Kindererziehung: Werte im Wandel der Zeit

Hi - wie vermittelt ihr eigentlich euren Kindern Begriffe wie Ehrlichkeit / Zuverlässigkeit oder kaum fassbare wie Moral / Treue / Anstand ?
Redet ihr mit ihnen und zwar nicht nur wenn er/sie mal wieder viel später kommt als vereinbart?
Oder überlasst ihr die Darstellungen lieber dem Lehrer, Theologen, Politiker oder den privaten Fernsehsendern? Lebt ihr es ihnen vor ?
Kann man solche Begriffe wirklich für einen längeren Zeitraum allgemeingültig definieren oder ändern sich die Wertvorstellungen von Generation zu Generation ?
Sind diese Themen möglicherweise antiquiert und haben keinen Platz mehr in der realen Welt?
Meiner Meinung nach ist das die Aufgabe der Eltern, ihren Kindern diese Begriffe (die nicht antiquiert sind) beizubringen.

Ich habe keine Kinder aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es mich zufriedenstellen würde, die Erziehung und in die Hände von irgendwelchen Lehrern zu legen, die grosse Klassen betreuen und deren moralische Vorstellungen sich eventuell NICHT mit meinen decken. Ich glaube nicht dass ein Lehrer das leisten kann, schliesslich haben im Extremfall alle Eltern unterschiedliche Vorstellungen davon, was richtig oder falsh ist.

Bei der Berufsgruppe der Theologen hätte ich ein Problem mit der Einseitigkeit und der Basis, auf der sich deren Ansichten begründen würde...auch hier ist das Feld entsprechend gross.


Leider habe ich den Eindruck dass immer mehr Eltern soviel arbeiten, dass sie die fehlende Wärme und Zuwendung in Form von materiellen Dingen versuchen auszugleichen und das widerum führt genau zu einem kontraproduktiven Ergebnis: Die Kinder lernen dass Geld alles und alles käuflich ist. Wärme und Sicherheit bleiben da anscheinend öfter auf der Strecke.

Grüße
Murphy

Bearbeitet von murphy am 02.10.2005 11:13:33
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Sind das Begriffe die den Kindern beigebracht werden? Also wenn ich mich recht entsinne, hat sich niemals jemand mit mir hingesetzt und gesagt: liebes Kind das ist Moral 1./2./3.
Werte werden einem Kind durch die Verhaltensweisen der Umwelt, natürlich im besonderen Masse der Eltern, vermittelt.
So haben bei uns zu Hause beispielsweise beide Grossmütter ca. 10 Jahre gelebt, wurden die letzten zwei oder mehr Jahre gepflegt und betreut und sind auch bei uns gestorben. Das hätten mir keine Worte beibringen können.
Gerade solche Werte sind aber heutzutage im Aussterben, weil die Zeit oder die Lust fehlt - oder manchmal sogar beides.... banned.gif
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Hi Homes,
ich denke, da prägt nur das Vormachen bzw. -leben der Eltern und näheren Umgebung. Eintrichtern kann man Kindern sowas nicht.
Wenn bei Euch zu Hause auf Ehrlichkeit, Toleranz, Zuverlässigkeit, Moral etc. Wert gelegt wird und ihr das auch entsprechend lebt, ist die Wahrscheinlichkeit, daß Eure Kinder ähnliche Werte haben recht groß. Aber ein Garant ist es nicht.

Grüße
Gutemine

P.S. Achso Du wolltest ja wissen, wie wir es handhaben. Wir legen Wert drauf und verhalten uns entsprechend und hoffen, daß unsere Kinder es übernehmen.
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Ich habe noch keine Kinder.
Dennoch weiß ich, dass ich ihnen später beibringen möchte, "gut" und "böse" voneinander unterscheiden zu können und danach zu streben, ein guter Mensch zu sein, so gut es ihnen eben möglich ist. Sicherlich ist die Definition dieser Begriffe nicht ganz so einfach wie die Worte klingen, und oft steht dem "Gutsein" das eigene Ego im Weg. Aber danach zu leben, niemandem zu schaden (was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem ander'n zu), dürfte auch Kindern begreiflich machbar sein.

Selbstverständlich sind Eltern diejenigen, die den Kindern in erster Linie Werte vermitteln. Sie sind die ersten und wichtigsten Bezugspersonen im Leben des Nachwuchses. Sie haben lange Zeit eine Vorbildfunktion.

Murphy schrieb, dass Wärme und Sicherheit in der heutigen Zeit immer mehr auf der Strecke zu bleiben scheinen, und dem stimme ich zu. Ich hoffe sehr, meinen Kindern trotz allen Alltagsstresses reichlich davon vermitteln zu können. Ich sehe aber nicht nur darin die Ursachen für dieses Defizit, sondern auch in den vielfältigen, für mich teilweise recht fragwürdigen Beschäftigungsmöglichkeiten, die den Kids heute so angeboten werden. Die Spielsachen von heute lassen meiner Meinung nach immer weniger Raum für Kreativitätsentfaltung, zwischenmenschlichen Kontakt und eigenständigem Denken.

Bearbeitet von Minikeks am 02.10.2005 14:57:34
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Ich habe versucht meiner Tochter beizubringen, daß man die wichtigsten Dinge im Leben nicht mit Geld kaufen kann. Liebe ist ein Geschenk, das man sich erarbeiten muß. Und ein schöner Sonnenuntergang ist mit Geld nicht zu bezahlen, den kriegt man auch geschenkt. Andere Werte, wie Treue und Zusammenhalt in der Familie leben wir vor so gut wir es können.


-evi-
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...

Bearbeitet von Ela am 09.10.2005 22:35:08
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Man sollte zu allererst Vertrauen vorleben und dem Kind seine Urteilsfähigkeit nicht aberziehen. In dieses heutige Dasein hineingeboren zu werden, ist nicht leicht.
Und man sollte mit seinem Kind über alles vernünftig reden können, zuhören -auch, wenn das manchmal schwierig ist und wenns um richtigen Bockmist geht.

Das Kind muß von Anfang an lernen, daß Ehrlichkeit und Wahrheit emotionell schmerzen können, aber nichts sind, wovor man sich ängstigen muß.
Vertrauen ist ein Grundbaustein dazu.
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Wir finden auch , dass Werte von den Eltern vorgelebt werden müssen, und wir hoffen, dass die Kinder das dann auch für sich übernehmen. Unterschätzen sollte man aber nicht den Einfluss, den das Umfeld, wie Mitschüler, Freunde, Clique auf die Kinder haben. Da wird es immer Widersprüche geben zu dem, was die Kinder im Elternhaus lernen. Wir haben unseren Kinder in solchen Fällen zwar nicht den Umgang verboten, das klappt sowieso nie, aber immer gesagt, wie wir dazu stehen. Ich hoffe, meine Kinder haben genug Selbstbewusstsein, um sich nicht zu stark beeinflussen zu lassen und sich ihre eigene Meinung zu bilden.
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noch gar nicht tongue.gif
ich kann nur hoffen,dass ich es einmal besser mache,als meine Mutter bei mir!
Die hat mir eigentlich nur zwei Sachen beigebracht...was es heisst täglich eine gescheuert zu bekommen und naja,das lass ich jetzt lieber.
Also wenn ich mal Nachwuchs in die Welt setzte,drückt mir die Daumen. wink.gif
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Wir versuchen unseren Kindern immer mit GUTEN BEISPIEL voranzugehen!
Und ich halte nix von solchen Eltern die die Erziehung ihres Nachwuchs irgendwelchen Intiutionen überläßt! Sicher sind Kindergarten, Schule, Internat oder dergleichen mit verantwortlich, aber dennoch kann ich als Elternteil hinterfragen... und mich "kümmern"!
Erschreckendes Beispiel aus der Kindergartengruppe meiner Tochter. Vor etwa zwei Wochen hab ich einen Text eines Liedes aus dem Kindergarten haben wollen!
Da meine Tochter mir das einmal so und ein anderesmal anders vorsang!
Ich hab die Erzieherin gefragt, warum man den Kindern nicht automatisch mal die Liedtexte ins Fach legen könnte. Darauf kam die lapidare Antwort:
Du bist die erste, die danach fragt....
Ich war ziemlich von den Socken..... icon_mauer.gif icon_mauer.gif icon_mauer.gif
Ich frage mich da, WO haben die Eltern ihr Interesse ???
Unsere Kinder sollten doch eigentlich das TEUERSTE sein, was wir haben... und das laß ich nicht einfach so "LAUFEN" !!!
Genauso mit Verantwortungsbewußtsein. Gerade heute wurde ein Kind eingekindergartet *lol Jana kennt Jonas vom der Krabbelgruppe.... und es kam ganz von selbst gestern VON IHR, daß sie sich um Jonas heute kümmern wird (er ist in ihrer Gruppe!) und sie ihm die Toiletten zeigen will......
Hat dann auch so geklappt, wie mir hinterher von der Erzieherin bestätigt wurde *lächel
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Vorleben ist sicherlich die beste Methode. Ich erziehe die Kinder meines Freundes nicht. Dafür haben sie eine Mutter und einen Vater. Aber trotzdem denke ich, dass mein Verhalten (und auch die Gründe dafür) auf sie einen gewissen Einfluß haben. Also bemühe ich mich um Aufmerksamkeit und Respekt ihnen gegenüber. Und siehe da, es kommt auch so zurück. smile.gif Das selbe gilt für Ehrlichkeit und Vertrauen. Alles andere ergibt sich dann von selbst.
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Danke für die vielen Antworten. Ich war ein paar Tage weg und konnte deshalb auf nichts eingehen. Aber da mich diese Frage kurz vor meiner Abreise nicht loslies, hatte ich schonmal den Thread eröffnet.
Im Prinzip weisen alle Antworten in die gleiche Richtung - da kann man ja endlich mal im Trend mitschwimmen smile.gif
Zum Glück unterlag der Frage kein konkreter Anlass und für Erziehungskorrekturen ist es aus Altersgründen auch zu spät, aber manchmal fragt man sich - nachdem bestimmte Situationen eingetreten sind - was man falsch gemacht bzw. hätte anders machen können und welche Anzeichen übersehen wurden. Und wenn man nur sich selbst fragt bekommt man meist die gleichen Antworten.
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