Schulobst? leider nicht!

Ich finde diese Gemüse- bzw Obstinitiative gut!
Ich weiß auch, daß viele immer sagen, daß dafür die Eltern und nicht der Staat verantwortlich sind, aaaber:
Leider gibt es Eltern, die es einfach nicht auf die Reihe kriegen, ihre Kinder gesund zu ernähren, sei es, weil sie mit ihrem eigenen Leben nicht klar kommen, oder weil sie es nicht können, weil sie selber es nie gelernt haben...die Gründe dafür sind vielfältig. Ich will diese Eltern weder in Schutz nehmen noch sie verurteilen, noch eine Diskussion darüber entfachen, ob das nun okay ist oder nicht. Ich bin in meiner Arbeit mit Kindern oft genug mit Eltern konfrontiert worden, die überzeugt waren, daß die Kinder-Milchschnitte gesund ist, "weil es ja auf der Packung steht".
Fakt ist, daß man die Kinder nicht dafür bestrafen kann, daß ihre Eltern "zu doof" sind, und in Anbetracht der Situation, daß in einigen Jahrzehnten die Folgen von Fettleibigkeit und Fehlernährung mit Millionensummen die Krankenkassen belastet, ist der von wurst genannte Betrag doch wirklich eine Lachnummer.

Jedesmal wenn irgend jemand versagt, nach dem Staat zu rufen, halte ich auch für falsch. Diversere Beispiele aus der Vergangenheit zeigen, das der Bürger sich schnell entmündigt vorkommt. Mark Kevin und Marie Luise bekommen dann eben einen Entschuldigungszettel mit in die Schule, das sie kein Obst vertragen.

Ich denke das im Ansatz der Staat dahin regulierend einwirken sollte, wo es um die Kennzeichnung von Inhaltsstoffen von Lebensmitteln, Getränken und vor allem bei Fertiggerichten geht. Da wird ganz großes Schindluder getrieben. Kalbsleberwurst enthält in den meissten Fällen Schweineleber, darf sich aber Kalbsleberwurst nennen.
In Tütensuppe von Maggi (Nestle) sind laut Verpackung keine Geschmacksverstärker drin, aber komischerweise Hefeextrakte. Das diese Glutamat enthalten, dafür könne Maggi nichts. So die Aussage des Herstellers. Capri Sonne, völlig überzuckert, wird als gesundes Kindergetränk angeboten. Dabei ist der Orangensaftanteil so gering, das er gerade mal für die Färbung reicht. Rest ist Zucker und Wasser und billiger Apfelsaft.
Weiterhin das Bio Siegel, mittlerweile hat es sogar seinen Weg auf die Etiketten von Süßwaren und Tiernahrung gefunden. Es gibt Eis mit Bourbon Vanille aus Bioanbau. In der Zutatenliste, liest man aber nur was von Vanillearoma.

Zitat (Josi-Julius, 24.07.2009)

Jedesmal wenn irgend jemand versagt,nach dem Staat zu rufen, halte ich auch für falsch.

Hat doch keiner das geht von der EU aus

Zitat (Josi-Julius)

Da wird ganz großes Schindluder getrieben. Kalbsleberwurst enthält in den meissten Fällen Schweineleber, darf sich aber Kalbsleberwurst nennen.

Immer Schweineleber!

Der Name kommt von den 10 % Kalbfleisch die drin sein sollen

Jnfo

Schulobst vieleicht doch

aber:

Unklar ist allerdings noch, ob alle Länder das Projekt unterstützen.

Zitat (seidenloeckchen, 12.07.2009)

von einigen habe ich gehört, ich sei verrückt. da ich stillen möchte. und wir das essen für unser baby später selbst kochen werden.

Als mir klar wurde, dass ich unsere Jüngste aus gesunheitlichen Gründen nicht stillen konnte/durfte, hab ich geheult. So richtig Rotz und Wasser geheult und meinen Heinz und Franz( oder wie nennt Heidi Klum ihre 2 besten Freunde?) ganz gefrustet Magermöpse geschimpft. Der Kinderarzt hat mich dann Gott sei Dank beruhigen können. Sie hat außerdem mit einem guten Gewissen meinerseits Gläschenkost bekommen. Mit spätestens 8 Monaten hat sie irgenwie kapiert, dass wir etwas anderes essen als sie. Da hat sie dann entschieden protestiet und damit war die Diskusion "Was isst mein Kind" beedndet.
Zurück zum Thema: Bei uns steht immer irgendwo Obst. Da dürfen sich alle bedienen, sooft sie wollen. Bei anderen Sachen gilt das nicht. Nicht mal bei Joghurt oder so. Da ist es auch selbstveständlich, dass etwas davon mit in die Schule/an die Arbeit geht.
Ich finde es traurig, dass es angebracht ist Schulobst auf diesem Wege in aller Munde zu bringen. Man sollte auch mal darüber nachdenken warum es für nötig befunden wird.

Finde es auch unendlich traurig, daß es nötig ist, Obst in der Schule zu verteilen.
Bei uns steht immer ein Korb Obst auf dem Tisch, bei dem sich unsere Kinder nach herzenslust bedienen dürfen und auch tun. Außerdem erneten unsere Beiden regelmäßig fleißig in unserem Garten und verspeisen das unverzüglich

Auf der anderen Seite habe ich letzte Tage ein Erlebnis gehabt, was zum Einen erschreckt, zum Anderen aber auch zum Nachdenken verleitet.

Wir wohnen ja nun auf dem Land und man sollte meinen, die Kinder wachsen da gesund auf. Nun haben wir in diesem Jahr eine recht große Apfelernte gehabt, da habe ich dann in den Klassen der Kinder jeweils 25 Äpfel gespendet (Klassengröße beträgt 13 bzw 17 Kinder, so daß jedes Kind mindestens 1 bekommt). In der Klasse unseres Sohnes war ein Mädchen, das ganz verwundert gefragt hat, was das ist, als Sie die Äpfel gesehen hat Auf die Erklärung, das sind Äpfel fragte die Ernsthaft :"Kenne ich nicht. Kann man so etwas essen ?"

Und glaubt nun nicht, ich übertreibe Es wäre schön, wenn das nur eine Übertreibung ist.
Offensichtlich muß doch wohl Obst in die Schule geliefert werden, und wenn auch nur, damit alle Kinder!!! Obst kennenlernen.

Lieben Gruß, Rita

PS: Das Mädchen hat gleich 2 Äpfel gefuttert

Ich wollte meinem Jüngsten, 2. Klasse, letzte Woche endlich mal wieder einen Apfel mit in die Schule geben und er meinte nur, dass das ja gar keinen Zweck hätte, da er nur 5 Minuten Zeit zum Frühstücken hätte und da oft kaum sein Brot und seinen Kakao schafft.

Endlich mal wieder, weil das Obst eben meist ungegessen wieder kam und dann oft reif für die Tonne war. jetzt weiß ich wenigstens, warum

Bearbeitet von Klementine am 24.09.2009 18:35:20

Gerade im Fernsehen gesehen,bei Schulobst zieren sich die Länder immer noch

Dabei ist es so einfach zu finanzieren: Schulobst statt Impstoff

Bei uns in der Stadt wurde an einer Grundschule gerade ein Projekt ins Leben gerufen. Die Schüler bekommen 1x in der Woche Obst geliefert.(je nachdem,was gerade Saison hat)..........dies wird von einem Gemüsehändler und dem Inhaber eines Restaurants finanziert und organisiert.Die beiden haben andere Unternehmer aufgerufen, sich an dieser Aktion zu beteiligen, um dieses Angebot auch an anderen Schulen machen zu können.
Das läuft jetzt erstmal bis zu den Sommerferien, und dann sieht man weiter!!

Ich finds klasse!!

Soweit ich weiß, soll das im Saarland kommen, oder es gibt´s sogar schon Nur, was ich nicht verstehe, warum sollen das auch die Lehrer bekommen

'N Abend allerseits

ich habe vor kurzem ein Praktikum in einer Grundschule gemacht. 2. Klasse, Sachunterricht, Thema Obst und Gemüse. Beim krönenden Abschluss der Unterrichtsreihe, nämlich dem gemeinsamen Bereiten eines Obstsalats, durfte ich auch noch beiwohnen.

Die Kinder sollten von zuhause je ein Stück Obst mitbringen. Dass einige mit zwei Stücken ankamen, war ja nicht so tragisch Aber ein Junge brachte eine Möhre mit. Und wunderte sich noch nicht einmal darüber. Selbst nach der langen Unterrichtsreihe waren ihm die Begriffe noch fremd. Man merkte bei nahezu der Hälfte der Kinder ähnliche Defizite. Dass sie Sorten verwechselten, vieles gar nicht benennen konnten. Beim Schneiden des Obsts wurde dann klar, dass die meisten das noch nie zuhause gezeigt bekommen haben oder beobachten durften, wie "Apfel schneiden" eigentlich geht. Ich meine, dafür waren wir ja da, zum Helfen beim Hantieren mit dem Küchenmesser- aber dass da generell so wenig Vorkenntnise da waren, das war schon traurig.

Wenn einige Kinder von zuhaus aus nicht mehr mit so einfachen Dingen wie Nahrungszubereitung konfrontiert werden (Frühstücksriegel statt Stulle, TK-Pizza statt selber Kochen, Puddingbecher statt Apfelschnitze...), dann finde ich es super, wenn wenigstens innerhalb der Schule für einen entsprechenden Ansatz gesorgt wird.

Hat denn wenigstens der ein oder andere sich den Spaß gemacht, als Obststück ne Tomate/Paprika/Gurke mitzubringen? Wäre aus botanischer Sicht vollkommen korrekt gewesen, sind alles Früchte.

Bearbeitet von Bierle am 26.01.2010 22:06:46

Zitat (Bierle, 26.01.2010)

Hat denn wenigstens der ein oder andere sich den Spaß gemacht, als Obststück ne Tomate/Paprika/Gurke mitzubringen? Wäre aus botanischer Sicht vollkommen korrekt gewesen, sind alles Früchte.

... das hat kein Kind gemacht Soviel Transferleistung wäre auch zuviel erwartet in der zweiten Klasse

aber mal ehrlich, ne möhre was war dadrann auszusetzen, die hätte solch einen obstsalat doch nur leckerer gemacht.

Zitat (gitti2810, 26.01.2010)

aber mal ehrlich, ne möhre was war dadrann auszusetzen, die hätte solch einen obstsalat doch nur leckerer gemacht.

Stimmt Nur die Überzeugung, dass er Obst mitgebracht hätte, die war merkwürdig.

Mein Sohn ist 12 Jahre, isst fast kein Gemüse, schon gar nicht roh und kein Obst. Es ist nicht so, dass er es nur ablehnt, nein er es im hohen Bogen aus wenn es ihm nur über die Lippen kommt. Klar ich weiß, das ist ein Ding was in seinem Kopf abläuft.
Als er am 9. Januar seine gewonnene Party bei unserer Feuerwehr feierte, hatte ihm eine Feuerwehr-Mutti eine Kuchen mit Kirschen drin gebacken. Oh Wunder, er hat sogar 2 Stücke gegessen. Danach hat er seiner Schwester erzählt es wären Pflaumen im Kuchen gewesen.
Wir haben ihn natürlich darauf hingewiesen, dass es sich um Kirschen handelt. Geschmeckt hat es ihm immer noch und nun verlangt er so einen Kuchen selber zu backen.

Ich würde wetten, dass er nicht weiß wie man z.B. einen Apfel bedient, oder wie man die Kerne aus den Kirschen rausbekommt. Klar, braucht er ja nicht weil er sich davor ekelt. Also vor dem Apfel.
Verurteile mal das arme Kind mit der Möhre nicht so. Vllt mag das auch kein Obst sondern nur Möhren. Sind doch Feldfrüchte.

Zitat (Ela1971, 27.01.2010)

Mein Sohn ist 12 Jahre, isst fast kein Gemüse, schon gar nicht roh und kein Obst.

DAS Problem hatte ich auch (allerdings war mein Junior da im Kindergartenalter). Ich hab mir dann mal ne Weile die "Mühe" gemacht, ihm Gemüse und/oder Obstschaschlik zu machen. Mundgerechte Stücke von Obst bzw. Rohkost auf Spieße gesteckt. Und schon wurd mit Genuss gemampft.

Zitat (Ela1971, 27.01.2010)

Verurteile mal das arme Kind mit der Möhre nicht so. Vllt mag das auch kein Obst sondern nur Möhren. Sind doch Feldfrüchte.

Das arme Bürschchen, wenn der wüsste dass er hier so als Beispiel herhalten musste

Tut mir leid wenn das so rüberkam, aber ich verurteile ihn gar nicht. Ich bedaure nur das Unwissen über so elementare Dinge, was mir in diesem Praktikum aufgefallen ist; die Kinder sind aber meistens die, die am wenigstens dafür können.

Aber die Politik tut was

Na, ich weiß nicht. Der Gedanke ist löblich, aber führt sicherlich nicht zum Gewollten.

Wenn ich einkaufe, führt mich mein Weg ohnehin am Obststand vorbei. Egal in welchem Laden ich gerade bin. Entweder ich nehme was mit, oder lasse es halt bleiben. Die Entscheidung, die ich vorher schon getroffen habe, werde ich sicherlich nicht an der Kasse noch mal überdenken.
An vielen Supermarktkassen stehen auch Flachmänner und Handykarten. Trotzdem packe ich diese nicht mit ein.