Die Eier überleben die MAgensäure nicht.
Bei mir blüht die Pferfferminze im
Garten - und sogar da drauf sitzen auch die grünen Biester.
Die Schmeißfliegen sind vor allem an Blüten, meistens an Blütendolden, zu finden. Dabei können sie in beinahe allen Biotopen vorkommen. Sie ernähren sich von Nektar und Pollen und auch von Honigtau, wobei die Geschmacksorgane wie bei vielen Fliegen an den Fußgliedern zu finden sind. Zur Aufnahme von Säften suchen die Fliegen häufig zerfallene organische Stoffe auf und fliegen entsprechend auch nach Aas riechende Blüten (etwa den Aronstab) oder Pilze (wie die Stinkmorchel (Phallus impudicus)) an. Der Anlockung dient bei der Stinkmorchel der Duftstoff Phenylacetaldehyd. Die Fliegen fressen hier den Schleim des Pilzes, der auch dessen unverdauliche Sporen enthält, und sorgen damit auch für die Verbreitung der Pilze.
Die Erkennung der Partnerin erfolgt bei einigen Arten (etwa bei Protophormia terraenovae) dadurch, dass die Männchen die Weibchen mit den Füßen ertasten und wahrscheinlich anhand der Geruchssensoren erkennen. Ist das Weibchen nicht paarungswillig, so wehrt es das Männchen durch Vibrieren der Flügel ab.
Larvalentwicklung [Bearbeiten]
Die Larven der Schmeißfliegen werden bei einer Reihe von Arten lebend geboren. Wie die Eier bei anderen Arten werden sie auf organischen Stoffen abgesetzt. Die Anlockung erfolgt dabei durch Geruchsstoffe, die bei der Verwesung und dem bakteriellen Abbau von Eiweiß entstehen, etwa Ethylmercaptan, Indol, Skatol, Ammoniumcarbonat und verschiedene Amine. Die Wahrnehmung dieser Stoffe erfolgt durch spezifische Geruchssinnesorgane an den Antennen der Fliegen, wobei verschiedene Arten durch verschiedene
Gerüche angelockt werden. So wirkt das Ethylmercaptan sehr stark auf Arten der Gattung Lucilia, dagegen kaum auf Calliphora-Arten. Ebenfalls wichtig ist die richtige Mischung der Geruchsstoffe, wobei einzelne Geruchsfaktoren je nach Konzentration anlockend, ein anderes Mal wiederum abstoßend wirken können. Aus diesem Grunde treffen unterschiedliche Arten der Schmeißfliegen aber auch anderer Fliegentaxa wie die Käsefliegen zu unterschiedlichen Zeitpunkten an verwesenden Körpern ein und legen ihre Eier ab. Dieses Verhalten nutzt man etwa in der entomologischen Forensik um den Todeszeitpunkt und die Liegedauer von Leichen zu bestimmen.
Die Larven atmen in den ersten Stadien über die
Haut, ab dem dritten Stadium öffnen sich die vordersten und hintersten Stigmen des Tracheensystems. Sie stellen in der Körperform die klassischen kopflosen Maden dar. Schmeißfliegenmaden leben in und an pflanzlichen und tierischen Stoffen, die sich in Zersetzung befinden. Dazu gehören auch Leichen (Nekrophagie) und Exkremente (Koprophagie). Bei einigen Arten findet die Verdauung der Nahrung wahrscheinlich außerhalb des Körpers statt, indem sie diese mit Speichel beträufeln und den angedauten Nahrungsbrei danach aufnehmen.
Unter den Schmeißfliegen finden sich neben diesen Arten auch solche, welche als Außen- oder Innenparasiten bei verschiedenen Wirbeltieren, auch beim Menschen, vorkommen. Diese leben entweder in offenen Wunden oder unter der Haut (Myiasis) der Wirte. In diese Gruppe gehören Vertreter der Gattungen Cordylobia (z.B. die Tumbufliege), Lucilia und Phormia, wobei die Larven von Lucilia sericata (Goldfliegenart) als Mittel der Wundheilung genutzt wird, da sie sehr spezifisch nekrotisches Gewebe fressen und auf diese Weise die Wunde sauber halten. Außerdem geben die Maden große Mengen von Allantoin ab, dessen gewebsdesinfizierende Wirkung den Heilungsprozess weiter fördert. Diese Behandlungsform (Madentherapie) wurde mit der Entdeckung des Penicillin zurückgedrängt. Seit einigen Jahren ist diese Behandlungsmethode wieder in die medizinische Praxis zurückgekehrt. Dies ist auf deren guten Behandlungserfolge und auf immer weiter verbreitete Antibiotika-Resistenzen zurückzuführen.
Die Verpuppung der Schmeißfliegen findet meist am oder im Boden statt, man findet die Puppen einiger Arten jedoch auch in den Nestern der Wirtstiere oder im gestorbenen Wirt.
Die deutsche Pharmafirma Biomonde bietet für die Wundbehandlung schlecht heilender
Entzündungen und Geschwüre eine auf den ersten Blick ekelig anmutende, aber Jahrhunderte alten Methode an: Lebende Schmeißfliegenmaden werden in die Wunden platziert und fressen deren eiternde, faulende, abgestorbene Bestandteile. Die Maden sind auch dort erfolgreich, wo Antibiotika aufgrund von Resistenzen nicht mehr wirken.
Bei immunschwachen alten Menschen oder an offenen Beinen leidenden Diabetikern haben sich die vier Millimeter großen, keimarmen Maden der Goldfliege Lucilia sericata(Bild) sehr bewährt. Das bestätigte auch Claudia Wiedeck, Chirurgin an der Frankfurter Klinik in Höchst gegenüber pressetext austria. Bereits seit einigen Jahren werden die Fliegenlarven dort in der Wundbehandlung, insbesondere bei alten Patienten, eingesetzt. "Madenbesiedelte Wunden sind trotz ihres abstoßenden Anblicks in der Regel sauber", so Wiedeck.
Das zeigten auch verwahrloste Menschen, in deren Wunden sich Fliegenmaden eingenistet haben. "Erstaunlicherweise sind gerade die Wunden oft das einzig saubere an den Patienten. Nach dem Säubern und der Madenentfernung verschlechtert sich der Zustand der Wunden in der Regel", so die Wissenschaftlerin.
In der Verpackungseinheit von Biomonde befindet sich ein steriler Container mit rund 200 steril gezüchteten Fliegenmaden. Diese sind bei der Lieferung zwei bis drei Millimeter groß.
Die Tiere werden direkt in die Wunde gesetzt und dann luftdurchlässig abgedeckt. Nach zwei bis drei Tagen werden die inzwischen rund acht bis zehn Millimeter großen Insektenlarven mit steriler Kochsalzlösung weggespült und durch neue ersetzt. Im Durchschnitt reichen drei Anwendungen für eine Heilung.
Weitere Informationen unter
http://www.biomonde.de/Produkte/Lucia/lucia.htmlBearbeitet von Ingeborg am 20.08.2006 12:39:39