Dann ist dieses Buch für dich das Richtige:

Kingsbridge von Ken Follett

Während England immer wieder von den Angriffen dänischer Wikinger erschüttert wird, verliebt sich die Normannin Ragna in den englischen Adeligen Wilwulf. Nur widerwillig stimmen ihre Eltern der Vermählung zu, denn eigentlich hatten sie für ihre schöne Tochter eine vielversprechende fränkische Heiratsverbindung arrangiert. Ragna muss sich nun mit ihrem Gefolge auf den Weg in das raue England machen, das Nordfrankreich in puncto Zivilisation noch um einiges nachsteht. Sklaverei und Vielehe sind immer noch an der Tagesordnung und Ragna muss feststellen, dass sich ihre Ehe mit Wilwulf trotz gegenseitiger körperlicher Anziehung nicht so entwickelt, wie sie es sich in ihren Vorstellungen erträumt hatte.

Immer wieder werden Wilwulfs Ländereien von den noch immer heidnischen Walisern angegriffen - wobei die christianisierten Engländer sich nicht scheuen, walisische Gefangene auf grausamste Weise zu versklaven. Nachdem Wilwulf nach einem Feldzug gegen das keltische Nachbarvolk schwer verwundet zurückkehrt, beginnt Ragnas Position zu wanken. Ihre düstersten Vermutungen werden wahr, als Wilwulf von seiner eigenen machtversessenen Familie ermordet wird.

Nun folgen harte und grausame Jahre, in denen Ragna für sich und ihre Kinder kämpfen muss und trotz aller Erniedrigungen immer mehr an Widerstandskraft gewinnt.

Mit dem Bootsbauer Edgar verbindet sie eine jahrelange Freundschaft, die sie durch die harten Jahre trägt. Er hatte seine große Liebe Sungifu durch einen Wikingerangriff verloren, Ragna jedoch ist jedoch als adelige Frau für ihn unerreichbar. Oder etwa doch nicht?

Am Ende des Romanes siegt nach allen Grausamkeiten und Intrigen das Gute, mehr wird nicht verraten.

Warum ist dieser Roman so lesenswert?

Die Zeit um 1000 ist ein sehr rätselhaftes Kapitel in Europas Geschichte. Das Mittelalter, wie wir es zu kennen glauben, gibt es noch nicht. Die meisten Kirchen, Burgen und Dome sind noch nicht gebaut. Zwar sind weite Teile der Bevölkerung bereits christlich, aber heidnische Bräuche sind immer noch fest im Alltagsleben der Menschen verankert. Der Autor hat umfassend über diese rätselhafte Epoche recherchiert und hat mit der Hauptfigur Ragna einen authentischen Charakter geschaffen, den man auch trotz einer Distanz von über 1000 Jahren als sympathisch empfindet.

Für wen ist dieser Roman nicht geeignet?

Grundsätzlich sind Mittelalter-Romane für sensible Menschen nur bedingt zu empfehlen, da das Leben damals oft kurz, hart und grausam war. Auch in diesem Roman mangelt es nicht an Grausamkeiten gegen Frauen und Kinder, doch in diesem umfangreichen Werk (über 1000 Seiten) kommen positive wie negative Ereignisse gleichermaßen vor. Somit versucht dieser Roman, ein buntes Porträt einer fernen Epoche zu zeichnen, das neben Liebe und Sehnsucht nach geistlicher Erlösung eben auch nicht ohne Grausamkeiten auskommt.
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Tipp von Bernhard aus der Redaktion:

Ich empfehle diesen Roman, weil er dich in eine faszinierende und wenig bekannte Epoche entführt und mit einer packenden Handlung sowie authentischen Charakteren fesselt. Er bietet einen intensiven Einblick in das mittelalterliche Leben und ist perfekt für lange Winterabende, an denen du in eine andere Welt eintauchen möchtest.

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