Zitat (Sparfuchs @ 02.05.2007 13:51:39) |
Tja, üben gehört nun mal zur Hausarbeit, das war früher genauso, nur musste man ohne Eltern alleine üben.
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Und das hat geklappt. Nichts anderes wollte ich ausdrücken.
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Ein Frage: Was soll der Lehrer denn nach eurer Meinung alles leisten? |
Eine Grundschullehrerin sollte sich
nicht leisten, sich darüber zu beklagen, dass ein Feiertag in die Herbstferien fällt und sie dadurch einen freien Tag weniger hat, als ihr „eigentlich zusteht“.
Ein Grundschullehrer sollte sich auf die Frage, warum die Kinder sich mit Stapeln kopierter Arbeitsblätter abschleppen, während wir Eltern ein teures Mathebuch kaufen mussten, die Antwort
nicht leisten: „Nach dem Buch zu arbeiten ist so ungeheuer vorbereitungsintensiv.
Eine Gymnasiallehrerin sollte sich
keinesfalls leisten, Jugendliche als „behinderte (!) Sch…-Blagen zu beschimpfen.
Die Klassenlehrerin von den Kids darüber unterrichtet, sollte sich
nicht leisten, mit hilfloser Untätigkeit zu reagieren.
Eine Schule sollte sich nicht
leisten, zu übersehen, dass einem Zwölft-Klässler ein Kurs zur Abi-Zulassung fehlt, so dass er ein Jahr wiederholen muss. Erst recht sollte sie sich
nicht leisten, genau diesem Schüler sechs Wochen später in einem „blauen Brief“ unzureichende Leistungen im Fach Spanisch zu bestätigen, wenn dieser Schüler noch nie eine Stunde Spanisch hatte.
(Diese kleine Auswahl ist nicht vom „Hörensagen“ überliefert, sondern von meinen Kindern und mir erlebt.)
Lehrer/innen sollten leisten, sich vor der Berufswahl und in ihrem täglichen Arbeitsleben der ungeheuren Verantwortung bewusst zu sein, die sie für die Schüler/innen und deren Zukunft tragen.
Lehrer/innen sollten leisten, den Schüler/innen den Unterrichtsstoff so zu vermitteln, dass er verstanden wird.
Lehrer/innen sollten den Schüler/innen Lern- und Übungsstrategien beibringen, die den Einsatz der Eltern als „Hilfslehrer der Nation“ zumindest einschränkt. Das heißt auch, dass Lehrer/innen nicht davon ausgehen dürfen, dass ihre didaktischen (hoffentlich nicht fachlichen) Defizite durch von den Eltern finanzierte, private Nachhilfestunden ausgeglichen werden.
Lehrer/innen sollten leisten, dass sie den Respekt, den sie zu Recht erwarten dürfen, auch Eltern und Schülern gegenüber zeigen. (Wenn jemanden nicht stört, von den Kindern nicht gegrüßt zu werden, zeigt dieser Jemand, wie egal ihm/ihr die Kids sind).
Lehrer/innen sollten leisten, auch einmal eigene Fehler ein zu gestehen, denn das erleichtert das Miteinander aller Beteiligten.
Selbstverständlich müssen auch Eltern ihren nicht unerheblichen Anteil dazu leisten, dass Schule und Unterricht funktionieren können. Da steht für mich an erster Stelle, den Kindern Respekt bei zu bringen, auch Respekt vor verdienter (!) Autorität. Das bedeutet nicht zuletzt Höflichkeit und angemessenes Benehmen. Erforderlich dafür aber ist, dass Eltern aufrichtiges Interesse an ihren Kindern und deren Belange haben.
Und die Politik sollte leisten, die notwendigen Rahmenbedingungen als Basis zu schaffen.
Schon gut Märchentante, träum weiter…