Schade, ich war zwei Tage leider nicht da, und habe daher die angeregte Diskussion hier nicht mitbekommen, deswegen jetzt nachträglich mein
Senf dazu.
Ich kann Murphys Meinung 100 % zustimmen!!!
Ein Handy beschützt niemanden, es gaukelt nur Sicherheit vor. Man kann es allerhöchstens, wie Vincent schon schrieb, dem Übeltäter auf dem Kopf hauen, aber selbst dazu sind sie mittlerweile zu leicht B)
Meiner Meinung nach dient ein Handy dem Großteil der Eltern, das Kind zu überwachen und zu kontrollieren, bevor ihr jetzt über mich herfallt: Ich meine das nicht wertend, ich würde vielleicht auch dazu neigen, gäbe ich meinem Kind ein Handy.
Was mir immer häufiger im Umgang mit Kindern auffällt, ist, daß kaum ein Kind im Alter um 11-12 Jahren in der Lage ist, Konflikte aus eigener Kraft zu lösen oder irgendwelche Krisensituationen zu meistern. Egal, ob Socke verloren, Streit mit dem Kumpel/Freundin, Zoff mit dem Lehrer, Zack, Handy raus, Mutti angerufen, die regelt das dann für mich.
Meine Freundin(Lehrerin) war mit einer 8. Klasse auf Klassenfahrt, die Schüler riefen wegen jedem Scheiß zu Hause an und danach riefen dann die Eltern bei den Lehrern an....absolut furchtbar.
Habe ich in der Grundschule den Bus verpaßt, mußte ich dreieinhalb Kilometer, später auf der weiterführenden Schule waren es viereinhalb Kilometer zu Fuß nach Hause gehen. Traf ich dort eine Stunde später ein, habe ich erst einmal einen Rüffel bekommen, weil das Essen mittlerweile kalt war. Während meiner Schulzeit ist mir das nur zweimal passiert, weil ich dann nämlich aufgepaßt habe.
Wie haben wir das bloß alles ohne Handy geschafft?
Ein anderes Beispiel: Ich war mit meiner Schwester auf einer Familienfeier. Ihr Handy klingelte, sie schaffte es nicht rechtzeitig ranzugehen und auf dem Display stand der Name ihres Sohnes (12). Sie versuchte ihn zurückzurufen, doch erreichte ihn nicht. Daraufhin machte sie sich den Rest der Feier voll den Kopf, was wohl passiert sein könnte, und fuhr schließlich nach Hause. Und, was war geschehen? Mein Neffe hatte lediglich seine Schuhe nicht gefunden, rief deswegen an und hat dann den Rückruf nicht gehört. Dafür war die Feier für meine Schwester versaut.
Generell fällt mir auf, daß die Handy-Telefoniererei immer heftigere Ausmaße annimmt. Sitze ich in der U-Bahn, muß ich mir irgendwelche Probleme anhören, die Frau X mit Herrn Y im Bett hat, oder wie die letzte Darmspiegelung ausgefallen ist, auch Beziehungsprobleme werden immer wieder gern am Handy in der Öffentlichkeit gelöst....ich finde das ziemlich distanzlos und übergriffig.
Auch gehört es mittlerweile zum guten Ton, daß man in Restaurants mindestens zehnmal angerufen werden muß, und den Klingelton möglichst laut und penetrant einstellen muß, damit auch alle etwas davon haben (gerade am Wochenende erlebt)
Deswegen, liebe Murphy :daumenhoch: :daumenhoch: :daumenhoch:
Bearbeitet von Heiabutzi am 20.09.2007 16:49:59