Dieser ganze Bewerbungsmist seitens des Arbeitsamtes und seiner angetackerten Subunternehmen nervt nur unendlich, weil in diesen Etablissements die rechte Hand nicht weiß, was die linke Hand tut. Und meine Erfahrung ist, daß auch keiner so recht dort weiß, was grade die angesagte Methode ist.
Ich hatte auch das "unvergleichliche Glück" :ph34r: , mich in deren Fängen bewegen zu müssen. Das erste Bewerbungstraining war ja noch o.k., sinnvoll und lösungsorientiert. Doch dann verließ meine "Bezugsdame" die Institution "angetackertes Subunternehmen" und der Nachfolger war, gelinde gesagt, ein saudummes A*****loch. Es begann schon damit, daß er meinte, die, mit Hilfe der Vorgängerin, angefertigten Bewerbungsunterlagen seien nur Mist - dies befand er, ohne sich diese überhaupt angesehen zu haben. Na prima, da jauchzt die Kompetenz.
Aber alles ist steigerungsfähig. Bei meinem Lebenslauf sollte zuoberst der Beginn meiner "Laufbahn" stehen. Grundgütiger, welcher Arbeitgeber möchte zuallererst lesen, welche Grundschule ich in den 60iger Jahren besucht habe. Bis der potientielle Arbeitgeber sich bis zum Ende - und damit zu meiner aktuellen Berufserfahrung - am Ende eines zweiten Blattes durchgelesen hätte, wäre er sicherlich schon seelig entschlummert. Nebenbei bemerkt, gab es keinerlei Hilfestellung seitens des Herrn A***loch, sondern man sollte mal schreiben und das Geschriebene ihm dann zur Korrektur vorlegen. Was aber hieß, wenn man also antrabte, wurde man hinweggewedelt, da er sich grade immer in wichtigen Arbeiten befand. Diese sahen so aus, daß er dasaß und Löcher in die Luft starrte. So verbrachte ich Stunden um Stunden, bis ich die Gnade erfuhr und er mir 5 Minuten schenkte. In diesen 5 Minuten korrigierte er irgendwas an meinem Lebenslauf und der Turn fing von neuem an. Ab der dritten Variante begann er, sein bereits korrigiertes erneut zu korrigieren. So schrieb ich ca. 12 mal meinen Lebenslauf in ca. 3 Wochen. Eine wahrlich ergiebige Hilfeleistung dieses Herrn.
Lustig war auch, nachdem ca. 6 Wochen dieses seltsamen Treibens herum waren und sich die Bewerbungsunterlagen nun endlich in dem Zustand befanden, die ihn zufrieden stellten, mir eine Buchhandlung vorzuschlagen, bei der ich mich bewerben sollte. Auf meinen dezenten Hinweis, daß es diese Buchhandlung seit ca. 15 Jahren nicht mehr gäbe, meinte er, daß es sie sehr wohl gäbe. Nun, wir stritten heitere 15 Minuten herum : " Nein, die gibt es nicht mehr." " "Doch, die gibt es noch."; als er endlich zum Telefonbuch griff und die Buchhandlung - natürlich - nicht fand. Dann tippte er mit seinen kleinen Grabbelfingern auf vier beliebige Buchhandlungen und trug mir auf, mich dort zu bewerben. Dies hätte ein
Hund, den ich von der Straße hereingezerrt hätte, mit der gleichen Kompetenz und ebenso gut machen könnte, denn zwei der Buchhandlungen gehörten schonmal zusammen. Die werden einen lustigen Nachmittag dort gehabt haben, denn wie blöd muß jemand sein, der sich zweimal beim gleichen Unternehmen bewirbt. Nun fragt Ihr Euch mittlerweile sicher schon, warum ich nichts gesagt habe, aber zu diesem Zeitpunkt hatte ich es schon längst aufgegeben, auch nur ein zusätzliches Wort mit dieser "Perle der Arbeitsvermittlung" zu wechseln, da ich es leid war, bei jedem sinnvollen Wortbeitrag meinerseits auf die "Strafbank" geschickt zu werden und dort 2 bis 3 Stunden zu verharren. Denn meckerte man, kam gleich die Drohung der Einstellung des ALG.
Das Fass voll allerdings war, als er mich zwingen wollte, meine Unterschrift zu verändern. Ich unterschreibe durchaus leserlich, allerdings neigen sich die letzten zwei Buchstaben meines Nachnamens ca. 5 Millimeter nach rechts unten. Dies mißfiel dem Herrn und ich sollte ganz grade unterschreiben, am besten mit einem Lineal darunter. Mein Hinweis, daß dies dann aber nicht mehr meine persönliche Unterschrift sei und dieses auch jedem Personalchef auffällt, wenn eine - damals- fast 50jährige wie eine Erstklässerin schreibt, führte zum nächsten Eklat.
Ein von mir angestrebtes Gespräch mit der damaligen stellvertr. Leiterin der Arbeitsagentur vor Ort und der Schilderung meiner Erfahrungen plus der Frage nach der "Beraubung" des Persönlichkeitsrechtes einer persönlichen Unterschrift brachte den Durchbruch. Sie meinte, Herr A****** sei im Recht und ich müsse alles so machen, wie er sagte, während ich daraufhin sagte: "Unter diesen miesen menschenunwürdigen Bedingungen wolle ich mich lieber aus dem System der Arbeitsagentur verabschieden." Was ich auch frohen Herzens tat. Denn wenn man arbeitslos ist, und verzweifelt nach einem neuen Job sucht, braucht man niemanden, der einen demütigt, keinerlei Kompetenzen, weder fachliche noch menschliche, besitzt und zudem noch seine mickerige Macht ausspielt.
Und jetzt nochmal zu der Eingangsfrage, Bild ja oder nein. Mein letzter Kenntnisstand ist: Bewerbung ohne Bild (besagtes Gleichstellungsgesetz). Aber nach meiner Erfahrung und auch den vorhergehenden Postings: Wer weiß das schon so genau :rolleyes: , was gestern galt, kann heute schon ganz anders sein. Ich würde es davon abhängig machen, ob die Bewerbung an ein großes Unternehmen geschickt wird, die auch schon vom Gleichstellungsgesetz gehört haben. Ist das angestrebte Unternehmen ein kleines, vielleicht sogar vor Ort ansässiges, würde ich ein professionelles Bild beifügen.