Hab mir das alles mal durchgelesen und möchte hinzufügen:
1.) Blondie schlägt vor die Eltern besser zu integrieren. Da du inzwischen ja selbst Elternsprecherin bist (war meine Ma auch), wirst du wohl festgestellt haben, dass viele da gar kein Interesse dran haben:-(
2.)Grizabella, ich kann es durchaus nachvollziehen, wenn der
Lehrer nur 25 von seinen 35 Stunden in der Schule ist, eine gute Unterrichtsstunde braucht Vorbereitung und auch Nachbereitung. Aber das hat Sparfuchs ja schon ausgeführt.
3.) Ich bin der Meinung, dass Lehrer unter den derzeitigen Bedingungen nicht auch noch darauf achten können, ob die Eltern mit ihren Kindern umgehen können, aber das haben ja auch schon genug hier ausgeführt.
4.) Schuluniform bringt meiner Meinung nichts, zumindest nicht aus den Gründen, die Antina nennt. Ein so triviales Thema zum drüber reden wie das gibts immer, und in Hänseleien sind Kinder doch kreativ ("Guck mal, die Steffi hat genau das gleiche an wie ich und sieht viiiiiiel fetter drin aus!"), an das Zusammenhaltsgefühl glaub ich nicht.
5.) Pädagogik gehört inzwischen zum Lehramtstudium, bei Psychologie bin ich nicht sicher. (ist integriert denke ich)
6.) Lehrer sind auch nur Menschen und ich weigere mich zu sagen, dass sie alle faul und dumm sind, obwohl ich da natürlich auch Beispiele kenne... ABER diese Beispiele kenne ich aus meiner Schulzeit, also als ich negativ auf alle Lehrkörper eingestellt war, weil sie der personifzierte Schulzwang für mich waren.
Ob die Negativbeispiele Einzelfälle sind oder nicht liegt an der Definition von "Einzelfall". Zählt mal eure persönlichen Negativerfahrungen zusammen, wenn ihr fair seid, zieht ihr noch die Positiverfahrungen davon ab und rechnet das dann mal auf das ganze Schulleben. Oder macht mal den
Vergleich: Wie hoch ist denn der Anteil der unangenehmen Typen bei Busfahrer/Ärzte/Kassiererinnen/Nachbarn/Taxifahrern usw. Kanns sein, dass man überall auf schwarze Schafe trifft?
7.) Wie Sparfuchs fände ich es auch toll, wenn die Lehrer mal "rauskommen". Die haben ihre Jugend wie wir alle in der Schule verbracht, dann ein Lehramtsstudium gemacht (was meiner Meinung nach viel zu verschult ist, die haben Anwesenheitspflicht und lächeln dann fröhlich, wenn sie die Anwesenheitsliste am anfang der Vorlesung in die Finger kriegen und sich dann rausschleichen können! Das find ich superkindisch, in meinem Studienfach habe ich nirgendwo Anwesenheitspflicht, aber einfach ein Problem, wenn ich nie da war und dann das Skript verstehen will, ich denke, so bekommt man mehr Verantwortungsbewusstsein für sich selbst) und kommen dann wieder in die Schule. Da kann ihnen doch niemand mehr vorwerfen, dass einige ein völlig eingeschränktes Weltbild haben (bestes Beispiel: Ein Oberstufenleiter wollte Schüler dazu zwingen im Physikabi auf Karo-Papier zu schreiben, obwohl der betreffende Lehrer gesagt hat , es wäre ihm schnurz, wie und ob das Papier liniert sei... das ist doch nur noch peinlich.). Meine besten Lehrer waren die, die vorher was anderes gemacht haben und nicht Schule-Uni-Schule.
8.) So nen Mathelehrer hatten wir auch, wie Grizabella ihn beschreib (alle waren in seinem Unterricht schlecht und haben sich bei denen erkundigt, deren Eltern Ahnung hatten). Im Nachhinein ist mir klar, dass bei uns mit dem das Problem war, dass der sich halt geweigert hat, uns zu "belernen". Der hat uns eine Aufgabe gestellt, wir haben 2 Seiten im Heft zurückgeblättert, und wenn wir die Lösung da nicht gefunden haben, haben wir in der nächsten Stunde gemeckert, dass es zu schwer war. Sich mal in Gruppen zusammenzusetzen, überhaupt 20 Minuten am Stück für die Aufgabe zu verwenden oder gar INS MATHEBUCH zu schauen, ist uns nicht in den Sinn gekommen. Und er war aber der Meinung, wenn wir das nicht tun, müssen wir uns halt mit ner 4 zufriedengeben. Heute gebe ich ihm Recht.
9.) Ich stimme Mieles Beitrag zu bis auf die Zusammenlegung Schulzweigen, bei der Zusammenlegung von Haupt- und Gesamtschulen geht das Gesamtschulkonzept (was ich zumindest in einer Kooperativen selbst durchlebt und für gut befunden habe, wie es mit Integrativen ist, weiß ich nicht) flöten. Und Real/Gym machen noch relativ unterschiedliche Dinge (Real praxisbezogener)
10.) Mellys Komplettüberarbeitung für ein Schulsystem finde ich nett, aber nicht, dass ich mich ab der 10. für das
Studium vorbereiten muss. In der 10. wollte ich später noch Richtung Sprache gehen und jetzt bin ich im Mathezweig gelandet, ich hatte schon so Probleme mit dem Einstieg ins Studium (aber wie alle, das ist halt so in Mathe), hätte ich aber seit der 10 die Mathematik nur noch stiefmütterlich behandelt, weil ich dachte, ich will Französisch
studieren, hätte ich einfach keine Chance gehabt. Ich finde, das gute ist, dass man sagen kann:"Ich habe Abitur" und einem dann die Welt offen steht. Hat Scholli schon gesagt, ich weiß.
11.) Von der Schule vorgeschriebene Praktika halt ich für unnötig
Meine Vorschläge:
A) Mehr Geld für Ausbildung!! Dann könnte man viele der hier geäußerten guten Ideen realisieren. Woher das Geld kommen soll, weiß ich momentan leider auch nicht...
B) ne Detailsache: Überarbeitung des Geschichtslehrplanes. Es geht nicht, dass man ab der Steinzeit alles durchkaut und dann leider 1945 stehen bleiben muss, weil die Schulzeit um ist. Über Eiszeit und Neandertaler kann ich auch nen Film gucken oder in ein tolles Museum gehen oder natürlich ein Buch lesen.
C) Den Kids klar machen, dass es ihr Leben ist.
- die Praktika, die mir wirklich was gebracht haben, hab ich selbst organisiert und in den Schulferien gemacht
- Schüler müssen lernen, in die Bibliothek zu gehen, wenn sie eine Frage haben.
Habe fertig:-)
Bearbeitet von Icki am 21.05.2006 23:44:59