AD(H)S Kinder???

In: Kinder
Also ich möchte mal ein Thema anschneiden, dass auch schon in meinem anderen Thread angesprochen wurde, nämlich die sogenannten ADS Kinder..

Ich bin durch ein anderes Forum auf dieses Thema gestoßen und war doch sehr erstaunt wie viele Eltern da um Hilfe rufen, weil ihr Kind anscheinend ADS haben soll. :angry:

Das scheint ja wirklich eine Modekrankheit zu sein "mein Kind ist zu laut, zu lebhaft, zu anstrengend etc.. also geh ich mal zum Arzt und dann gibt es ja schön Ritalin" das leider auch von vielen Ärzten zu schnell verschrieben wird. Den Kindern leider gar nicht hilft (ich bin kein Freund von unnötiger Medikation), da sie ja nur ruhiggestellt werden, das kann es doch nicht sein?!? Ich denke doch mal eher, dass dieses Problem eher oft die Ursache bei den Eltern und nicht bei den Kindern hat.

Sicher liegt die Ursache auch manchmal an anderen Dingen, Lebensmittelunverträglichkeit etc.. aber es kann einfach nicht sein, dass heute so sorglos mit einer Diagnose umgegangen wird. Was denkt Ihr denn darüber?

Blackcat

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Zitat (Blackcat31, 28.03.2005)
Also ich möchte mal ein Thema anschneiden, dass auch schon in meinem anderen Thread angesprochen wurde, nämlich die sogenannten ADS Kinder..

Ich bin durch ein anderes Forum auf dieses Thema gestoßen und war doch sehr erstaunt wie viele Eltern da um Hilfe rufen, weil ihr Kind anscheinend ADS haben soll.  :angry:

Das scheint ja wirklich eine Modekrankheit zu sein "mein Kind ist zu laut, zu lebhaft, zu anstrengend etc.. also geh ich mal zum Arzt und dann gibt es ja schön Ritalin" das leider auch von vielen Ärzten zu schnell verschrieben wird. Den Kindern leider gar nicht hilft (ich bin kein Freund von unnötiger Medikation), da sie ja nur ruhiggestellt werden, das kann es doch nicht sein?!? Ich denke doch mal eher, dass dieses Problem eher oft die Ursache bei den Eltern und nicht bei den Kindern hat.

Sicher liegt die Ursache auch manchmal an anderen Dingen, Lebensmittelunverträglichkeit etc.. aber es kann einfach nicht sein, dass heute so sorglos mit einer Diagnose umgegangen wird. Was denkt Ihr denn darüber?

Blackcat

Ach blackcat, das ist mir jetzt aber viel zu pauschal. Wir haben 4 Kinder. Als unser 3. Kind geboren wurde, war alles anders als vorher. Torben schrie schon im Krankenhaus so laut und fordernd, dass er in einen Extraraum geschoben wurde. Er war auch zuhause ein Kind, dass viel und laut gefordert hat und unendlich anstrengend war. Er wurde mehrfach ärztlich und psychologisch untersucht und dabei wurde ihm eine ausgeprägte Wahrnehmungsstörung bescheinigt. Das Wort ADS kannte man noch nicht. In der Grundschule bekam ich 2 - 3 x wöchentlich einen Anruf, dass er wieder ausgerastet sei. Er verletzte sich und andere Kinder bei seinen Wutanfällen und ließ sich nur schwer beruhigen. Wir haben Ritalin abgelehnt! Wir wollten nicht , dass Torben zutherapiert wurde. Torben kam auf das Gymnasium, auch hier fiel ihm der soziale Umgang sehr schwer. Wir haben ihn dann noch einmal eingehend untersuchen lassen und uns mit ihm gemeinsam für eine Einnahme von Ritalin entschieden. Torben hat 6 Wochen lang eine geringe Dosis (1 Tablette täglich) erhalten. In dieser Zeit hat ER sich von einer anderen Seite kennengelernt. Das war für ihn ein Segen. Er hat die Tabletten nach den 6 Wochen ablegen können und nie wieder gebraucht. Als seine Leistungen später schlechter wurden, haben wir ihn mit seinem Einverständnis von der Schule genommen und in der Realschule eingeschult. Torben macht in diesem Jahr seinen Abschluss. Seine Leistungen liegen im obersten Bereich (1,7). Er hat eine Lehrstelle, plant danach sein Abitur und dann ein Studium. Hier ist ein Kind von vieren seinen ganz besonderen Weg gegangen. Wir sind sehr stolz auf ihn! Wir würden ihn wieder so mit ihm gehen und haben ganz viel Verständnis für Eltern mit schwierigen Kindern und machen ihnen auch kein schlechtes Gewissen, wenn sie zu Ritalin greifen.

PV

Bearbeitet von Paradiesvogel am 28.03.2005 20:08:15
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Liebe Paradiesvogel,

ich wollte das Thema nicht pauschalieren, sondern eher damit aufzeigen, dass es anscheinend leider Trend wird, dass anstrengende Kinder gerne als ADS Kids bezeichnet und zutherapiert werden. Der Griff zu Ritalin wird leider heutzutage sehr schnell gewählt, anstatt Ursachenforschung zu betreiben und die Möglichkeit in Anspruch zu nehmen, mit dem Kind einen anderen Weg zu gehen. Allerdings weiß ich auch, dass Ritalin manchen Eltern sehr helfen kann, denn diese Kinder sind wirklich krank und nicht nur unbequem. Vielleicht hab ich mich auch nur nicht klar genug ausgedrückt..

LG Blackcat

PS: ich hab übrigens vergessen das Buch abzuholen :( es tut mir leid..
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Zitat (Blackcat31, 28.03.2005)
Liebe Paradiesvogel,

ich wollte das Thema nicht pauschalieren, sondern eher damit aufzeigen, dass es anscheinend leider Trend wird, dass anstrengende Kinder gerne als ADS Kids bezeichnet und zutherapiert werden. Der Griff zu Ritalin wird leider heutzutage sehr schnell gewählt, anstatt Ursachenforschung zu betreiben und die Möglichkeit in Anspruch zu nehmen, mit dem Kind einen anderen Weg zu gehen. Allerdings weiß ich auch, dass Ritalin manchen Eltern sehr helfen kann, denn diese Kinder sind wirklich krank und nicht nur unbequem. Vielleicht hab ich mich auch nur nicht klar genug ausgedrückt..

LG Blackcat

PS: ich hab übrigens vergessen das Buch abzuholen :( es tut mir leid..

Ich habe keinen Absender angegeben.
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ADS ist leider ein sehr enstes Thema.
Kinder, die wirklich solch eine (Stoffwechsel-)störung haben (und vor allem ihre Eltern, Geschwister und das ganze soziale Umfeld dazu) sind wirklich zu bedauern. Für diese kranken Kinder ist Ritalin meiner Erfahrung nach ein wahrer Segen.

ABER: Wer heutzutage "angeblich" alles ADS hat, das ist wirklich ein Jammer!
Bei uns an der Grundschule gibt es eine Lehrerin, in deren Klassen ist schon seit einigen Jahren ein Anteil von 1/3 bis 1/2 der Kinder als "verhaltensauffällig" mit "Verdacht auf ADS" zum Kinderarzt geschickt worden.
Eben dieser Kinderarzt hat seienen "Interessensschwerpunkt" - wo wohl???-
Richtig: Kinder mit ADS. Der ist im Laufe der Jahre "so erfahren", dass er für eine "ausführliche Diagnose" nur wenige Minuten braucht.
So kommt es, dass es hier etliche Ritalin-Junkies gibt.

Übrigens: ADS ist Die Abkürzung von: Aufmerksamkeite Defizit Syndrom.
Das kann auch bedeuten: Das Kind BEKOMMT zu wenig Aufmerksamkeit.
Darüber sollten Eltern gründlich nadchdenken, bevor sie ihren Kindern die Pillen verabreichen.

Natürlich: Es ist viel einfacher, unruhige, zappelige, vielleicht sogar vorlaute "Gören" ruhig zu stellen, als sich der Sache zu stellen und das Problem mit dem Kind anzugehen.

Hier spreche ich aus eigener Erfahrung:

Unser mittlerer Sohn war von anfang an ein sehr unruhiges und lautes Kind.
Zum Glück ist er aber eine Weile "zu früh" auf die Welt gekommen, sonst wäre er von den oben genannten Leuten auch als ADS-Kind abgestempelt worden.
Damals war der Begriff ADS aber zum Glück noch nicht so in aller Munde ....

Kurz gesagt: Es war in seiner Kindheit wirklich anstrengend mit ihm.
Sein größtes Vergnügen war es z. B. sich in unser Treppenhaus zu stellen ( da hallt es so schön) und sich "die Seele aus dem Leib zu brüllen" - einfach so, aus Jux und Tollerei.
Er hat ALLES angestellt und NICHTS war sicher vor ihm.
Durch seine "Rauhbeinigkeit" hat er auch nur sehr schwer Freunde gefunden
Um seine überschüssigen Kräfte halbwegs in Bahnen zu lenken sind wir halt so oft es ging hinaus in die Natur gegangen, haben Wettrennen gemacht, auf dem unbebauten Nachbargrundstück tiefe Löcher gegraben, im Wald aus heruntergefallenen Ästen "Baumhäuser" gebaut usw. ....

Schließlich wurde bei ihm auch eine Wahrnehmungsstörung diagnostiziert, weswegen er eine Ergotherapie bekam

Dann, wenn andere Kinder schwierig werden, in der Pubertät, wurde dieses Kind (endlich) ruhiger.
Heute ist er ein (fast) erwachsener Mensch ( 18 Jahre alt), der seinen Weg gefunden hat und sich inzwischen einen sehr großen Kreis von guten Freunden erarbeitet hat.
Er ist selbstbewuss und sehr selbständig und setzt sich mit aller Kraft für seine Projete ein ( interkultutelles Lernen und internationaler Jugendaustausch).

Wäre er als Kind mit Ritalin ruhig gestellt worden, wären ihm manche (nicht immer leichten) Lernerfahrungen nicht möglich gewesen und er wäre heute sicher nicht der, der er jetzt ist.
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Ja, manche Ärzte machen es sich vielleicht zu leicht. Torben wurde vor der Ritalin-Behandlung von einem Neurologen gründlich untersucht. Dann erst haben wir uns mit dem Kinderarzt beraten.
Vielleicht wird bei so vielen Kindern ADS diagnostiziert, weil eben diese Ansprache und die Chance sich zu bewegen usw. fehlt.
Obwohl ich vom Fach bin, erlaube ich mir doch keine Diagnose in anderen Familien. Das würde schnell hartherzig und arrogant wirken, gell! ;)

Paradiesvogel

Bearbeitet von Paradiesvogel am 09.04.2005 19:25:44
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Zitat (Blackcat31, 28.03.2005)
Also ich möchte mal ein Thema anschneiden, dass auch schon in meinem anderen Thread angesprochen wurde, nämlich die sogenannten ADS Kinder..

Ich bin durch ein anderes Forum auf dieses Thema gestoßen und war doch sehr erstaunt wie viele Eltern da um Hilfe rufen, weil ihr Kind anscheinend ADS haben soll. :angry:

Das scheint ja wirklich eine Modekrankheit zu sein "mein Kind ist zu laut, zu lebhaft, zu anstrengend etc.. also geh ich mal zum Arzt und dann gibt es ja schön Ritalin" das leider auch von vielen Ärzten zu schnell verschrieben wird. Den Kindern leider gar nicht hilft (ich bin kein Freund von unnötiger Medikation), da sie ja nur ruhiggestellt werden, das kann es doch nicht sein?!? Ich denke doch mal eher, dass dieses Problem eher oft die Ursache bei den Eltern und nicht bei den Kindern hat.

Sicher liegt die Ursache auch manchmal an anderen Dingen, Lebensmittelunverträglichkeit etc.. aber es kann einfach nicht sein, dass heute so sorglos mit einer Diagnose umgegangen wird. Was denkt Ihr denn darüber?

Blackcat

bei echten ADS-Kranken ist es durchaus sinnvoll...Ritalin ist übrigens ein Aufputschmittel!!!..wirkt bei ADS-Kranken allerdings genau gegenteilig...
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Zitat (Hausfee, 29.03.2005)
ADS ist leider ein sehr enstes Thema.
Kinder, die wirklich solch eine (Stoffwechsel-)störung haben (und vor allem ihre Eltern, Geschwister und das ganze soziale Umfeld dazu) sind wirklich zu bedauern. Für diese kranken Kinder ist Ritalin meiner Erfahrung nach ein wahrer Segen.

ABER: Wer heutzutage "angeblich" alles ADS hat, das ist wirklich ein Jammer!
Bei uns an der Grundschule gibt es eine Lehrerin, in deren Klassen ist schon seit einigen Jahren ein Anteil von 1/3 bis 1/2 der Kinder als "verhaltensauffällig" mit "Verdacht auf ADS" zum Kinderarzt geschickt worden.
Eben dieser Kinderarzt hat seienen "Interessensschwerpunkt" - wo wohl???-
Richtig: Kinder mit ADS. Der ist im Laufe der Jahre "so erfahren", dass er für eine "ausführliche Diagnose" nur wenige Minuten braucht.
So kommt es, dass es hier etliche Ritalin-Junkies gibt.

Übrigens: ADS ist Die Abkürzung von: Aufmerksamkeite Defizit Syndrom.
Das kann auch bedeuten: Das Kind BEKOMMT zu wenig Aufmerksamkeit.
Darüber sollten Eltern gründlich nadchdenken, bevor sie ihren Kindern die Pillen verabreichen.

Natürlich: Es ist viel einfacher, unruhige, zappelige, vielleicht sogar vorlaute "Gören" ruhig zu stellen, als sich der Sache zu stellen und das Problem mit dem Kind anzugehen.

Hier spreche ich aus eigener Erfahrung:

Unser mittlerer Sohn war von anfang an ein sehr unruhiges und lautes Kind.
Zum Glück ist er aber eine Weile "zu früh" auf die Welt gekommen, sonst wäre er von den oben genannten Leuten auch als ADS-Kind abgestempelt worden.
Damals war der Begriff ADS aber zum Glück noch nicht so in aller Munde ....

Kurz gesagt: Es war in seiner Kindheit wirklich anstrengend mit ihm.
Sein größtes Vergnügen war es z. B. sich in unser Treppenhaus zu stellen ( da hallt es so schön) und sich "die Seele aus dem Leib zu brüllen" - einfach so, aus Jux und Tollerei.
Er hat ALLES angestellt und NICHTS war sicher vor ihm.
Durch seine "Rauhbeinigkeit" hat er auch nur sehr schwer Freunde gefunden
Um seine überschüssigen Kräfte halbwegs in Bahnen zu lenken sind wir halt so oft es ging hinaus in die Natur gegangen, haben Wettrennen gemacht, auf dem unbebauten Nachbargrundstück tiefe Löcher gegraben, im Wald aus heruntergefallenen Ästen "Baumhäuser" gebaut usw. ....

Schließlich wurde bei ihm auch eine Wahrnehmungsstörung diagnostiziert, weswegen er eine Ergotherapie bekam

Dann, wenn andere Kinder schwierig werden, in der Pubertät, wurde dieses Kind (endlich) ruhiger.
Heute ist er ein (fast) erwachsener Mensch ( 18 Jahre alt), der seinen Weg gefunden hat und sich inzwischen einen sehr großen Kreis von guten Freunden erarbeitet hat.
Er ist selbstbewuss und sehr selbständig und setzt sich mit aller Kraft für seine Projete ein ( interkultutelles Lernen und internationaler Jugendaustausch).

Wäre er als Kind mit Ritalin ruhig gestellt worden, wären ihm manche (nicht immer leichten) Lernerfahrungen nicht möglich gewesen und er wäre heute sicher nicht der, der er jetzt ist.

ja..jedes kind ist anders........
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Was PC geschrieben hat stimmt, Ritalin wirkt bei Kindern, denen dieser Botenstoff NICHT fehlt aufputschend. Ruhiggestellt werden gesunde Kinder damit nicht.

Gutemine
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Zitat (Gutemine, 09.04.2005)
Was PC geschrieben hat stimmt, Ritalin wirkt bei Kindern, denen dieser Botenstoff NICHT fehlt aufputschend. Ruhiggestellt werden gesunde Kinder damit nicht.

Gutemine

Ritalin putscht die Person so stark auf, dass im Gehirn eine extreme Menge Gegenhormon ausgeschüttet wird und sich der Patient beruhigt.....

Habe gerade gestern mit einem ehemals "Betroffenen" gesprochen(Zappelphilipp, Schnellsprecher, aggresives Verhalten, etc.) ...er sagte mir, dass das alles ein großer Quatsch ist und man den Ursachen der "Verhaltensauffälligkeit" mal in der der familieren Umgebung suchen sollte, anstatt zum Arzt zu rennen...ich glaube er weiß wovon er spricht.......
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Ich hab da mal ne Frage zu:

Ist es richtig, daß ADS auch in ganz anderer Richtung "ausschlagen"
kann?
Meine Nachbarin hat einen Sohn, der immer ruhig, lieb und hilfsbe-
reit ist. Er läßt sich praktisch alles gefallen. Er kann sich nicht
durchsetzen und in der Schule kann er auf plötzlich an ihn gerichtete
Fragen nicht antworten.

Die Ärzte haben auch bei ihm ADS diagnostiziert. Gibt es das ?
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Zitat (pestcontroller, 09.04.2005)
Zitat (Gutemine, 09.04.2005)
Was PC geschrieben hat stimmt, Ritalin wirkt bei Kindern, denen dieser Botenstoff NICHT fehlt aufputschend. Ruhiggestellt werden gesunde Kinder damit nicht.

Gutemine

Ritalin putscht die Person so stark auf, dass im Gehirn eine extreme Menge Gegenhormon ausgeschüttet wird und sich der Patient beruhigt.....

Habe gerade gestern mit einem ehemals "Betroffenen" gesprochen(Zappelphilipp, Schnellsprecher, aggresives Verhalten, etc.) ...er sagte mir, dass das alles ein großer Quatsch ist und man den Ursachen der "Verhaltensauffälligkeit" mal in der der familieren Umgebung suchen sollte, anstatt zum Arzt zu rennen...ich glaube er weiß wovon er spricht.......

Er kann nur von sich sprechen!

PV
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Zitat (Christine, 09.04.2005)
Ich hab da mal ne Frage zu:

Ist es richtig, daß ADS auch in ganz anderer Richtung "ausschlagen"
kann?
Meine Nachbarin hat einen Sohn, der immer ruhig, lieb und hilfsbe-
reit ist. Er läßt sich praktisch alles gefallen. Er kann sich nicht
durchsetzen und in der Schule kann er auf plötzlich an ihn gerichtete
Fragen nicht antworten.

Die Ärzte haben auch bei ihm ADS diagnostiziert. Gibt es das ?

Christine,
ADS hat ganz verschiedene Formen. Da zählt der Zappelphilipp genauso wie der Träumer zu. Wenn du Info's haben willst, schau doch mal bei Google unter ADS nach. Da findest du ganz viel.

Der Paradiesvogel, den es immer verletzt, wenn andere sich vorschnell ein Urteil erlauben.
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Zitat (Paradiesvogel, 09.04.2005)

Der Paradiesvogel, den es immer verletzt, wenn andere sich vorschnell ein Urteil erlauben.

:unsure: Hab ich jetzt etwas böses gefragt ? :o

Ich habe mir kein Urteil vorschnell erlaubt... :unsure:
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In unserer Familie ist ein Kind, das viele Eigenschaften eines ADS-Kindes hat. Er wurde von Anfang an sehr konsequent mit festen Strukturen, die ihm Sicherheit geben, erzogen. Es gibt auch tägliche Rituale und er bekommt von seinem Zuhause viel Selbstbestätigung. In der Schule fiel er ein paar mal durch Unbeherrschtheit auf aber er hat auch das Glück, daß er eine erfahrene Lehrerin hat, die mit ihm umgehen kann. Er ist sehr intelligent und muss auch in dieser Hinsicht ständig gefördert und gefordert werden.

Er hatte Glück, daß seine Eltern von Anfang an nicht nurs eine Stärken sahen sondern auch seine Schwächen und sich Informationen und Hilfe holten. So wie es aussieht, wird er ohne Medikamente auskommen und seinen Weg gehen.
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Zitat (Christine, 10.04.2005)
Zitat (Paradiesvogel, 09.04.2005)

Der Paradiesvogel, den es immer verletzt, wenn andere sich vorschnell ein Urteil erlauben.

:unsure: Hab ich jetzt etwas böses gefragt ? :o

Ich habe mir kein Urteil vorschnell erlaubt... :unsure:

...nein, sie meinte mich.....
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Zitat (Christine, 10.04.2005)
Zitat (Paradiesvogel, 09.04.2005)

Der Paradiesvogel, den es immer verletzt, wenn andere sich vorschnell ein Urteil erlauben.

:unsure: Hab ich jetzt etwas böses gefragt ? :o

Ich habe mir kein Urteil vorschnell erlaubt... :unsure:

Nein, das habe ich nicht gemeint. Sorry, wenn es falsch rüberkam.

PV
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...was ich eigentlich sagen wollte ist: dass man Menschen, nur weil sie nicht der Norm entsprechen, gleich als behandlungsbedürftig bezeichnet und therapieren werden sollen...schlimmstenfalls mit Medikamenten!

...man wird hier viel zu schnell in eine Schublade gesteckt!!!!

...nach Gesprächen mit Betroffenen, lesen wissenschaftlichen Abhandlungen, lesen hier im Forum und einigen TV-Berichten bin ich der Meinung, dass um das Thema ADS eine Menge Unfug getrieben wird....und so weit ich mich erinnere (korrigiert mich, wenn ich falsch liege) tritt das Phänomen ADS nur in unserem (westl.) Kulturkreis auf....

...man sollte mit einer ganzheitlichen Sicht der Körperfunktionen an die Sache herangehen..jeder Mensch ist organisch, vor allem auch nervlich anders verschaltet und und hat daher andere Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften, die nur zum Teil mit Erziehung beeinflußt werden können, aber viel mit dem Verhalten gegenüber der jeweiligen Person...

...viele Eltern sind in der heutigen Zeit einfach zu überfordert um auf Ihre Kinder einzugehen und ihre Eigenschaften zu erkennen..sie holen sich Hilfe bei der Schulmedizin und ihre Kinder werden in Schubladen gesteckt....


...ein Beispiel: ein Kind, klein und zierlich, schüchtern, wortkarg sollte mit 6 Jahren nicht eingeschult werden, da zu klein und hilflos, wenig kommunikationsfreudig. Die Eltern haben aber Glück, dass eine Fachkraft zur Begabtenerkennung an dieser Schule ist...diese läßt das Kind testen und siehe da, es ist HOCHBEGABT!!!! hätte man das nicht rechtzeitig erkannt, wäre die Schullaufbahn katastrophal verlaufen...nun ist sie fröhlich und aufgeweckt und freut sich, dass sie stark gefordert wird...wieviele geistige Riesen gibt und gab es, die schulisch so grottenschlecht waren, verhaltensauffällig, agressiv, zappelig....sie würden heute vermutlich mit Ritalin behandelt!!!!!!

..der in meinem 2 Beiträge weiter oben Erwähnte fand nach schwierigen Zeiten durch Thai-Chi zu seiner inneren Ausgeglichenheit..man sollte die Sache nicht einfach auf die rein medizinische Sache beschränken, sondern alle äußeren und inneren Einflüsse zusammen betrachten....


...ich hoffe mein Standpunkt ist soweit verständlich......
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Ich bin ja überzeugt, dass man mit Ernährungsumstellung und sinnvoller Nahrungsergänzung schon viel erreichen kann. Medikamente sollten wirklich die allerletzte Wahl sein, zumal es wohl kein Medikament ohne Nebenwirkungen gibt.

Ich kenne eine Produktkombination, zu der es auch Erfahrungsberichte gibt. Wenn jemand dazu mehr wissen möchte, kann er/sie mich gern per PM oder Mail ansprechen. Ich möchte hier keine Schleichwerbung machen.

Erfahrungsberichte:

Junge, fast 6 Jahre alt, ADHS, Zerstörungswut, verprügelt kleinen Bruder, reißt Elektrostecker samt Steckdosen aus der Wand, ignoriert, wenn man mit ihm spricht, macht alles kaputt – Schwimmlehrgang zum Erreichen des Seepferdchens seit 28 Wochen, Ende nicht abzusehen, da sich der Junge nie konzentrieren kann und nur Unfug macht – die Schwimmlehrerin wollte schon ihren Job hinschmeißen, weil sie mit dem Jungen nicht klar kam. Auf einmal sprechen sämtliche Therapeuten die Mutter an und fragen, was mit dem Kind „passiert“ sei und nennen den exakten Zeitpunkt der Veränderung des Kindes.
Plötzliche Mitarbeit in der Logopädie, Einzel- sowie Gruppentherapie. Schwimmkurs wird erfolgreich innerhalb von 3 Wochen nach Beginn des Konzepts mit Bestehen der Prüfung für das Seepferdchenabzeichen abgeschlossen. Der Junge zieht sich nun alleine an, ist lernbegierig, viel umgänglicher und fängt an zu malen oder im Kindergarten Puzzles zu legen. Er freut sich riesig über Lob!

Junge, 7 Jahre, ADHS, sollte Medikinet verordnet bekommen. Mutter hatte schon alles „ausprobiert“. (3.500 Euro an Heilpraktiker und Medikamentenkosten innerhalb eines Jahres). Die Mutter entschloss sich, mit der Gabe von Medikinet noch zu warten.
Bereits am 1. Anwendungstag geht er abends gleich alleine ins Bett und schläft, während bis dato ein langwieriges und nervenaufreibendes „Ritual“ erforderlich war. Die Lehrerin sprach die Mutter an, ob der Junge denn Medikinet bekommen hätte, weil er sich so verändert hätte.
In dieser 1. Woche leidet er nur noch zweimal an Konzentrationsstörungen, weil er sich noch von einem anderen hyperaktiven Jungen „mitreißen“ lässt. Hautbild bei Neurodermitis sicht- und fühlbar besser geworden innerhalb von 2 Wochen.

Junge, 8 Jahre, ADHS, 1x Medikinet täglich. Während der 1. Anwendungswoche Mathetest. Vorher konnte er, wenn überhaupt, maximal ein halbes Blatt von den Aufgaben bearbeiten.
Der Junge ist fertig geworden (er wurde bislang bei Tests und Klassenarbeiten alleine in einen anderen Raum gesetzt, um sich besser konzentrieren zu können!).
Fazit: Test bis zur letzten Aufgabe durchgearbeitet, von 100 Aufgaben (viel, was?) hat er 90 richtig gerechnet!!! Macht ohne Murren selbständig seine Hausaufgaben.


Mädchen, 8 Jahre, ADS ohne Hyperaktivität. Lag in der Schule den halben Morgen träumend auf dem Tisch. Hausaufgaben waren der reinste Horror, Aufgaben, die in wenigen Minuten erledigt werden könnten, dauerten eine Ewigkeit, alles störte sie und lenkte sie ab. -
Bestätigung der Lehrerin mit ungefährer Angabe des Zeitpunkts: „Es läuft super“! Das Kind „taucht nur noch ganz selten ab“, ist insgesamt wacher und aufmerksamer, Konzentration und Leistung haben sich deutlich verbessert. Auch die Hausaufgaben klappen nun wie am Schnürchen, werden sogar fast immer alleine erledigt.

Junge, 6 Jahre, kein AD(H)S, aber enorme Hemmschwelle, extreme Schüchternheit und große Ängste, vor allem anderen Kindern gegenüber.
Nach einer Woche Konzept fängt er an, erst zögerlich, aber kontinuierlich besser, in der Gruppentherapie der Frühförderung, im Erzählkreis auch zu erzählen. Enorme Steigerung des Selbstbewusstseins. Erzieherinnen des Kindergartens berichten sehr häufig über weitere positive Erfolge in seiner Entwicklung, der Junge shakert mit den Erzieherinnen und ist jetzt auf eigenen Wunsch im Fußballverein. (Vorher undenkbar, da er sich schon in der Mutter-Kind-Turngruppe geweigert hatte, irgendetwas mit zu machen). Keine Sorgen seitens der Mutter mehr bezüglich der bevorstehenden Einschulung.
Bei einer Kindergartenveranstaltung mit großem Publikum war er als Akteur tätig. (Kein Soloauftritt, aber immerhin). Der 1. Kennenlernschultag verlief ohne Probleme. Der Junge ging ganz wacker und ohne die Mutter in den Klassenraum zu vielen fremden Kindern und es hat ihm riesig Spaß gemacht.

Junge, 9 Jahre, ADHS, große Probleme in der Schule, keine Aufmerksamkeit, keine Freunde. Schon nach 5 Tagen erhalte ich einen Anruf von der Mutter, ihr Sohn sei schon sehr viel umgänglicher und auch die Hausaufgaben klappen schon jetzt stressfrei.

Junge, 10 Jahre, ADHS, obwohl er eigentlich in der 5. Klasse sein müsste, besucht er noch immer das 2. Schuljahr. Ein Jahr Vorschule, einmal zurückgesetzt und einmal sitzen geblieben.
Die Therapeutin des Jungen ruft mich persönlich an und fragt, was mit dem Jungen passiert sei, da er innerhalb von einer Woche zum Zitat: „Schnelldenker“ mutiert sei. Nachdem er seine Antworten zuerst in die Gruppe rief, (wo sonst nicht viel von ihm kam), wurde von der Therapeutin aufgefordert, sich zu melden, was er dann auch ohne weiteres und mit großem Eifer tat.
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Es gibt Kinder, bei denen ist eine medikamentengestützte Therapie ein Segen aber ich kenne auch Leute, bei deren Kinder die Diagnose ADS/ADHS vorschnell gefällt wurde. Es ist zum einen sehr wichtig, zu Hause anzusetzen und zu schauen was die Eltern besser machen können (Elterncoaching) und zum anderen eine wirklich fundierte Diagnose von einem Facharzt stellen zu lassen. Jeder x-beliebige Kinderarzt darf Ritalin & Co. verschreiben aber es gehört schon eine ausführliche Untersuchung, Beobachtung, Befragung etc. dazu um eine sichere Diagnose zu erhalten.

Jedes ADS-kranke Kind ist anders (und jedes Zuhause dieser Kinder auch) und deshalb ist eine Individualtherapie sehr wichtig. Einem kranken Kind ein benötigtes Medikamt vorenthalten zu wollen ist genauso falsch wie die Aburteilung, ADS/ADHS sei eine Modeerscheinung für schlecht erzogene Kinder schlecht strukturierter Familien.
Aus diesem Grunde finde ich es nicht gut, Ritalin & Co. gleich zu verteufeln. Wenn die Familie und der kleine Patient in der Lage sind, durch eine Verhaltensverbesserung eine positive Veränderung zu bewirken so ist das klasse. Es geht aber nicht bei allen Kindern (und es geht auch leider nicht in allen Familien).

Pauschalurteile von Laien die sich für Experten halten gibt es da echt viele. Ich kann den betroffenen Leuten nur raten sich bei Experten zum Thema zu informieren (beide Seiten) und dann das für sich beste zu übernehmen.

Gutemine
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Zitat (HSommerwind, 11.04.2005)
Ich bin ja überzeugt, dass man mit Ernährungsumstellung und sinnvoller Nahrungsergänzung schon viel erreichen kann. Medikamente sollten wirklich die allerletzte Wahl sein, zumal es wohl kein Medikament ohne Nebenwirkungen gibt.

Ich kenne eine Produktkombination, zu der es auch Erfahrungsberichte gibt. Wenn jemand dazu mehr wissen möchte, kann er/sie mich gern per PM oder Mail ansprechen. Ich möchte hier keine Schleichwerbung machen.

Erfahrungsberichte:

Junge, fast 6 Jahre alt, ADHS, Zerstörungswut, verprügelt kleinen Bruder, reißt Elektrostecker samt Steckdosen aus der Wand, ignoriert, wenn man mit ihm spricht, macht alles kaputt – Schwimmlehrgang zum Erreichen des Seepferdchens seit 28 Wochen, Ende nicht abzusehen, da sich der Junge nie konzentrieren kann und nur Unfug macht – die Schwimmlehrerin wollte schon ihren Job hinschmeißen, weil sie mit dem Jungen nicht klar kam. Auf einmal sprechen sämtliche Therapeuten die Mutter an und fragen, was mit dem Kind „passiert“ sei und nennen den exakten Zeitpunkt der Veränderung des Kindes.
Plötzliche Mitarbeit in der Logopädie, Einzel- sowie Gruppentherapie. Schwimmkurs wird erfolgreich innerhalb von 3 Wochen nach Beginn des Konzepts mit Bestehen der Prüfung für das Seepferdchenabzeichen abgeschlossen. Der Junge zieht sich nun alleine an, ist lernbegierig, viel umgänglicher und fängt an zu malen oder im Kindergarten Puzzles zu legen. Er freut sich riesig über Lob!

Junge, 7 Jahre, ADHS, sollte Medikinet verordnet bekommen. Mutter hatte schon alles „ausprobiert“. (3.500 Euro an Heilpraktiker und Medikamentenkosten innerhalb eines Jahres). Die Mutter entschloss sich, mit der Gabe von Medikinet noch zu warten.
Bereits am 1. Anwendungstag geht er abends gleich alleine ins Bett und schläft, während bis dato ein langwieriges und nervenaufreibendes „Ritual“ erforderlich war. Die Lehrerin sprach die Mutter an, ob der Junge denn Medikinet bekommen hätte, weil er sich so verändert hätte.
In dieser 1. Woche leidet er nur noch zweimal an Konzentrationsstörungen, weil er sich noch von einem anderen hyperaktiven Jungen „mitreißen“ lässt. Hautbild bei Neurodermitis sicht- und fühlbar besser geworden innerhalb von 2 Wochen.

Junge, 8 Jahre, ADHS, 1x Medikinet täglich. Während der 1. Anwendungswoche Mathetest. Vorher konnte er, wenn überhaupt, maximal ein halbes Blatt von den Aufgaben bearbeiten.
Der Junge ist fertig geworden (er wurde bislang bei Tests und Klassenarbeiten alleine in einen anderen Raum gesetzt, um sich besser konzentrieren zu können!).
Fazit: Test bis zur letzten Aufgabe durchgearbeitet, von 100 Aufgaben (viel, was?) hat er 90 richtig gerechnet!!! Macht ohne Murren selbständig seine Hausaufgaben.


Mädchen, 8 Jahre, ADS ohne Hyperaktivität. Lag in der Schule den halben Morgen träumend auf dem Tisch. Hausaufgaben waren der reinste Horror, Aufgaben, die in wenigen Minuten erledigt werden könnten, dauerten eine Ewigkeit, alles störte sie und lenkte sie ab. -
Bestätigung der Lehrerin mit ungefährer Angabe des Zeitpunkts: „Es läuft super“! Das Kind „taucht nur noch ganz selten ab“, ist insgesamt wacher und aufmerksamer, Konzentration und Leistung haben sich deutlich verbessert. Auch die Hausaufgaben klappen nun wie am Schnürchen, werden sogar fast immer alleine erledigt.

Junge, 6 Jahre, kein AD(H)S, aber enorme Hemmschwelle, extreme Schüchternheit und große Ängste, vor allem anderen Kindern gegenüber.
Nach einer Woche Konzept fängt er an, erst zögerlich, aber kontinuierlich besser, in der Gruppentherapie der Frühförderung, im Erzählkreis auch zu erzählen. Enorme Steigerung des Selbstbewusstseins. Erzieherinnen des Kindergartens berichten sehr häufig über weitere positive Erfolge in seiner Entwicklung, der Junge shakert mit den Erzieherinnen und ist jetzt auf eigenen Wunsch im Fußballverein. (Vorher undenkbar, da er sich schon in der Mutter-Kind-Turngruppe geweigert hatte, irgendetwas mit zu machen). Keine Sorgen seitens der Mutter mehr bezüglich der bevorstehenden Einschulung.
Bei einer Kindergartenveranstaltung mit großem Publikum war er als Akteur tätig. (Kein Soloauftritt, aber immerhin). Der 1. Kennenlernschultag verlief ohne Probleme. Der Junge ging ganz wacker und ohne die Mutter in den Klassenraum zu vielen fremden Kindern und es hat ihm riesig Spaß gemacht.

Junge, 9 Jahre, ADHS, große Probleme in der Schule, keine Aufmerksamkeit, keine Freunde. Schon nach 5 Tagen erhalte ich einen Anruf von der Mutter, ihr Sohn sei schon sehr viel umgänglicher und auch die Hausaufgaben klappen schon jetzt stressfrei.

Junge, 10 Jahre, ADHS, obwohl er eigentlich in der 5. Klasse sein müsste, besucht er noch immer das 2. Schuljahr. Ein Jahr Vorschule, einmal zurückgesetzt und einmal sitzen geblieben.
Die Therapeutin des Jungen ruft mich persönlich an und fragt, was mit dem Jungen passiert sei, da er innerhalb von einer Woche zum Zitat: „Schnelldenker“ mutiert sei. Nachdem er seine Antworten zuerst in die Gruppe rief, (wo sonst nicht viel von ihm kam), wurde von der Therapeutin aufgefordert, sich zu melden, was er dann auch ohne weiteres und mit großem Eifer tat.

...das ist sehr erfreulich...ERNSTHAFT!!!....bleibt nur die Frage: wurde die Ursache bekämpft oder nur die Symhtome........ :unsure:
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Wenn Du die Ursache für ADS findest und wissenschaftlich belegen kannst, kriegst Du sicher einen Nobel-Preis. ;) Soweit ich weiß, streiten sich da die Gelehrten noch immer heftig. Im schlimmsten Fall wurden also "nur" die Symptome bekämpft. Immer noch besser als auf die Ursachenforschung zu warten. :)
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Zitat (Gutemine, 11.04.2005)

Pauschalurteile von Laien die sich für Experten halten gibt es da echt viele. Ich kann den betroffenen Leuten nur raten sich bei Experten zum Thema zu informieren (beide Seiten) und dann das für sich beste zu übernehmen.

Gutemine

Danke!

PV
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ich finde die Diskusion hier sehr interessant....bleibt nur noch eine Frage offen: stimmt es, das ADS nur im westlichen Kulturkreis auftritt?????? oder bin ich da einer Fehlinformation aufgesessen......? :unsure:
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Diagnose statt Erziehung

Vielleicht trägt diese Seite zur weiteren Verunsicherung bei. :(

Ich finde das bedenklich. Wenn Krankheiten diagnostiziert werden um Kinder nach den Vorstellungen von Eltern und Umwelt per Medikament zu formen, kann das doch wohl nicht mehr normal sein, oder? Wobei ich nicht sagen will, dass es das Krankheitsbild nicht gibt. Aber es ist für überforderte Eltern/Lehrer/Ärzte auch eine Gelegenheit es sich einfach zu machen.
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ich denke DAS ist des Pudels Kern.....

Im Klartext heißt das: die Lebensumstände des Kindes, z.B. Beziehungslosigkeit, Wohlstandsverwahrlosung, unkontrollierter Medienkonsum im frühen Alter, mangelnde Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten beeinflussen die Hirnentwicklung. Eine einzelne organische Ursache - ob nun Dopaminmangel oder Dopaminüberfluss - kann für das Verhalten des Kindes nicht verantwortlich gemacht werden, sagt Hüther. Im übrigen zeigen Tierversuche, dass das Hirnwachstum eines jungen Organismus durch Ritalin dauerhaft beeinflusst wird. Welche Folgen das langfristig hat, kann heute niemand sagen. Langzeit-Beobachtungen liegen noch nicht vor. Dass eine der Langzeitfolgen die Parkinsonsche Krankheit sein könnte, will Hüther nicht ausschließen.


..und auch der Grund, warum immer mehr Kinder dick werden.....Kinder haben einen unglaublichen Bewegungsdrang, der oft durch übervorsichtige Eltern behindert wird ...
habe selbst festgestellt, dass sich meine Kinder nach einer Stunde Fernsehkonsum (egal was ) aufführen wie die Irren......
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Die Abgrenzung dürfte das größte Problem sein. Was ist "normal zappelig" und wo fängt es an pathologisch zu werden? Über sichere Untersuchungsmethoden für eine klare Diagnose habe ich noch nichts gehört. Also ist das wohl auch eine subjektive Entscheidung beim Arzt. Man kann nur hoffen, dass die Mediziner sich verantwortungsbewußt verhalten. Aber manche sind mit den Rezeptblöcken immer noch schnell dabei.
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..das ist jetzt NICHT pauschal zu verstehen: aber manchmal reicht es auch schon Kindern Grenzen zu setzen...die Eltern schwanken zwischen autoritärer und anti-autritärer Erziehung...wollen nix falsch machen und erziehen dann gar nicht.......

Bearbeitet von pestcontroller am 11.04.2005 16:44:28
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Lieber Sommerwind, dann hast Du anscheinend noch keinen Spezialisten besucht/beobachtet/kennengelernt ;).

Lieber PC, es mag sein daß sowas auch vorkommt aber wieso sollten schwierige Kinder nach der falschen ADS/ADHS Diagnose einfacher werden? Durch Ritalin etc. bestimmt nicht.
Das mit den Familienstrukturen stimmt aber es gibt auch viele ADS/ADHS Kinder die den ganzen Tag draußen rumtoben, jede Menge Möglichkeiten und dazu noch eine tolle verantwortungsbewußte Familie haben. ADS/ADHS kommt in Familien gehäuft vor so daß eine Möglichkeit der Vererbung gegeben sein könnte.

Es ist keine Modeerscheinung; ADS/ADHS gibt es schon lange aber früher wurden diese Kinder ruhig gemacht, u.A. auch durch Schläge, so daß sie bloß nicht auffielen. Erst nachdem man mehr auf die Bedürfnisse der Kinder schaut und hinterfragt (ganz wichtig!) bekommen manche Menschen mit, daß auch mit Kindern etwas nicht stimmen könnte.

ADS/ADHS kann man nicht wegerziehen. Man kann lernen damit zu leben.

Gutemine
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Lieber Paradiesvogel,
außerordentlich gern geschehen :wub:.

Gutemine
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@ HSommerwind

Zitat (HSommerwind, 11.04.2005)
Ich kenne eine Produktkombination, zu der es auch Erfahrungsberichte gibt. Wenn jemand dazu mehr wissen möchte, kann er/sie mich gern per PM oder Mail ansprechen. Ich möchte hier keine Schleichwerbung machen.

Dann schieb mal deine Infos rüber.
(Ich hab auch ein paar Semester Pharmazie in meinem Studienbuch stehen.)
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Oh je. Dann möchtest Du bestimmt ganz genaue Angaben zu Inhaltstoffen und besonders zu den Wirkstoffen. Oder reicht Dir diese grobe Übersicht auch?

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Psychostimulanzien für Kinder: Diagnose statt Erziehung?

Elisabeth Gründler


"Meine Frau hört mir nie zu!", klagt Jörg seinem Sportskameraden nach dem Training. "Ich habe ihr die Sachen mit dem Computer schon zwanzigmal erklärt, sie will es einfach nicht verstehen!"

"Du solltest sie mal zum Arzt schicken", rät Jörgs Kumpel, "vielleicht hat sie auch ein Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom? Unser Sohn kriegt jetzt Tabletten und seitdem passt er in der Schule viel besser auf!"

"Eine Krankheit soll das sein? Mit ihrer neuen voll-elektronischen Strickmaschine kommt sie prima klar! Jeden Abend hockt sie davor und mein Schrank quillt über von Pullovern!"

"Mein Mann hat immer etwas anderes zu tun, wenn ich mit ihm über unsere Urlaubsplanung sprechen will", beschwert sich Claudia bei ihrer besten Freundin. "Vielleicht hat er keine Lust auf Familienurlaub?" mutmaßt die Freundin.

"Oder es ist ihm einfach egal, wohin ihr in die Sonne fahrt? Ich muss das auch immer allein entscheiden, wohin wir in die Sonne fahren, mein Mann interessiert sich auch nicht dafür!"

Desinteresse, vermuten wir bei erwachsenen Menschen, wenn sie sich gegenseitig nicht zuhören; oder ein Beziehungsproblem. Dann heißt es: "Nehmt Euch doch mal richtig Zeit füreinander!" Oder: "Geht in eine Beratung, wenn ihr nicht mehr miteinander reden könnt!" Doch bei einem Schulkind, das nicht zuhört oder stillsitzt, ist die Sache heute ziemlich schnell klar: Eine Störung liegt vor, oder ein Syndrom - das Kind muss zum Arzt!

Eine Diagnose macht Karriere

Seit Mitte der achtziger Jahre in den USA und seit knapp einem Jahrzehnt auch in Mitteleuropa. Der Verkauf von Methylphenidat boomt - in Deutschland vertrieben unter dem Namen "Ritalin" oder "Medikinet". Methylphenidat ist ein Amphetamin - ein Aufputschmittel, wie der Volksmund sagt. Es ist ein Psychostimulanz und darf darum hierzulande nur auf Betäubungsmittelrezept verschrieben werden. Darüber muss jeder Apotheker genau Buch führen. Und davon wird in Deutschland reger Gebrauch gemacht: Nicht nur Kinderärzte und Kinderpsychiater verschreiben Kindern die Substanz, sondern auch Allgemeinmediziner, manchmal sogar Zahn- oder Frauenärzte, so die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk. Im August 2001 warnte sie erstmalig davor, dass ein Missbrauch dieses Stoffes nicht mehr ausgeschlossen werden könne.

Eine aktuelle Untersuchung des Bremer Gesundheitswissenschaftlers und Pharmakologen Professor Gerd Glaeske und seiner Kollegin Katrin Jahnsen, ergab, dass 30% aller Ritalin-Verordnungen in Deutschland von nur 66 Ärzten getätigt werden. Von "Schwerpunkt-Praxen" ist in dem Bericht die Rede. Dass deckt sich mit der Alltagserfahrung von Eltern und Lehrern, dass in bestimmten Arztpraxen die gewünschten Diagnosen gestellt und die zu registrierenden Rezepte ausgegeben werden. Eine Apothekerin, die selbst nur wenige Rezepte pro Monat in ihrer Apotheke umsetzt berichtet, dass ein Kollege sich einen größeren Tresor anschaffen musste, um die Riesenmengen Ritalin, die in seinem Einzugsgebiet plötzlich verordnet wird, den gesetzlichen Vorschriften entsprechend lagern zu können.

Steigende Verordnungsmengen eines Aufputschmittels

Für den Haupthersteller von Methylphenidat, den Schweizer Pharmakonzern Novartis, ist es ein lohnendes Geschäft. Allein in Deutschland stieg die Absatzmenge Ende der neunziger Jahre um das Vierzigfache: von 0,7 Mio. Tabletten pro Jahr 1995 auf 31 Mio. 1999. Nach Angaben des Bundesinstitutes für Arzneimittel- und Medizinprodukte (BfAM) stieg der Verbrauch des Wirkstoffes von 34 kg 1993 auf 119 kg 1997. Die im ersten Halbjahr 2001 in Deutschland verschriebene Menge reicht für 16,4 Mio. einzelne Tagesdosen. Auf der Hitliste der meistverkauften Psychopharmaka steht Ritalin auf Rang elf, Tendenz steigend.

Ein Blick nach Amerika zeigt, wohin die Reise möglicherweise noch geht: Im Jahr 2000 wurden dort fast 10 Millionen mal ein Medikament mit dem Wirkstoff Methylphenidat verschrieben. Etwa 90 % der weltweit produzierten Ritalinmengen werden in den USA verbraucht. Nach Schätzung der amerikanischen Drogenbehörde, nehmen heute 15 % der amerikanischen Schulkinder Ritalin. Die Diagnose "ADHS" wurde 1991 in den USA als Behinderung anerkannt. Schulen haben dort die Aufgabe, diagnostizierten Kindern besonderen Förderunterricht anzubieten. In einigen Bundesstaaten können seit 1990 sozial schwache Familien für ein Kind mit ADS einen Zuschuss von 400 US$ im Monat beantragen. In der Folge stieg die Zahl der diagnostizierten und medikalisierten Kinder dort von 5% auf 25%.

Diagnose für den Zappelphilipp

Immer mehr Eltern sehen sich von Lehrern oder vom Kindergarten gedrängt, nun doch endlich mit ihrem Kind zum Arzt zu gehen. Sonst sei eine Begutachtung für die Sonderschule dran oder die Einschulung gefährdet. Eltern stellen sich die Frage, ob ihr Kind an einer angeborenen oder erworbenen Störung leidet. Doch darüber, wie die Krankheit überhaupt heißen soll, herrscht Sprachverwirrung: Häufig wird sie "ADS" genannt, "Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom" oder auch "HKS" für: "Hyperkinetischen-Syndrom". Manchmal ist auch von "ADHD" die Rede, was für das amerikanische "Attention Deficit Hyperactivity Disorder" steht. Andere Quellen verwenden das Kürzel "AD/HS", manchmal auch ohne Schrägstrich "ADHS". Mal ist von "ADD" die Rede (Attention-Deficit-Disorder). Noch vor einigen Jahren wurde bei vielen Kindern ein "MCD" festgestellt, "Minimal-Cerebral-Dysfunction". Vielfach wird auch von der "Zappelphilipp-Krankheit" gesprochen. Also doch nichts Neues? Die Kinderbuchfigur "Zappelphilipp", geschaffen von dem Arzt Heinrich Hoffmann vor 150 Jahren ist ein Junge (!), der die häusliche Ordnung durch sein Gezappel nachhaltig stört. Sie diente bereits Generationen von Kindern als warnendes Beispiel dafür, wie Kind sich auf gar keinen Fall benehmen darf! Und so vielfältig und unklar wie der Name dieses Leidens, sind auch die Vermutungen über seine Ursachen.

Widersprüchliche Hypothesen über die Ursachen

Einige Wissenschaftler machen einen Dopaminmangel im Gehirn für zappeliges und unaufmerksames Verhalten verantwortlich. Sie vermuten einen genetischen Defekt. Dopamin ist der Name eines Botenstoffes, der im Gehirn produziert wird. Er dient dazu, die Weiterleitung elektrischer Impulse zu beeinflussen. Wenn Dopamin fehlt, kann das Gehirn nicht in ausreichendem Maße auf äußere Reize reagieren und ein der Situation entsprechende Verhalten bewirken. Doch andere Wissenschaftler vertreten genau das Gegenteil: die Kinder litten unter einem Dopaminüberschuss.

Beides sind wissenschaftliche Hypothesen, die bis heute weder bewiesen noch widerlegt werden konnten. Die neueren Hypothesen vom Dopaminmangel und Dopaminüberschuss lösten im letzten Jahrzehnt eine veraltete Hypothese ab, der die Wissenschaftler und Pädagogen bis dahin gefolgt waren: auffällige Unruhe und Zappeligkeit von Kindern beruhe auf einer hirnorganischen Schädigung infolge einer Entzündung. Diese Thesen wurden widerlegt. Im Wissenschaftsbetrieb ist das ein ganz normaler Vorgang. Sämtliche Diagnosen kindlicher Zappeligkeit und ihre Therapie mit mit Psychostimulanzien wie Methylphenidat, beruhen auf bisher unbewiesenen wissenschaftlichen Hypothesen - darüber sollten sich Eltern im klaren sein.

Zahlreiche Nebenwirkungen

Chemisch ist das Methylphenidat eng verwandt mit dem Kokain. Es wirkt auch ähnlich. Unter der Wirkung von Methylphenidat werden zappelige Kinder plötzlich ruhiger und sind eher bereit zu tun, was Lehrer und Eltern von ihnen fordern. Doch die Wirkung läßt sofort nach, wenn das Psychostimulanz weggelassen wird. Methylphenidat wirkt in gleiche Weise auf Menschen ohne auffälliges Verhalten. Daher ist die Wirkung des Aufputschmittels noch keinerlei Nachweis für das Vorhandensein einer Krankheit! Was genau im Gehirn und im Körper der Kindes passiert, wenn ihm Methylphenidat, also von "Ritalin", gegeben wird, darüber streiten sich die Experten. Über einige der "Nebenwirkungen", die immer wieder beobachtet werden, gibt der Beipackzettel Auskunft: Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Magenbeschwerden, Traurigkeit, Ängstlichkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Gewichtsverlust, Durchfall, Verstopfung, nervöse Tics, Hautausschläge, Haarausfall, Gelenkschmerzen, Sinnestäuschungen bis hin zu psychotischen Reaktionen, Herzjagen und Herzrhythmusstörungen. Menschen die Ritalin nehmen, sind in ihrer Verkehrtauglichkeit beeinträchtigt und sollten kein

Forscher, Ärzte und Pädagogen warnen

"Ich mag mich gar nicht, wie ich dann bin, wenn ich die Tabletten genommen habe", vertraute die 10-jährige Tina ihrem Therapeuten an. Doch ihre Lehrer loben sie sehr, weil ihre Schulleistungen sich verbessert haben. Ihre Eltern sind sehr erleichtert, weil ihre Tochter jetzt keine Schulversagerin mehr ist. Ihre Angst, Tina könne im späteren Leben scheitern, ist deutlich weniger geworden.

Den Nachweis einer organischen oder biochemischen Veränderung im Stoffwechsel eines Kindes, bei dem die Zappelphilipp-Krankheit diagnostiziert wurde, ist die Wissenschaft bis heute schuldig geblieben. Die Diagnosen des Syndroms werden ausschließlich anhand von beobachteten Verhaltensweisen des Kindes gestellt. Einer der Hauptmaßstäbe ist das Verhalten in der Schule - einer gesellschaftlichen Institution, die in Deutschland unter massiver Kritik steht. Ihre Strukturen sind veraltet. PISA hat dem System schlechte Noten gegeben. Bildungspolitiker und Interessengruppen debattieren noch, wie Abhilfe zu schaffen sei. Bis sie ihre Entschlüsse gefasst haben, werden Kinder, die sich nicht angepasst genug verhalten, diagnostiziert und auf Rezept ruhig gestellt - sehr zur Erleichterung der überforderten Pädagogen.

Die Langzeitfolgen sind nicht absehbar

Sowohl in Deutschland, wie in den USA, dem Ursprungsland von Diagnose und Therapie der "Störung", mehren sich mittlerweile die besorgten und kritischen Stimmen.

Als erster deutscher Wissenschaftler warnte Professor Gerald Hüther, Neurologe an der Universität Göttingen: Die Diagnose AHDS, so der Forscher, beruhe auf einer veralteten Vorstellung des Gehirns. Das Konzept eines organisch-angeboren und daher lebenslang unveränderlichen Defektes sei nach dem heutigen Stand der Hirnforschung überholt. "Das Gehirn ist ein sehr komplexes, anpassungsfähiges und leicht verformbares Organ. Es strukturiert sich in wichtigen Bereichen durch den Gebrauch, der von ihm gemacht wird. Die Lebensbedingungen des Kindes, das heißt, die Qualität der Beziehungen, in denen es lebt, seine Möglichkeiten sich zu bewegen, aktiv zu werden, zu spielen und soziale Kontakte zu knüpfen - das alles beeinflusst die Ausreifung und die weitere Entwicklung seines Gehirns", sagte Professor Hüther.

Im Klartext heißt das: die Lebensumstände des Kindes, z.B. Beziehungslosigkeit, Wohlstandsverwahrlosung, unkontrollierter Medienkonsum im frühen Alter, mangelnde Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten beeinflussen die Hirnentwicklung. Eine einzelne organische Ursache - ob nun Dopaminmangel oder Dopaminüberfluss - kann für das Verhalten des Kindes nicht verantwortlich gemacht werden, sagt Hüther. Im übrigen zeigen Tierversuche, dass das Hirnwachstum eines jungen Organismus durch Ritalin dauerhaft beeinflusst wird. Welche Folgen das langfristig hat, kann heute niemand sagen. Langzeit-Beobachtungen liegen noch nicht vor. Dass eine der Langzeitfolgen die Parkinsonsche Krankheit sein könnte, will Hüther nicht ausschließen.

Unruhe und Hektik als kulturelles Phänomen

Ritalin, so der amerikanische Pharmakologe und Psychologe, Richard DeGrandpré, von Universität Burlington in Vermont, USA, bewirke zwar Veränderungen im Verhalten der Kinder, habe aber keine nachgewiesene Langzeitwirkungen bezüglich des sozialen Anpassungsverhaltens, der kognitiven Entwicklung oder der schulischen Leistung. Der Autor von "Die Ritalin-Gesellschaft - Eine Generation wird krankgeschrieben" kritisiert den Ritalinboom als Erscheinungsform amerikanischen "Schnellfeuerkultur". Er sieht die Krankheit hauptsächlich durch diese Kultur erzeugt. Richard DeGrandpré plädiert darum für eine radikale Verlangsamung unseres Lebensstils: "Wenn die Verbreitung von ADS wesentlich das Ergebnis einer kulturell verursachten Störung des menschlichen Bewusstseins ist, dann müssen wir nach Mitteln und Wegen suchen, um die Wirkungen der chronischen Konfrontation mit einem zunehmend impulsiven, reizüberfluteten Lebensstil aufzuheben. Dies gilt für alle, die in der Falle der beschleunigten Gesellschaft sitzen und zu einem gewissen Grad an der Sucht nach Sinnesreizen leiden. Schließlich zeigen Eltern von ADS-Kindern oft viele der gleichen Symptome. Das bedeutet, dass wir uns um unseren eigenen süchtigen Lebensstil kümmern müssen, wenn wir uns mit dem der Kinder beschäftigen."

Erfahrene Schulpädagogen, Familientherapeuten und Ärzte sprechen sich für eine Erziehung unruhiger und verhaltensauffälliger Kinder ohne Psychostimulanzien aus. Hier Auswahl kritischer Literatur:
Gerald Hüther/ Helmut Bonney, Neues vom Zappelphilipp. ADS verstehen vorbeugen und behandeln, Düsseldorf 2002 [wissenschaftlicher Hintergrund, neueste Forschung, gut lesbar]
Die Ritalin-Gesellschaft. ADS - eine Generation wird krankgeschrieben, Beltz-Verlag 2002 [kritische Analyse auf wissenschaftlicher Grundlage, gut verständlich]
Lawrence H. Diller, ADS & Co. Braucht mein Kind Medikamente?, Patmos-Verlag 2003 [ Der amerikanische Kinderarzt und Familientherapeut bilanziert kritisch Diagnose und Medikation und zeigt Alternativen.]
Dieter Krowatzschek, Alles über ADS, Ein Ratgeber für Eltern und Lehrer, Walter Verlag 2001 [Ein erfahrener Schulpsychologe, der Alternativen zu Psychostimulanzien zeigt.]
Wolfgang Bergmann, Nur Eltern können wirklich helfen, Lernproblem, Ängste, Konzentrationsschwächen, Düsseldorf 2002 [Ein Familientherapeut und Vater, der für Lernprozesse von Eltern plädiert.]
Den letzten drei Titeln [3.-5.] ist gemeinsam, dass sie die Institution Schule, deren Lernorganisation und Anforderungen an die Kinder, nicht kritisch hinterfragen!

Weitere Informationen: www.ial-lernen.de

Autorin

Elisabeth C. Gründler
Freie Journalistin
Am Listholze 3
30177 Hannover


....ganz meine Meinung :D
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Sehr interessanter Bericht. Unsere Gesellschaft ist schon ziemlich kaputt... :wacko:
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Finde den Bericht auch sehr intressant !
Es ist mitlerweile echt schlimm, wie schnell Kindern ADS angehängt wird. Habe selbst einmal ein Seminar über ADS besucht und dort wurde einem auch verdeutlicht, dass viele Kinder Medikamente nehmen müssen, die sie eigentlich gar nicht bräuchten.
In einem Praltikum habe ich dann auch mit ADS - Kindern gearbeitet. Dort haben einige auf mich den Anschein gemacht eigentlich ganz normale Kinder zu sein, vielleicht ein bisschen Lebhaft, aber bei wirklich betroffenen Kindern merkt man den Unterschied.
Es ist einfach nur schade, dass viele Lehrer und Eltern einfach nur versuchen einen schnellen und einfachen weg zu finden die Kinder ruhig zu stellen, wobei sie bzw. die Gesellschaft selbst schuld daran ist. Genauso ist es schade, dass nahezu jeder auf einfachste Art und Weise an die passenden Medikamente gelangt.
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Oh, das ist echt mal was zum Nachdenken. Warum beschäftigst Du Dich so ausfühlich mit diesem Thema, Pesti?

Übrigens sehe ich solcherlei "Diagnosen" mit sehr großen Vorbehalten an.
Ich finde, solche Kinder zeigen doch eher, daß da was zu Hause und in der Erziehungs-Umgangs-Ernährungs bzw. allgemeinen Familiensituation etwas nicht ganz stimmen kann.

Seltsam ist nämlich,daß Verhaltensauffälligkeiten in unserer schönen, neuen Welt immer mehr zunehmen und immer jemand schnell mit Diagnosen und Chemie zur Hand ist, vor allem mit Psychopharmaka. :unsure:
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Sehr schön vereinfacht Biene!!

:blink:
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..wir halten für Auffällig, was völig normal ist...... :D
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Ein überzeugend klingender Artikel, Pesti.
Aber nur einer von vielen, und nur aus einem einzigen Sichtwinkel von vielen geschrieben.
Ich denke, niemand, der nicht selbst AD(H)S hat oder ein Kind mit AD(H)S hat, sollte sich anmaßen, darüber zu urteilen.

Bei meinem Mann ist ADS jetzt diagnostiziert worden (Biene, das Thema kam in dem Thread "Partnerschaftsprobleme" schon mal auf und Pesti hatte sich so vehemend gegen diese "Modekrankheit" ausgesprochen - ich denke, darum interessiert ihn das Thema so :mellow: ) - undzwar von einem Facharzt, nicht von irgend einem Zahnarzt! (wie man sich Ritalin von einem Zahnarzt oder Frauenarzt verschreiben lassen kann, geht mir genauso wenig in den Kopf, wie die Tatsache, dass ein Frauenarzt oder Zahnarzt überhaupt berechtigt ist, ein solches Rezept auszustellen!!). Mein Mann hat sich 36 Jahre lang mit ADS ohne Therapie durchs Leben gehangelt, weil er auch garnicht wusste, dass er ADS hat. Das Ergebnis war: drei abgebrochene Studienbeginne, große Probleme am Arbeitsplatz und schlußendlich eine fast in die Brüche gegangene Ehe. Mittlerweile nimmt er Ritalin und ist von einem auf den nächsten Tag ein neuer Mensch. Er schafft es, hintereinander weg durchzuarbeiten, sich zu organisieren, seine Gedanken beieinander zu halten (ist anscheinend doch nicht nur eine "faule Sau" und macht sich auf meine Kosten einen schönen Lenz, Pesti :wacko: ). Natürlich sind auch Nebenwirkungen da: Er hat wenig Appetit mehr, hat ab und zu Kopfschmerzen, fühlt sich nicht mehr so kreativ wie zuvor. Aber er ist ein erwachsener Mann und kann die Medikamente so dosieren, wie er sie braucht oder will, auch mal ganz weglassen, höher oder niedriger dosieren, je nach Leistungsanforderung. Sowas kann ein Kind natürlich nicht.

Leider ist unsere Gesellschaft leistungsorientiert, und natürlich fängt das bei den Kindern schon an. Hier ist verantwortungsvoller Umgang mit der Diagnose und natürlich den Medikamenten von Seiten der Eltern unbedingt erforderlich!!! Schlußendlich aber sollte man sich bewusst machen, dass man es seinen Kindern auch schwer machen kann, wenn man sie mit einer solchen Diagnose ohne Therapie groß werden lässt. Ein ADS-Kind wird immer benachteiligt gegenüber anderen Kindern sein: Es kann sich auf Dinge, die es nicht interessieren, sehr schlecht konzentrieren, seine Gedanken schweifen ständig ab, es wird dadurch ständig den Unmut von Lehrern und Eltern hervorrufen und Konflikte zu bewältigen haben, und dies alles nur, weil ein chemischer Defekt in seinem Hirn nicht zulässt, dass seine Aufmerksamkeit längere Zeit auf einem Punkt gehalten werden kann. Bei einem Kind, dass eine Diabetes entwickelt, einen Herzfehler hat, Asthma oder Allergien hat, ist selbstverständlich, dass es jegliche Art und Weise Behandlung erhält, die es nötig hat. Warum wird dies einem ADS-Kind nicht zugebilligt, nur weil es sich um eine neurologische Erkrankung handelt?!? Oder auch einem ADS-Erwachsenen??

Die oben genannte leistungsorientierte Gesellschaft werden wir nicht ändern können. Wer sich nicht anpasst, geht irgendwann unter (und mit Hartz IV sowieso!!). Das ist leider so und nicht schön, aber eine Tatsache. Wenn es Medikamente gibt, die einen ADS-Kranken, einen Depressiven, jemanden mit Rückenschmerzen, mit chronischer Migräne, mit was auch immer, helfen, an der Gesellschaft teilzunehmen - was soll schlimm daran sein, sie zu verordnen?!

Schnegge
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Hier sind einmal die negativen Fakten die man bislang über Ritalin sammeln konnte zusammengefasst:
Das Amphetamin Ritalin
Ich finde es sehr traurig, daß es heutzutage gang und gäbe ist, das menschliche Individuum um jeden Preis dem in der Leistungsgesellschaft vorherrschenden Ordnungsprinzip: funktioniere oder geh unter (friß oder stirb) unterordnen zu wollen.Noch schlimmer ist jedoch daß in unserer Gesellschaft viele Menschen das kritische Denken verlernt oder vergessen haben oder vielleicht gar nicht mehr selbständig denken wollen. Wieso denn auch? Wozu noch selber die grauen Zellen anstrengen wenn uns doch in vielen bunten Bildern und mit toller Musik die Welt erklärt wird, jeden Tag aufs neue? Und es doch anscheinend für jedes unserer kleinen und großen Probleme eine rasche und zudem auch noch bequeme Lösung gibt! Und uns die Politik, die Industrie und die Medien umsichtigerweise sogar auf Probleme hinweisen von denen wir bisher nicht einmal ahnten daß es sie gibt:
Früher machten unsere Kids "Konsumterror" bis wir ihnen Markenware gaben und später hatten sie dann "Kommunikationsdefizite", gegen die halfen Handys. Fühlten sich die Kleinen vernachlässigt kauften wir ihnen ein Tamagotchi, beruhigten unser schlechtes Gewissen mit der Tatsache daß ihnen dieses kleine Sammelsurium aus Draht und Plaste als angenehmer Nebeneffekt auch noch Verantwortung beibrachte. War laut Meinung der Kunstlehrerin die Feinmotorik unterentwickelt bekam Junior einen Joystick und ein Computerspiel, einen Egoshooter in die Hände gedrückt und durfte seine Reaktionsschnelligkeit trainieren und sich als Bonus schonmal seelisch auf seine Zeit bei der Bundeswehr vorbereiten.
Und jetzt wo unsere Kinder sich dieser schönen neuen Welt aus fehlendem Verantwortungsbewußtsein,permanenter Reizüberflutung und Bewegungsmangel nicht so recht still und brav anpassen wollen kann man ihnen halt ADS diagnostizieren und sie zu unauffälligen und ruhig vor sich hindümpelnden Ritalinjunkies degradieren. Hach wie schön ist doch diese bunte neue Welt :wallbash: .

Bearbeitet von Alf am 10.10.2005 03:38:55
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Hallo

Habe die Beiträge mal durchgelesen und finde es immer noch schade das es immer noch Leute gibt die meinen ADHS ist eine Modekrankheit :(

Kann da leider aus Erfahrung sprechen das es nicht so ist , mag sein das es Eltern gibt die zu 2 Vollzeit arbeiten weil sie 2 Autos brauchen das Eigenheim dazu die Kids im Hort sind und dann abends vöölig entnervt den Kids die Schuld geben und meinen die Kids hätten ADHS aber dann zweifel ich den Arzt an .........


in diesem Sinne

Sandra
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:applaus: :applaus: @Sandra :)
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Ich beschäftige mich nicht nur im Rahmen meines Studiums mit ADHS, ich hatte damit schón sehr früh Kontakt, da mein Bruder davon betroffen ist. Noch dazu ist er Legastheniker, hat also so einen richtig tollen Packen mitbekommen.
Es hat bei ihm lange gedauert bis klar war, wo genau sein Problem liegt, denn damals war ADHS noch nicht so in "Mode" wie heute, wo jeder Lehrer die Eltern erstmal zum Facharzt schickt, wenn ein Kind auch nur etwas aus dem Rahmen fällt. Er hat dann auch Ritalin bekommen, dazu noch Unttericht bei einer Therapeutin, um seine Konzentration zu fördern und schreiben zu üben.
Meine Mutter kaufte Bücher und gab sie an die Klassenlehrerinnen weiter, da diese überhaupt keine Ahnung hatten, was ADHS überhaupt ist.
Das Ritalin wurde irgendwann wieder abgesetzt, er fühlte sich nicht wohl damit und die Dosis um ihn bis nach der Schule "ruhig" zu stellen war zu hoch. Auf der weiterführenden Schule wurde er dann sogar gefragt, ob er das Zeug verkaufen würde...
Er hatte auch schulisch das Problem, dass ihm das alles zu einfach und zu langweilig war. Sein IQ war auf 130 getestet, aber da in vielen Bundesländer Legasthenie nicht anerkannt war hatte er trotzdem beschissene Noten. Und wie erklärt man einem Kind, dass es sich bemüht und übt, aber selbst wenn es fü sich individuell eine gute Leistung erbringt, das im Diktat doch wieder nur für ne 5 reicht? Den Punkt im Unterricht, wo es dann wieder Zeit gewesen wäre aufzupassen hat er natürlich auch nicht erkannt, und so war er in einem Teufelkreis.
Heute finde ich es fast erschreckend, wenn Leute zu mir kommen, und sagen ihr Kind wäre sicher hyperaktiv. Und das nur, weil es sich bewegen möchte.
Ich weiß wie mein Bruder war, der konnte nie still sitzen (höchstens vorm Fernseher kurz, wenn nix in seiner nähe lag) und hat sich ständig verletzt. Gab keine Zeit, wo er keine Macke hatte. Und auch das ist ein Zeichen. ADHS Kinder wissen nicht, wanns für sie gefährlich wird und sind sehr wagemutig und ungestüm.

Mein Bruder ist fast 18 jetzt, macht eine Ausbildung. Die Hyperaktivität hat sich wie bei den meisten Jugendlichen mit der Pubertät verwachsen, mit dem Schreiben und Lesen wirds kontinuierlich besser und wenn ihn was interessiert kann er sich auch gut Konzentrieren. Und das ohne ihn mit Medikamenten voll zu stopfen. Wichtig ist Zeit und Geduld, Medikamente sollten nur Hilfsmittel, aber nie die einzige Therapie sein.

Vielleicht sollte ich noch kurz anmerken, als arme betroffene Schwester *schnüff* ;) vergesst die Geschwister nicht, die keine Probleme haben.
Ich fands verletzend, dass meine Lesitungen nie beachtet wurden, weil ich ja sowieso gut war...

Edit: behaltet die ganzen Schreibfehler :-/

Bearbeitet von Gift am 16.11.2005 14:56:08
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Hallo

Mag ja alles so sein kann nur aus Erfahrung sprechen

Mein Sohnnemann fing mit 3 Jahren an hat nur gebrüllt und Terror gemacht so das die Nachbarn das Jugendamt Informierten
Danach folgte Erziehungsberatungstellen , Kinderpsychologe Video-Hometraining

Keine Erfolge

Kindergarten -------> Horror,,,,,,, Vorschule ,,,,,die Erzieher wussten nichts von der Vorgeschichte) -------Psychologe
Horror,,,,,,,, Sie sagten mir nochmals und nochmals mit dem Kind stimmt was nicht er wäre ungezogen würde nur Stören usw usw

Wir zogen aus Berlin weg nach Neuss
Schule
DER BLANKE HORROR
Es verging nicht einen Tag an dem die Lehrerin und Eltern mich nicht anriefen seine Leistungen erschreckend,, er Störte nur,, fiel vom Stuhl zappelte nur rum , rief ungefragt in die Klasse zuhause übergab er sich vor Kopfschmerzen
Zuhause Horror habe nur geheult weil Terror ohne Ende
Schule wurde so schlimm das ich zum Direktor musste und er auf eine Schule für Schwer Erziehbare oder Sonderschule sollte ,, er war nicht in der Lage mit 8 1/2 seinen Namen zu schreiben

Wieder ..Psyschologe ...Orthopäde +Augenarzt wegen der starken Kopfschmerzen mit Erbrechen kein Ergebnis Kind Gesund
Wieder zu einem Psyschologen -Neurologen für Kinder....
EKG dann fragte er mich ob ich AdHS kennen würde ,,jaaaaaaaaa sowas kannte ich ,, aber mein Sohn doch nicht !!!!!
Er bat mir ein langes Gespräch an und erklärte mir was ADHS ist usw
Ich bedankte mich und ging wieder und dachte mir tzzzz ADHS er doch nicht

Dann kam der Tag X als die Lehrerin und der Direktor mich wieder zur Schule baten und mir klar machten wenn sich nichts ändert muss mein Sohn die Schule verlassen !!!
Also sammelte ich viele Infos gibt ja zum Glück Internet
und vereinbarte nochmals einen Termin mit dem Arzt mit der Entschlossenheit es wenigstens zu versuchen
Nach langen Untersuchen , Blutabnahme erneute EKGs
Bekam mein Sohn Medikenet
Nach 3 Wochen sprach die Lehrerin mich an was denn mit meinem Sohn los wäre er wäre ein neuer Mensch er würde viel lachen würde aufzeigen beteiligt sich am Unterrichtsgeschehen ,,würde nicht einfach weglaufen usw
Ich teilte Ihr mit das wir beim Arzt waren usw


Nun bekommt mein Sohn seit ca einem Jahr Concerta die Schulischen Leistungen sind SUPER ist in der dritten Klasse und schreibt eine 1 nach der anderen die Kopfschmerzen sind verschwunden ,, er ist im Fussballverein und erfreut sich seines Lebens und hat Verabredungen wird zu Geburtstagen eingeladen und wird nicht gemieden----
Wer nun denkt er wäre RUHIG gestellt dem ist nicht so
Er zofft sich täglich mit seiner Schwester turnt auf meiner Couch (was er nicht soll) rum usw


Ups nun hab ich einen Roman geschrieben


Lg
Sandra

Bearbeitet von Sandrakos0409 am 16.11.2005 16:49:21
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Soderle hab das noch in meinem Sortiment gefunden


Gehirn von ADHS-Kindern weist Veränderungen aufQuelle: Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik, Tübingen


Das Gehirn von Kindern mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) weist im Vergleich zu gesunden Kindern bestimmte Veränderungen auf. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die amerikanische Wissenschaftler beim Jahreskongress der Radiologischen Gesellschaft von Nordamerika vorstellten. Für die Untersuchung wurden die Gehirnaufnahmen von ADHS-Kindern mit denen von normalen Kindern verglichen. Dabei setzten die Forscher eine neue Aufnahmetechnik ein, die als "Diffusion Tensor Imaging", kurz DTI, bezeichnet wird. Das neue Verfahren ermöglicht eine bessere Darstellung der Gehirnstrukturen. Unterschiede traten vor allem bei Nervenbahnen auf, die bestimmte Regionen des Gehirns miteinander verbinden. Diese Regionen sind an der Kontrolle der Aufmerksamkeit, der Aktivierung und Hemmung von impulsivem Verhalten sowie der Steuerung der körperlichen Aktivität beteiligt. Genau diese Fähigkeiten sind es, die bei Kindern mit ADHS nur unzulänglich ausgebildet sind.

Neue Möglichkeit für die Diagnose
"Seit einiger Zeit wissen wir, dass die Ursache von ADHS in einer Störung der Signalübertragung im Gehirn liegt," erläutert Dr. Klaus Skrodzki, Kinder- und Jugendarzt aus Forchheim und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft ADHS der Kinder- und Jugendärzte, die eng mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte zusammen arbeitet. "Es handelt sich dabei um einen Mangel an Botenstoffen, die für die Weiterleitung von Signalen im Gehirn zuständig sind. Die neuen Ergebnisse der amerikanischen Arbeitsgruppe unterstützen bisherige Befunde, dass bei ADHS-Kindern auch strukturelle Unterschiede des Gehirns vorliegen." Die neuen Erkenntnisse könnten dazu beitragen, die Diagnose von ADHS zu verbessern. Derzeit liegen in Deutschland zwischen dem ersten Arztbesuch wegen einer Verhaltensauffälligkeit und der Diagnose ADHS im Durchschnitt etwa 2 Jahre. Ein Grund dafür ist das komplexe und häufig unterschiedliche Erscheinungsbild der Störung. Neben den Ergebnissen von Fragebögen und Tests spielt vor allem die persönliche Geschichte des Kindes eine entscheidende Rolle. "Auch wie stark die Symptome ausgeprägt sind, hängt davon ab, welche Faktoren aus der Umgebung auf das Kind einwirken," so der Kinder- und Jugendarzt.

Besserung nach Behandlung mit Medikamenten wird sichtbar
In einer weiteren Studie wurde die Wirkung einer medikamentösen Therapie untersucht. Auch hier verwendeten die Wissenschaftler die neue Aufnahmetechnik zur Darstellung der Gehirnstrukturen. Sie verglichen die Aufnahmen von ADHS-Kindern, die über einen Zeitraum von 2 1/2 Jahren Medikamente erhalten hatten, mit den Untersuchungsbildern von 10 unbehandelten Kindern. Bei den behandelten Kindern waren die Abweichungen bei den veränderten Nervenbahnen deutlich geringer als bei den unbehandelten Kindern. "Das ist nur eine kleine Studie, deren Ergebnisse durch weitere Untersuchungen bestätigt werden müssen," betont Dr. Skrodzki. "Aber es scheint so zu sein, dass die Wirkung einer medikamentösen Behandlung bei ADHS-Kindern mit Hilfe des neuen Aufnahmeverfahrens sichtbar gemacht werden könnte." Diese Ergebnisse unterstützen die Erfahrungen aus der Praxis. "Bei einer gesicherten Diagnose und einem erheblichen Leidensdruck des von ADHS betroffenen Kindes und seiner Familie sollte neben intensiver Beratung und verhaltenstherapeutischen Maßnahmen auch die medikamentöse Behandlung in Erwägung gezogen werden", empfiehlt der Experte. Dies führt zu einer Verminderung der ADHS-Symptome und kann den jungen Patienten helfen, sich in Schule, Familie und Freizeit ihrem Alter entsprechend zu verhalten und zu entwickeln.
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Sandra und Schnegge, danke für eure Beiträge!

Beiträge in dem Stil wie ihn Pestkontroller hier eingestellt hat machen seit fast 20 Jahren die Runde (
Habe über 20 Jahre Erfahrung in der Behandlung von ADS`lern, welche mit und welche ohne Hyperaktivität. Wobei ich sagen muß das ein ADS`ler noch "Glück" hat wenn er aufgrund einer ausgeprägten Hyperaktivität auffällt und dem Psychiater oder Kinderarzt vorgestellt wird. Die Hypoaktiven, meist liebe, angepasste Mädchen fallen garnicht weiter auf- sie sind ja soo bequem!
Übel dran sind auch die, die die depressive Variante eines ADS haben.....

Leider melden sich viele zu Wort die keine Ahnung haben, sie haben mal hier und mal da was gelesen und schweben auf der " ach tut es dem Kind doch nicht an - Welle" und suchen die Schuld im familiären Umfeld.

Manchmal bin ich direkt schadenfroh wenn es Lehrer und Erzieher trifft, oder gar Ärzte selbst. Dann ist plötzlich alles anders....

Vor 15 Jahren outete sich auf einem Symposium einmal der Leiter eines renomierten Göttinger Gymnasiums " ich habe selbst ein ADS und lasse mich behandeln". Und das in Anwesenheit der Presse! Fand ich sehr mutig.

Da ich auch etliche Heimkinder kenne, die von ihren Eltern getrennt wurden und an einem ADS leiden kann ich mir gut vorstellen das einige m i t einer Behandung hätten in ihrer Familie bleiben können. Im Heim werden sie - wenn alle anderen Therapieformen ausgeschöpft sind- mit Stimulanzien behandelt, verbunden mit einer VT.

Eine Bekannte, anerkannte Therapeutin hat zwei Adoptivkinder von verschiedenen Müttern. Beide haben ein ADS. Nach jahrelanger, erfolgloser Therapie und monatelangen Aufenthalten eines der Kinder in der Kinder-u. Jugendpsychiatrie der MH entschlossen sich die Eltern zur Therapie. Inzwischen waren beide Kinder in der Pubertät und nahmen die Medikamente nicht regelmäßig. Die schulische Laufbahn ging den Bach runter, die Eltern hatten keinen Einfluß mehr. Der Sohn arbeitet als ungelernter Arbeiter, hat Frau und Kinder und ist auf finanz. Unterstützung seiner Eltern angewiesen. Die Tochter, auch ohne Schulabschluß, hat drei Kinder von verschiedenen Vätern. Sie ist eine liebevolle Mutter, hat sich zu ihrem eigenen Schutz sterilisieren lassen.

Natürlich gibt es immer schwarze Schafe und der Zahnarzt, der Stimulanzien verschreibt handelt m.E. unverantwortlich, aber dies ist meine ganz pers. Meinung.
Wenn ich schwanger bin gehe ich zum Gynäkologen und nicht zum Phlebologen....


Unsere Umwelt spielt bei der Erkrankung sicher auch eine Rolle, das kann und will ich nicht abstreiten- schließlich ist diese Störung bei Naturvölkern völlig unbekannt.
Ganz wichtig ist auch die begleitende VT, eine medikamentöse Behandlung allein ist sinnlos. Und das ist für die Familie ein hartes Stück Arbeit!


Und zum Schluß noch mal zu " die Kinder werden ruhig gestellt" :

ein hypoaktives Kind ( also ein zu ruhiges, introvertiertes ) wird durch das gleiche Medikament erst w a c h !!!

Ein Kind, was diese Störung nicht hat wird total hibbelig!


ADS hat aber nicht nur Nachteile sondern auch einige Vorteile:

sie sind nie langweilig, meist sehr kreativ, viele Künstler!
Und manch eine Frau, die bewundernd als "Powerfrau" bezeichnet wird hat ein ADS....
Vor allem sind sie sehr feinfühlige Menschen und oft liegt ihr IQ weit über dem Durchschnitt!

Wer möchte solchen Leuten alles vermasseln und ihnen die medik. Therapie verwehren.


Don.


P.S. Außer Ritalin gibt es noch Medikenet, gleicher Wirkstoff aber preiswerter, sowie Concerta-Kapseln, mit Depotwirkung. Sie alle können nur als BTM Rezept (Betäubungsmittel Rezept) verordnet werden.
Seit einigen Monaten ist Strattera auf dem Markt, anderer Wirkstoff, darf auch abends genommen werden und unterliegt n i c h t der BTM-Verordnung )
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Meine direkten Erfahrungen mit ADS sind auch nicht gerade gut.
Ich habe Kinder im Sport unterrichtet im Verein und eines Tages kam ein netter Junge hinzu. Kaum war er da, begann er die Kinder zu schlagen, zu beklauen etc. Es war furchtbar. Als ich ihn zur Rede stellte, meinte er ganz frech zu mir, er sei krank, er würde behandelt und "ich darf das". Daraufhin rief ich seine Mutter an, die kam in der nächsten Woche und erklärte mir das selbe. Eine Woche später, hab ich die Kinder in die Sporthalle gelassen, ihn zurück gehalten und ihm drei Takte erzählt. (Keine Angst - hatte meinen Kampfhund zu Hause gelassen ;) )Danach hat es nie wieder ADS-Symptome in meiner Sportstunde gegeben.

Ich gehe auch davon aus, dass ein großer Teil der Kinder und Jugendlichen einerseits schlecht erzogen, andererseits einer völligen Reizüberflutung ausgesetzt ist, so dass sie sich nicht mehr konzentrieren können und drittens einfach auch nur anders sind.

Sollte es ADS wirklich geben, ist dieser Prozentsatz gewiß geringer, als man uns glauben machen will. Aber das ist natürlich eine wunderbare Methode einerseits unfähige Eltern zu entschudligen und andererseits die Bevölkerung zu kontrollieren, wenn man ihnen Psychopharmaka gibt.

Interessant ist hier nur wieder einmal, dass es erst so viele ADS-Fälle gibt, seit die entsprechenden Medikamente auf dem Markt sind. Man haben wir ein Glück, das die Krankheiten immer erst dann umfangreich zum Ausbruch kommen, wenn wir schon vorher Medikamente dagegen haben ;) .
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@Jaren: über Deinen Beitrag kann ich nur :heul: :no:

@ Don: *applaus*!! :applaus: :)

Schnegge
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@ Jaren, wenn dem so ist wie du vermutest ( mangelnde Erziehung, Reizüberflutung usw.) dann erkläre bitte weshalb ein g e s u n d e s Kind durch Stimulanzien hibbelig wird und eines was an ADS l e i d e t auf einmal ruhig.
Bzw. bei einem Hypoaktivem ( zu ruhig) sich entlich etwas tut?

Das von dir geschilderte Beispiel ist extrem negativ, so etwas habe ich noch nicht gehört. Ganz im Gegenteil, viele Eltern verschweigen den Lehrern die Erkrankung ihres Kindes um keine Voreingenommenheit zu schaffen und auch dem Kind darf man nicht das Gefühl geben es wäre ja alles mit dem ADS entschuldigt....

Die ADS Fälle sind in den USA seit Ende der 40 er Jahre dokumentiert und behandelt. In D erst seit Ende der 60 er Jahre, in den letzten Jahren : Tendenz steigend.

Und Kinder die "anders" sind werden in unserer Gesellschaft schnell ausgegrenzt.
Das beginnt schon im Kindergarten und geht in der Schule weiter. Bis vor eingen Jahren traf ich immer noch auf Lehrer die von ADS keine Ahnung hatten, viele konnte ich dazu bewegen Fortbildungen zu besuchen. Meine Schwiegertochter studiert Erziehungswissenschaften und erzählte mir vor kurzem dass endlich eine umfassende Ausbildung zu diesem Thema erfolgt. Darüber freue ich mich sehr.

Leider ist ein Großteil unserer Lehrer überaltert, ausgebrannt und den heutigen großen Klassen und auffälligen Kindern gegenüber hilflos. Nicht alle, aber sehr, sehr viele.
Durch meine berufl. Tätigkeit habe ich etliche Lehrer kennengelernt die immer haarscharf an einem Zusammenbruch vorbeischrammten, sich mühsam mit Psychopharmaka über Wasser hielten , Therapien absolvietren und manch ein Lehrer läßt sich im Urlaub in eine Psychosomatische Klinik einweisen. Nur nicht auffallen bei den Kollegen. Eine Lehrerin hatte solche Angst dann keine Chance mehr auf den Konrektorposten zu haben....
Auch Lehrer können ein ADS haben- nur wollen sie es nicht wahrhaben!

Natürlich werden Medikamente entwickelt wenn es eine bestimmte Anzahl von Fällen gibt, siehe auch Cholesterien-, Aids-, Blutdruckmedikamente usw.
In den USA gibt es die Medikamente schon viel, viel länger. Besonders das mit der Depotwirkung. Es dauert halt immer ein paar Jahre bis die hier zugelassen werden.

Wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere, da gab es auch Riesenklassen ( 3 Schuljahre in einem Raum) und später 40 Schüler in einer Klasse. Aber die Lehrer waren äußerst streng, leider auch mit prügeln. Strafarbeiten wurden regelmäßig verteilt und die Eltern in die Schule zitiert.
Die heutigen Lehrer sind fast alle viel zu lasch, in einigen Fällen kann ich aber deren Resignation verstehen.

Habe vor kurzen gehört dass sich Lehrer an einer Privatschule alle 4 Jahre in einem normalen Beruf bewähren müssen, also eine Art "AUszeit" nehmen. Danach gehen sie mit frischer Kraft an die Schule zurück.


Don.
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Hallo Don,

ich kann nicht überprüfen, ob diese Behauptung, die Du da aufstellst stimmt. Aber das sehe ich auch nicht als das eigentliche Problem an.

Ganz abgesehen davon, dass die Wirkungsweise von Methylphenidat immer noch nicht geklärt ist und nur klar zu sein scheint, dass es die Dopaminkonzentration im Gehirn steigert, habe ich niemals behauptet, dass es keine hyperaktiven Menschen gibt. Ich glaube, hier liegt auch das Missverständnis zwischen den Befürwortern und den Gegnern, ADS als Krankheit zu sehen. Ich bin nur nicht bereit, jeden, der eine andere Meinung, andere Hautfarbe, andere Lebensweise oder andere biologische Mechanismen in seinem Körper hat, als krank zu stigmatisieren. Und diesen Menschen dann Medikamente zu geben, damit sie in unserer Gesellschaft angepasster sind, ist hanebüchen.
Nach dieser Definition wäre z. B. Richard Feynman, Einstein und ich glaube Churchill, etc. ADS-Kandidat gewesen. Richy stand mitten auf der Straße und diskutierte stundenlang mit sich selbst, bis er seine Formeln entwickelt hatte, Albert schloss sich wochenlang in seinem Labor ein und kümmerte sich um nichts anderes, als seine Arbeit. Und wenn es Winni war, dann, dann hat der so schwere Wutausbrüche gehabt, dass die Umgebung nur noch in Deckung gehen konnte.
Wir wissen nicht, wie unser Gehirn funktioniert – aber wir wissen selbstverständlich was im weitesten Sinne eine psychische Störung ist.
Wir haben in den Threads über Hochbegabung und Niederbegabung gesprochen. Wie wäre es wenn wir uns auch einmal darüber unterhielten, ob es nicht viel sinnvoller wäre, eine geeignete Lernform für Hyperaktive Kinder zu finden. Diese Personen machen nur Multitasking. Sie machen 20 Sachen gleichzeitig und springen von einer Arbeit zur nächsten. Vielleicht sollte man einmal darüber nachdenken, ob es sich nicht schlicht um ein Zeitempfindungsproblem handelt. Vielleicht sollte man statt dessen sich einmal die Zeit nehmen und mit diesen Menschen heraus bekommen, was für sie die effektivste Methode der Alltagsbewältigung ist - ach nein, das geht ja nicht, wir haben ja keine Zeit mehr für einander.

Übrigens möchte ich hier auch noch anmerken, dass es keinen Sportler gibt, der Doopingmittel schadlos überstanden hätte. Und da Methylphenidat irgend etwas im Gehirn bewirkt und die Chemie dort durcheinander bring, glaube ich nicht, dass es sehr gesund ist. Ganz abgesehen vom Zentralen Nervensystem, der Leber, des Herzens usw.

Bearbeitet von Jaren am 17.11.2005 21:17:45
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